Futurance: Zukunft & Versicherung
Bereite dich auf die Zukunft vor, indem du dich mit uns auf eine Reise durch den Futurance Podcast begibst!
Hier nehmen wir die großen Herausforderungen, die vor uns liegen, mit voller Leidenschaft und Begeisterung unter die Lupe. Denn durch frische Perspektiven, neue Ideen und das Durchbrechen alter Denkmuster können wir gemeinsam eine bessere Zukunft gestalten.
Lass dich von jungen Visionären aus der Branche inspirieren und erfahre, was sie antreibt, in der Branche zu arbeiten oder auch zu verlassen. Hier lernst du, wie junge Menschen die Zukunft sehen und welche Visionen sie für unsere Gesellschaft und Wirtschaft haben.
Gemeinsam mit uns und den anderen Pionieren, die den Vertrieb und die Assekuranz der Zukunft mitgestalten wollen, wirst du Teil einer Bewegung, die die Versicherungswirtschaft zum Treiber der Transformation macht.
Erlebe die Begeisterung, die Leidenschaft und die Vision, die uns antreibt, und werde Teil von Futurance: Gemeinsam. Für eine sichere Zukunft!
Futurance: Zukunft & Versicherung
Vom Azubi zum Geschäftsführer: Schlüssel zum Erfolg im Versicherungsbusiness
Heute begrüßen wir Korbinian Amann, Geschäftsführer eines mittelständischen Versicherungsmaklerbüros in Passau.
In dieser Episode tauchen wir in die Welt der Versicherungsbranche ein. Korbinian erzählt uns von seinem Werdegang zur Führungskraft und der Bedeutung umfassender Ausbildung in Unternehmens- und Mitarbeiterführung.
Wir sprechen über die Herausforderungen und Chancen der Versicherungsindustrie, die Notwendigkeit von Transparenz und qualitätsvoller Kundenberatung sowie die Rolle von Mentoring und Weiterbildung.
Außerdem reflektieren wir über die kulturellen Unterschiede, die Korbinian auf seiner letzten Vietnamreise beobachtet hat, und diskutieren die Zukunft der Branche, insbesondere im Hinblick auf hybride Vergütungsmodelle und kollektive Anstrengungen für mehr Aufklärung.
Seid gespannt auf inspirierende Einblicke und wertvolle Empfehlungen für junge Talente in der Versicherungsbranche. Bleibt dran, es wird spannend!
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Unsere Website: https://futurance.de
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Dieser Podcast wird von DEAN Productions produziert.
Vielen Dank, dass Du unseren Podcast hörst!
Maximilian Schroll [00:00:00]:
Herzlich willkommen zum Futurants Podcast. Wir sprechen über die Zukunft einer sehr traditionsreichen Branche. Wir sind nämlich der Überzeugung, dass es an der Zeit ist für echte Veränderungen in der Versicherungs- und Finanzwirtschaft. Und wer die Zukunft mitgestalten will, der muss hier zuhören. Hallo und herzlich willkommen zum Futurants Podcast. Mein Name ist Maximilian Schroll und ich freue mich sehr, dass ihr heute eingeschaltet habt. Und meine Lieben, ich bin heute ein bisschen erkältet. Die, die es hören, die werden es vielleicht noch ein bisschen raushören, die, die es sehen, die werden es mir auf jeden Fall auch noch ansehen.
Maximilian Schroll [00:00:34]:
Habe ich mir letzte Woche bei der DKM eingefangen, war es aber absolut wert, diese Messe. Es war wirklich super, so viele bekannte Gesichter, nur einer hat gefehlt, den habe ich aber heute dafür im Podcast und der wird euch gleich erzählen, was er denn in dieser Zeit gemacht hat, denn er hat einen sehr sehr guten Grund, wieso er nicht bei der DKM war. Heute mein Gast, ich bin sehr froh, dass er hier ist, Korbinian Ammann. Hallo Korbinian, schön, dass du hier bist.
Korbinian Amann [00:00:55]:
Hi, servus Max, grüß dich.
Maximilian Schroll [00:00:57]:
Stell dich doch bitte unserer Zuhörerschaft mal kurz vor.
Korbinian Amann [00:01:00]:
Ja, mein Name ist Korbinian Ammann, ich bin 30 Jahre jung und komme aus dem schönen Passau in Niederbayern. Und man hört es mir vielleicht auch ein bisschen, ich habe ein Dialekt und bin bemüht aufzupassen, aber ich denke, das kriegen wir ganz gut hin. Vielleicht ganz kurz zu mir. Ich bekleide in Passau in einem mittelständischen Versicherungsmaklerbüro eine der Geschäftsführerpositionen. Da haben wir unsere Hauptzentrale in Passau und einen Außenstandort in Simbach. Wir haben knapp 25 Mitarbeiter in der Beschäftigung und ich bekleide eine der Geschäftsführerpositionen.
Maximilian Schroll [00:01:43]:
Da gehen wir gleich noch sehr genau drauf ein, Korbinian, weil da habe ich viele Fragen. Du bist ja nicht umsonst hier, sondern weil du wirklich eine einzigartige und super spannende Geschichte mit uns teilen wirst. Jetzt aber vorher noch die erste Auflösung. Wo warst du denn eigentlich die letzte Woche? Warum nicht auf der DKM? Was ist dein guter Grund, nicht da gewesen zu sein?
Korbinian Amann [00:01:59]:
Also ich finde, da ist es ein sehr, sehr guter Grund. Ich bin großer Fan von langen Reisen bzw. Von Backpacking. Und das ist auch der Grund, warum ich nicht vor Ort sein konnte. Und genau, ich war die letzten drei Wochen mit meiner Partnerin und dem Rucksack in Vietnam unterwegs und haben uns das Land genauer angeschaut. Und jetzt seit Montag wieder zurück und heute direkt bei dir.
Maximilian Schroll [00:02:26]:
Wir nehmen heute am Mittwoch auf, der Vollständigkeit halber. Und da ist ja so, Korbinan, wir haben vorher im Vorgespräch auch schon kurz darüber gesprochen, der Alltag, der holt sich einen dann ja doch ganz schnell wieder zurück, auch vor allem in so einer stressigen Jahreszeit, wie für die Versicherungsmakler das Jahresendgeschäft nun mal ist, vor allem jetzt dann im November. Und hast du trotzdem, wenn du jetzt auf diese Zeit im Vietnam und die Reise zurückblickst, hast du was mitgenommen, wo du sagst, boah, da habe ich vielleicht noch nie drüber nachgedacht auf die Art und Weise oder das habe ich neu gelernt?
Korbinian Amann [00:02:56]:
Also ich muss sagen, generell so eine Reise macht immer was mit einem, sofern man andere Kulturen, andere Länder näher kennenlernt oder auch wie die Personen vor Ort handeln, wie die denken. Ich muss sagen, es war schon immer was, auch in den vorangegangenen Reisen der letzten Jahre, man kommt zurück und man reflektiert. Man setzt sich mit sich selbst, aber auch mit der Situation auseinander. Ich habe in LinkedIn einen Beitrag darüber geteilt, oder wollte einfach mitteilen, weil es für mich schon so ist, man hat immer eigene Sachen, mit denen man kämpft oder mit denen man täglich konfrontiert ist. Es ist vorrangig Urlaub, aber man beschäftigt sich zwangsweise natürlich dann auch, was das mit einem macht. Und ich muss schon sagen, gerade Asien ist ein Land, wo diese Neidkultur oder Missgunst eigentlich gar nicht präsent ist. Und das ist schon was jetzt in meiner Zeit in Asien, ich bin oft an den Punkt gekommen, man wird wenig auf etwas reduziert, es gibt wenig Neid, man lebt miteinander statt oft ergegeneinander. Und das ist schon was, wo ich mir dann auch meine Gedanken gemacht habe und so, ja stimmt, wir setzen uns zu oft mit zu kleinen Problemchen auseinander, die einen dann auch aufhalten, anstatt einfach mal ein bisschen über den Tellerrand raus zu schauen und mal links und rechts zu schauen, was geht eigentlich neben mir so vor.
Korbinian Amann [00:04:14]:
Und das war schon was, Das gefällt mir natürlich auch, wenn man da gewisse Zeit hat zu reflektieren. Nur man muss halt dann auch was draus machen, beziehungsweise ich bin schon jemand, der nimmt das mit und versucht es dann entsprechend umzusetzen.
Maximilian Schroll [00:04:28]:
Sehr, sehr spannend. Ich glaube, da machst du gerade ein Thema auf, über das könnte man mit Sicherheit jetzt auch stundenlang hier vortrefflich reden, so was das eigentlich braucht, mit anderen gut sozial umgehen zu können. Also wie wird man denn eigentlich ein selber zum funktionierenden Teil von so einer Gesellschaft und wie bleibt man der vor allem auch? Das ist ja kein statischer Zustand, sondern da muss man ja auch immer wieder was dafür tun, dass man eben ein Teil dieser Gesellschaft bleibt und auch seinen Teil zum Gemeinwohl beiträgt. Und da ist es manchmal auch notwendig, dass man, glaube ich, andere Sichtweisen annimmt, dass man Perspektiven von anderen annimmt und erst mal wieder ein bisschen mehr lernt, zu tolerieren oder wirklich zu akzeptieren und nicht sofort versucht, die Meinungsgräben irgendwo hochzufahren, sich dann in so Lagerdenken irgendwo zu verlieren, was keinem irgendwas bringt. Aber ich glaube, das ist auch was, das haben wir ja im Vertrieb, und da schlägt sich jetzt eine letzte in die gute Brücke schlagen, das haben wir im Vertrieb ja von der Pike auf gelernt. Also wirklich mit dem Kunden diese Ebene finden, auch mal mit einem Kunden am Tisch sitzen und mit dem auch mal zwei Stunden verbringen, auch wenn er einem jetzt vielleicht nicht super sympathisch ist, aber man hat trotzdem die Empathie, sich auf die Person einzulassen, ihre Weltsicht, ihre Selbstsicht irgendwo verstehen zu wollen, weil das muss ich tun, rauszufinden, was hat der denn für einen Absicherungs- und vielleicht auch Spar- oder Investitionsbedarf. Und ich glaube, da bist du jetzt jemand, der natürlich mit seinen 30 Jahren in dieser verantwortlichen Rolle als Geschäftsführer bei einem mittelständischen Unternehmen wirklich gallionsmäßig für steht. Und der Weg von dir, der ist ja wirklich auch super spannend verlaufen und da möchte ich aber ganz am Anfang anfangen, weil du musstest es auch lernen mit Sicherheit, wie man mit den Kunden umgeht, wie jeder von uns, der im Prinzip gestartet ist.
