Futurance: Zukunft & Versicherung
Bereite dich auf die Zukunft vor, indem du dich mit uns auf eine Reise durch den Futurance Podcast begibst!
Hier nehmen wir die großen Herausforderungen, die vor uns liegen, mit voller Leidenschaft und Begeisterung unter die Lupe. Denn durch frische Perspektiven, neue Ideen und das Durchbrechen alter Denkmuster können wir gemeinsam eine bessere Zukunft gestalten.
Lass dich von jungen Visionären aus der Branche inspirieren und erfahre, was sie antreibt, in der Branche zu arbeiten oder auch zu verlassen. Hier lernst du, wie junge Menschen die Zukunft sehen und welche Visionen sie für unsere Gesellschaft und Wirtschaft haben.
Gemeinsam mit uns und den anderen Pionieren, die den Vertrieb und die Assekuranz der Zukunft mitgestalten wollen, wirst du Teil einer Bewegung, die die Versicherungswirtschaft zum Treiber der Transformation macht.
Erlebe die Begeisterung, die Leidenschaft und die Vision, die uns antreibt, und werde Teil von Futurance: Gemeinsam. Für eine sichere Zukunft!
Futurance: Zukunft & Versicherung
Präventive Medizin und die Zukunft der Krankenversicherung
Vernetzt euch mit Sarah: https://www.linkedin.com/in/sarah-ledermann/
In dieser Episode haben wir die Ehre, Sarah Ledermann zu begrüßen. Sarah ist eine wahre Expertin im Bereich Krankenversicherung und Prävention. Sie erzählt uns von ihrem beruflichen Weg, angefangen bei der intensiven Vorbereitung auf die IHK-Zulassung bis hin zu ihrer Spezialisierung auf Krankenversicherungen nach ihrer Zeit bei MLP.
Wir tauchen in Themen wie die betriebliche Krankenversicherung und Gesundheitsförderung ein, und erfahren, wie wichtig persönliche Begeisterung und Echtheit insbesondere in der Social-Media-Welt sind. Sarah teilt ihre Einsichten über den Wert des Austauschs mit erfahrenen Experten und die Evolution ihrer Ansätze zur Lead-Generierung über soziale Medien.
Maximilian Schroll, unser Host, und Sarah diskutieren auch die makroökonomische Bedeutung von Gesundheit und die Herausforderungen im deutschen Gesundheitssystem. Zudem beleuchten wir die Rolle von Social Media in beruflichen Kontexten und die potenziellen psychischen Auswirkungen, die durch übermäßigen Konsum entstehen können.
Freut euch auf eine inspirierende Diskussion über die Prävention, Eigenverantwortung und die zukünftige Entwicklung der Versicherungsbranche. Bleibt dran und genießt diese Episode mit Sarah Ledermann!
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Dieser Podcast wird von DEAN Productions produziert.
Vielen Dank, dass Du unseren Podcast hörst!
Maximilian Schroll [00:00:00]:
Herzlich willkommen zum Futurants Podcast. Wir sprechen über die Zukunft einer sehr traditionsreichen Branche. Wir sind nämlich der Überzeugung, dass es an der Zeit ist für echte Veränderungen in der Versicherungs- und Finanzwirtschaft. Und wer die Zukunft mitgestalten will, der muss hier zuhören. Hallo und herzlich willkommen zum FUTURANCE Podcast. Mein Name ist Maximilian Schroll und ich freue mich sehr, dass ihr heute wieder eingeschaltet habt. Denn heute geht es ein Thema, das uns alle betrifft. Es geht heute Gesundheit und wen, wenn nicht Sie, hätte ich mir dazu einladen sollen.
Maximilian Schroll [00:00:35]:
Ich habe heute zu Gast Sarah Ledermann. Sarah, ich habe mich schon sehr auf diesen Tag heute gefreut und auf diese Aufnahme. Wunderschön, dass du hier bist. Stell dich doch bitte unserer Zuhörerschaft mal vor.
