Futurance: Zukunft & Versicherung
Bereite dich auf die Zukunft vor, indem du dich mit uns auf eine Reise durch den Futurance Podcast begibst!
Hier nehmen wir die großen Herausforderungen, die vor uns liegen, mit voller Leidenschaft und Begeisterung unter die Lupe. Denn durch frische Perspektiven, neue Ideen und das Durchbrechen alter Denkmuster können wir gemeinsam eine bessere Zukunft gestalten.
Lass dich von jungen Visionären aus der Branche inspirieren und erfahre, was sie antreibt, in der Branche zu arbeiten oder auch zu verlassen. Hier lernst du, wie junge Menschen die Zukunft sehen und welche Visionen sie für unsere Gesellschaft und Wirtschaft haben.
Gemeinsam mit uns und den anderen Pionieren, die den Vertrieb und die Assekuranz der Zukunft mitgestalten wollen, wirst du Teil einer Bewegung, die die Versicherungswirtschaft zum Treiber der Transformation macht.
Erlebe die Begeisterung, die Leidenschaft und die Vision, die uns antreibt, und werde Teil von Futurance: Gemeinsam. Für eine sichere Zukunft!
Futurance: Zukunft & Versicherung
Was die Finanzbranche von Reddit lernen kann
Vernetze dich mit Max: https://www.linkedin.com/in/maximilian-schroll/
In der ersten Episode von Futurance Unplugged spricht euer Gastgeber Maximilian Schroll über die Zukunft der Finanz- und Versicherungsbranche mit einem besonderen Fokus auf die Wahrnehmung und Erwartungen junger Menschen.
Maximilian teilt seine Erkenntnisse aus Studien und Gesprächen und beleuchtet, wie Plattformen wie Reddit zunehmend wichtige Informationsquellen für Finanzfragen werden. Kritische Diskussionen und die Forderung nach mehr Transparenz und Authentizität stehen im Mittelpunkt.
Seid dabei, wenn wir die Herausforderungen und Chancen der Branche erörtern und erfahren, wie Vermittler das Vertrauen der jüngeren Generation zurückgewinnen können.
Bleibt dran und taucht mit uns ein in eine spannende Analyse und Reflexion über die Finanzwelt von morgen!
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Maximilian Schroll [00:00:00]:
Herzlich willkommen zum Futurist Podcast. Wir sprechen über die Zukunft einer sehr traditionsreichen Branche. Wir sind nämlich der Überzeugung, dass es an der Zeit ist für echte Veränderungen in der Versicherungs- und Finanzwirtschaft. Und wer die Zukunft mitgestalten will, der muss hier zuhören. Hallo und herzlich willkommen zur allerersten Folge von Futurinst Unplugged. Mein Name ist Maximilian Schroll und ich freue mich sehr, dass ihr heute wieder eingeschaltet habt. Denn wie ihr schon gehört habt, wir machen heute was Neues. Ihr seid es ja eigentlich gewohnt, dass ich hier spannende Gäste bei mir habe.
Maximilian Schroll [00:00:34]:
Heute bin ich solo unterwegs, aber keine Sorge, ich habe dafür ein Thema dabei, das uns alle betrifft. Wie blicken junge Menschen wirklich auf die Finanz- und Versicherungsbranche und Was braucht es, Ihnen neue Perspektiven zu eröffnen und sie zu erreichen? Warum ist das eigentlich so wichtig? Na ja, laut einer Umfrage aus dem Jahr 2023 vertrauen gerade mal 40 Prozent der Menschen in Deutschland der Finanzbranche. Und viele von euch wissen wahrscheinlich auch aus vielleicht noch persönlicher Betroffenheit, dass der Versicherungsvermittler jedes Jahr aufs neue, das unbeliebteste Berufsbild stellt. Das zeigt uns schon, wir haben ein massives Vertrauensproblem. Nicht in die einzelnen Akteure, beim Versicherungsvermittler ist das Schöne, das Berufsbild ist so super unbeliebt, aber der eigene Vermittler, das ist immer die große Ausnahme. Der ist immer einer der Guten. Und so trifft es ja auch wirklich häufig zu. Also das Vertrauen ist da auf der individuellen, persönlichen Ebene, aber nicht in uns als Branche.
