Futurance: Zukunft & Versicherung

Aufbruch in die Zukunft: Die Versicherungsbranche im Wandel

January 10, 2024 Maximilian Schroll / Oliver Morgenstern Episode 43

Herzlich willkommen zur neuesten Folge des Futurance Podcasts. 

Heute haben wir einen besonderen Gast: Oliver Morgenstern. Gemeinsam mit Maximilian Schroll spricht er über die Unsicherheiten und zukünftigen Entwicklungen in der Versicherungsbranche. 

Das Gespräch beleuchtet mögliche Trends wie Digitalisierung, Individualisierung und Nachhaltigkeit, die die Branche in den kommenden Jahren prägen könnten. Oliver Morgenstern, der an der DHBW in Versicherungsökonomik unterrichtet und in der Finanzdienstleistungs- und Versicherungsbranche tätig ist, wird auch seine Erfahrungen mit der Dualausbildung und den Herausforderungen in der Berufswahl teilen. 

Darüber hinaus wird die Bedeutung von Transparenz, Kundenberatung und Agenda-Setting für die Zukunft des Versicherungsvertriebs diskutiert. Dieses  Gespräch bietet wertvolle Einblicke in die sich wandelnde Welt der Versicherungsbranche und beleuchtet wichtige Entwicklungen, die uns alle betreffen.

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Vielen Dank, dass Du unseren Podcast hörst!

Maximilian Schroll [00:00:00]:
Herzlich willkommen zum Futurants Podcast. Wir sprechen über die Zukunft einer sehr traditionsreichen Branche. Wir sind nämlich der Überzeugung, dass es an der Zeit ist für echte Veränderungen in der Versicherungs- und Finanzwirtschaft. Und wer die Zukunft mitgestalten will, der muss hier zuhören. Hallo und herzlich willkommen zum Futurants Podcast. Mein Name ist Maximilian Schroll und ich freue mich, dass ihr heute wieder eingeschaltet habt. Und heute, neues Jahr 2024 hat angefangen Und ich habe einen neuen Gast bei mir. Heute ist Oliver Morgenstern bei mir.

Maximilian Schroll [00:00:34]:
Olli, hi! Stell dich unseren Zuhörerinnen und Zuhörern doch bitte mal vor.

Oliver Morgenstern [00:00:39]:
Ja, hi Max! Schön, dass ich eingeladen wurde von dir zu dem Podcast. Ich freue mich zumindest sehr. Ja, du hast eben schon gesagt, Oliver Morgenstern. Das ist mein Name, absolut. Und ja, was mache ich, wenn ich sonst nicht hier bin? Ich arbeite für die rnv und bin dort Vorstandsreferent im Ressort Komposit, also der Schaden- und Unfallversicherung.

Maximilian Schroll [00:00:58]:
Was macht man denn als Vorstandsreferent, Oli?

Oliver Morgenstern [00:01:02]:
Das ist tatsächlich eine Frage, die ich sehr, sehr häufig gestellt bekomme, weil die Leute wirklich es nicht wissen. Also, kann man auch nicht verübeln. Das ist nicht irgendwie der 0815-Job. Im Großen und Ganzen beschäftige ich mich und meine Kollegin auch mit der Vor- und Nachbereitung von allen Terminen, Veranstaltungen, anderen Themen, die eben unseren Vorstand beschäftigen, bereiten dafür Unterlagen vor, stellen Präsentationen, reden, alles mögliche darum und dann darüber hinaus noch Strategieweiterentwicklung, Kommunikation intern im Haus, auch extern teilweise mit Presseanfragen. Also relativ vielfältig quasi als rechte Hand des Vorstands kann man es bezeichnen.

Maximilian Schroll [00:01:42]:
Das klingt auf jeden Fall nach einer sehr abwechslungsreichen und spannenden Aufgabe. Und natürlich schließt sich da dann gleich die Frage an, Vorstandsreferent, wie wird man das denn? Wie sah denn jetzt dein Weg eigentlich aus? Vielleicht fangen wir, Olli, vielleicht fangen wir nochmal chronologisch an. Du hast uns jetzt schon erklärt, wer du bist, was du machst, aber Warum bist du denn überhaupt in der Versicherungsbranche gelandet?

Oliver Morgenstern [00:02:04]:
Das kann ich ganz kurz erzählen. Also, es ist bei mir zum einen ein bisschen familiäre Vorbelastung. Ich hole aber auch mal ganz kurz aus. Und zwar, ursprünglich wollte ich gar nicht in die Versicherungsbranche. Ursprünglich habe ich angefangen, Chemie zu studieren, habe dann aber für mich festgestellt, dass es mit der Dauer des Studiums und allem drum herum vielleicht dann doch nicht das Beste ist und hab mich nochmal ein bisschen umorientiert und hatte so als zweites Fable neben Chemie im Abi auch das Thema Sozialkunde und da vor allem halt Wirtschaft gehabt. Da hatte ich halt mal ein bisschen geguckt, okay, was für duale Studiengänge, also ich wollte dann auch dual studieren, gibt es denn im Bereich der Wirtschaft. War ein bisschen familiär vorbelastet durch meine Mutter, die bei einer Versicherungsgesellschaft auch arbeitet. Und hab dann mal geschaut, was es so gibt und bin dann auf einige Versicherer gestoßen, die eben duales Studium im Wirtschaftsbereich, im BWL-Bereich anbieten.

Oliver Morgenstern [00:02:52]:
Und bin dann so anfangs zu Allianz gekommen, hab dort ein duales Studium gemacht und bin jetzt dann eben nach dem dualen Studium zur r&v gewechselt. War dort zuerst im Bereich Firmenkunden, in der Schnittstellenfunktion zwischen Vertrieb und Innendienst, was mir ganz gut entgegenkam, weil das duale Studium eben im Vertrieb war. Ich also zumindest wusste, wie Versicherungsvertrieb funktioniert und musste mir ein bisschen jetzt dann eher noch die Innendienstsicht, wie man so schön sagt, Innen- und Außendienst aneignen und war dann dort bis letztes Jahr im Mai in dem Firmenkundenbereich, habe erst ein Trainee-Programm bei der ANV gemacht, bin dann dort ganz normal geblieben Und dann hat sich die Option aufgetan, dass die Stelle als Vorstandsreferent frei wurde, mich darauf beworben, vorher schon ein, zwei Berührungspunkte gehabt und ja, das ist es dann geworden und ja, bin soweit glücklich und happy in dem, was ich tue.

Maximilian Schroll [00:03:45]:
Ja, das kann ich mir sehr gut vorstellen und wir haben uns ja auch schon öfter unterhalten. Den Eindruck habe ich auch, wenn ich mit dir spreche, dass du auf jeden Fall da angekommen bist, wo du hingehörst. Und die Vita finde ich aber sehr spannend und da hätte ich jetzt noch ein, zwei Nachfragen dazu. Du hast also auch ein Studium angefangen und das nicht zu Ende gebracht. Da sitzen wir im selben Boot, das kenne ich selber auch ganz gut. Wie war das denn für dich? Also auch vielleicht mal ein bisschen auf dieser persönlichen Ebene, uns hören ja viele junge Leute auch zu. Wir wissen auch, viele junge Leute stehen vor diesen Entscheidungen immer mal wieder. Man denkt, man hat das gefunden, was man machen will, fängt es dann an und merkt vielleicht, es passt nicht zu 100 Prozent, aber dann gibt es ja ganz viele Hürden und Einflüsse, die einen da dann vielleicht in eine gewisse Richtung oder zu einer gewissen Entscheidung bringen.

Maximilian Schroll [00:04:30]:
Wie war das für dich damals?