Maximilian Schroll [00:06:11]:
Wie bist du denn eigentlich, Korbinian, in die Versicherungsbranche gekommen und da gleich noch eine zweite Frage mit hinterher geschossen. Warum bist du ihr treu geblieben?
Korbinian Amann [00:06:20]:
Also bei mir geht das schon weit zurück eigentlich, der ganze Start von meiner Geschichte. Ich muss sagen, ich habe mich schon immer oder sehr, sehr früh mit Themen Finanzen, Wirtschaft interessiert. Also mir hat auch früher schon immer interessiert, wie kann man Geld verdienen, was muss man machen. Es war natürlich immer mit Tun verbunden, was zu erreichen und ein Stück weit sicherlich auch aus der Familie heraus. Also es war bei uns immer schon so, Banksektor, Versicherungssektor hat in der Familie schon immer eine Rolle gespielt. Und wenn man natürlich da eine gewisse Art konfrontiert ist oder das einfach am Rande nur mitkriegt, dann wird man da schon ein bisschen sensibilisiert. Aber der Hauptgrund, den ich dann schon sage, durch das, dass ich auf der Wirtschaftsschule war, ist das noch mal viel mehr in die Tiefe. Wir haben da einfach genau die Themen gehabt, die mich jetzt tagtäglich begleiten, von denen ich heute ja noch profitiere.
Korbinian Amann [00:07:10]:
Einfach diese Schwerpunkte Rechnungswesen, Betriebswirtschaft. Das sind eigentlich genau die Punkte, die für meinen Beruf oder in diesem Berufssektor sehr, sehr wichtig sind. Und das war in der Schule schon immer ein Thema, das mich sehr interessiert hat. Und somit bin ich dann letztendlich auch in die Versicherungsbranche gekommen. Und das knüpft eigentlich auch, warum bin ich geblieben, knüpft ein bisschen an die Sache an, wenn man das gern macht, was man tut, dann glaube ich, bleibt man da auch dabei. Und für mich war es immer so, dass ich relativ schnell gemerkt habe, das, was ich mache, macht mir wahnsinnig viel Spaß und ist letztendlich auch einer der Hauptgründe, warum ich jetzt da bin, wo ich bin. Weil wenn ich es nicht mit Spaß und mit Überzeugung mache, sondern aufgrund anderer Punkte wie Geld oder dergleichen, dann ist das eher ein temporärer Erfolg, aber auf Dauer macht das nicht glücklich. Und somit muss ich schon sagen, warum bin ich geblieben? Weil es mir einfach wahnsinnig viel Spaß macht.
Maximilian Schroll [00:08:12]:
Das nehme ich dir aufs Wort ab. So habe ich dich kennengelernt. So, glaube ich, lernen dich gerade auch alle kennen, die diesen Podcast zuhören. Und du bist ja gestartet bei dem Versicherungsmakler, bei dem du heute noch bist, Fischer & Friedl. Du bist als Azubi da gestartet und bist jetzt heute Geschäftsführer. Wie war denn dieser Weg und gab es da einen entscheidenden Moment für dich, wo du gemerkt hast, okay, ich möchte diesen Weg, der sich jetzt da vielleicht eröffnet, auch wirklich so weit gehen bis in die Geschäftsführung? Oder waren das da verschiedene Entwicklungen, die dafür gesorgt haben, dass du einfach reingewachsen bist?
Korbinian Amann [00:08:45]:
Also Es ist eine sehr spannende Frage. Bei mir ist es ein Mix von allem. Auch da muss ich über mich selber sagen, ich war schon immer jemand, der gerne vorangeht. Ich habe mir schon sehr früh hohe Ziele gesteckt und wollte immer etwas erreichen. Es war natürlich in jungen Jahren, ich möchte jetzt nicht sagen, dass man dafür belächelt wird, aber es ist natürlich, wenn mit 18, 19, 20 jemand sagt, ich möchte Geschäftsführer werden, ist es weniger greifbar, wenn ich es natürlich jetzt sagen würde. Aber es war schon immer so, dass ich was erreichen wollte, dass ich vorangehe wollte, dass ich meine Ideen umsetzen wollte. Und so war es grundsätzlich schon so, dass ich gewusst habe, wo ich hin möchte. Aber natürlich gibt es immer wieder Faktoren, die einen inspirieren oder die einen beeinflussen.
Korbinian Amann [00:09:31]:
Und so glaube ich auch, wächst man generell immer in eine Situation rein oder wächst mit der Situation an sich. Aber das hat sich ganz gut eigentlich entwickelt, mit dem, dass ich es eigentlich auch immer wollte. Und natürlich der Weg an sich, da werden wir bestimmt vielleicht noch ins Detail eingehen, der Weg an sich hat natürlich immer Höhen und Tiefen, aber für mich war immer klar, wo ich hin möchte. Und dass es doch jetzt so früh geklappt hat, ich meine, seit Ende Oktober 2022, ich bin jetzt eben in der Geschäftsführung, da war ich 28. Ja, ich glaube, es dann schon zurückzuführen auf, ja, harter Weg, viel Fleiß, aber bin da schon ganz stolz drauf.
Maximilian Schroll [00:10:15]:
Mega, ja, ganz ehrlich, also das ist ja ein Szenario. Ich glaube, ganz viele Versicherungsmakler, die uns jetzt gerade zuhören, auch die Älteren darunter oder die Eltern, mit denen ich auch über diese Themen spreche, das ist der Bestfall, so eine Nachfolgeregelung irgendwo hinzubekommen, dass man sagt, hey, Wir sorgen dafür, dass aus dem Betrieb heraus diejenigen nachwachsen, die das fortführen. Das ist optimal. Das ist für die Kunden, auch wenn es wirklich dieses Leistungs- und Wertversprechen geht oder das Serviceversprechen, das da auch mit dazu gehört, dass man denen abgibt, die Langfristigkeit, die da drin steckt. Wirklich dieses, wir wissen unser Leistungsversprechen oder das Leistungsversprechen der Versicherer, dass wir vermitteln an euch, dass wir für euch einkaufen, das ist in der Zukunft gelagert. Im besten Fall, weil zumindest Schaden passiert es nie, aber wenn, dann ist in der Zukunft gelagert. Deswegen ist ja diese langfristigkeit eigentlich schon in dem Kompletten geschäftsmodell verankert und da dann wirklich die möglichkeit zu haben dass man mit eigenen talenten die man Groß macht mit denen man gemeinsam wächst in solche positionen bringt finde ich wirklich super cool und da möchte ich gerne mehr erfahren, nämlich zu den Themen, die du jetzt gerade angesprochen hast, Höhen und Tiefen. Das ist, glaube ich, was mir persönlich auch wichtig ist, weil man natürlich vorher auch das Thema Neidkultur kurz mal angeschnitten, als es Asien als Kontinent ging, da glaube ich ist es in Deutschland natürlich auch oft so, wir sehen ganz wenig von dem, was wirklich passiert.
Maximilian Schroll [00:11:40]:
Wir sehen, also es wird wenig von dem Preis, der gezahlt wird, auch nach außen gekehrt Und man sieht häufig nur die wirklich krassen Erfolgsgeschichten. Denkt, okay, das sind dann irgendwelche Überflieger. Aber du hast es schon gesagt, das Wichtigste ist da wirklich Fleiß. Also, es ist eine gewisse Hartnäckigkeit, es ist eine Zielorientierung. Diese Zielorientierung hilft einem dabei, dass man den Glauben an sich selber auch nicht verliert, glaube ich. Und dann muss man sehr früh manchmal lernen, mit Niederlagen umzugehen und diese Niederlagen aus denen was zu lernen. Und so klang es bei dir jetzt auch. Was würdest du denn sagen, was war denn der erste Punkt auf deinem Weg, wo du dich an die Niederlage erinnern kannst und was hast du gelernt?
Korbinian Amann [00:12:17]:
Also grundsätzlich muss ich sagen, dass Niederlagen oder Scheitern ja immer ein Teilprozess von Erfolg sind. Jemand, der sagt, Scheitern oder Niederlage hat da nichts zu suchen oder gehört da nicht dazu, der geht nicht den Weg Erfolg, so wie ihn ich jetzt definieren würde. Ich glaube generell, oder bei mir war es jetzt schon so, man ist immer wieder konfrontiert mit Rückschlägen, mit Herausforderungen, die man zu bewältigen hat. Aber auch da hast du eben mit dem Thema, das du gerade angesprochen hast, dieses Links-und-Rechts-Schauen, also einfach ein bisschen mehr mal hinter die Fassade blicken oder lösungsorientiert dann auch zu handeln. Das sind Punkte, mit denen muss man sich auseinandersetzen, auch gewisse Rückschläge, Niederlagen, Scheitern, wie man es auch immer nennen mag, dann zu bewältigen. Und so habe natürlich auch immer ich meine Themen gehabt, die von außen belächelt worden sind, weil ich eben da viel Zeit investiert habe und viel Willen. Allerdings, dass ich jetzt so sage, ich habe einen großen Punkt gehabt, vor dem ich gestanden bin, wo ich nicht mehr weiter gewusst habe, das würde ich nicht sagen. Aber das liegt ein Stück weit auch daran, dass ich schon behaupten würde, ich habe immer gutes Mentoring gehabt, ich habe immer wichtige Personen mich herum gehabt, sodass man dann auch lösungsorientiert gemeinsam den Weg auch weitergehen konnte.