Sarah Ledermann [00:00:46]:
Vielen, vielen Dank für diese Liebe an Moderation. Freut mich voll, freut mich auch voll, heute hier zu sein. Ich bin die Sarah, Sarah Ledermann, dem einen oder anderen aus der Social-Media-Welt auch als die Krankenversicherungsexpertin bekannt. Ich komme vor allem aus dem Bereich Prävention und Gesundheitsmanagement. Habe das auch damals, vor einer bisschen längeren Zeit inzwischen schon studiert. Habe in dem Bereich meinen Master gemacht und habe seitdem diese Themen aus ganz vielen verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Also vom sportorthopädischen Bereich aus, von der Sporttherapie aus oder auch aus der BWL-Richtung und dann irgendwann aus der Krankenversicherungsrichtung, weil ich gemerkt habe, hey, da kommt das ja eigentlich, was ich gemacht habe, was ich gelernt habe, was mich auch persönlich sehr interessiert, alles zusammen.
Maximilian Schroll [00:01:36]:
Sarah, und der geneigte Futurist-Hörer, der weiß natürlich jetzt schon, diese Ganzheitlichkeit, die du jetzt da gerade so skizziert hast in wenigen Worten, die ist ein Thema oder die ist hier Programm. Deswegen bin ich so froh, dass wir heute mit dir sprechen können, weil ich glaube, dieser Blick auf Gesundheit, der hat auf jeden Fall nicht nur im Podcast gefehlt, sondern ich glaube, der fehlt auch unserer Branche noch ein bisschen. Hier mal diese steile These in den Raum gestellt, aber fang mal doch mal chronologisch an. Du hast schon gesagt, du kommst eigentlich ursprünglich aus dem Thema Prävention und Gesundheitsmanagement. Wie bist du dazu gekommen und was genau hast du da gemacht?
Sarah Ledermann [00:02:10]:
Ich bin ein Mensch. Ich habe schon immer die Sachen gemacht, die mich persönlich interessiert haben. Und So habe ich nach dem Abi, habe damals mein Sport-Abi gemacht, war auch als Leistungssportlerin tätig eine gewisse Zeit lang. Und nach der Schule habe ich immer Sport gemacht, habe mich selber immer fit gehalten. Das war einfach meine große Leidenschaft, meine große Passion und habe dann irgendwas mit Sport studieren wollen. Bin so zur Fitnessökonomie gekommen, habe das dual studiert, habe mit dem Gesundheitsbetrieb zusammengearbeitet damals und nach dem Bachelor war für mich klar, da will ich noch tiefer reingehen und bin so zum Master, hab das dann auch weiter in Kooperation mit KISA gemacht, bin dort dann in die Betriebsleitung, hab das Trainee-Programm dafür gemacht, dann auch den BWL-Anteil nochmal zu erhöhen Und bin so dazu gekommen. Und was für mich immer unheimlich schön war, ist, dass ich viel Praxis mit dabei hatte. Ich bin zwar eigentlich ein sehr theoretischer Mensch, ich bin auch ein sehr fachlicher Mensch.
Sarah Ledermann [00:03:13]:
Ich liebe das dann aber auch, mit der Praxis verknüpfen zu können. Und ich habe dann während dem Studium angefangen, zum einen als Trainerin aktiv zu sein. Das heißt nicht so klassisch Fitnesstrainerin, sondern eher jemand hat einen Bandscheibenvorfall. Was muss man denn jetzt machen? Und das ist so eine unheimlich dankbare Aufgabe für mich als Person. Wenn man eine ältere Oma vor sich hat, die gerade mit Schulterproblemen ja, Probleme hat und ihre Enkel nicht mehr so heben kann, nicht mehr spielen kann, nicht mehr fit genug ist, da was zu tun, und man denen dann helfen kann. Klar kriegt man dann auch den einen oder anderen Kuchen und hat liebe Worte, lebt es dann live mit, wie es der älteren Dame Schritt für Schritt besser geht. Das ist ja nichts, was von heute auf morgen passiert, sondern dauert ja auch in der Regel ein halbes Jahr und mehr, aber das ist auch menschlich so eine erfüllende Aufgabe gewesen, sodass ich dann gesagt habe, okay, das macht sehr Spaß. Thema Physio, Sporttherapeut macht aber beruflich gesehen langfristig nicht viel Spaß und wollte dann in einem anderen Bereich da mehr in die Tiefe gehen.
Maximilian Schroll [00:04:21]:
Und dann Versicherung. Wie kam denn da der erste Kontakt überhaupt zustande? War das ein Thema, das für dich schon vorher auf der Karte war? Vor allem wenn man so proaktiv ist, dann ist glaube ich Versicherung, was ja eigentlich ein total reaktives Geschäftsmodell ist, ein in die Zukunft gelagertes Leistungsversprechen als Kern des Geschäftsmodells hat, ja gar nicht das erste, was einem so in den Sinn kommt. Da bin ich jetzt sehr gespannt, wie war der erste Kontakt mit uns als Branche?