Oliver Morgenstern [00:04:32]:
Also bei mir war es so ein bisschen gewesen, also wenn du mich gefragt hättest in der 12. 13., was ich danach mache, dann stand felsenfest klar, dass ich Chemie studiere und irgendwann dann später Chemiker bin mit Doktor oder was auch immer wahrscheinlich, was irgendwie dazugehört. Und gut, dann habe ich direkt nach dem Abitur, unmittelbar danach auch angefangen zu studieren. Also wir hatten im März Abitur gehabt quasi in Rheinland-Pfalz und dann quasi auch direkt zum Sommersemester, also auch quasi im, wenn ich mich überlege, März, April oder sowas müsste das gewesen sein, auch angefangen Chemie zu studieren, auch noch mit sogar ein paar aus meiner Stufe, die das Gleiche gemacht haben. Gut, und dann habe ich irgendwann halt festgestellt für mich, puh, es ist dann doch nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Man hat auch keine Ahnung, wie studieren ist, was einen so im Studium erwartet, wie das grundsätzlich aufgebaut ist. Ja, man informiert sich irgendwie vorher drüber und hat da so einen groben Plan, aber es ist dann in der Realität manchmal halt doch anders. Ich habe das dann ein bisschen ausschleichen lassen, nebenbei noch einen Nebenjob gehabt, den ich dann irgendwann auch mal eine kurze Zeit hauptberuflich gemacht hatte und war dann aber auch irgendwann natürlich so an dem Punkt, okay, du kannst jetzt nicht irgendwie ohne Ausbildung, ohne Studium irgendwas machen.

Oliver Morgenstern [00:05:40]:
Du brauchst halt natürlich irgendwas, was du irgendwie machen willst und dann halt nochmal geguckt, okay, was gibt es denn einfach für Alternativen und mich da dann noch mal ein bisschen neu informiert einfach und auch ein bisschen mit den Erfahrungen zu haben, was will ich, will ich jetzt klassisches Studium weiterhaben oder will ich lieber was Duales haben. Ich habe dann halt festgestellt, dass dieses Duale, dass das Arbeiten, irgendwas anderes dabei noch machen, mich halt glücklich gemacht hat oder glücklich macht und bin dann eben dementsprechend auf den Trichter gekommen, duales Studium und dann habe ich im Endeffekt nur geschaut, in welchem Interessenbereich, also im Wirtschaftsbereich gibt es dann eine Option und mich so entschieden. Aber ich finde, das ist Zumindest aus meiner Erfahrung oder das, was ich jetzt auch von Freunden, denen es ähnlich geht, irgendwie mitkriege, vollkommen normal von der Erfahrung her, dass es vielleicht nicht das Erste ist, was man irgendwie angeht, dass das vielleicht das ist, was man sich vorgestellt hat und dass es dann so ist, wie man sich es vorgestellt hat. Ich hatte auch den umgekehrten Fall bei mir im Studium, wo ein Kollege dann auch nach anderthalb Jahren festgestellt hat, irgendwie, es ist dann doch nichts für ihn, was ja auch kein Problem ist, und hat sich dann für ein klassisches Studium entschieden. Für ihn war das Duale halt nichts gewesen. Er hat gesagt, er will lieber nochmal voll die Studentenzeit haben. Das Duale Studium ist ja dann doch nicht so klassisch Studentenzeit, wie man sich's vorstellt. Und hat dann genau den umgekehrten Fall gemacht und ist dann noch mal an eine Hochschule gegangen und hat da noch mal weiter studiert.

Oliver Morgenstern [00:06:56]:
Also ich glaub, da gibt's, da findet jeder irgendwie so seinen Weg und erfahrungsgemäß ist es selten das erste, was man direkt nach der Uni macht, zumindest, äh, nach der Schule macht. Das, was man dann auch zu Ende bringt, ganz linear.

Maximilian Schroll [00:07:12]:
Das ist so, ja. Diese Brüche, die gehören einfach zu einem Lebenslauf von jungen Menschen, glaube ich, mittlerweile dazu. Für mich persönlich war das damals schon schwierig, ehrlich gesagt. Ich habe zwei Studiengänge abgebrochen. Ich habe den ersten ein Semester angefangen, das war Anglistik und Romanistik. Ich war immer sehr an anderen Kulturen und Sprachen interessiert. Es ist mir immer leicht gefallen auch, mir die Sprachen anzueignen. Und bin aber dann total desillusioniert gewesen nach der ersten Woche.

Maximilian Schroll [00:07:42]:
Und war auch super überfordert von diesem ganzen universitären stell dir den Studienplan so selber zusammen. Du bist aber noch nicht 100 Prozent immatrikuliert, weil die Administration viel zu langsam ist und bei uns der halbe Studiengang noch nicht immatrikuliert war. Deswegen konntest du die Hälfte der Sachen gar nicht belegen und ganz, ganz schlimme Einstiegserfahrungen. Und hab mir dann gedacht, okay, nee, jetzt möchte ich dahin, wo es ein bisschen praxisorientierter ist. Bin an der Fachhochschule gegangen und hab dann da nach eineinhalb Semestern auch gemerkt, so, es ist wieder nicht das Richtige. Und ich muss schon sagen, für mich waren es schon so Entscheidungen und Brüche, bei denen ich mir gedacht habe, uff, das ist, fällt mir jetzt gar nicht so leicht, das zu machen. Es fühlt sich an wie eine Niederlage. Aber deswegen finde ich es so schön, immer wieder mit Leuten dann darüber auch zu sprechen und auch wichtig, im Podcast sowas mal anzusprechen, weil diese Brüche, die sind mittlerweile einfach normal und man lernt ja wahnsinnig viel daraus.

Maximilian Schroll [00:08:28]:
Also zu wissen, was man nicht machen möchte und auch zu verstehen, warum man das nicht machen möchte, ist ja wahnsinnig viel wert. Und jetzt hast du uns schon erzählt, du hattest auch so einen Bruch, hast dann aber auch aufgrund von natürlich einem persönlichen Interesse und einer familiären Vorprägung den Weg in unsere wunderbare Branche gefunden. Wie war das denn für dich in der Anfangszeit? Und vielleicht auch ein bisschen abhängig davon, wie du es natürlich, weil deine Mutter bei einer Versicherungsgesellschaft arbeitet, wahrgenommen hast. Wie war dein Bezug zur Versicherungsbranche vorher und wie hat sich der vielleicht auch im Laufe der Zeit verändert?