Korbinian Amann [00:13:34]:
Aber zu dem, was du vorher gesagt hast, ich finde das echt so wahnsinnig interessant, weil es ist wirklich so, es wird ja nach außen und das ist auch LinkedIn ja immer so ein Thema, wo wir auch schon mal gesprochen haben, es wird nach außen immer so viel verkauft, was ist Erfolg und was nicht jeder kann und was so wichtig ist. Ich bin ja da voll dabei, das ist ja voll wichtig, aber man muss sich vielleicht dann einfach mit dem beschäftigen, was steckt dahinter. Und das machen leider viele nicht, weil einfach zum sagen, ich fange jetzt an, bin ein Geschäftsführer und jetzt geht es dem gut und der kann reisen und dergleichen. Es steckt immer so viel mehr dahinter und wenn das sich jeder mit ein bisschen Selbstreflexion oder einfach einen offenen Dialog, wenn das einfach geführt werden würde, glaube ich, hätte man da ein bisschen mehr Verständnis für das Thema oder für den Gegenüber.
Maximilian Schroll [00:14:20]:
Ja, das glaube ich auch.
Korbinian Amann [00:14:21]:
Und so habe ich meine Wege gehabt, wo ich gesagt habe, hätte man sparen können oder wäre ich gern anders gegangen. Gehört dazu.
Maximilian Schroll [00:14:30]:
Aber das finde ich ist ein sehr guter Punkt, den du gerade ansprichst mit der Kommunikation, weil das glaube ich auch was ist, was die Unternehmer unter sich mehr kultivieren müssen. Auch da nimmt es sehr, sehr häufig wahr, viel geht schon Guck mal, das machen wir jetzt gerade, das läuft bei uns jetzt gerade. Ist ja auch klar, man will das teilen, man will sich vermarkten, alles völlig nachvollziehbar. Aber ich glaube manchmal würde es sehr helfen und so habe ich meine eigenen Erfahrungen bisher gemacht, wenn jemand, mit dem man ein echt offenes Gespräch führt, einem auch klar macht, hey, ich kann das nachvollziehen, weil ich selber mal so eine Erfahrung gemacht habe und ich bin da für mich das so und so gelaufen und ich bin so und so für mich damit umgegangen. Ich habe heute zum Beispiel, wir bekommen immer mal wieder Angebote zur Zusammenarbeit mit Vertrieben, mit denen wir kategorisch ausschließen zusammenzuarbeiten, wo wir sagen, nee, das passt null zu unserem Prinzipchen, das möchten wir nicht machen, da lehnen wir auch dann einfach die Zusammenarbeit ab, ist manchmal aber schon eine Frage, eine unternehmerische, betriebswirtschaftliche Frage, was ist quasi der Preis für dieses Prinzip? Und wir sind an dem Punkt, dass wir, glaube ich, dass jetzt schon diese Schleife schon so oft gedreht haben, dass wir für uns selber sagen können, okay, das Prinzip ist ein sehr gefestigtes und wir leben das tatsächlich auch. Auf der anderen Seite muss man sich, glaube ich, auch im Klaren darüber sein, dass solche Angebote wiederkommen werden und dass die immer noch monetär attraktiver werden, was eine immer noch größere Auseinandersetzung eigentlich damit zur Folge hat. Ist super gut für mich persönlich, dass ich ein Umfeld für mich habe, mit dem ich genau darüber sprechen kann, bei dem ich weiß, die wollen das Beste für das Unternehmen und die unterstützen mich bei solchen Entscheidungen. Ich glaube, ganz viele haben das aber nicht.
Maximilian Schroll [00:16:09]:
Und du hast jetzt auch schon das Thema Mentoring angesprochen. Wie war das denn bei dir?
Korbinian Amann [00:16:14]:
Also Ich würde generell behaupten, wenn man ein Mentoring hat, was ich jedem empfehlen würde, sofern es möglich ist. Ich meine, das ist ja nichts, was ich mir jetzt aussuchen kann und dann habe ich es. Aber für meinen Weg war es schon so, dass ich ein Stück weit natürlich auch profitiert habe von einem guten Mentoring, von guter Unterstützung, vor allem auch betriebsintern. Also ich habe einfach auch von vornherein Personen gehabt, und das ist auch in der Ausbildung tatsächlich schon losgegangen, die an meinem persönlichen Werdegang, und da möchte ich jetzt die Geschäftsführerposition einmal nur außen vor lassen, interessiert waren. Wo beginnt Mentoring und wo endet Mentoring? Ich sage einfach, wenn du jemanden im Rücken hast, der für dich oder dir einen Plan zeichnet oder interessiert ist an deinem persönlichen Erfolg, Weiterbildung oder dergleichen, Dann ist das schon mal ein sehr, sehr wichtiger Punkt und dann darüber hinaus natürlich baut sich das auf, wenn man diese Ziele dann erreicht oder den Weg gefunden hat, den man gehen möchte. Und so ist es auch bei mir. Ich habe definitiv schon wichtige Personen mich herum gehabt, die mir da auch wirklich viel Unterstützung immer gegeben haben. Und ich würde auch behaupten, das braucht oder es ist sehr nützlich, sagen wir es so, für jeden, der es haben kann, soll ich von sowas profitieren.
Korbinian Amann [00:17:32]:
Aber das gleiche betrifft zum Beispiel ein Netzwerk. Ich bin ein riesen Fan von einem Netzwerk. Nicht aus der Sicht, dass ich sage, eigener Profit, sondern man kann einfach wirklich so viel lernen und so viele verschiedene Blickwinkel auf verschiedene Themen sich einholen, das dann natürlich in der persönlichen Weiterentwicklung wahnsinnig vorteilhaft ist.
Maximilian Schroll [00:17:51]:
Ja, 100 Prozent Zustimmung.
Korbinian Amann [00:17:53]:
Ja, und von dem her, Mentoring, top, wer es haben kann. Ich würde es jedem wünschen, weil es wirklich einfach ein Stück weit schneller geht, als wenn man sich jetzt das ganze Rüstzeug oder dergleichen halt daran irgendwie selbst aneignen muss. Schwierig.
Maximilian Schroll [00:18:09]:
Was würde ich sagen, gab es da in der, wann hast du angefangen mit Mentoring quasi? Wann warst du das erste Mal Menti?
Korbinian Amann [00:18:18]:
Also eigentlich von Anfang an beim Onboarding in der Ausbildung. Es war bei uns, aber das ist auch bis heute so, dass einfach sehr, sehr viel Wert auf den einzelnen Mitarbeiter gelegt wird und was man eben gemeinsam erarbeiten kann. Also wir haben da Pläne, aber die machen wir natürlich auch gemeinsam und so war es letztendlich auch bei mir in der Ausbildung. Ich habe genau gewusst, ich war damals 17, da gehst du mit dem noch ein bisschen anders wie jetzt heute damit umgehen wollt, aber ich habe damals eigentlich schon gewusst, was kommt in der Ausbildung auf mich zu, was sind die Teilbereiche, was ist der Plan, was ist der Ziel von meinem Arbeitgeber mit mir und das ist aber glaube ich auch generell so wichtig, dieses Onboarding in der Ausbildung, aber auch für andere Mitarbeiter und Mentoring heißt ja nicht, dass ich einen neben mir habe, der mir durchgehend über die Schulter schaut, sondern einfach zu wissen, ich habe ein Team, einen Arbeitgeber, der sich für mich und meinen Weg interessiert, der mich unterstützt, der mir zur Seite steht und ja, bei mir ist das definitiv in der Ausbildung losgegangen. Und man wächst mit seinen Aufgaben. Und natürlich dann auch nach der Ausbildung kommen immer wieder neue Sachen dazu. Und man hat dann da, oder ich habe da immer wirklich super Leute mich rum gehabt. Und das ist Sehr, sehr wichtig.
Maximilian Schroll [00:19:31]:
Ja, 100 Prozent. Also da erkenne ich so viel von dem, was du sagst, bei mir selber auch wieder. Also ich hatte wirklich, ich hatte auch Leute auf dem Weg, bei denen ich sage, okay, da hatte ich so ein bisschen meine Probleme, aber ich hatte bei mir auch in der Agentur zum Beispiel meine beiden Agenturleiter, also ganzes Agenturteam, super, aber die beiden Agenturleiter, die haben das auch so verinnerlicht, einfach Raum geben, Platz lassen für Fehler, eigene Entscheidungen treffen, die Konsequenzen der eigenen Entscheidungen auch erfahren, auch da, wenn die wissen, okay, das wird nicht funktionieren, so wie du dir das vorstellst, aber mach die Erfahrung selber, einen da einfach mal die Erfahrung auch machen zu lassen und dann mit einem aber so umgehen, dass man wirklich auch das Maximum rausholen kann. Also wirklich super, super nachvollziehbar für mich. Ich kann es total verstehen und hatte das dann auch vom Studium bis heute. Und das ist auch was, das werde ich, denke ich, mein ganzes, hoffe ich, mein ganzes Leben so fortführen. Und da geht es gar nicht immer ums Alter, sondern es können manchmal auch Leute sein, die sind jünger als einer selber, die aber eine ganz
Korbinian Amann [00:20:29]:
andere Perspektive
Maximilian Schroll [00:20:30]:
auf manche Themen haben. Das ist wirklich so wichtig, glaube ich, und mit Sicherheit auch ein wesentlicher Erfolgsfaktor, den wir für uns beide so identifiziert haben, diese Offenheit zu lernen, von anderen zu lernen, mit anderen zu lernen und dieses Konkurrenzdenken nicht in jeden Lebensbereich reinzutragen, weil auch da, wir natürlich als Vertriebler, Konkurrenz ist ein Teil unseres Geschäfts, das ist auch schön, das macht uns allen Spaß, wir sind auch alle kompetitiv. Auf der anderen Seite kann es einem natürlich auch das Leben wahnsinnig schwer machen. Gab es denn für dich selber in diesem kompetitiven Umfeld Versicherung und dann auch bei deinem Karriereweg mal eine Zeit oder einen Abschnitt oder ein Erlebnis, wo du sagst, boah, Konkurrenzdenken hätte ich mir da weniger gewünscht und eher mehr Kooperation oder so, dass es vielleicht wirklich mal den Konflikt auch gab?