Maximilian Schroll [00:01:30]:
Und auf der anderen Seite hat dann unsere Branche ein anderes Selbstbild als das, was von außen wahrgenommen wird. Ich habe mich in den letzten drei Jahren sehr intensiv mit diesen Fragen auseinandergesetzt. Ich habe dazu viele Studien gelesen. Ich habe mit unzähligen Menschen innerhalb und außerhalb der Branche gesprochen, mit Leuten aus dem Hochschulbetrieb darüber gesprochen. Und heute möchte ich aber eine ganz bestimmte Plattform in den Mittelpunkt stellen. Heute geht es nämlich Reddit. In dieser Folge erfahrt ihr, wie Reddit zur zentralen Informationsquelle für junge Menschen geworden ist, wenn es ums Thema Finanzen geht und warum die Meinungen dort für unsere Branche so relevant sind. Also, lasst uns loslegen.
Maximilian Schroll [00:02:11]:
Reddit Viele von euch kennen es wahrscheinlich schon, aber für diejenigen, die es noch nicht tun. Reddit ist eine riesige Online-Plattform, auf der Nutzer anonyme Beiträge posten und miteinander diskutieren können. Es ist wie ein gigantisches Forum mit unzähligen thematischen Communities, den sogenannten Subreddits. Ihr könnt euch ein bisschen wie so eine unheilige Allianz aus... Du hast einen Kumpel von mir genannt, der sich hingefragt hat, wie er es beschreiben wird, eine unheilige Allianz aus gutefrage.net und Facebook. Was Reddit so besonders macht, ist die Anonymität. Die ermöglicht es nämlich, dass man so richtig offene und ehrliche Diskussionen miteinander führt, weil man eben keine Angst davor haben muss, dass man irgendwelche persönlichen Konsequenzen daraus zieht oder dass man verurteilt wird für das, was man denkt und sagt. Ein besonders populärer Subreddit ist Deutschland des R-Finanzen.
Maximilian Schroll [00:02:58]:
Das sind über 600.000 Menschen in dieser Community und die tauschen sich über alles aus, was mit Geld, Versicherung, Investitionen und Finanzen zu tun hat. Die Themen reichen dabei von Anlagestrategien über konkret vorhandene Sparpläne bis hin zu den Vor- und Nachteilen von ganz bestimmten Finanzprodukten. Dabei fällt eine Sache sehr auf, nämlich, dass die Diskussionen oft richtig kritisch sind in Bezug auf unsere Branche und auch die Akteure unserer Branche, also sowohl die Institutionen wie Versicherer, Banken, Investmentgesellschaften etc. Als auch die Vermittler, die das Ganze vertreiben. Das liegt, glaube ich, vor allem daran, dass die Nutzer in AirFinancen keine Angst davor haben, weil sie eben anonym sind, ihre ungefilterte Meinung einfach zu sagen. Und das ein bisschen beispielhafter zu machen, habe ich einen Thread rausgesucht, in dem ein Nutzer eine Frage zur Honorarberatung stellte. Beziehungsweise es waren mehrere Fragen und er hat dann auch Antworten bekommen. Die reichten dann von sehr positiven Erfahrungen mit Honorarberatung, bei denen die Berater unabhängig und transparent waren, bis hin zur Skepsis gegenüber den Kosten solcher Beratungen.