Oliver Morgenstern [00:09:01]:
Also ich glaube, wenn man jetzt von außen immer die Leute hört oder so ein bisschen dieses allgemeine Medienecho, was immer zur Versicherungsbranche vorhanden ist, dann sind es ja häufig eher negatives Image, was man dann irgendwie vermittelt bekommt oder was man da mitkriegt, Was ich auch vollkommen nachvollziehen kann, wenn ich immer schlechte Nachrichten über eine Branche lese. Keiner titelt ja irgendwie, Lieselotte Müller, ihr Hausratsschaden wurde hervorragend reguliert, tolle Arbeit der Versicherung, Pfefferminz, was weiß ich. Sondern man hört immer, irgendwelche wurden übers Ohr gehauen, Extremfälle, Schwarze Schaffälle. Was natürlich zu einer verzerrten Wahrnehmung führt, wenn man irgendwie dann denkt, naja, wenn so viele Fälle gibt, sind ja alle irgendwie böse und schlecht, was ja überhaupt nicht der Fall ist. Jetzt war ich natürlich familiär vorbelastet und hatte jetzt von Haus aus kein so negatives Image bei Versicherung, sondern eigentlich eine relativ positive Grundeinstellung, was sich dann auch jetzt bei mir nicht irgendwo negiert hat, also sondern Ich bin da weit davon überzeugt, dass das eine gute Geschichte ist, eine wichtige Funktion in der Wirtschaft erfüllt, sondern sich das eher noch gefestigt hat. Kann aber natürlich auch verstehen, warum Leute anders darüber denken und probiert zumindest, wenn ich mit Leuten darüber rede, zumindest diese Vorurteile irgendwie ein bisschen auszuräumen oder da irgendwie Klarheit reinzubringen. Zum Teil ist es ja dann auch, das ist ja so irgendwie das andere Pferd, dass das natürlich irgendwie für viele, mich am Anfang natürlich nicht ausgenommen, ein großer Kasten ist, eine Blackbox, wo man nicht so wirklich weiß, ja, man weiß irgendwie persönlich, es ist Haftrichtversicherung gibt, man hat davon schon mal gehört, ein Hausrat kennt man auch noch, aber alles darüber hinaus, ja, wenn man ein Haus hat, ein Wohngebäude und Rechtsschutz, also die die die Evergreens der privaten Sachversicherung, sag ich mal, mehr darüber hinaus ist halt dann natürlich, dann wird es super komplex. Ja, und da man das Wissen dazu nicht hat, ist es natürlich dann im ersten Moment für einen auch erst mal okay, viel, Auch gerade im Studium, wo man dann irgendwie denkt, okay, jetzt haben wir irgendwie Sachversicherung, dann kommt Lebensversicherung, dann kommt irgendwie Krankenversicherung dran und dann da die Besonderheiten und dann Firmengeschäft und das ist ja alles super unterschiedlich oder irgendwie durch die Durchführungswege betrieblicher Altersvorsorge.

Oliver Morgenstern [00:11:15]:
Das ist immer mein Lieblingsding, von dem ich zumindest halben Respekt habe, weil ich es sehr komplex finde und es da so viele Sachen gibt. Auf der anderen Seite kann ich dann natürlich verstehen, dass Leute auch da Aversionen vorhaben, sich damit zu beschäftigen. Also gerade so Beispiel betriebliche Altersvorsorge, da wieder zu bleiben. Also da brauche ich als Unternehmen halt auch jemanden, der sich gut damit auskennt. Auch als Privatperson im Zweifel dann, wenn mein Unternehmen mehrere Varianten anbietet, was ja auch manchmal sein kann, was denn davon jetzt wo wie vorteilhaft ist. Und dann bin ich natürlich im ersten Moment irgendwie überfordert. Das ist eine Blackbox und will da mich natürlich auch nicht mit auseinandersetzen, weil ich es halt nirgends vermittelt kriege. Also ich lerne es, wenn ich es nicht zu Hause irgendwo mitkriege oder mich selbst dann beschäftige, haben wir halt da glaube ich einen Lack an Wissensvermittlung.

Maximilian Schroll [00:11:57]:
Ja, das ist sehr richtig und da sprichst du auch schon was sehr Gutes an, nämlich das Thema Wissensvermittlung. Olli, erklär uns aber, bevor wir zum Thema Wissensvermittlung kommen, weil ich habe da schon natürlich die ein oder andere Info, was du nebenbei noch so alles trägst. Aber da interessiert mich jetzt vorher noch deine aktuelle Rolle. Und du hast ja schon gesagt, diese Perspektive, du kamst im dualen Studium aus dem Außendienst, bist dann in den Innendienst gewechselt. Erstmal, was waren für dich die wesentlichen Unterschiede, die du ausgemacht hast? Wo hast du wirklich bemerkt, okay, das sind zwei verschiedene Welten? Und was würdest du dir vielleicht auch wünschen, diese Silos vielleicht aufzubrechen, weil ja da ganz viele Vorteile daraus entstehen, wenn wir tatsächlich miteinander kooperieren, anstatt das als ein Konkurrenzverhalten häufig auch im eigenen Haus zu sehen?

Oliver Morgenstern [00:12:45]:
Ja, also im ersten Moment war das für mich diese Blackbox gewesen. Wenn du aus dem Außendienst kommst, hat man natürlich immer, wenn man irgendein Problem hatte, ein Anliegen im Innendienst angerufen, wo man dann jemanden erreicht hat oder auch mal nach längerer Wartezeit erst erreicht hat, der einem dann meistens gut weitergeholfen hat, manchmal aber auch vielleicht nicht so weiterhelfen konnte, wie man das wollte. Dann waren irgendwie die Berührungspunkte auch schon irgendwie vorbei. Also da gibt es ja, wenn man so aus der Außensicht kam wie ich, nicht ganz so viele Berührungspunkte mit dem Innendienst, außer es läuft meistens irgendwas nicht, oder man hat irgendeine Rückfrage oder sonst was. Das waren so zumindest die Klassiker, warum man die Leute anruft oder gut für ein Angebot. Dafür auch noch, man will irgendwas Neues machen, obwohl das da auch eher vertriebsnahe Funktionen waren. Dann kam ich in den Innendienst und da war die Sicht jetzt nicht komplett andersrum, das auf keinen Fall, aber man hat da natürlich auch irgendwie, oh, jetzt hat der Außendienst das und das und XY möchte dies und jenes und das sind meistens ja viele tolle Ideen, die der Vertrieb hat. Vertrieb ist ja, glaube ich, kreativ und muss es auch sein und kommt dann mit vielen Ideen immer rum, wo man dann natürlich im Fachbereich dann manchmal denkt, oh Gott, jetzt möchten sie dies und das von einem haben und das geht ja gar nicht und das können wir ja gar nicht umsetzen und so weiter.

Oliver Morgenstern [00:13:55]:
Also da ist häufig manchmal, was ich so wahrnehme, das Verständnis auf beiden Seiten manchmal ein bisschen schwierig. Also die einen haben nicht das Verständnis, dass vielleicht gerade der Innendienst, sei es jetzt lange Wartezeiten, überlastet ist. Oder du hast jetzt hier, wir haben aktuell Hochwasser, solche Situationen, solche Extremwetterereignisse, die legen halt natürlich solche Einheiten schon mal relativ schnell lahm oder machen sie langsamer, weil natürlich man sehr, sehr viele Schienen in sehr kurzer Zeit hat und die in den Vertrieb rufen auch noch Kunden an, hat man intern noch andere Dinge zu regeln und dann hast du natürlich solche Auswüchse. Das probiert man natürlich zu vermeiden, aber da ist da manchmal dieses Verständnis für den anderen häufig zwar da, aber manchmal kann man auch sagen, naja, das lief da irgendwie falsch oder schlecht und will dann irgendwie seinem Unmut Luft machen. Andersrum kann ich immer nur dazu plädieren oder finde ich, das abzubauen, auch aus Innendienstdicht heraus, sich auf jeden Fall mal damit zu beschäftigen, was macht denn der Außendienst? Also der Außendienst ist der Punkt, wo für Versicherungen das Geschäft herkommt. Da gewinnen wir Kunden, da sind wir neben dem Schadenfall im Kontakt mit dem Kunden und ist deswegen super wichtig und ich persönlich plädiere zumindest dafür, dass man, wenn man im Innendienst ist, auf jeden Fall eine gewisse Zeit im Außendienst hospitieren sollte, eben mal zu wissen, wie funktioniert überhaupt der Vertrieb von Versicherung, was muss ich denn überhaupt alles beachten? Also das ist ja auch sehr durchreguliert mit IDD und allen weiteren Geschichten im Moment. Und das eben da einfach dann das Verständnis zu haben, warum ist denn der Außendienst oder was hat er denn jetzt für ein Problem, warum reagiert er so, Wie kann ich vielleicht auch damit anders umgehen, wenn ich auf der anderen Seite des Telefons bin? Gleichzeitig aber auch von Außendienstseite aus mal ein bisschen, wenn es die Möglichkeit gibt, mal zu gucken, wie sieht denn so der Alltag im Innendienst aus? Also was ist denn da für Hürden, für Probleme, auf was muss ich irgendwie zugreifen? Mit was für Sachen muss ich mich vielleicht auch auf technischer Seite rumschlagen. Also es gibt ja durchaus auch manchmal noch Prozesse, die einen selbst irgendwie schnaufen lassen, weil sie nicht so schnell gehen, wie man sich das vielleicht wünscht.