Korbinian Amann [00:21:19]:
Also es ganz einfach zu erklären, würde ich es mit Nein beantworten. Das liegt aber daran, ich würde mir schon ein bisschen den Unterschied zwischen einem Versicherungsmakler und der freien Versicherungswirtschaft als einem Versicherungsvertreter unterscheiden. Es ist einfach so, bei uns in der Ausbildung, oder ich habe es ja so gelernt, bei uns hat es auch nie dieses Messen mit anderen Makler gegeben, oder wir sind viel besser als der Versicherungsvertreter. Das ist ein ganz anderer Blickwinkel, den man da drauf werfen muss. Und somit hat es für mich intern, aber auch nach außen mit anderen Kollegen und Kolleginnen nie gegeben, dass da irgendwie großes Konkurrenzdenken war. Es ist ein Wettbewerb, Versicherung ist ein Wettbewerb, ganz klar. Und jeder, der es gescheit macht, der hat auf dem Markt definitiv Präsenz zu sein. Aber an sich würde ich schon sagen, bei uns oder für mich habe ich nie den Punkt gehabt, dass ich mich in Konkurrenz mit jemand anderes gefühlt habe.
Maximilian Schroll [00:22:19]:
Ja, du hast gerade in mir einen Gedankenprozess angestoßen, der mir so gar nicht bewusst war. Aber wo du es gesagt hast, ist es wie Schuppen von den Augen gerieselt. Das ist ja tatsächlich der Unterschied. Also meine Sozialisierung in der Branche, die ist in der Regionaldirektion hängen Wettbewerbslisten überall im Vertriebsportal und so weiter gibt es Wettbewerbslisten. Man wird gemessen, also bei uns in der Agentur, die haben da schon einen, wie gesagt, bisschen Safe Space geschaffen, aber das Spiel läuft so, du wirst tatsächlich sehr sehr stark auf diese konkurrenz gedrillt da habe ich ehrlich noch nie so darüber nachgedacht dass es Natürlich wenn man in dem maklerbetrieb wie eurem jetzt diese ausbildung macht es wird nicht auch nicht für alle gelten also Da ist natürlich auch hängt es stark mit den handelnden Personen bei euch zusammen und mit der Kultur, die offensichtlich in dem Unternehmen auch lebt. Aber dass es in so einem funktionierenden Unternehmen eigentlich gar kein richtiges Thema ist, sondern dass da Kooperation immer im Vordergrund steht, finde ich wirklich spannend. Vielen Dank für diesen Einblick.
Korbinian Amann [00:23:17]:
Ich kann dir vielleicht auch nur eine ganz kurze Geschichte erzählen, weil das, was du sagst mit diesen Wettbewerben, das ist auch etwas, was mich schon immer begleitet. Ich war nämlich zu meiner Ausbildungszeit in der Berufsschule in der reinen DBK-Klasse. Das wird immer unterteilt in den Schulen. Es gibt Versicherungsmakler und einzelne Vertreter von verschiedenen Gesellschaften und es gibt ja natürlich auch die DBK-Klasse, die in der Regel sehr, sehr viele Azubis hat oder hatte. Und ich war damals aufgrund eben meiner Fahrgemeinschaft in dieser DBK-Klasse und war einer der wenigen Versicherungsmakler. Und es war damals für mich in den ersten zwei Ausbildungsjahren schon wahnsinnig mitzuerleben, unter welchem Druck die teilweise gestanden sind, wo ich mir dann so wirklich gedacht habe, eigentlich arbeitest du am Kunden und hast aber selber nicht den Plan, was du da eigentlich machst. Und mit dem, das habe ich natürlich dann immer mit ins Büro genommen und ich habe das nie verstehen können, weil diesen Druck, den haben wir nie gehabt. Also generell bei uns Mitarbeiter, Aber ich würde es auch schon ein bisschen denen auf dem Versicherungsmakler weisen, andere Haftungsgrundlage ist, kann ich gleich noch was dazu sagen.
Korbinian Amann [00:24:22]:
Ich habe das nie gehabt, dass es irgendwie geheißen hat, es gibt Ziele oder Vereinbarungen oder dann da noch ein Boni. Es gibt einen Karriereplan bei uns, es gibt einen Zukunftsplan, einen Perspektivenplan, wo möchte man mit einem Mitarbeiter hin? Aber dass ich das messe an Produktivität, habe ich damals schon nie verstanden und das zieht sich durch bis heute. Und als Makler ist es heute schon so, durch das, dass wir für den Kunden und nicht für die Gesellschaft an sich arbeiten und natürlich auch eine ganz andere Haftung gegenüber dem haben, was wir anbieten und dann letztendlich auch verkaufen, ist schon so, dass man daran vielleicht ein zweites, sondern ein drittes Mal überlegt, kann ich das jetzt in dieser Art und in dieser Güte am Kunden wirklich anbieten. Und das ist der klare, unterschiedliche Blickwinkel auf die Thematik. Da ich sage, als Versicherungsmakler ist das einfach ein bisschen anders, wie in der Ausschließlichkeit.
Maximilian Schroll [00:25:13]:
Ja, sehr, sehr wichtiger und sehr, sehr guter Punkt und auch ein gutes Stichwort. Ich glaube, ich kann mir hier mal eine kleine Erklärung mit reinschmeißen. Was hat denn der gute Freund des Hauses Mark Gore vom Premium Circle, der Geschäftsführer, gemeint mit der Aussage Nichts haftet so gut wie ein Versicherungsmakler? Was könnte denn damit gemeint sein? Kannst du
Korbinian Amann [00:25:33]:
uns das erklären? Sehr gerne. Man muss vielleicht auch, wenn ich den Vergleich noch mal ziehen darf, mit der Ausschließlichkeit und mit dem Makler. In der Ausschließlichkeit ist es ja so, ich habe ein riesen Unternehmen im Rücken und vertreibe ausschließlich die Produkte dieser einen Unternehmung. Er ist ein riesen Konzern. Der oder diejenige, der das Produkt an den Kunden bringt, haftet ja nicht direkt für das, wenn er Fehler macht oder ein falsches Produkt vermittelt hat. Als Makler ist das ein bisschen anders. Das wird bei uns im Maklervertrag geregelt. Wir arbeiten ausschließlich für den Kunden, nicht für die Gesellschaft.
Korbinian Amann [00:26:02]:
Und unsere große Aufgabe ist es natürlich zum einen den Bedarf zu erkennen, dann die passende Lösung zu finden und alles, was wir machen, müssen wir protokollieren. Und jede Fehlberatung ist wirklich so oder jeder Fehler, der da ein Stück weit mitläuft oder sich herauskristallisieren sollte, was in der Regel nicht sein sollte, ist natürlich dann schon was, was wir als Makler, als mittelständisches Unternehmen dafür haften. Und deswegen würde ich auch da wieder eine klare Grenze ziehen, dass wir doppelt und dreifach auf das schauen müssen, welchen Bedarf hat der Kunde und was ist jetzt wirklich das richtige Produkt für dieses Problem, für diesen Ansatz, den der Kunde versichert haben möchte. Weil ich immer weiß, sollte es nicht passen, dann habe ich letztendlich die Haftung. Und das ist, glaube ich, auch damit gemeint. Und er bringt mit diesem Satz das wirklich sehr auf den Punkt. Unser Bestreben ist natürlich auch immer, kundengerecht und natürlich haftungssicher zu arbeiten.
Maximilian Schroll [00:26:59]:
Das ist so ein weites Feld, das sich jetzt hier schon wieder eröffnet. Natürlich nutze einfach mal die Gelegenheit, weil es jetzt so schön aufgekommen ist. Wieso sind wir als Versicherungsbranche eigentlich so unfassbar kompliziert? Also ich meine, du hast es jetzt gerade sehr griffig und verständlich und prägnant erklärt, was der Unterschied ist zwischen den Augen und Ohren des Versicherers, dem Vertreter oder dem Makler, dem träunischen Sachwalter des Versicherungsnehmers, dem Einkäufer, des Risikoschutzes für den Versicherungsnehmer. Auf der anderen Seite haben wir jetzt noch gar nicht über Paragraf 93 und 84 HGB gesprochen. Wir haben noch nicht über die Gewerbeordnung usw. Usf. Gesprochen. Also aus der Verbrauchersicht, wie ist es denn mit euren Kunden? Wissen die, wenn die zu euch kommen, schon ganz klar, was der Unterschied zwischen Makler und Vertreter ist? Oder ist das was, wo ihr erstmal dem aufklärerischen Auftrag gerecht werdet und dann die Kunden sich darauf einlassen?
Korbinian Amann [00:27:52]:
Also generell, ob man es weiß oder nicht, ist unser erster Ansatz immer, dem Kunden schon mal unsere Arbeit zu erklären. Es ist nämlich nicht so, dass der Kunde reinkommt, er schildert das Problem, ich lege ihm die Lösung hin und passt. Versicherung ist so viel mehr wie ein Produkt anzubieten oder Versicherung zu verkaufen. Das geht schon viel früher los in der Bedarfsermittlung, in der Risikoanalyse. Und somit ist es schon immer unsere Aufgabe gewesen, den Kunden von Anfang an abzuholen. Aber auch zum sagen, vielleicht arbeiten wir ein bisschen anders als andere Makler. Ich möchte nie sagen, dass die Ausschließlichkeit schlechter ist oder der Versicherungsmakler besser ist. Es hat jeder seine Daseinsberechtigung.
Korbinian Amann [00:28:32]:
Aber es gibt schon ganz klare Unterschiede in der Abarbeitung. Und bei uns ist es schon so, wir sind ja ein relativ großer Makler oder einer der größten Makler jetzt bei uns regional oder überregional, dass schon einige wissen, was der Unterschied ist. Aber in der breiten Masse, würde ich sagen, aufgrund verschiedener Klischees, was es ja schon immer gegeben hat, kommen jetzt, kommen wenig Kunden, die sagen, ich weiß genau den Unterschied, wir können sofort starten. Da bedarf es schon immer einer gewissen Aufklärung.
Maximilian Schroll [00:29:02]:
Ja. Mega, das deckt sich so mit meinen eigenen Erfahrungen, weil ich ja selber nicht vermittelnd aktiv bin, aber sehr, sehr viel, sowohl aus dem eigenen Freundeskreis, als auch dann teilweise Hörer vom Podcast, die sagen, hey, jetzt habe ich da so viele spannende Leute, wer passt denn jetzt eigentlich zu mir, zu wem gehe ich jetzt dann? Und da ist auch immer die erste Frage, so was ist dir halt wichtig? Und für viele, also es ist genauso wie du sagst, da gibt es kein Gut oder Böse. Ich glaube, es gibt Fürs und Widers, Es gibt ganz klare Unterschiede.