Sarah Ledermann [00:04:48]:
Ich bin so der klassische Quereinsteiger, hatte nie was mit Versicherungen zu tun, habe auch während dem Studium keine Kontakte mit MLP oder dergleichen gehabt. War da so die klassische naive Studentin, sich gar nicht die Versicherungen gekümmert, keine Berufs- und Fähigkeitsversicherung oder Co. Würde ich jetzt sehr anders machen. Und bin dann, ich hab meine Masterthesis in der Corona-Zeit geschrieben, hatte eigentlich andere Pläne, bin aber dann genau fertig geworden zum Ende des ersten Lockdowns und habe dann überlegt, okay, was mache ich jetzt eigentlich? Ich hatte ursprünglich beruflich andere Pläne, die habe ich dann aber Ad acta gelegt, weil es in dem Unternehmen, wo ich, also ich habe schon nie Betriebsleitung gemacht, hätte die Möglichkeit gehabt, das dann auch weiter fortzuführen, habe dann aber gemerkt, nee, das geht jetzt nicht in die Richtung, wie ich es eigentlich haben will und habe dann ganz klassisch bei LinkedIn geguckt, war so der Startschuss für LinkedIn für mich vielleicht mal, was kann ich jetzt eigentlich machen? Was kann ich eigentlich machen? Habe mir dann eine Recruiterin an die Hand geholt und bin so in die Versicherungsbranche gelandet. Und warum habe ich das gemacht? Warum hat mich dann die Versicherungsbranche interessiert? Weil ich das Gefühl hatte, hier kann ich sehr frei und unabhängig arbeiten. Das waren für mich Werte, die mir wichtig waren, auch gerade Thema Selbstständigkeit, frei entscheiden können, was will ich eigentlich machen, welche Qualitätsstandards sind dahinter, sodass ich gesagt habe, okay, ich probiere das aus. Das ist ein Feld, wovon ich noch nichts weiß, wo ich viel zu schlecht informativ aufgestellt bin. Warum nicht gerade dieses Feld in der Tiefe jetzt bedienen, da reingehen, das halt auch zu lernen? Da hast
Maximilian Schroll [00:06:30]:
du mir die zweite Frage gleich schon mitbeantwortet. Da wäre nämlich meine Frage gewesen, wie war dein erster Eindruck von der Branche? Aber vielleicht gab es ja neben diesem, wow, ich habe so viele Möglichkeiten, was kann ich da alles machen, und diesem Reiz, diese Herausforderung, sich fachlich da auch tief reinzuarbeiten. Wie waren denn so die ersten richtigen Kontakte dann mit der Branche, so mit Leuten aus der Branche? Wie hast du es damals wahrgenommen?
Sarah Ledermann [00:06:54]:
Also ich bin immer ein Fan davon, einfach offen und ehrlich über alles zu sprechen. Ich bin über MLP in die Branche gekommen und ich glaube auch zur damaligen Zeit war es das Beste, was mir passieren konnte. Ich hatte die Möglichkeit, bei MLP mit guter Unterstützung zu arbeiten. Ich hatte die Möglichkeit, bei MLP das erste halbe Jahr mit Fixum mich rein darauf zu fokussieren, dass ich alles erlernen konnte, weil was ich nicht gemacht hätte und was ich auch heute schlimm finde, ist, wenn man in der Versicherungssprache startet und direkt dann die erste Versicherung abschließen soll oder abschließen will. Das ist zu kurzfristig gedacht und das war mir damals auch wichtig, dass ich das eben nicht machen muss und hatte so die Möglichkeit bei MLP das erste halbe Jahr mich nur aufs Lernen zu konzentrieren, die Prüfungen zu machen, die Zulassungen zu machen, mich auch selber in die Materie reinzufuchsen, mich auch selber damit zu beschäftigen und habe dann nach einem halben Jahr erst angefangen mit Kundenakquirierung und habe dann so die ersten richtigen Beratungen nach dem ersten Jahr erst angefangen. Und das war für mich mega, weil es ein sehr, sehr schöner Einstieg war in diese Branche. Auch mit der MLP University hatte ich, glaube ich, so, kann ich auch anderen Beratern tatsächlich empfehlen, hatte ich so sehr, sehr gute Möglichkeiten, da auch hochwertig zu lernen.