Oliver Morgenstern [00:15:56]:
Und wenn man da einfach, glaube ich, wenn man das Verständnis für hat, dass der andere auch nicht schneller kann oder nicht anders kann oder nicht besser kann und dass das gar kein böses Zutun ist, dann geben sich da glaube ich auch wieder mehr weniger Konfliktpotenzial und dass dieses Innen- versus Außendienst oder so überhaupt nicht so mehr in den Köpfen sein sollte, sondern es ja im Endeffekt ein miteinander ist und man möchte für die Kunden da sein, fürs Unternehmen da sein und gemeinsam Erfolg haben und nicht Fraktion A wegen B, sondern eigentlich zusammen und das kann ich dann applaudieren, da mehr Verständnis, glaube ich, auf beiden Seiten dadurch hinzubekommen. Also so ging es mir zumindest, indem ich dann eben beide Seiten kannte, hat man ganz anderes Verständnis dafür.

Maximilian Schroll [00:16:33]:
Olli, Das war ein wunderbares Plädoyer und ich finde, du hast auch den roten Faden eigentlich jetzt hier schon ganz gut rausgestellt, weil das ist ja auch wieder ein Thema der Wissensvermittlung. Also hier fehlt ja auch einfach das Wissen über die Aufgaben, Herausforderungen, Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten in den jeweils anderen Welten, sage ich mal. Und ich glaube auch, dass man extrem davon profitiert, beziehungsweise ich bin zu 100 Prozent davon überzeugt, weil ich Versichere kenne, die das auch so machen. Ich kenne auch Vertriebe, die diesen Austausch fördern. Und das funktioniert wahnsinnig gut, weil du natürlich dann auch diese persönlichen Beziehungen aufbaust und weil vor allem auch das Wissen, die Information vermittelt wird. Und das ist ja auch was, was dich in deiner aktuellen Rolle viel beschäftigt. Und zwar in deiner aktuellen Rolle sowohl im Hauptberuf als auch im Nebenberuf. Jetzt möchte ich natürlich erst mal wissen, im Hauptberuf.

Maximilian Schroll [00:17:21]:
Erklär uns doch mal nochmal, was machst du jetzt genau? Du hast vorher schon so angeschnitten, was die Aufgabenfelder sind. Ist natürlich sehr vielfältig, aber Wie kann ich mir da jetzt vielleicht noch thematisch ein bisschen mehr darunter vorstellen? Was sind so die Themen, mit denen du dich beschäftigst? Was kommt auf deinen Schreibtisch? Was sind so die Events, bei denen du unterwegs bist?

Oliver Morgenstern [00:17:40]:
Ja, ich probiere es mal ein bisschen abzureißen in der Kürze der Zeit. Also Bei Veranstaltungen sind es natürlich verschiedene Veranstaltungen, wo unsere Vorstände oder unser Vorstand dann vor Ort ist oder eingeladen ist. Das sind natürlich teilweise interne Veranstaltungen mit Banken, mit anderen Vertriebspartnern, mit Maklern, wo wir natürlich dann im Vorfeld fragen, ist da irgendeine Präsentation notwendig, was für Informationen sind das, was für ein Setting sind das, was für Leute sind das, die da zusammenkommen, und dann natürlich ideal vorbereitet zu sein, dass beide Seiten glaube ich irgendwo ganz gut wissen, wen erwartet man da und was erwartet man irgendwie vom anderen. Das gleiche gilt natürlich auch für externe Veranstaltungen, wo Vorträge gehalten werden, ähm, oder andere Verbände, zu denen man eingeladen ist, wo man eben auch als Kino-Speaker dann vorhanden ist, beziehungsweise der Chef vorhanden ist und dann eben natürlich guckt, wie sieht die Präsentation dazu aus, also was müssen wir in die Präsentation reinpacken, was interessiert die Leute, ähm, was ist für die Zielgruppe wichtig, solche Sachen, das heißt dementsprechend, was dann auf dem Schreibtisch, viele, viele Informationen, eben die Daten zu haben über Großwetterereignisse, über andere finanzielle Kennzahlen, die eben regelmäßig geupdatet werden. Das sind so die einen Teile, Terminvorbereitung, dann gibt es natürlich ganz viele interne Themen, die irgendwo dann an den Vorstand herangetragen werden oder mit denen sich der Vorstand natürlich beschäftigt. Auch da gucken wir und bereiten Daten auf, was es da benötigt, was braucht er vielleicht auch oder was wünscht er sich auch. Solche Themen sind das natürlich dann zum einen, die wir da irgendwie vorbereiten und dann eben noch das normale interne Geschäft, sei es jetzt bei uns Change und Kommunikation im Ressort, was wir auch mitbetreuen und verantworten und da eben gucken, wie können wir da verschiedene Formate jetzt als Beispiel mal konkret anbieten, eben da Nahbarkeit auch herzustellen und das zu machen, wie wir es und die Kultur zu vermitteln, die wir uns eigentlich jetzt hier gesetzt haben ein Stück weit und da eben gucken, dass wir da dann verschiedene Formate etablieren und die auch anbieten. Da sind wir zum Beispiel noch mit involviert, also sehr sehr vielfältig, was den ganzen Tag angeht, plus noch irgendwelche anderen größeren Themen, die mal die Ecke kommen, externe Anfragen, wo wir dann Informationen zusammentragen und weitergeben an unsere Konzernkommunikation, in die Pressesprecher und dann eben gucken, wie wir darauf reagieren und ja, so sehr, sehr vielfältig und abwechslungsreich.

Oliver Morgenstern [00:20:01]:
Es ist zwar im großen und ganzen Sinne immer ähnliche Arten von Vorgängen, könnte man sagen, aber man weiß nie, wann sie kommen, wie sie kommen und was sich dahinter verbirgt.

Maximilian Schroll [00:20:12]:
Das kann ich mir sehr gut vorstellen und ich danke dir auch dafür, dass du uns mal einen Einblick gegeben hast, wie denn eigentlich so ein Alltag oder das Arbeiten eines Vorstandsreferents aussieht. Das ist tatsächlich eine der Fragen, die uns häufiger gestellt wurde, dass man auch gesagt hat, hey, dieses Thema Vorstandsreferent, weil vor allem, wenn Menschen aus anderen Branchen kommen, dann ist es nicht normal, dass ein Vorstand so viel im Austausch mit der Basis, sage ich mal, ist. Also dadurch, wie du es auch vorher schön geschildert hast, dass der Vertrieb der, die Einheit oder der Bereich in unserer Branche ist, in der der Wert geschöpft wird durch den Verkauf der Produkte, ist natürlich der Vertrieb bei uns nochmal mit einem ganz anderen Stellenwert auch versehen, was aber zwangsläufig dann Gott sei Dank zur Folge hat, dass einfach der Austausch zwischen Vertrieb und Vorstand sehr, sehr gut ist. Und das ist ja auch gesellschaftsübergreifend. Und du hast aber, oder ich habe es vorher schon angeteasert, dass es nicht das einzige, deine einzige Rolle ist, in der du Information und Wissen aufbereitest und vermittelst, sondern du bist ja auch noch lehrend unterwegs. Da möchte ich natürlich auch gerne was dazu wissen. Erzähl mal, Wie kam es dazu? Was genau machst du da eigentlich? Und was macht dir auch am meisten Spaß an dieser Aufgabe?