Korbinian Amann [00:29:33]:
Die muss
Maximilian Schroll [00:29:33]:
man für sich, die muss man transparent machen und wenn man die transparent macht, dann kann man sie auch verstehen und wenn man sie verstanden hat, dann kann man eine überlegte Entscheidung treffen und da glaube ich, kann die sowohl zugunsten des einen als auch des anderen ausfallen, sowohl aus der Vermittlersicht als auch aus der Kundensicht. Aber die schwarzen Schafe, nenne ich sie jetzt einfach mal, ist ein Wort, das hier sehr häufig fällt im Podcast. Und ich prime das jetzt schon mal ein bisschen, das ich auch bekanntermaßen ablehne, weil ich glaube, wir haben da ein strukturelleres Problem, als es einfach immer nur auf ein paar einzelne schwarze Schafe zu schieben. Wie blickst denn du auf das Image unserer Branche? Weil das ist ja schon wie so ein Elefant im Raum, der uns immer überall mit hin begleitet. Du als jemand, der auch den Ausbildungsweg in der Branche gemacht hat. Ich erinnere mich selber an viele Partys. Früher wird dir auch so gegangen sein. Und was machst du beruflich? Was machst du beruflich? Die Gegenfrage gleich zu stellen.
Maximilian Schroll [00:30:25]:
Also da lieber nicht das Thema anschneiden, weil ansonsten ist da schon mal ein Voreindruck da. Wie blickst du in die Branche?
Korbinian Amann [00:30:32]:
Also ich finde mit dieser Frage machst du einfach ein Fass auf, was ich so wichtig finde. Weil es ist ein Thema, glaube ich, was auch in deinem Podcast immer wieder Thema ist und wo ich ja sage, da gehört Aufklärungsarbeit mit drin. Weil es ist ein Klischee mit schwarzen Schafe oder Versicherungsdantler, wie man bei uns in Bayern sagt. Es ist ein Klischee, was sie einfach schon viele Jahre zieht und es ist eigentlich was, was schon viele Jahre zurückgeht und was auf die jungen Generationen ohne eigene Erfahrung immer weitergegeben wird, weil es irgendwie so negativ behaftet ist. Wenn man sich aber mal die eigentliche Situation anschaut, ist Versicherung und ich würde schon sagen, wir haben da einen großen Wandel in den letzten Jahren gemacht, Das ist weniger geworden, aber es ist immer noch präsent. Man muss, glaube ich, dahingehend schon mal kämmen, das Ganze transparent aufzubauen und zu erklären, woher kommt das Klischee. Und das kann man ja sagen, früher ist da wirklich viel Schindel oder gemacht worden in dieser Branche. Aber heute ist das Thema Versicherungen mitunter so heiß wie noch nie.
Korbinian Amann [00:31:38]:
Und deswegen bedarf es Aufklärungsarbeit, dass man sagt, macht ein eigenes Bild. Geht es nicht auf Aussagen vieler Jahre, die in die Vergangenheit gingen? Ja, finde ich ganz, ganz schwierig. Aber deswegen, das knüpft eigentlich an die Aussage vorne an, dass ich sage, wenn Empfehlungen Neukunden, Interessenten oder auch bestehende Kunden bei uns in die Beratungsgespräche sind, wir mögen das immer ganz transparent sagen, was ist Versicherungen? Wir haben da einen Leitsatz auf unserer Homepage. Versicherungen sind eine Vertrauenssache und das machen wir wirklich so, weil wir an langfristigen Beziehungen interessiert sind und eine langfristige Beziehung funktioniert, wenn man gut arbeitet, wenn man transparent arbeitet. Und das ist was, das versuchen wir immer und stetig am Kunden mitzuteilen. Und natürlich nutzen wir da schon die Möglichkeit, den Kunden aufzuklären oder alte Klischees auszuräumen. Und ich möchte vor allem, dass die jungen Generationen, die das auch geimpft kriegen von Eltern, Großeltern, dass die eben da wegkommen von diesen Klischees zu eigenen Erfahrungen und vor allem auch die Wichtigkeit von Vorsorge und Absicherung eigenständig sich ein Bild machen. Das muss das Ziel sein.
Maximilian Schroll [00:32:51]:
Das ist so gut, Korbinian, wirklich, weil da diese ganze, also mir geht es so auf den Zeiger, dass wir so eine Stimmung, also dass wir so eine undifferenzierte Debatte führen. Und das haben wir auch schon darüber gesprochen, so ich bin sehr schnell mit dabei, die Branche auch Stand heute noch zu kritisieren, weil ich glaube, wir haben immer noch ein Vertriebsproblem. Ich glaube, wir haben in vielerlei Hinsicht Vertriebe, in denen Fehlanreize dominieren. Vertriebe, die nicht auf Qualifikation der Berater, sondern die auf den Abschluss aus sind und das ganze Geschäftsmodell so strukturiert haben und das immer wieder und wieder und auf Zubau von anderen. Also es gibt Vertriebe, da kann man auch nicht alle über einen Kamm scheren, aber die sind nach wie vor ein Problem für die Branche, weil die jeden Preis verkaufen wollen. Und da gibt es auch noch andere Vertriebswege. Und da gibt es tatsächlich auch die Vermittler artenübergreifend. Also vom Vertreter über den Mehrfachgeneralagenten bis zum Makler.
Maximilian Schroll [00:33:41]:
Das überall vertreten. Und ich glaube, wir müssen uns eher daran orientieren. Deswegen selbst ja auch so ein Makler wie ihr, der ein ganz klares Serviceversprechen hat. Ihr habt ein Beratungsversprechen, das ist quasi, wir sorgen dafür, dass dieses Leistungsversprechen, das der Versicherer dir gibt, dass das so passend wie möglich zu deiner Situation ist. Dass es deinem Budget entspricht und möglichst deinem Bedarf entspricht, dass wir den optimalen Schutz für dich möglich machen können. Und dann haben wir das Serviceversprechen. Das Serviceversprechen heißt, wir sind immer für dich da, wenn es die Themen Kommunikation mit irgendwelchen Behörden, Steuerberater und so weiter geht. Wir sorgen dafür, dass du von allen Sachen immer eine aktuelle Vertragsstände hast und so weiter und so fort.
Maximilian Schroll [00:34:20]:
Wir kennen die Sachen immer und das ist ja die eigentliche Arbeit, die aber natürlich in der alten Denke auch noch nicht vergütet wird. Deswegen für ganz viele junge Maklerinnen und Makler auch ein riesen Thema. Wie kriege ich denn oder auch für die Etablierten, wie kriege ich jetzt in meinem Bestand noch Servicevereinbarungen rein? Und ich glaube, da haben wir ein Thema, bei dem wir als Branche ganz klar sagen müssen, wir wollen weg vom Verkäuferimage hin zum Wissensarbeiterimage, weil Das ist es auch im Endeffekt. Und da kommen wir gleich zum nächsten Thema, nämlich den vielen, vielen Qualifikationen, die du auf deinem Weg noch gesammelt hast, weil das für mich auch so ein Paradebeispiel dafür ist, wie man sich als Berater wirklich gut positionieren kann, weiterentwickeln kann, das Vertrauen mit den Kunden immer weiter aufbauen kann und selber vor allem immer besser wird, dadurch mehr Spaß hat, bessere betriebswirtschaftliche Ergebnisse erzielt. Eigentlich für alle nur geil. Und lass uns doch genau darauf jetzt zu sprechen kommen, Weiterbildung. War das für dich schon immer klar, dass das so wichtig ist? Wann hat es für dich angefangen? Wann hast du losgelegt und was hast du eigentlich alles gemacht?
Korbinian Amann [00:35:20]:
Einiges. Also es ist so, ich kann es jetzt völlig übertrieben sagen, wenn ich sage, ich wollte schon immer einer der Besten sein oder der Beste sein oder eine Idee haben, die umgesetzt wird. Man muss glaube ich schon verstehen, dass man nur besser werden kann, wenn man sich mit sich selbst und mit der Materie beschäftigt. Deswegen war für mich von Anfang an wirklich klar, ohne Weiterbildung, ohne Fortbildung wird dieser Weg, den ich mir ja schon sehr früh selbst gezeichnet habe, nicht möglich sein. Weil jetzt mit diesem Motto, wie man in Bayern sagen würde, schauen wir mal, dann sehen wir es schon, mit dem kommst du, glaube ich, nicht zielorientiert schnell an dein Ziel. Und somit habe ich relativ früh und das natürlich auch während der Ausbildung schon sämtliche Aus- und Weiterbildungen gemacht und bin ja dann nach der Ausbildung in Kundenberatung gegangen, also in Vertrieb. Ich mag das Wort Vertrieb immer nicht. Für mich ist es eher Kundenberatung.
Korbinian Amann [00:36:21]:
Und da war es natürlich schon immer so, es gibt ja verschiedene Wege, in denen man sich weiterbilden kann. Und es war schon immer so, ich wollte persönlich vorankommen, ich wollte immer Fachwissen haben, ich wollte mit dabei sein, ich wollte mitreden können, das war immer etwas, was mich wirklich extrem motiviert hat und habe daran wirklich fachlich sehr, sehr viel gemacht, also in verschiedenen Expertenschulungen, in verschiedensten Sparten, also Leben, Kranken, Sache, alles, was halt die Palette so zu bieten hat, aber auch tatsächlich persönliche Weiterbildungen. Ob das der Umgang mit Kunden ist, der Umgang mit schwierigen Situationen, der Umgang mit mir selbst, wie reflektiert man Sachen. Das war was, wenn ich vor Kunden heimgefahren bin, reflektiert man, wie war ein Kundengespräch? Was kann man besser machen? Und somit war für mich persönlich Weiterbildung schon immer ein Riesenthema. Und ich bleibe dabei, für jeden da draußen, Weiterbildung ist das Grundfundament oder das Grundgerüst einer erfolgreichen Karriere. Und es muss ja nicht zwingend eine Karriere sein, aber für einen erfolgreichen beruflichen Werdegang. So würde ich es einmal sagen.