Maximilian Schroll [00:08:20]:
Und bist du dann mit der gesamten Produktwelt eingestiegen oder warst du spezialisiert von Anfang an auf Kranken oder Biometrie oder wie kann ich mir das vorstellen?
Sarah Ledermann [00:08:30]:
Die IHK-Zulassung, da muss man ja für alle Spaten lernen. Das heißt, auch ich habe von privater Haftpflicht, Kfz-Versicherung, mich in alles erst mal eingearbeitet. Ich kann mich für Sachspaten einfach nicht begeistern. Ich kann mich für Kfz nicht begeistern, ich kann mich für Haftpflicht nicht so richtig begeistern. Ich hab mich schon auch sehr auf den biometrischen Bereich, auf den Krankenbereich von Anfang an mit fokussiert, weil ich die meisten Schnittstellen hatte, war am logischsten für mich. Und hab dann nach dem Weggang von MLP ganz klar gesagt, okay, jetzt fokussiere ich mich auf den Krankenbereich. Das heißt, ich habe zu Beginn mit allem angefangen, habe aber bewusst schon in der Beratung dann auf die meiner Meinung nach wichtigsten Sachen selektiert und habe dann auch das überwiegend beraten. Ja, klar.
Maximilian Schroll [00:09:18]:
Ja, das ist ja auch ein Erfolgsrezept, ganz ehrlich. Also ich glaube, wenn man ein Thema hat, für das man wirklich brennt und du kommst ja nicht aus der Versicherungswirtschaft, dann da dieses Thema zu finden, sondern du bist quasi mit diesem Thema und eigentlich einem Ansatz, dem präventiven Ansatz, der der Branche noch so stark abgeht und zwar nicht nur in der Krankensparte, sondern spartenübergreifend, bist du ja reingekommen in die Branche und hast dann quasi das Versicherungsgeschäft gelernt. Deswegen glaube ich, ist es erstens sehr natürlich, dieses Thema, das man auch so mag, voranzutreiben und eher zu sagen, hey, ich will gucken, was ich da alles machen kann, was da alles fachlich geht, was da vielleicht auch alles mit Kooperationen geht und so weiter und so fort, wo man Schnittmengen hat mit anderen Dienstleistern, mit anderen Produktgebern. Ich glaube, das ist sehr, sehr gut so, weil du das ja auch geschafft hast, jetzt innerhalb von einer kurzen Zeit einen echt starken Wiedererkennungswert und auch eine klare Personenmarke damit zu schaffen. Und ich stelle mal Die These, weil die kann keiner widerlegen, ist mir am liebsten, ich stelle jetzt einfach mal in den Raum, wenn du dich auf Allfinanz eingelassen hättest, wäre das nicht so gekommen. Dann wärst du heute mit Sicherheit auch erfolgreich, aber dann wärst du nicht Extraordinary Health, Spicerer Ledermann und bekannt dafür, dass du die Krankenversicherungsspezialistin bist.
Sarah Ledermann [00:10:32]:
Und ganz ehrlich, ich wäre auch nicht erfolgreich, weil es mir selber keinen Spaß machen würde und ich selber nicht so dahinter stehen würde. Also, nee, ich glaube tatsächlich, hätte ich das anders gemacht, wäre ich nicht erfolgreich geworden. Ich glaube auch, dass gerade für die Social-Media-Welt das unheimlich wichtig ist, da sich so zu zeigen, wie man ist, und damit Leidenschaft, irgendwie auch vorwärtszugehen. Weil alles, was gekünstelt ist, alles, was so unecht ist, das kauft einem ja auch langfristig keiner mehr ab. Man will sich ja so wie man ist nach außen zeigen können und das bedeutet, dass man seine Stärken vielleicht mehr stärken muss und für alles andere Kooperationspartner braucht.
Maximilian Schroll [00:11:10]:
Dann ging es für dich ja in der Branche aber auch weiter, Sarah. Also du bist ja jetzt nicht mehr da, wo du angefangen hast, sondern stehst wo ganz anders. Was waren denn die Schritte dazwischen? Was war jetzt nach MLP der nächste Schritt, der kam?
Sarah Ledermann [00:11:22]:
Ich habe mir immer wieder Mentoren gesucht und einer der ersten Mentoren, den ich hatte, das war Nikolaj Schwinn. Nikolaj Schwinn hat mir damals eine Möglichkeit mit eröffnet, ja, bei Vifox, die für mich als Beraterin sehr, sehr cool war, mich schnell spezialisieren zu können. Und hab mich ab dann auf den Lead-Bereich spezialisiert im Krankenbereich.