Oliver Morgenstern [00:21:21]:
Ja, genau. Das hast du mehrfach schon angeteasert. Also, was ich jetzt noch nebenberuflich mache, ist das Thema Hochschullehrer eben. Ich habe dort jetzt einen Lehrauftrag an meiner alten Hochschule an der DHBW in Mannheim und bin dort ja Lehrbeauftragter für Versicherungsökonomik. Was ist Versicherungsökonomik, das ganz kurz einzuordnen, also es ist im Endeffekt ein Teilgebiet der VWL, speziell Mikroökonomik eben, die sich mit dem Thema, wie agieren Versicherungsaspekte, Produkte in diesem Umfeld, also Entscheidungen unter Unsicherheiten, Nachfragen nach Versicherungen, Moral Hazard, Adverse Selektion, also dieses Thema Informationsasymmetrien, aber auch mit besonderen Märkten, wie jetzt Gesundheitsökonomik, also der Gesundheitsmarkt, wo ja auch Versicherungen nicht unwesentlicher Teil sind, damit eben beschäftigt. Und ich kam ein bisschen darauf. Ich habe nach dem Studium, nach dem Bachelor noch berufsbekleidend meinen Master gemacht und habe dann so ein bisschen Retrospektiv weiß man natürlich dann was irgendwie Gute oder man hat ja selbst die Erfahrung, dass man hat ja nicht nur super perfekte Lehrer und hat auch sehr gute Lehrer bzw. Weiß natürlich, was persönlich einem oder wie man es am liebsten vermittelt bekommen hat und wie vielleicht auch die anderen das vermittelt bekommen haben.

Oliver Morgenstern [00:22:37]:
Das ist jetzt auch noch nicht ganz so lange her natürlich bei mir, sondern noch relativ frisch, wenn man so möchte. Und hatte dann einfach die Idee gehabt und an der DHBW ist es ja natürlich auch Usus, dass Leute aus der Wirtschaft, und davon lebt das Ganze ja auch dann eben dort unterrichten und lernen können und ihr Wissen weiter vermitteln und hatte einfach mal mich mit meinem alten Shooting-Ausleiter ausgetauscht und gesagt hier ich hätte daran Interesse, das wären so ein paar Themenschwerpunkte von den Vorlesungen, die ich mir vorstellen könnte, da was zu vermitteln. Dann hatte es sich eben so ergeben, dass dann jetzt in Versicherungsökonomik Bedarf entstanden war, was sonst eher auch ein bisschen herausfordernder zu besetzen ist, verständlicherweise, weil das nicht das alltäglichste am Wissen ist. Also die wenigsten beschäftigen sich täglich mit den Thematiken, ich genauso wenig, aber ich habe da prinzipiell Interesse dran und habe dann eben gesagt, ja, würde ich gerne machen. War zwar alles ein bisschen kurzfristig dann geworden, aber habe dann dort jetzt genau letztes Semester meine erste Vorlesung gehalten in zwei Kursen und habe jetzt die Klausuren zu Hause, die ich jetzt korrigieren darf. Aber da bin ich auch schon fast durch. Also gespannt, wie das dann alles ist.

Maximilian Schroll [00:23:45]:
Ich finde auch, dass es natürlich für die jungen Menschen besonders spannend ist, wenn jemand da vorne steht, der a.) dasselbe schon mal durchgemacht hat, b.) aus der Praxis kommt. Du hast natürlich jetzt auch noch eine super spannende Position, die für die jungen Menschen erstens inspirierend ist. Also das ist auch was, was für viele ein Ziel ist, Vorstandsassistent, Vorstandsreferent zu werden. Auf der anderen Seite ist natürlich da dieses Thema auch dabei, du verstehst deren Probleme und Fragen einfach noch besser. Und das würde mich jetzt auch interessieren, was sind denn so die Fragestellungen, Herausforderungen, die deine Studierenden sehen, wenn sie auf unsere Branche blicken, Olli?

Oliver Morgenstern [00:24:23]:
Auf die Branche gesehen, ich glaube, da sind natürlich so diese Fragen, wie entwickelt sich die Branche in der Zukunft, was jetzt ja natürlich, also ja natürlich wird die Branche jetzt irgendwie nächstes Jahr, übernächstes Jahr, in zwei Jahren, drei Jahren, vier Jahren, fünf Jahren vollkommen anders aussehen. Vermutlich nicht, genau wissen weiß es keiner natürlich, aber wie entwickelt sich das glaube ich langfristig. Also ich bin ja jetzt auch noch eher am Anfang meiner Karriere, vom Alter her und allem zu und dran. Ich habe auch noch ein, zwei Jahrchen, ein, zwei Jahrzehnte oder eher vier Jahrzehnte vor mir, die ich wahrscheinlich, wer weiß es, in der Finanzdienstleistung oder Versicherungsbranche vielleicht verbringe. Ich glaube, da ist es natürlich so die Frage, wie entwickelt sich das alles. Also jetzt sind da natürlich verschiedene Studenten aus verschiedenen Unternehmen, einige bei Maklern, andere bei Versicherern direkt, manche bei einer Rückversicherung, Einige im Vertrieb, einige im Innendienst. Also da ist eine relativ bunte Mischung zusammen. Und natürlich stellen sich die Fragen, okay, wie geht das jetzt irgendwie dann weiter? Wie sind solche akuten Themen, die jetzt natürlich umso wichtiger werden, wie das Thema Naturkatastrophen Und der Umgang damit, das Thema Cyber auch ein Stück weit, in erster Linie beschäftigt die Leute natürlich, wie kriege ich mein Studium hier zu Ende und das noch einigermaßen gut.

Oliver Morgenstern [00:25:41]:
Aber so mit Blick in die Zukunft sind das natürlich alles Sachen, wie entwickelt sich das und ist, und natürlich auch, ist das die richtige branche für mich ist das sind das die richtigen jobs will ich danach noch mal irgendwas anderes machen also da gibt es natürlich auch alle optionen ich habe selbst auch aus meinem studiengang wo die leute dann das studium zwar fertig gemacht haben aber danach jetzt was vollkommen anderes machen also das ist ja kein garant nur wenn man das dann irgendwie zu Ende bringt, dass man dann auch in der Branche bleibt. Oder in der Art Job, die ich im Studium dann begleitet habe, neben meinem Studium. Ob ich im Außendienst bleibe, im Innendienst bleibe, in dieser Funktion, im Innendienst, in dieser Funktion, im Außendienst. Da gibt es ja auch vielfältige Optionen in allen Richtungen in so einem Unternehmen, sich zu entwickeln. Das ist natürlich auch eine Frage, die die Studierenden und die auch mich damals und uns damals natürlich genauso beschäftigt hat. Also mich ja auch ganz offensichtlich, ich habe mich damit auch beschäftigt, bleibe ich im Außendienst, will ich eher was im Innendienst machen, habe mich ja auch für eine Sache letztendlich offensichtlich entschieden. Das merkt man aber auch mit der Zeit, aber damit beschäftigt man sich natürlich jetzt auch schon. Also die sind jetzt im vierten Semester oder kommen jetzt ins vierte Semester, also haben quasi die Hälfte hinter sich.