Maximilian Schroll [00:37:28]:
Was Waren die Weiterbildungen in deinem Leben, die du gemacht hast und welche davon, würdest du sagen, haben dich besonders geprägt oder da hattest du so richtig viel Lerneffekt?
Korbinian Amann [00:37:41]:
Also durch den Zeitpunkt, wo sich dann schon irgendwann abgezeichnet hat, dass ich auf dem richtigen Weg zur Führungskraft bin, ist natürlich schon so, dass ich mir selbst, aber auch mit meinem Mentor immer die Frage gestellt habe, okay, was ist das richtige Rüstzeug für Führungskraft? Man kann nicht sagen, man wächst da rein und man lässt es auf sich zukommen. Da bin ich der Meinung, ist ein bisschen der falsche Weg. Man muss sich schon ein bisschen mit dem auseinandersetzen, was auf einen zukommt. Und ich habe dann eben die Unternehmerausbildung gemacht, die für mich sehr elementar und sehr wichtig war. Viele fragen sich jetzt bestimmt, was ist eine Unternehmerausbildung? Das ist in der Regel eine Ausbildung für einen späteren Geschäftsführerposten, die in vier Teilbereiche untergliedert ist. Das ist Unternehmensführung, Mitarbeiterführung, Finanzführung und Selbstführung. Und da muss ich schon sagen, war für mich auf meinem Weg extrem wichtig, weil da einfach ein gewisses Rüstzeug erlernt wird, wie man in diesen verschiedenen Teilbereichen eben dann agiert. Man formt sozusagen seine eigene Persönlichkeit als solches, aber natürlich auch seine Persönlichkeit als Führungskraft.
Korbinian Amann [00:38:49]:
Und da ist es natürlich schon immer wichtig oder für mich ja sehr, sehr gut, wenn man auf ein gewisses Werkzeug, auf Tools zurückgreifen kann, die man da erlernt hat. Und genau, die hat knapp zwei Jahre gedauert und in der habe ich wirklich sehr, sehr viel gelernt und war für mich letztendlich auch die wichtigste Aus- und Weiterbildung, die ich da gemacht habe. Das kann
Maximilian Schroll [00:39:08]:
ich mir gut vorstellen. Vor allem dann wahrscheinlich die Momente, wenn man, das ist ja das Schöne bei dieser dualen, also Egal bei was für Ausbildungen, Weiterbildungen, immer wenn es irgendwie mit beruflichem Kontext stattfindet, dann hat man ja gleich diesen Praxistransfer mit dabei. Das heißt, man sieht dann auf einmal Sachen, die man in der Theorie besprochen hat oder über die man gesprochen hat, in einem ganz anderen Licht, weil man auf einmal sie transferieren kann in den Alltag. Gab es da für dich auch Schlüsselmomente, wo du sagst, da waren irgendwie Sachen dabei, habe ich was in der Theorie oder eine Methode das erste Mal so richtig anwenden können, irgendwas, wo du dich da erinnerst?
Korbinian Amann [00:39:42]:
Grundsätzlich gäbe es da sehr, sehr viel. Ich muss schon sagen, was mir ein bisschen unterschätzt ist und das habe ich auch gelernt in dieser Unternehmerausbildung, vor allem die Selbstführung. Wie wirkt man auf andere? Wie kennen Gesprächsinhalte an? Und in dieser Selbstführung beschäftigt man sich so viel selbst mit sich, mit Reflexion, was ich nie geglaubt hätte. Und das ist schon etwas, das nimmt man dann natürlich immer sofort mit in die tägliche Arbeit. In der ersten Zeit denkt man da noch ganz ganz stark drauf an, aber wenn man sich das auch wirklich aneignet, dann ist das etwas, was langfristig hält. Und ich bin ja schon ein Mensch, ich habe immer extrem viele Ideen und in mir sprudelt es ja tagtäglich. Und bin schon jemand, der sehr, sehr viel auch oft zerdenkt, einfach verschiedene Blickwinkel zu haben. Und somit ist es sehr, sehr wichtig, dass man sich da, glaube ich, auch mit dem auseinandersetzt und das dann natürlich auch ein bisschen in die berufliche Situation dann mit reinbringt.
Maximilian Schroll [00:40:39]:
Ja, definitiv. Ich glaube, da fordert einen der Alltag in so vielen Situationen. Vor allem haben wir beide jetzt ja auch in unserer Laufbahn schon die ein oder andere Krise, sage ich mal, miterlebt. Es war noch keine Branchenkrise, die ist noch ausgeblieben. Da hat die Branche bisher immer profitiert. Könnte man jetzt auch darüber sprechen, machen wir aber lieber nicht. Aber wir hoffen natürlich auch, dass die Zukunft genauso wenig Krisen behaftet für uns als Branche und vor allem noch weniger Krisen behaftet für uns als Volkswirtschaft und Gesellschaft sein wird. Und wenn du jetzt auf die Rolle der Branche in die Zukunft schaust, wenn wir es vielleicht nochmal mit dem Image verknüpfen, weil die Sachen, die du jetzt gesagt hast, die finde ich wahnsinnig wichtig, weil die sehr auf den Punkt einzahlen.
Maximilian Schroll [00:41:19]:
Wir müssen das Qualifikationsniveau, die Anforderungen anpassen. Wir haben ja schon viel getan. Wir haben IDD und so weiter und so fort. Wir haben Vermittlerregister, wir haben die Sachkundenachweise etc. Pp. Aber offensichtlich darf ich mit einer Sachkundenachweis, die ich jetzt einfach schnell gemacht habe, weil ich vielleicht gut bin, mir die Sachen anzueignen und dann wieder auszuspucken, zumindest bulimiemäßig, aber sie vielleicht gar nicht annehmen und transferieren kann, dann dürfte ich eigentlich von der Handyversicherung über die betriebsunterbrechungsversicherung oder Cyberversicherung bis hin zu den Personenversicherungen, Krankenvollversicherungen alles vermitteln. Wie blickst du denn darauf? Ist das gut so?
Korbinian Amann [00:42:04]:
Es ist ja in der Politik oder generell im ganzen Versicherungskontext immer ein großes Thema gewesen. Thema Berater, Thema Haftung, natürlich auch Provisionsverbot, Kortageverbot, transparente Beratung mit Honorar. Es ist alles wichtig und ich bin da schon der Meinung, dass gewisser Rahmen immer wichtig ist für die oder denjenigen, der in dieser Versicherungsbranche handelt oder agiert. Und von dem her bin ich auch immer der Meinung, dass der Rahmen oft auch geschärft werden soll. Ich bin aber trotzdem der Meinung, auch, dass Versicherung ein Bereich ist, der extrem rasant sich verändert, wächst und das sich für mich schon ein bisschen die Spreu vom Weizen trennt. Man kann es jetzt über die Corona-Zeit natürlich auch schon feststellen, es hat aber ein Stück weit auch andere Gründe gehabt, aber auch da hat es viele Zahlen gegeben, die von Rückgängen, die nicht mehr in dieser Branche aktiv sind und auch für die Zukunft. Wir müssen einfach schaffen, die Qualität über oder den Kunden und die Qualität auf eins zu stellen und das aber von Personen, die fundamentiert und klar ersichtlich machen können, was sind seine Kernkompetenzen. Und da ist für mich einfach diese Ausbildung oder dergleichen zu wenig, die komplett breite Masse abdecken zu können.
Korbinian Amann [00:43:25]:
Man muss schon mal ehrlich sagen, Versicherung ist ein Thema, und das ist auch ein Stück weit, wir haben ja vorher über Image geredet, dass einfach zu wenig mit dem Kunden gearbeitet wird. Versicherung ist ein Thema, das ist schon elementar wichtig und oft der Existenzbedrohung. Wir reden von Vorsorge, Kranken, Rente, aber auch natürlich Haushalt und Gut. Und das muss einfach auch in Zukunft geschützt werden. Und deswegen auch irgendwo Appell natürlich an die jungen Generationen. Es ist eine wahnsinnig interessante Branche, eine Branche, die sich stets verändert und aber auch weiterentwickelt. Eine, würde ich schon sagen, Zukunftssichere Branche, weil es ist etwas, was immer Präsenz haben wird. Aber es soll natürlich schon immer ein gewisser Rahmen da sein, wer sich in diesem Rahmen bewegen darf.
Korbinian Amann [00:44:11]:
Sage ich mal so.
Maximilian Schroll [00:44:12]:
Ist so. Und in dieser Branche, dem Appell kann ich und möchte ich mich unbedingt anschließen. In dieser Branche gibt es so unglaublich viele Möglichkeiten, auch auf der kleinen Ebene schon zu gestalten. Also die Demografie im Vermittlermarkt, die wird zur Folge haben, dass ganz viele Leute eben nicht mehr in den Genuss von so einer Betreuung kommen. Was aber natürlich wiederum bedeutet, ganz viele Leute möchten das doch noch haben. Der Mensch, dieses nah dran sein, den wirklich den Kunden dabei begleiten, dem auch immer mal wieder einfach nur kurz zwischen rein den Kontaktpunkt haben, wir haben es Kuschelcalls genannt oder einfach sich vergewissern, alles gut bei dir, gibt es irgendwas Neues, irgendwas passiert, Was ich wissen sollte, nah dran sein, den Leuten einfach diese Sorge abnehmen, wirklich einen echten Dienst leisten und nicht dann, wenn man gerade das Bedürfnis hat, weil man auf seine beziehungswirtschaftlichen Auswertungen so blickt oder auf seine Ziele so schaut, oh, da muss ich noch Stückzahl schreiben, da rufe ich jetzt gerne mal den an, sondern da werden wir aber auch wirklich wieder bei dem Punkt. Und das ist eigentlich schön, weil der Kreis sich da so ein bisschen schließt. Wir müssen viel mehr Anspruch an unsere eigene, wie du es auch schon gesagt hast, Qualifikation und auch Kommunikation mit dem Kunden dann setzen und natürlich das aber auch in die Vergütungsmodelle mit einfließen lassen.