Maximilian Schroll [00:11:49]:
Also Leads selber zu produzieren oder Leads zu kaufen, abzuarbeiten?
Sarah Ledermann [00:11:54]:
Leads selber produzieren hat bei mir erst später angefangen. Das hat dann mit meiner eigenen Social-Media-Präsenz angefangen. Nee, das war dann für mich der Anfang von der Spezialisierung. Das war dann für mich der Startschuss, okay, Kfz muss ausgelagert werden, das mache ich einfach nicht gerne, das mache ich nicht selber. Und das war für mich dann der Weggang, der Startschuss, okay, ab jetzt spezialisiere ich mich, ab jetzt kann ich nochmal mehr die Themen machen, die mich interessieren und das dann auch Schritt für Schritt anfangen zu verknüpfen. Jetzt kann man ja nicht hergehen und dann von heute auf morgen alles wissen. Das war für mich dann vor allem Lernprozess und war für mich auch der Startschuss bei Vifox mit weiteren Mentoren, da mehr zu lernen. Ich habe jetzt noch nicht ganz so viel Branchenerfahrung.
Sarah Ledermann [00:12:40]:
Wir haben eine sehr alte Branche. Der Durchschnitt der Branche ist schon viel, viel länger in der Branche als ich. Das heißt, es bietet ja mir die Möglichkeit, auch als junge Maklerin, mir Mentoren zu suchen, die einfach schon mehr erlebt haben, und diese Erfahrung einzusammeln. Und das war für mich so der nächste Step. Neue Leute kennenzulernen, hochspezialisierte Leute auch in der PKV-Welt kennenzulernen. Und von denen zu lernen, vielleicht auch Erfahrungen auszutauschen, und dann die zwei verschiedenen Wissenspoole, einmal so das präventiv gedachte, neuere, jüngere, innovative mit der Erfahrung zusammenzubringen. Das ist, finde ich selber, unheimlich spannend und hat mir als junge Person einfach am schnellsten das meiste gebracht, vorwärts zu kommen.
Maximilian Schroll [00:13:26]:
Und Sarah, da hast du jetzt für mich die perfekte Brücke geschlagen, nämlich die Frage, die mir unter den Nägeln brennt, ist, wie schafft man das denn eigentlich, Prävention mit diesem reaktiven Geschäftsmodell zu verbinden? Wie ist es möglich, dass ich einem Kunden dieses ganzheitliche Erlebnis zu verschaffe? Und da vielleicht, bevor wir darauf eingehen, die können wir mal ganz kurz zurückgestellt, Noch die Frage, was ist denn eigentlich Gesundheit?
Sarah Ledermann [00:13:50]:
Ich mag deine Fragen, ich mag deine Fragen sehr. Gesundheit ist ja von der Definition her sehr schwer zu beantworten. Es gibt verschiedene Arten von Gesundheit, wie man sie definieren könnte. Ähm Man kann ja Gesundheit definieren als Wegbleiben von Krankheit. Dass, wenn ich nicht krank bin, bin ich automatisch gesund. Jetzt ist die Frage, ist Jemand, der vielleicht stark übergewichtig ist, genauso gesund wie jemand, der weniger Körperfett hat und seine Fettwerte im Idealbereich hat. Ähm, da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ich selber bin immer ein Fan davon, das multifaktoriell zu sehen.
Sarah Ledermann [00:14:33]:
Also anhand von verschiedenen Faktoren, was Gesundheit eigentlich bedeutet für einen selber auch. Und da spielt natürlich, wie leistungsfähig ist der eigene Körper, wie funktionsfähig ist der eigene Körper, für mich persönlich eine große Rolle.