Maximilian Schroll [00:04:07]:
Da hat ein Nutzer zum Beispiel geschrieben, ich habe mehr bezahlt als bei einer provisionsbasierten Beratung, aber das Gefühl, dass mir nichts aufgeschwatzt wurde, war es für mich wert. Die Aussage zeigt, denke ich, schon ganz gut, glaube ich, dass junge Menschen die Unabhängigkeit und Ehrlichkeit in der Beratung schätzen. Und ich glaube, das ist auch was, dass wir als Branche uns sehr gut mitnehmen können. Weil am Ende ist es, was wir machen, im Idealfall Wissensarbeit. Ganz viele von euch, die jetzt zuhören, die sind super qualifiziert. Die haben eine Ausbildung gemacht, ein paar Weiterbildungen oder vielleicht sogar das Ganze studiert. Also es gibt super viele Menschen, die wirklich einen hohen Anspruch an ihre eigene, an die Qualität ihrer eigenen Arbeit haben, vor allem auch eben in Vertriebsberufen. Und ihr leistet eigentlich schon diese Wissensarbeit, für die jetzt in dem Fall dieser junge Mann gesagt hat oder dieser junge Mensch, sorry, gesagt hat, dass er genau für diese Unabhängigkeit und Ehrlichkeit auch bereit ist, ein gutes Honorat zu zahlen.
Maximilian Schroll [00:05:03]:
Und auf so Subreddits wie rFinanzen wird dann auch oft über die Rolle von Versicherungs- und Finanzprodukten oder eben auch, ja, wie gesagt, die Arbeit von Finanzberatern, Vertretern, Maklern gesprochen. Und da sind sehr viele Nutzer skeptisch, samt ausgedrückt, skeptisch gegenüber diesen Berufsgruppen. Es liegt ganz einfach daran, dass sie befürchten, dass die Produkte verkauft werden sollen. Heißt das, der tatsächliche Nutzen für den Kunden, also für sie im Vordergrund steht. Deshalb sind die Diskussionen hier oft kritisch und hinterfragend. Und ich glaube, da können wir uns als Branche auch einiges mitnehmen. Also wenn wir uns mal ehrlich machen, es gibt dieses Mantra, Versicherungen müssen verkauft werden in unserer Branche. Ich würde das auch gerne mal kritisch diskutieren, wenn wir über 500 Millionen oder ungefähr 500 Millionen Versicherungsverträge in Deutschland haben, inwiefern das dann da tatsächlich darauf zutrifft.
Maximilian Schroll [00:05:51]:
Ich glaube auch, dass aus der Perspektive des einzelnen Unternehmens, des einzelnen Vertriebs eine Versicherung auf alle Fälle verkauft werden muss, weil wir uns eben noch in einem Verdrängungswettbewerb befinden. Auf der anderen Seite haben wir so eine starke und ausgeprägte Versicherungskultur, dass man wenig Leuten, glaube ich, erst noch grundlegend klarmachen muss, dass es sinnvoll sein kann, sich gegen gewisse Risiken abzusichern. Und wenn die das nicht so sehen, dann liegt es, glaube ich, häufig daran, dass sie entweder nicht das Budget dafür haben, also dass es für sie finanziell einfach eine zu große Belastung wäre oder dass sie einfach eine höhere Risikoaffinität haben. Ich glaube, Versicherung ist in Deutschland auf jeden Fall kulturell sehr, sehr fest verankert. Deswegen würde ich da wirklich auch diese Aussage Versicherungen müssen verkauft werden mal in Frage stellen. Und jetzt gehen wir noch einen Schritt weiter und schauen uns nochmal einen anderen Subreddit an, nämlich rstruckileaks. Und der spielt eine ganz spezielle Rolle. Hier teilen nämlich Menschen ihre Erfahrungen mit Strukturvertrieben, aber auch mit anderen Finanzdienstleistern.