Maximilian Schroll [00:45:24]:
Also mehr Zeit zum Lernen, mehr Raum zum Lernen auch zu geben. Du hast vorher von einem Versicherer erzählt mit der Berufsschulklasse, wo da schon ein akuter Zahlendruck da war während der Ausbildung, war bei uns im Studium, also Gott sei Dank nicht bei mir, meiner Agentur und auch der Ergo in dem Fall sei Dank, die sind da schon sehr, sehr fortschrittlich, Gott sei Dank. Die haben das verstanden, dass es nichts Gutes tut, Aber es gab auch Versicherer, die haben das ganz anders gehabt. Da mussten dann die Leute während den Vorlesungen in Vertrieb. Was ist das für eine Prioritätensetzung? Was ist das auch für ein Signal an den jungen Menschen? So, völlig wurscht, ob du das kannst oder nicht. Und das waren Leute, die haben schon verstanden, mir fehlt eigentlich das Fachwissen, aber ich muss mich da jetzt irgendwo beweisen und ich muss da jetzt irgendwo die Erwartungshaltung erfüllen. Und natürlich sind die dann in Vertrieb und natürlich haben die dann auch verkauft und das vielleicht, obwohl es nicht zu 100 Prozent das war, was sie selber gerne hätten tun wollen. Und obwohl es eigentlich auch nicht dem Sinn und Zweck dieser ganzen Ausbildung entspricht.
Maximilian Schroll [00:46:21]:
Genau deswegen hat man ja diese getrennten Phasen und genau deswegen sollte man eigentlich den Raum und die Zeit fürs Lernen geben. Wie schaffen wir das denn als Branche? Hast du da vielleicht irgendeine Idee, wie schaffen wir das mehr Zeit und Raum fürs Lernen zu geben in einer Branche, in der es eigentlich so wichtig ist, dass wir Leute auch im Vertrieb oder in der Kundenberatung haben, weil sie uns da jedes Jahr eben in größerer Zahl in den Ruhestand abwandern?
Korbinian Amann [00:46:46]:
Also ich würde schon sagen,
Maximilian Schroll [00:46:47]:
dass es eine
Korbinian Amann [00:46:48]:
kollektive Anstrengung sein muss, auch für die Zukunft, dass jeder seinen Teil dazu beitragen muss, dass diese Branche eine langfristige Transparenz vorweist. Weil ich würde schon sagen, ein Hauptteil, warum wir diese Klischees oder diese Vorurteile haben, ist einfach, weil viel nicht transparent kommuniziert oder dargelegt werden kann. Es ist eine Branche mit viel Vertrauen und mit viel Kommunikation, aber nur weil jemand gut verkaufen kann, weil er die menschliche Kompetenz hat, heißt das ja noch lange nicht, dass er das Produkt hat. Also auch ich sage, wir als Versicherungsmakler, ich als Kundenberater, habe immer diese Aufklärungsarbeit beim Kunden, dass ich einfach sage, Was ist in unserer Branche aktuell, was bewegt sie da? Was sind die Zukunftsaussichten? Aber wir möchten das schon transparent mit dem Kunden gemeinsam steuern. Bedeutet, wenn ich dem Kunden heute schon vermitteln kann, was sie bei uns bewegt und was sie vielleicht bei uns verändert, Wenn wir das jetzt schon erkennen und jetzt ja schon ein bisschen entgegenwirken, glaube ich, haben wir nicht das Problem, dass wir immer wieder in verschiedenen Zeitzonen der nächsten Jahre an einem Punkt sind, dass man sagt, wir müssen mal was verändern, wir müssen jetzt was verändern. Jeder muss eine gewisse Aufklärungsarbeit starten und die auch durchführen. Und mein Überbegriff ist wirklich Transparenz. Wenn jemand transparent darlegen kann, was wir sind, was wir machen, was ist unser Ziel, dann fühlt sich der Kunde wohl und dann wirft es auch irgendwann doch, was glaube ich schon schwierig wird, das ist jetzt in den nächsten Jahren, aber generell wirft es dann ein anderes Licht auf uns, nicht nur Versicherungsmakler, sondern das ganze Thema Versicherung.
Korbinian Amann [00:48:28]:
Weil es wird immer was bleiben, was ein Stück weit jeder braucht. Es ist ein offenes, geheimnes Thema, Rente, Vorsorge, Kranken oder dergleichen. Das sind ja alles Themen, die uns bewegen. Vor allem auch meine junge Generation und die noch viel jüngere Generation. Es ist so viel schnelllebiger Wandel da, mit dem wir konfrontiert sind. Und da ist es unsere Aufgabe, jetzt schon transparent darzulegen, wo geht die Reise hin und was ist unsere Aufgabe in der Reise.
Maximilian Schroll [00:48:56]:
Sehr, sehr, sehr gut. Was spielt die Vergütungsthematik, was spielen die Vergütungsmodelle bei dieser Herausforderung für eine Rolle aus deiner Sicht?
Korbinian Amann [00:49:07]:
Großes Thema. Wir diskutieren ja schon einige Jahre über Provisionsverbote oder nicht. Es wird ja auch offen kommuniziert, Kunden stellen sich dann auf die Seite vom Provisionsverbot, obwohl sie ja die Hintergründe gar nicht kennen. Also ich bin einfach der Meinung, wir als Versicherungsmakler, also zum Beispiel wir jetzt, wir haben ja keine Rechnung an den Kunden für irgendwie Service oder dergleichen. Also in Summe sind wir kostenfrei und wären für die Vermittlung vom Versicherer bezahlt im Rahmen einer Courtage. Das Provisionsverbot, ich würde sagen, so weit es ist vom Tisch, es kommt nicht und es hat Sinn und Zweck, dass es nicht kommt. Hätte ich nämlich große Probleme gesehen, dann wäre ich mit einer Tonerarberatung gekommen und dann hätte ich dem Kunden für die Vermittlung von einer Haftpflicht anschließende Rechnung hinlegen müssen und hätte sagen müssen, meine Arbeitskraft ist so und so viel wert, hätten wir ein riesen Problem gehabt, weil es sich sehr, sehr schwierig gestaltet, sie zu etablieren in unserer Branche. Aber ich kann einmal, ich nehme dir aber gerne ein Beispiel, Der Rechtsanwalt zum Beispiel, der vertritt ja auch die Interessen des Kunden für ein Problem des Präsentes.
Korbinian Amann [00:50:07]:
Und da ist jeder bereitwillig seinen eigenen Anspruch durchzusetzen einmal 300 Euro für die Erstberatung auf den Tisch zu legen. Das ist halt das, was es bei uns nicht gibt, was aber mit dem Provisionsverbot ein Stück weit gekommen wäre. Ich würde aber sagen, die meisten hätten sich geweigert, das dann zu bezahlen. Ich sage einfach, unsere Arbeit ist wertvoll und diese wertvolle Zeit und diese Serviceversprechen kostet was und solange das ja sowieso dann über einen Versicherer bezahlt wird, muss man das nicht zu sehr in die Präsenz schieben, würde ich sagen. Aber es ist ein Riesenthema, vor allem für uns Makler, für alle, die es natürlich im Vertrieb betrifft.
Maximilian Schroll [00:50:47]:
Ja, absolut. Ich spreche da wirklich viel mit allen Arten von Vermittlern, alle von Ausschließlichkeit bis Honorarberater auch zu diesen Themen. So wie du auch sagst, ich glaube, also die Produktwelt zum einen ist auch noch gar nicht bereit dafür, wenn ich jetzt Stand heute jemandem eine Haftpflichtversicherung vermitteln wollen würde, wo gibt es denn diese Netto-Tarife und so weiter, KV auch selbes Problem, also ich glaube, da hätten wir schon noch einiges aufzuholen. Auf der anderen Seite wird natürlich ein Verbot, also ich glaube, Verbot ist ein schlechter Mechanismus, sowas zu regeln, sondern ich glaube es kann Produkte geben, in denen das total in Ordnung ist und die Perspektive ist sowieso, der Kunde, der muss eigentlich viel mehr zum Kunden des Vermittlers werden, so wie es bei euch als Makler schon ist. Ihr baut natürlich Unternehmenswert auf mit jedem Kunden, jeder Kundenbeziehung, die ihr da drin habt und die ihr weiter aufbaut, ist natürlich in anderen Vertriebswegen etwas anders, fairerweise. Aber ich glaube, da ist die Zukunft drin, dass diese Beziehung, diese Schnittstelle Vermittler und Kunde, dass die viel mehr gefestigt wird. Und dann sehe ich ein ganz großes Potenzial für Honorarmodelle. Ich glaube, das wird viel hybrid sein.
Maximilian Schroll [00:51:54]:
Ich glaube, da wird man ganz viele Modelle mit dem Kunden haben, wo man zum Beispiel sagt, guck mal, das ist hier unsere Oberfläche. Du kannst da easy peasy eine Haftpflichtversicherung und eine Hausrat und einen Rechtsschutz oder irgendwas, wo man sagt, wir haben es jetzt so sehr vereinfacht. Das kann der Kunde auch im Prinzip selber abschließen. Er wird von uns vorher aufgeklärt, er bekommt von uns die Informationen, die er braucht und dann kann er sich aber selber gerne entscheiden, weil er hat verstanden, er braucht es, er will es abschließen. Den Weg kann er dann auch selber mitgehen. Ich glaube, da wird es ganz viele Möglichkeiten geben, den Kunden wirklich auch aktiv mit einzubeziehen in diesen Qualifizierungsprozess und da dann flexibel aufgestellt zu sein, super gut und dem Kunden auch die Wahl lassen zu können. Ich glaube, da steckt extrem viel Wert in der Zukunft drin. Ja, ich
Korbinian Amann [00:52:36]:
würde sagen, es ist wie alles, der Schlüssel ist die Kommunikation. Ich würde auch nicht sagen, dass Honorarmodelle nicht funktionieren. Ich bin da auch voll dabei. Ich bin ja voll in dem Thema mit drin, Servicegebühren für Makler. Was kann ich vielleicht ausgeliehen, für was ich dann einen schmalen Taler zum Beispiel nehme? Es ist ja alles legitim, es muss ein Hybridmodell werden und ich bin da auch überhaupt kein Fan von dieser Verbotskultur. Aber es ist tot diskutiert worden, vor allem dieses Provisionsverbot. Aber am Kunden halt auch. Wir haben auch immer wieder Themen, und ich glaube, da gibt es immer recht, und gibt mir im Prinzip jeder Versicherungsmakler recht, es gibt ja immer die Kunden, die sagen, alles wird teuer und haben dieses Gefühl, Versicherung ist wie ein Sparvertrag.