Maximilian Schroll [00:14:51]:
Das ist ja, also ich meine, das kennt ja, glaube ich, tatsächlich, kann sich jeder gut reinversetzen in die Situation, einfach mal mit einer schönen Erkältung Treppen steigen. Man merkt schnell, wie die Leistungsfähigkeit abfällt. Und ich glaube auch, also dieses Gesundheitsthema ist ja eins auf, also ich persönlich blicke da sehr gerne auch aus der Makroperspektive drauf und überlege mir, okay, wir als Volkswirtschaft, wir als Gesellschaft, Wir sind ja darauf angewiesen, dass unsere Produktionsfaktoren Arbeitskraft, also diejenigen, die arbeiten, dass die auch leistungsfähig bleiben. Und jetzt sind wir in einer demografischen Situation, in der das Erwerbspersonenpotenzial, die Anzahl der Leute, die in Beschäftigungsverhältnissen sind und damit zur volkswirtschaftlichen Produktivität beitragen, sinkt. Und das auch noch natürlich nicht nur, die wird weniger, sondern auf der anderen Seite wird es mehr. Also mehr Leute brauchen Transferleistungen über die gesetzliche Rentenversicherung zum Beispiel oder auch über natürlich andere Sozialversicherungsträger. Aber hier sehe ich und da bin ich jetzt sehr gespannt, wie du auf diese These blickst, hier sehe ich ein total großes Gap in der Debatte im ersten schon mal, dass wir diesen Faktor Arbeitskraft und Gesundheit und zwar auf der komplett individuellen Ebene, also jeder einzelne Arbeitnehmer oder Arbeiter, Angestellter, der seine persönliche Gesundheit hat, aber eben auch auf der kollektiven Ebene. Also wir alle sind darauf angewiesen, dass wir funktionieren als Volkswirtschaft, dass wir produktiv sind als Volkswirtschaft und dass wir auch Unternehmer haben, die anerkennen, ich muss in diese Gesundheit investieren.
Maximilian Schroll [00:16:30]:
Also ich muss da rein investieren, weil sie wird in der Zukunft wertvoller werden. Weil wenn es weniger Leute gibt, dann wird die einzelne Arbeitskraft, vor allem die Fachkraft, natürlich mehr wert. Weil ich kriege die nicht so oft am Markt. Ich muss viel mehr Geld ausgeben, die vielleicht von dem anderen Unternehmen gewinnen zu können, bei mir arbeiten zu lassen. Das heißt, ich muss in die Gesundheit investieren. Und da würde ich jetzt gerne deine Perspektive darauf erfahren. Wie gehen wir denn in Deutschland mit diesem Thema Gesundheit
Sarah Ledermann [00:17:00]:
Wie gehen wir mit dem Thema Gesundheit Dadurch, dass die Es sind ja immer mehr Leute, die übergewichtig sind. Anscheinend gehen wir nicht gut genug damit Sonst hätten wir eine Gesellschaft, die vielleicht nicht so stark übergewichtig ist, die vielleicht nicht so viel raucht, die nicht so viele Risikofaktoren machen würde, die der eigenen Gesundheit schadet. Ähm, also ich kann dir hier logischerweise heute keine Lösung liefern für dieses Problem. Würde ich gerne, kann ich nicht, kann ich noch nicht. Vielleicht gibt es irgendwann eine Lösung dafür. Aber das ist ja ein sehr großes, komplexes Thema. Was man auf jeden Fall festhalten kann, ist, dass wir informierter sind als jemals in der Geschichte, dass wir viel mehr Möglichkeiten hätten, was Gutes für die Gesundheit zu tun. Dass wir rein vom Gesundheitssystem, haben wir ein Gesundheitssystem, was die Gesundheit des Einzelnen sehr stark fördert, wo wir viele Möglichkeiten haben, wo es uns gut geht.
Sarah Ledermann [00:18:04]:
Wir haben auch eine große Wissensdatenbank, wo jeder sich an Informationen kommen kann, wenn er das will. Und trotzdem ist es aber nicht so, dass automatisch die Gesundheit in Deutschland so ist, an dem Punkt, wo ich sagen würde, okay, ich würde jetzt jeden Menschen als gesund, beziehungsweise ich ersetze gesund durch leistungsfähig, körperlich so fit, wie er sein könnte, einschätzen. Nein, wir haben eher das Paradoxon, dass die Leute tendenziell weniger Schritte gehen, sich weniger bewegen als früher. Dass die Leute gerne vielleicht auch mal Fastfood essen, sich nicht so die Ernährung kümmern. Dass die Leute auch bewusst Risikofaktoren eingehen und sich eben nicht die Gesundheit kümmern, so sehr, wie sie es eigentlich könnten. Das heißt, wir müssen uns ja auch anschauen, warum ist das so? Warum hätten wir so viele Möglichkeiten? Und warum wird das dann aber nicht so genutzt? Oder warum ist vielleicht auch die Eigenverantwortlichkeit nicht so groß, dass man sagt, ich mache das jetzt für mich, ich mache das jetzt für meine Gesundheit, ich denke da jetzt langfristig dran und habe auch das Gefühl, dass ich das selber für mich in die Hand nehme. Dadurch, dass ich ja auch Krankenversicherung als Maklerin tätig bin, habe ich natürlich auch die Brille von der Krankenversicherung auf. Schau mir da auch gerne, blick da gerne tiefer in die Materie hinein.