Maximilian Schroll [00:06:57]:
Viele der Beiträge, die da zu lesen sind, sind sehr, sehr kritisch und teilweise decken sie auch Praktiken auf, die oft entweder im Verborgenen bleiben oder in unserer Branche schon bekannt sind, dass die passieren, wie jetzt beispielhaft das massenweise Kaltakquise anschreiben über Social Media mit der Versprechung vom passiven Einkommen, dem Business nebenbei und der finanziellen Freiheit. Und die Beiträge sehen ganz unterschiedlich aus. Es gibt schon Ähnlichkeiten teilweise, aber geht zum Beispiel von einem Nutzer, der beschreibt, wie er in einer Verkaufsschulung eines Vertriebs saß und da die aggressive Verkaufsstrategie hinterfragte, da dann dafür ordentlich niedergemacht wurde. Ein anderes Beispiel wäre ein Post, in dem jemand von den Versprechungen erzählt, die gemacht wurden, ihn als Mitarbeiter zu gewinnen, nur dann festzustellen, okay, Realität sieht ganz anders aus. Selbes Spiel kann man genauso auf Versprechungen gegenüber den Kunden, den man gewinnen will, transferieren. Und auch da, man merkt, oder die Leute merken, dass es oft geprägt ist von hohem Druck, hohen Verkaufszielen. Das wird sehr, sehr klar ersichtlich, dass da kein Interesse an der Person und an ihrer Bedarfssituation da ist. Diese erstmal zu verstehen, gelte, wenn ich wirklich eine gute Beratung und dann auch die passenden Produkte empfehlen will, sondern da geht es nur den Verkäufer und seinen Wunsch, das Produkt zu verkaufen.
Maximilian Schroll [00:08:23]:
Das ist alles, was da zählt und ich finde, das wird sehr, sehr deutlich. Und da wird, glaube ich, auch sehr deutlich, wie Vertrieb einfach in Zukunft nicht mehr funktionieren wird, beziehungsweise diese Zielgruppe, die darauf anspringt, die wird immer noch kleiner. Also dadurch, dass das Internet viele Sachen transparent macht und Leute die Möglichkeit haben, sich das einfach anzuschauen. Stell dir mal vor, du bist jetzt von einem Kumpel, der seit drei Wochen irgendeine Weiterbildung gemacht hat und jetzt dir das Rentenkonzept schlechthin verkaufen will. Von dem wirst du angesprochen, dann machst du dich im Internet schlau, bist auf Reddit unterwegs, siehst es und ist ja klar, was dann passiert. Und dann sagst du deinem Kumpel unter keinen Umständen, zeigst es ihm, entweder er sagt, okay, shit, ich glaub, ich muss das mal hinterfragen, was ich gemacht hab, oder er ist schon all in und sagt so, nope, das stimmt alles nicht. Und so oder so wird, glaub ich, diese Gruppe an Leuten immer irgendwo kleiner werden Einfach dadurch, dass die Transparenz jetzt immer mehr da ist. In dem Subreddit StruckiLeaks gibt es noch einen besonders interessanten Thread, in dem nämlich die Frage gestellt wurde, warum schießen diese Vertriebsmodelle wie Pilze aus dem Boden? Die Antworten zeigen echt eine ganz klare Frustration über die hohe Anzahl solcher Vertriebe und vor allem auch den wahrgenommenen, hier wichtig, den wahrgenommenen Mangel an echten Beratungsalternativen.
Maximilian Schroll [00:09:47]:
Ein Nutzer schrieb da, es scheint, als ob jeder zweite in meiner Stadt plötzlich Finanzberater ist. Und das, was die ja mit Finanzberater assoziieren, ist wirklich vollgeladen mit Stereotypen und mit nur negativen Eigenschaften. Und das kommt aber natürlich daher, dass sie von genau diesen Leuten kontaktiert werden. Dass es genau die Kontaktpunkte sind, die sie mit der Branche haben und vor allem auch mit den Menschen im Vertrieb haben. Das zeigt uns, dass viele junge Menschen Schwierigkeiten haben, zwischen seriösen Beratern und den aggressiveren Vertriebsmodellen zu unterscheiden, was schade ist in der Konsequenz, weil sie einfach alles in einen Topf schmeißen und dann am Endeffekt dabei rauskommen, die ganze Branche ist zu verteufeln und von Grund auf schlecht. Jetzt wissen wir alle, die in der Branche arbeiten, ja, wir haben Probleme und ich möchte es nochmal betonen, deswegen spreche ich das hier auch so deutlich an. Es ist wichtig, dass wir uns damit auseinandersetzen. Wir brauchen vom Innen heraus eine Diskussion darüber und auch müssen wir Möglichkeiten zur Veränderung anbieten.