Oliver Morgenstern [00:26:51]:
So viel ist es dann ja auch nicht mehr irgendwie und dann guckt man ja schon, wo geht die Reise danach hin. Mache ich noch einen Master, bleibt es bei dem Bachelor und so weiter und so fort. Also das ist neben den ganzen Fragen, wie entwickelt sich die Branche, sind es eher, glaube ich, die drängenden Fragen, wie entwickle ich mich persönlich weiter und wenn in der Branche, wo in der Branche und wie geht es da grundsätzlich.

Maximilian Schroll [00:27:13]:
Und wie könnte unsere Branche da noch besser auf diese Fragen eingehen oder auf diese Bedürfnisse hinter den Fragen?

Oliver Morgenstern [00:27:20]:
Also es wird ja schon, ich glaube es ist ein bisschen schwierig, also weil bei bestimmten Themen weiß es ja keiner so richtig, wie es irgendwie perfekt weitergehen wird. Ja, elementar haben wir irgendwie, natürlich kann ich gucken, wie transferiere ich Risiken, lasse ich sie im Haus, mache ich es über Rückversicherung, gehe ich stärker an den Kapitalmarkt, also da gibt es natürlich auch Optionen Risikosachen abzusichern, aber gerade jetzt nehmen wir das Beispiel Elementarsachen, ist jetzt nicht die Frage, können wir das noch versichern oder sonst was, Ich glaube, das ist langfristig auch gut möglich. Ist nur die Frage, in welcher Form mit diesen Pflichtversicherungsdiskussionen, die es gibt oder der Option des Opt-out im Endeffekt. Da gibt es ja so viele Optionen, sowas dann umzusetzen. Das sind vielleicht Themen, natürlich, da wird schon viel drüber informiert. Ich weiß nicht, ob man es wirklich besser machen könnte, dann noch mit mehr Unsicherheit diese Fragen zu beantworten. Ich glaube, das andere große Thema, was sonst noch ein bisschen die Branche beschäftigt, ist das Thema Cyber, weil es keiner so richtig greifen kann. Es gab jetzt noch keinen, Gott sei Dank, und ich hoffe auch nicht, dass das in den Albelde kommt, großen Cyber-Kommun-Schaden, wo irgendwie zig Unternehmen lahmgelegt und nicht mehr arbeitsfähig wären.

Oliver Morgenstern [00:28:28]:
Das sind natürlich auch Fragen, wie wird so was sein? Also ich gehe mal davon aus, dass das sehr wahrscheinlich ist, dass das die nächsten zehn Jahre irgendwann mal eintreten wird. Und da sind natürlich die Fragen, wie sind die eigenen Gesellschaften aufgestellt, wie geht man damit Und Da gibt es auch, glaube ich, keine Patentlösung am Markt. Da macht jede Gesellschaft ihr eigenes Ding. Alle mehr oder weniger ein Stück weit ähnlich. Andere haben sich darauf spezialisiert, wie es das halt überall gibt. Aber gerade mit diesen Fragen, Da kann man viel drüber reden und kommunizieren, aber so richtig lösen kann man sie auch im Endeffekt nicht. Und auch mit den, wie geht Vertrieb in Zukunft weiter, wie sieht die Arbeit im Innendienst aus, all diese Fragen, das entwickelt sich bei vielen Unternehmen ja gerade erst. Also das ist ja gerade so ein bisschen noch mehr dieser Umbruch, der da stattfindet, beziehungsweise man merkt ja schon mit Online-Vergleichsplattformen, dass sich da anderes Geschäft hin verlagert.

Oliver Morgenstern [00:29:23]:
Wie sieht es bei Maklern aus? Wie sieht es beim Ausschließlichkeitsvertrieb aus? Da entwickelt sich ja gerade sehr, sehr viel. Da hat sich, glaube ich, in der Vergangenheit auch immer viel entwickelt. Aber das ist so ein laufender Prozess, da kann keiner dir sagen, wie sieht es in fünf Jahren aus, so richtig im eigenen Haus, weil man so lange gar nicht im Voraus planen kann, in einer so schnelllebigen Welt mit so vielen Veränderungen, Dass man das eben halt gucken muss und immer gucken muss, was möchten die Kunden, wie können wir am besten für die Kunden da sein und dann wird man sich dementsprechend irgendwo anpassen. Also das ist, ich glaube man muss diesen, der Umgang mit Unsicherheit, was ja eigentlich unser Geschäft wäre, das muss man glaube ich mehr vermitteln, wie ich auch als Angestellter, als Arbeitnehmer mit dieser Unsicherheit umgehen kann und das probieren als Unternehmen zu lösen, dieses diesen Change zu begleiten, der halt immer schneller und schnelllebiger wird. Also der Umstieg von irgendwie Schreibmaschine auf Computer ist halt deutlich langsamer vorgezogen, als man heutzutage irgendwelche Systeme wechselt oder neue Vertriebseinheiten aufbaut, abbaut. All das alles. Und das ist halt viel, viel schnelllebiger. Und ich glaube, da muss man gucken, wie ich damit umgehen kann und die Leute dafür wappnen kann.

Maximilian Schroll [00:30:36]:
Finde ich einen sehr, sehr spannenden Insight, weil ich vor kurzem auch mit einem etwas älteren, erfahrenen Unternehmer auch über dieses Thema der Strategieentwicklung und auch Strategieumsetzung gesprochen habe. Und ich zu dem auch gesagt habe, in meiner Wahrnehmung, ich komme aber natürlich auch aus einer ganz anderen Zeit, sind die Strategiezyklen einfach wahnsinnig viel kürzer geworden. Das heißt, ich muss Strategien so entwickeln, dass ich mehr auch taktieren kann. Also ich muss dieses Taktieren einfach schon mit einpreisen und muss auch wissen, was sind denn so meine Meilensteine oder meine Eckpunkte, an denen ich immer wieder steuern kann. Und dieses Steuern ist, glaube ich, auch im kleineren operativen Bereich dann viel wichtiger geworden. Also er hat nämlich auch gesagt, ja früher war das halt wirklich so, sie haben fünf Jahre Strategien gemacht und hatten dann für jedes Jahr irgendwie tatsächlich Ziele, die sie definiert hatten und Meilensteine natürlich auch, die erreicht werden mussten. Aber das war halt, der Tanker ist auf Kurs und dann kriegen wir das schon irgendwie hin, während es jetzt halt einfach andere Umstände sind. Und ich finde, das ist eine sehr gute Perspektive, auch wenn es das Thema Zukunft unserer Branche geht, weil wir jungen Menschen, wir sind ja irgendwo zwangsläufig auch die Zukunft.

Maximilian Schroll [00:31:47]:
Und für uns ist es natürlich auch wahnsinnig wichtig, dass wir mit dieser Unsicherheit unter der wir leben oder in der wir leben, dass wir uns mit der auch auseinandersetzen. Für uns in dieser Branche natürlich noch viel mehr, weil es einfach auch unser, der Kern unseres Geschäftsmodells ist. Und wenn wir jetzt mal so 15 Jahre in die Zukunft schauen, Oli, wie sieht denn die Versicherungswirtschaft da aus?