Sarah Ledermann [00:19:25]:
Und ich glaube, ein Problem oder ein Themenbereich, der das alles hat wachsen lassen, ist, dass die Leute natürlich auch denken, naja, ich habe ja auch eine Vollkaskoversicherung, egal was kommt. Ich kann mich zurücklehnen und dann wird sich mich gekümmert. Dann kriege ich vielleicht vom Arzt eine Pille verschrieben, die schnell wirkt und dann ist wieder alles gut. Aber so funktioniert ja das Gesundheitssystem nicht und wird es auch zukünftig immer weniger funktionieren. Und so funktioniert ja auch der Körper nicht, dass man bei Rückenschmerzen zum Arzt geht, was verschrieben bekommt und danach ist alles wieder gut. Nein, der Körper tut nur durch Anpassungen sich verändern, durch regelmäßige Anpassungen. Die müssen auch regelmäßig stattfinden, die müssen auch immer mehr werden. Überschwelliger Reiz muss mit hervorgerufen werden, dass da was passiert.
Sarah Ledermann [00:20:19]:
Und das kann man langfristig nur lösen für sich selber als Individuum, wenn man auch eigenverantwortlich was tut, dass man selbst verantwortlich das auch in die Hand nimmt. Möglichkeiten hat man denke ich so viele wie noch nie. Man muss halt dann schauen, was funktioniert für mich, was kann ich machen, dieses Thema Gesundheit nicht auf die Gesellschaft, nicht insgesamt anzugehen, sondern dass vielleicht auch mal jeder dran denkt, was kann ich für mich tun, Weil es geht ja meine eigene Gesundheit. Und wenn ich an mich denke, ist für mich Gesundheit inzwischen eines der höchsten Prioritäten, eines der höchsten Güter, die ich habe. War zur Vergibung meiner Selbstständigkeit nicht so. Habe ich auch viel zu sehr vernachlässigt, hab viel zu sehr nur am Computer gesessen, hab nur gearbeitet und so. Aber war dumm von mir, war dumm auch wirtschaftlich gesehen, weil, na klar, kann ich zwar unterm Strich länger vom Computer sitzen, kann da unterm Strich mehr Arbeitszeit schaffen. Meine Leistungsfähigkeit hat sich bei mir persönlich dadurch reduziert.
Sarah Ledermann [00:21:19]:
D.h. Das, was unterm Strich rausgekommen ist, war deswegen nicht automatisch besser, sondern ich muss auch schauen, dass mein Körper leistungsfähig gehalten wird und dass ich da auch langfristig nachhaltig anknüpfen kann.
Maximilian Schroll [00:21:33]:
Sarah, Prävention haben wir jetzt schon oft gehört, den Begriff. Verstanden ist wichtig. Ich habe für mich verstanden, Max bewegt dich gefälligst mehr. Ich höre auch im Idealfall auf zu rauchen. Werde ich mir beides natürlich wieder mal mitnehmen. Aber jetzt mal für alle gesprochen. Prävention, was genau heißt das denn jetzt eigentlich? Wie kann ich denn proaktiv, präventiv meine Gesundheit etwas Gutes tun? Natürlich sind viele schon irgendwo sportlich aktiv, achten auf Ernährung und so weiter und so fort, Aber was ist denn da alles im Rahmen des Möglichen und wo kannst du auch Tipps geben, zu sagen, hey, schau dir das mal an oder geh vielleicht mal so an die Sache ran?