Maximilian Schroll [00:10:48]:
Aber wir können, also ansonsten warten wir einfach nur darauf, dass von außen Veränderung kommt und das bedeutet Regulatorik. Und da wissen wir auch, wie zielführend die viele, viele Regulatorik bisher war, die wir so in den letzten Jahrzehnten bekommen haben, nämlich nicht ganz so sehr wie gewünscht, weil es gibt ja auch eine IDD zum Beispiel und es gibt ja eine Pflicht zur Weiterbildung. Jetzt ist aber auch jeder, jeder der in der Branche im Vertrieb unterwegs ist und der weiß wie es bei großen Ausschließlichkeitsversicherungen zum Beispiel läuft, der auch weiß wie es in manchen Maklerhäusern läuft und so weiter, von Vertrieben mal ganz zu schweigen. Es gibt Möglichkeiten, dass ich an meine 15 Weiterbildungsstunden komme, ohne dass ich jemals was gelernt habe dafür. Also es ist ja auch in vieler der Hinsichten Papiertiger. Deswegen müssen wir uns da, glaube ich, echt einfach an die eigene Nase fassen und uns überlegen, okay, wir kennen das Problem an, jetzt müssen wir aber irgendwo eine Problemlösung finden. Denn wenn das erste oder das häufigste Erlebnis mit einem Finanzdienstleister negativ beeinflusst ist, Dann beeinflusst das natürlich wiederum die ganze Wahrnehmung der Branche. Das heißt, viele junge Menschen haben überhaupt keinen tiefen Einblick in die unterschiedlichen Strukturen, in die verschiedenen Vertriebskanäle.
Maximilian Schroll [00:12:02]:
Für sie ist ein einzelnes negatives Erlebnis mit einem einzelnen Vermittler oft gleichbedeutend mit einem Problem der gesamten Branche. Und das wollte ich jetzt nochmal so ganz klar auf den Punkt bringen, weil es mir nicht darum geht, hier mit dem Zeigefinger in die Branche zu zeigen, sondern ich möchte einfach nur eine Analyse mit euch teilen, bei der ich glaube, die ist wichtig, damit wir anders über uns nachdenken können. Denn was können wir als Branche daraus lernen? Ich glaube, Eine der wichtigsten Lektionen ist auf jeden Fall die Notwendigkeit von mehr Transparenz und Authentizität. Viele junge Menschen auf Reddit kritisieren die mangelnde Klarheit über die Kosten, über die Bedingungen von Finanzprodukten und auch das Gefühl, dass ihnen was verkauft wird, dass sie nicht wirklich brauchen oder verstehen. Wir sind immer wieder beim Punkt. Da geht es die Bedürfnisse des Verkäufers, nicht den Bedarf des Kunden. Und ein Nutzer auf Reddit hat das sehr treffend formuliert. Warum sollte ich einem Berater Vertrauen, der bezahlt wird, wenn ich unterschreibe und nicht, wenn er mir guten Rat gibt.