Korbinian Amann [00:53:17]:
Jetzt habe ich fünf Jahre nichts gehabt, aber jetzt reiche ich einen Schaden ein. Und das ist auch wieder Thema Aufklärungsarbeit. Man muss da anfangen, am Kunden zu sagen, so ist es nicht. Es ist Vorsorge, es ist Absicherung. Genauso ist aber meine Arbeitszeit, das, was ich mache, was wert. Weil man muss schon sagen, und das ist was, mit dem wir vor allem aufräumen möchten, was nichts kostet, ist nichts wert. Den Spruch gibt es ja immer. Und durch das, dass es bei uns so ist, dass wir keine Servicegebühren nehmen, arbeiten wir da aber ganz explizit dagegen.
Korbinian Amann [00:53:47]:
Also wenn wir sowas mitkriegen oder hören, dann erklären wir mit Kommunikation am Kunden, was ist eigentlich unsere Aufgabe, wie viel Zeit steckt dahinter, wie viel Service steckt dahinter. Aber es bedarf halt einer Aufklärung, einer Kommunikation. Und das muss jeder halt seinen Teil ein Stück weit beitragen, damit man die Kunden dahingehend sensibilisieren, aber auch natürlich abholen auf der Reise, die sich in dieser Branche entwickelt. Und die wird brutal spannend. Also ich freue mich auf die Reise. Wir haben uns jetzt tatsächlich immer wieder konfrontiert mit schwierigen Themen. Massive Beitragserhöhungen, natürlich in dem Bereich und in dem Bereich. Aber gerade Thema Vorher habe ich jetzt kurz angesprochen.
Korbinian Amann [00:54:28]:
Rente, Vorsorge. Es ist, glaube ich, so heiß und so viel Bewegung drin, wie schon lange nicht mehr. Und es macht wahnsinnig Spaß, diese Vielseitigkeit.
Maximilian Schroll [00:54:38]:
Ja, und wirklich ein wunderbares Plädoyer für diese Branche, Korbinian. Und ich glaube, für alle, die aus der Branche sind, ganz viel dabei, mit dem man sich identifizieren kann, ganz viel Zustimmung. Ich höre die Leute hier schon fast nicken bei unserem Gespräch, weil ich glaube wirklich, da sind sich, das ist ja das Schöne, es sind sich eigentlich bei den Jungen so gut wie alle einig. Also, ich kenne ganz, ganz wenige, die ernsthaft in dem Markt unterwegs sind. Also mal ein paar außen vor, die jetzt mal so reinschnuppern, da hier ein bisschen was abschließen und dann auch wieder innerhalb der nächsten zwei Jahre rausgewaschen sein werden. Aber diejenigen, die wirklich die Ambition haben, hier langfristig anzutreten und langfristig was auch in dem markt irgendwo mit zu beeinflussen da sind sich echt alle fast unisono einig und das macht glaube ich wahnsinnig zukunft oder mich persönlich zumindest wahnsinnig zukunftsfroh und ich hoffe dass wir natürlich auch mit unserem gespräch hier einige zukunftsfreude auslösen konnten weil ich glaube das fehlt uns und ich glaube da sind wir auch an dem Punkt, dass wir, was wir ganz am Eingang schon gesprochen haben, so man muss andere Menschen aushalten können, man muss akzeptieren können, dass andere andere Meinungen haben und man muss dann eine Lösung finden, die für die Gemeinschaft sehr gut funktioniert. Ich glaube, in diesem Prozess, da sind wir in der Versicherungsbranche gerade. Deswegen ist es so cool, dass wir diese Debatte auch führen können, dass wir so offen sprechen können über diese Themen in so einem Podcast jetzt zum Beispiel.
Maximilian Schroll [00:56:00]:
Und wir müssen uns trotzdem keine Sorgen machen, dass es jetzt für uns irgendwelche geschäftlichen negativen Auswirkungen hat. Also natürlich weiß ich ein paar Vertriebe, die Sie vielleicht angesprochen haben, die werden mich nicht mehr anfragen, aber das ist sehr gut, da spare ich mir die Antwort. Das ist ja für alle klar dann, aber deswegen, Korbinian, wirklich super, super cooles Gespräch mit dir. Ich bin sehr froh, dass du heute meiner Einladung gefolgt bist und jetzt möchte ich mit dir noch ein bisschen in die Zukunft schauen. Wir haben ja schon hier in diesem Leitthema Zukunft jetzt ein bisschen darüber gesprochen, was kommt auf uns zu. Über die Branche haben wir schon gesprochen. Wenn man jetzt mal das auf Fischer und Friedl projiziert, in 15 Jahren, das ist meine berühmt-berüchtigte Abschlussfrage, aber jetzt mal ein bisschen abgewandelt, in 15 Jahren, wo steht Fischer und Friedl?
Korbinian Amann [00:56:46]:
Also unsere generelle Aufgabe wird sein und bleiben, das war es schon immer, dass wir uns als wirklich starker Partner etablieren. Und das habe ich vorher schon kurz angesprochen, es ist wichtig jetzt zu erkennen, was verändert sie, was bewegt sie in unserer Branche. Und wenn man das erkannt hat und dann gemeinsam mit dem Kunden in der Zukunft den Weg geht, glaube ich, sind beide Seiten da, wo es sein soll. Der Kunde ist natürlich zufrieden, der weiß, wo es hingeht und wir wissen, dass mit dem, was wir machen, dass wir richtig lernen. Ich habe es gerade schon gesagt, es ist wahnsinnig viel Bewegung in unserer Branche, es ist wahnsinnig viel Potenzial da, es wird sich sehr, sehr viel verändern. Es ist richtig Feuer drin und Jetzt gilt es einfach wirklich, das so anzunehmen, mit der Zeit zu gehen, offen für Veränderungen sein, aber auch gewisse Punkte jetzt schon erkennen und vielleicht auch vorbeugen. Es ist ein Riesenthema und ich glaube, ich bin mit dir auch jemand, der das unterstützt. KI ist natürlich ein Riesenthema.
Korbinian Amann [00:57:47]:
Es bleibt spannend, es wird spannend, aber unsere Aufgabe wird sein, uns nach außen hin transparent als starker Partner zu etablieren. Und ich würde sagen, das haben wir bisher in den letzten 30 Jahren sehr, sehr gut geschafft. Und ich bin 100 Prozent überzeugt, auch mit meinen Ideen, die in mir sprudeln, dass wir das die nächsten 10, 15, 20 Jahre schaffen werden. Mega. Absolut 100%.
Maximilian Schroll [00:58:13]:
Das ist ein tolles Zukunftsbild für Fischer & Friedl. Und dann jetzt noch die abschließende Frage, wie lässt sich das jetzt in einem Gesamtbild einer Branche in 15 Jahren im Idealfall einbauen? Also wie sieht die Branche gerne wirklich auch als Bild im Idealfall in 15 Jahren aus?
Korbinian Amann [00:58:29]:
Sehr schwierige Frage. Wenn ich jetzt mal weggehe von den Klischees und von dem, was natürlich immer ein bisschen mitbehaftet ist an unserer Branche. Wäre mein Wunsch, dass das Zielbild ist, dass jeder den Wert der Versicherung verstanden hat und ein bisschen sensibler mit der Branche umgeht. Aber das ist unsere eigene Aufgabe. Aber dass auf jeden Fall in 15 Jahren Thema Versicherung so transparent dargestellt ist, dass Jeder genau weiß, es hat Vorteile, es ist wichtig und es hat eine große Daseinsberechtigung für jeden in unserem Land. Es wird immer etwas sein, was wir immer brauchen werden. Es wird uns immer unter die Nägel brennen, in verschiedenster Art und Weise. Und das müssen wir alle verstanden haben und das ist so ein bisschen mein Zielbild, dass wir da einfach im offenen Dialog zwischen Mitanbieter, aber natürlich auch vorrangig mit dem Kunden sind und die Branche schon auf ein gutes Fundament wieder bringen.
Korbinian Amann [00:59:30]:
Das wäre so das Zielbild.
Maximilian Schroll [00:59:32]:
Kobinian, ich danke dir vielmals für das Gespräch. Es hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht. Ich freue mich sehr, wenn wir das in einiger Zeit nochmal wiederholen und dann gucken, was so alles passiert ist und was wir schon alles geschafft haben als Branche. Und vielen, vielen Dank dir, dass du hier warst. Im Futurist Podcast gehören die letzten Worte dem Gast. Deswegen, das Stage ist ja deins.
Korbinian Amann [00:59:50]:
Ja, vielen Dank Max für die Einladung. Es hat mich wahnsinnig gefreut, da dabei zu sein. Abschließend, man hätte eigentlich nur eine Appellnummer an vor allem die jüngere Generation richten. Ich kann in wenigen Worten sagen, unsere Branche ist nicht diese trockene Baustelle, die viele im Kopf haben. Es ist wirklich ein zukunftssicherer Bereich, wo ich wirklich viele Möglichkeiten darstellen könnte und auch kann. Und ich würde mir wünschen, dass einfach die Begeisterung, die wir, die in der Branche sind, versprühen, auch ein bisschen an die junge Generation kommt. Deswegen macht es euch schlau, macht es Praktika in unserer Branche, setzt euch auseinander mit dieser Branche, weil ich bin mir sicher, vor allem auch mit der jungen Generation, wir können in dieser Branche in den nächsten Jahren sehr, sehr viel bewegen und hab da richtig Lust drauf und würde mir einfach wünschen, dass diese Branche von jüngeren wieder ein bisschen aufgemischt wird. An dieser Stelle herzlichen Dank Max.
Maximilian Schroll [01:00:52]:
Was für eine spannende Folge. Vielen Dank euch fürs Zuhören. Schaltet auch nächsten Donnerstag wieder ein. Ladet euch den Podcast in euren Podcatcher runter. Hört ihn auf dem Weg zur Arbeit und schaut bitte auch noch in den Show Notes vorbei. Da sind nämlich alle Infos zu unserem Gast, alle Verlinkungen. Vernetzt euch, tretet in Kontakt und lasst uns gemeinsam die Zukunft der Versicherungs- und Finanzwirtschaft gestalten.