Oliver Morgenstern [00:32:09]:
Also ich glaube, diese 15-Jahres-Frage ist eigentlich die Paradefrage, die man jetzt überhaupt nicht beantworten kann. Also wenn wir uns gerade darüber austauschen, was ja auch vollkommen richtig ist, also man hat es ja auch im Studium so gelernt, strategisch sind Entscheidungen von, was weiß ich, vier, fünf, sechs, sieben, acht Jahren, die man irgendwie trifft, das gibt es auch teilweise noch, aber wenn wir jetzt in 15 Jahre gucken, dann ist das ein Stück weit Glaskugelleserei, aber ich versuch's trotzdem mal, was ich zu findest denke, was sich irgendwo vielleicht einschleichen wird oder so ergeben wird. Also ich habe mir im Vorfeld ja auch schon mal ein, zwei Gedanken gemacht über Porsche und alles Mögliche. Kommt ja nicht unvorbereitet. Was ich glaube ich so ein bisschen fortsetzen würde, ist dieser Individualisierungstrend in der Branche, also Tarife individueller zu gestalten, auch auf Basis von anderen verfügbaren Daten, sei es jetzt irgendwie IOT im Bereich der Gewerbeversicherung, aber auch zu Hause. Da vielleicht zu gucken, wird das jetzt in Deutschland als erstes Land sein? Wahrscheinlich nicht, weil wir sehr datenschutzaffin sind. Auf 15 Jahre gesehen wiederum kann sowas auch bei uns vielleicht passieren. Ich glaube, die anderen Themen sind auf jeden Fall noch Nachhaltigkeit, die da noch mehr in die Verantwortung genommen wird.

Oliver Morgenstern [00:33:18]:
Also generell auch in der Finanzdienstleistung. Man sieht ja jetzt auch mit regulatorischen Anforderungen, dass die stärker werden und ich glaube, das wird auch noch mal wichtiger werden, gerade auf 15 Jahre gesehen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, wie man da Anreize schaffen kann für Produkte, damit man für den Kunden, aber auch als Unternehmen eben dort nachhaltige Optionen bieten kann. Das wird auf jeden Fall so eine Branchenentwicklung sein, die sich irgendwo da durchsetzen wird. Partnerschaften werden immer wichtiger, also Kollaboration zwischen klassischen Versicherungsgesellschaften, wie wir sie haben und anderen Unternehmen, also Technologieunternehmen, Startups, Insurtechs, also wenn man sich auch die Insurtech-Landschaft so ein bisschen anguckt in Deutschland, Europa, dann sind es ja häufig Insure-Techs, die dann irgendwann aufgekauft werden oder mit Kooperationen von anderen klassischen Versicherern zusammengehen, was ja prinzipiell nicht schlecht ist, dass sich viele neue Versicherer bilden, glaube ich eher nicht, eher wenn dann überhaupt so auf Weltsicht, dass wahrscheinlich in bestimmte Märkte andere Unternehmen, die bisher keine Versicherung anbieten, sei es jetzt große Player wie Amazon oder Apple vielleicht, da eben auch eigene Versicherungen anbieten, in Ländern, in denen es vielleicht auch ein bisschen einfacher ist, weil es nicht so stark reguliert ist. Gerade auch in Entwicklungsländern wird, glaube ich, der Bedarf nach Versicherung enorm steigen, weil natürlich dort auch die Leute mit zunehmender Wirtschaft, zunehmendes Risikomanagementproblem oder Risikoverständnis haben oder dann Probleme oder Risiken, die sie absichern möchten und das natürlich auch ein Markt sein wird, wo weltweit auch natürlich neue Modelle entstehen. Für viele deutsche Versicherer relativ äh uninteressant, weil die meisten nur in Deutschland agieren, aber gerade für große Player ähm wird das glaube ich auch auf absolut noch nen Thema sein, dass da einfach so ein Pfad öffnet. Also es wird sich einiges tun. Es wird auch bestimmtes glaube ich sehr anders aussehen, als wir es heute kennen.

Oliver Morgenstern [00:35:18]:
Aber ich glaube, das waren so die großen Entwicklungen, losgelöst von, was ergibt sich irgendwie dann jetzt im Außendienst in 15 Jahren. Weil das ist, glaube ich, vollkommen eine Glaskugelleserei, wie Vertrieb in 15 Jahren aussieht, wie die Bedürfnisse von Kunden in 15 Jahren sind. Vermutlich digitaler, als das jetzt der Fall ist.

Maximilian Schroll [00:35:36]:
Ich nagel in 15 Jahren alle, denen ich diese Frage gestellt habe, Frau Fester. Ja, ja. Nee, du hattest mich recht.

Oliver Morgenstern [00:35:44]:
Genau so, Frau, möchte ich das nicht. Also ich glaube, das waren so diese großen Dinger, wo man sagen könnte, das ist gar nicht so unwahrscheinlich, dass es irgendwie so kommt.

Maximilian Schroll [00:35:52]:
Ja genau, die Frage zielt ja auch darauf ab, dass man zum einen ein Zukunftsbild mal aufmacht, wo möchte die jeweilige Person auch hinkommen und zum anderen ist natürlich auch spannend, was identifiziert die jeweilige Person als so einen Megatrend, dass es die nächsten 15 Jahre dominieren wird und da aber in diesem Jahr ja auch Sachen anders gemacht werden, auch im Futurist Podcast, ist das nicht die letzte Frage gewesen, Olli? Oh Gott! Die letzte Frage unseres leider, oder das ist leider, leider schon vor dem Ende stehenden Gesprächs, es ist wie immer mit dir die Zeit verfliegt, aber ich möchte es von dir noch wissen, Oli. Wie kann denn, beziehungsweise was wünschst du dir denn für die Debatte innerhalb unserer Branche?

Oliver Morgenstern [00:36:30]:
Wenn ich über die Debatte in der Branche nachdenke, dann glaube ich insgesamt, transparenter zu sein, als man es vielleicht bisher ist. Also sei es jetzt irgendwie, also jeder probiert ja irgendwie jetzt seine neuesten oder schon länger Versicherungsbedingungen kundenfreundlich zu gestalten, dass man sie irgendwie auch so versteht, wenn man nicht vom Fach ist, was ja auch eigentlich sinnig sein sollte. Also wenn ich einen Vertrag abschließe, dann sollte ich in der Regel wissen, was für Verträge ich abschließe, gerade wenn sie meine Existenz im Zweifel absichern sollen oder eben über meine Existenz ein Stück weit entscheiden können oder nicht und ich glaube da sollte man noch ein bisschen mehr darüber diskutieren wie das denn wirklich aussehen kann ja da gibt es mit diesem Produkt Informationsblätter ganz nette Ansätze aber wenn sich die auch mal im Laufe der Zeit anguckt, habe ich zumindest persönlich den Eindruck, dass da auch immer mehr Informationen drauf kommen, dass immer unverständlicher teilweise wird und dann irgendwie so manche Ausnahmen, die es dann eben gibt, eben dann nicht so da sind, dass sie irgendwie passen. Das ist natürlich auch eine Aufgabe von Beratung weiterhin, das irgendwie zu vermitteln. Also es soll jetzt nicht die Beratung ersetzen, aber ich glaube, dass wir da ein bisschen mehr Transparenz Kunden gegenüber, wie kann ich etwas noch so verständlich machen, dass es eben jemand lesen kann, der sich nicht täglich mit Versicherungen beschäftigt. Und ich bin fest davon überzeugt, dass das möglich ist und auch noch trotzdem rechtssicher und für beide Seiten fein ist. Ich glaube, darüber sollte man ein bisschen mehr diskutieren, dann über dieses Thema, wie ich hatte es ganz einleitend gesagt, das ist dann eher so die Diskussion über die Branche, eher wie, man probiert es ja überall, das Image aufzubessern. Das ist jetzt, glaube ich, auch kein Geheimnis, dass jede Branche probiert, sein Image immer gut zu halten.