Maximilian Schroll [00:13:05]:
Die Aussage spiegelt ein weit verbreitetes Misstrauen wider und ich glaube, die Branche muss sich überlegen, wie sie dieses Vertrauen zurückgewinnen kann. Jetzt haben wir ja schon mit der Honorarberatung ein alternatives Vergütungsmodell, das sich immer mehr dabei ist zu etablieren und bei dem die Berater auch nicht durch Verkaufsprovisionen angereizt werden. Da muss man auch dazu sagen, auch die Honorarberatung ist nicht die Rettung. Also es ist nicht so, dass man sagen kann, jeder der Honorarberatung macht, ist ein ganz toller, super guter Berater und macht alles richtig und jeder der Provisionsberatung macht, ist das Gegenteil, das ist ja völliger Schwachsinn. Sondern da geht es in erster Linie darum, glaube ich, Honorar ist Wissensarbeit. Ihr als Vermittler investiert da euer Wissen, das ihr euch angeeignet habt, wo ihr viel Zeit investiert habt, dieses Wissen anzuhäufen, Erfahrungen zu sammeln und ihr investiert vor allem auch die Zeit in die Bearbeitung der Herausforderungen des Kunden, in die Bedarfsermittlung, in die Konzeption, in die Lösungsvorstellung, in den Service etc. Pp. Das heißt, eigentlich macht ihr Wissens- und Servicearbeit sowieso schon.
Maximilian Schroll [00:14:13]:
Und ich glaube, das ist für viele junge Menschen dann in der Wahrnehmung auch angemessen, wenn man sagt, okay, ich habe keinen Bock mich jetzt mit 20 Bücher oder 10 Bücher durchzulesen und 20 Podcasts zu hören und dann nochmal ständig up to date zu bleiben oder, was weiß ich, mir einen eigenen Broker rauszusuchen. Ich will nicht einfach nie selber darum kümmern. Ich will, dass eine Person mir das so erklärt, dass ich es verstehe, dass ich weiß, was da passiert, dass ich auch ein gutes Gefühl habe, dass ich transparent einen Einblick habe in das, was da vorgeht, was es mich kostet und so weiter und so fort. Und dieser Person bin ich auch bereit, Geld zu bezahlen. Wie ich auch einem Steuerberater oder Anwalt bereit bin, Geld zu bezahlen, wenn ich ihn seinen Rat frage. Wie ich auch bereit bin, einem Unternehmensberater Geld zu bezahlen, wenn er mit mir an einer Lösung für ein Problem oder an einem Innovationsprojekt oder was auch immer arbeitet. Und Ich glaube, wir haben ja da schon genug positive Beispiele auch in der Branche, wie gut Honorarberatung funktioniert, wie das auch mit flexiblen Honoraren oder gesplitteten Honoraren und so weiter funktioniert. Wir sehen auch immer mehr Aufkommen von Servicevergütungen.
Maximilian Schroll [00:15:16]:
Ich glaube, das ist genau der richtige Weg, den es zu gehen gilt und wo wir wirklich eine Chance haben, das Vertrauen dieser jungen Menschen, die ja zugegebenermaßen auch nicht repräsentativ für alle sind, aber die doch einen relevanten Teil ausmachen. 600.000 Leute nur in dieser Community, von der gibt es noch, also von dieser Art von Communities, zwar nicht in derselben Größenordnung, aber thematisch ähnlich, gibt es noch viele mehr in Deutschland, weltweit unzählige mehr, auch mit vielen Millionen Nutzern, die da drin sind. Und ich glaube, diese Leute zurückzugewinnen, müssen wir uns stärker auf deren Bedürfnisse einstellen. Besonders bei der jüngeren Generation. Die legt einfach mehr Wert auf Transparenz und Ehrlichkeit. So, jetzt möchte ich zum Abschluss dieser ersten Episode von Futurants Unplugged die Hauptpunkte nochmal zusammenfassen. Wir haben heute darüber gesprochen, wie Reddit für viele junge Menschen zu einer wichtigen Informationsquelle in Sachen Finanzen geworden ist, vor allem durch Subreddits wie rFinanzen und rStrokeyLeaks. Diese Plattformen zeigen, dass Transparenz und Unabhängigkeit in der Beratung entscheidend sind, wenn es darum geht, das Vertrauen junger Menschen zurückzugewinnen.
Maximilian Schroll [00:16:20]:
Die Finanz- und Versicherungsbranche muss sich diesen Herausforderungen stellen, wenn sie in der Zukunft erfolgreich sein will. Ansonsten, also da geht es nicht nur die Branche an sich, sondern vor allem auch nochmal den Berufsstand der Vermittler. Ansonsten wird da Technologie für diese Zielgruppe auf jeden Fall das Mittel der Wahl sein. Das heißt für mich, meiner Wahrnehmung gehört dazu, provisionsbasierte Modelle zu überdenken, die Kommunikation ehrlicher zu machen, zu verbessern und vor allem auch die Bedürfnisse der Kunden in den Mittelpunkt zu stellen und das nicht nur zu sagen, sondern ernst zu nehmen. Dass es permanent gesagt wird, kein Zweifel. Was es bedeutet, ist glaube ich wirklich sehr gut veranschaulicht an dem Beispiel, geht es oder an der Frage, geht es die Bedürfnisse des Verkäufers oder die des Kunden. So und jetzt möchte ich noch eine Einladung aussprechen. Und zwar möchte ich, wenn hier zufälligerweise Leute zuhören, egal ob aus der Branche oder nicht aus der Branche, egal ob Vermittler, kein Vermittler, völlig wurscht, Ihr seid auf Reddit unterwegs, habt das jetzt gerade gehört und habt Bock, vielleicht mit mir über diese Themen zu sprechen, nämlich, was euch, also was eure konkreten Kritikpunkte an der Branche sind und würde ich dann aber auch gerne wissen, wie sähe denn eine Versicherungsbranche und auch eine Beziehung zu einem Vermittler aus eurer Perspektive aus, die für euch ideal wäre? Deswegen an alle Redditoren, kommt gerne auf mich zu.
Maximilian Schroll [00:17:45]:
Ich freue mich da wirklich und glaube, da könnten wir super coole Folgen machen. Würde mich freuen, wenn da was zustande kommt. Und diese Einladung gilt auch an alle, die aus der Branche kommen. Natürlich vor allem gerne Finanzdienstleister, Vermittler, die selber auf Reddit unterwegs sind, weil ich gerne natürlich auch eure Perspektive darauf einfangen will und wissen will, wie ihr dazu denkt. Jetzt zum Ende bedanke ich mich ganz, ganz herzlich für das Zuhören. Ich hoffe, es war eine spannende und interessante Folge für euch. Für mich war es ein bisschen komisch, heute hier alleine so lange zu sprechen. Aber ich bin froh, dass wir jetzt die erste Folge von Futurants Unplugged an den Start gebracht haben und da bitte ich euch, gebt mir Feedback.
Maximilian Schroll [00:18:20]:
Bitte, bitte gebt mir Feedback und meldet euch. Meine Kontaktdaten sind unten in der Infobox. Schreibt über die Send a Message Funktion, die da verlinkt ist oder vernetzt euch auf LinkedIn mit mir. Da würde ich mich super freuen. Weil wie gesagt, ist ein neues Format. Wir wollten es jetzt einfach mal ausprobieren. Und wenn ihr sagt, hey, ist cool, dann werden wir da auf jeden Fall auch weiter dran bleiben. Und wenn nicht, dann müssen wir mal überlegen, was wir machen.
Maximilian Schroll [00:18:41]:
Aber jetzt bedanke ich mich ganz herzlich fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal beim Futurants Podcast. Was für eine spannende Folge. Vielen Dank euch fürs Zuhören. Schaltet auch nächsten Donnerstag wieder ein. Ladet euch den Podcast in euren Podcatcher runter, hölt ihn auf dem Weg zur Arbeit und schaut bitte auch noch in den Show Notes vorbei. Da sind nämlich alle Infos zu unserem Gast, alle Verlinkungen. Vernetzt euch, tretet in Kontakt und lasst uns gemeinsam die Zukunft der Versicherungs- und Finanzwirtschaft gestalten.