Oliver Morgenstern [00:38:11]:
Ich glaube, gerade jetzt die Versicherungswirtschaft, egal welche Befragung man anguckt, hat eben ein extrem schlechtes Image. Wie man da vielleicht noch anders mit umgehen kann in der Kommunikation, in den Sachen, die es dort eben gibt. Schwarze Schafe gibt es halt überall. Desto größer eine Branche ist, desto mehr schwarze Schafe gibt es auch. Das ist relativ simple Statistik. Und dass man da aber ein bisschen besser guckt, dass eben nicht nur von allen schwarzen Schafen oder von allen schlechten, einzel- schicksalen Vorgängen, die alle so, wie sie sind, nicht gut sind und schrecklich sind, aber dass man von der Warte aus eben nicht immer auf die Gesamtheit schließt und da gucken kann, wie kann ich damit, ja, wie kann ich damit umgehen, aber dann auch ein Stück weit das natürlich schaffe, indem ich dann auch transparent bin als Berater, als Mitarbeiter einer Versicherung und dann eben im Zweifel nicht diesen Trend, also hat Deutschland sowieso den Trend zur krassen Überversicherung, aber eben das nicht im Zweifel noch befeuere, sondern wenn ich, man wünscht sich doch einen Berater, der einem im Endeffekt sagt, na ja, ganz ehrlich, da können Sie es zwar auch absichern, das brauchen sie aber nicht, weil das Risiko dafür für sie so gering ist, so unwahrscheinlich, müssen sie zwar entscheiden letztendlich, aber ich rate ihnen dazu und das macht ja auch Beratung aus, dass man eben Ratschlag kriegt und nicht eben nur was vorgestellt oder verkauft bekommt und das wird darüber ein bisschen mehr diskutieren, wie wir das im Zweifel hinbekommen. Ich glaube, eine faire und gute Beratung bindet am Ende und der faire Umgang unter einem Kunden besser und stärker als Unternehmen, als wenn ich natürlich den Eindruck habe, oh Gott, mein Versicherungsmakler Agent, was auch immer, ruft mich an, ja, der will mir jetzt wieder eine, was weiß ich, eine Brillenversicherung verkaufen. Das möchte keiner.

Oliver Morgenstern [00:39:53]:
Das will ich auch nicht andersweitig. Also ich möchte auch nicht, dass mich andere Unternehmen anrufen und mir probieren die ganze Zeit Sachen zu verkaufen, sondern dass man das eben eher als Partner versteht und wir gucken können, wie können wir da gut zusammen hinkommen. Ich glaube, es gibt schon viele, die das gut machen, aber ich glaube, es ist nicht der überwiegende Teil der Branche und dass wir darüber vielleicht mehr nachdenken, ob das nicht der bessere Weg für beide Seiten wäre, der langfristig auch nachhaltig ist.

Maximilian Schroll [00:40:20]:
Da sprichst du natürlich gleich wieder jetzt Themen an, da würde ich am liebsten noch direkt einen Smartphone passen. Pass auf, ich bin ja nicht...

Oliver Morgenstern [00:40:27]:
Sag gerne Bescheid, ne?

Maximilian Schroll [00:40:30]:
Ja, ein bisschen Zeit hätten wir ja noch, aber gut, die bleiben nicht für eine zweite Folge. Ja, aber Olli, du sprichst natürlich da Sachen an, da sprichst du mir aus der Seele. Das ist auch das, was wir in der Zusammenarbeit mit den Vermittlern natürlich sehen. Es muss jetzt dieses Thema der Customer Journey genauso wie des Storytellings, neue Narrative, Agenda-Setting, das muss auf den Vertrieb um- oder angewendet werden, auch auf die Vermittler bezogen, weil da einfach das größte Potenzial drin steckt, auch öffentliche Meinung so zu verändern, dass diese größeren Themen, die man platzieren will, vielleicht nicht die Lise Müller, die dann da den Hausratsschaden reguliert bekommt, weil die muss genau kommuniziert werden beim Vermittler. Und so wie du es auch richtig gesagt hast, dieses Thema der Beratung, jemandem mal von was abraten, auch in der Ausschließlichkeit mal zu sagen, nee, das ist besser, wenn du das nicht machst. Das ist ja was, was die Beziehung zum Kunden so unfassbar stärkt und was zur Folge hat, dass dieses Vertrauen, von dem wir da auch einfach leben, so sehr gestärkt wird und wir uns tatsächlich auch einfach ethisch korrekt verhalten, damit dem Kunden natürlich auch einen anderen Eindruck vermitteln. Also diese Erwartungshaltung in die rundumsthema Versicherung, da überall in den Köpfen sind, das ist im Vertrieb ja genau das mit dem ich spielen muss. Also wenn ich mit Vermittlern zusammenarbeite, Es geht immer darum, dass die verstehen, was ist die Erwartungshaltung, die mein Gegenüber im Kopf hat, in der jeweiligen Situation, an dem jeweiligen Touchpoint, den ich mit ihm habe.

Maximilian Schroll [00:41:55]:
Das ist unterschiedlich, wenn ich ihn anrufe wegen einer Vertriebsaktion, weil wir sagen, wir möchten gerne Zahnzusatz jetzt aktionsmäßig vertreiben, oder wenn ich mit ihm im Jahresgespräch bin, da gibt es ganz viele verschiedene Kontaktpunkte und ich muss mir aber immer die Frage stellen, was ist die Erwartungshaltung der Person an diesem Kontaktpunkt? Und jetzt komme ich hier noch ein bisschen ins Schwaffeln zum Ende hin. Ich unterbreche mich aber selber, Olli, sonst nimmt das hier mit uns, glaube ich, kein Ende. Ich hätte zwar große Lust drauf, aber wir führen das einfach hinter den Kulissen noch fort und werden auch dieses Gespräch im Podcast, würde ich sagen, gerne noch mal fortsetzen. Und bedanke mich jetzt erstmal ganz, ganz herzlich für dieses, wie immer, sehr angenehme Gespräch und die Offenheit. Mir hat es sehr, sehr viel Spaß gemacht und als kleine Tradition ist es jetzt mittlerweile etabliert, dass dem Gast das letzte Wort gebührt. Deswegen, The stage is yours.

Oliver Morgenstern [00:42:47]:
Vielen lieben Dank. Ich kann auch nur sagen, mir hat es großen Spaß gemacht. Ich hoffe, einen Einblick zum einen in den Job geben zu können, meine Sicht auf die Welt oder auf die Branche ein Stück weit darlegen zu können. Ich glaube, sie ist relativ weit und offen, so wie ich sie zumindest einschätze. Und würde mich sehr freuen, wenn die Themen, über die wir eben gesprochen haben, zum einen vertieft werden, wie gesagt, gerne mal noch einen weiteren Podcast. Aber natürlich umso wichtiger, auch in der Branche mehr beschäftigt werden. Und da vielleicht auch den Abbinder zu machen, zu dem, was ich eben gesagt habe, das ist dann wieder dieses Thema Veränderung und Change, was eben überall und jetzt schneller und anders dann irgendwie kommen muss und wo wir eben lernen müssen, mit umzugehen und kann dafür nur plädieren, das eben anzupacken. Hat mir Spaß gemacht, wie immer.

Maximilian Schroll [00:43:35]:
Was für eine spannende Folge. Vielen Dank euch fürs Zuhören. Schaltet auch nächsten Donnerstag wieder ein. Ladet euch den Podcast in euren Podcatcher runter. Hört ihn auf dem Weg zur Arbeit und schaut bitte auch noch in den Show Notes vorbei. Da sind nämlich alle Infos zu unserem Gast, alle Verlinkungen. Vernetzt euch, tretet in Kontakt und lasst uns gemeinsam die Zukunft der Versicherungs- und Finanzwirtschaft gestalten. Untertitel im Auftrag des ZDF, 2021

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