Sarah Ledermann [00:22:10]:
Ja, und das finde ich ist ja auch gerade das Spannende an der ganzen Sache, weil es da so viele Möglichkeiten jetzt schon gibt, wo ich glaube, viele Leute wissen da halt einfach nur nichts davon. Aber auch zukünftig da so viel noch kommen wird. Ich blicke da immer gern nach Amerika rüber, schaue mir da gerne an, was passiert da gerade mit dem Gesundheitssystem. Ist natürlich insgesamt vom Gesundheitssystem nicht vergleichbar mit unserem, aber insgesamt wandelt sich da viel Richtung Longevity, Richtung präventive Spitzenprävention auch, dass man sich nicht nur das Gesundheitssystem anschaut, wenn der Mensch schon krank ist, wenn da schon was passiert ist, sondern vielmehr in die Richtung, wie kann ich denn überhaupt verhindern, dass ich krank werde. Und warum passiert das? Nicht, weil das Gesundheitssystem allgemein denkt, hey, wir müssen das mehr fördern, sondern weil Einzelpersonen ein großes Interesse haben, vielleicht auch für sich selber, in dem Bereich, im Bereich Longevity, sprich, wie tue ich meine qualitative Langlebigkeit verlängern, meine qualitative Lebensspanne verlängern, das nutzen wollen für sich selber. Und das ist zum einen, ich persönlich finde das hochspannend, weil ich natürlich auch für mich gucke und schaue, hey, welche Möglichkeiten gibt es denn da? Welche sinnvollen Möglichkeiten gibt es da? Ich glaube, man muss dann auch ganz klar differenzieren, was ist humbug, was ist vielleicht auch zu sehr esoterisch angehaucht oder hat nichts zumindest mit der evidenzbasierten Wissenschaft zu tun an der Stelle und will das dann natürlich für mich nutzen, dass das ja für mich auch langfristig in dem Leistungslevel möglich ist weiterhin. Aber auch für meine Kunden zu Ende gedacht, ist das ja eine sehr, sehr sinnvolle Richtung und eine sehr sinnvolle Schiene. Weil die kommen ja zu mir, weil sie bestmöglich im deutschen Gesundheitssystem ihre Gesundheit in Betreuung geben wollen.
Sarah Ledermann [00:24:11]:
Die wollen eine Krankenversicherung haben, die ihnen hilft, die ihnen bei Ärzten hilft, die sie da einfach auf einem sehr, sehr hohen Level supportet und ihnen Zugang gibt zu Spitzenmedizinern, zu Spitzenärzten. Und wie cool wäre das dann, wenn wir nicht nur zum Arzt gehen, wenn wir schon krank sind, sondern eben auch schon über Frühchecks, über andere Möglichkeiten, Krankheiten immer mehr variieren können. Wir wissen ja aus der Epigenetik, dass wir ein genetisches Potenzial in uns haben, dass für den einen Menschen gewisse Krankheiten wahrscheinlicher sind als für den anderen Menschen, dass durch Umweltfaktoren wir aber auch selber was tun können, das dann in diese Richtung zu lenken, wie wir es für positiv erachten, wie wir es vielleicht gerne hätten. Ob das dann so passiert, ist natürlich die andere Geschichte. Aber wir haben eine Möglichkeit, das selber mit zu beeinflussen, wie dann auch die Epigenetik bei uns funktioniert. Und long story short, es gibt einen Trend hin zu präventiver Medizin. In Amerika ist das Thema Longevity sehr, sehr groß. Da gibt es auch viel mehr Boutique-Mediziner, Boutique-Ärzte, die sich darauf spezialisiert haben.
Sarah Ledermann [00:25:20]:
Gerade die Milliardäre, Millionäre tun für sich da auch sehr darauf achten. Gerade Brian Johnson ist da ein cooles Beispiel, der das an sich selber austestet. Was gibt es da für Möglichkeiten? Der sich selber wie ein Testkaninchen zur Verfügung stellt. Und sich bei Ärzten da regelmäßig Spritzen unterzieht, regelmäßig Blutinfusionen unterzieht, da das absolute Maximum, was vielleicht möglich ist momentan, rauszuholen. Ähm, und ist ja natürlich auch für mich spannend, so als fachlich getriebene Person, hey, was könnte da möglich sein, was ist möglich? Ist natürlich dann nicht auf das komplette Gesundheitssystem übertragbar. Aber für die private Krankenversicherung, die ist nichts, was für das komplette Gesundheitssystem, für die komplette Gesellschaft gedacht ist. Aber für die Leute, die Spitzenmedizin haben wollen, ist das zu Ende gedacht. Das war der Grund, warum ich gesagt habe, wir müssen gucken.
Sarah Ledermann [00:26:21]:
Auch in Deutschland gibt es inzwischen Ärzte, tendenziell eher junge Ärzte, die sagen, ich will mich mehr auf den Bereich spezialisieren. Auch mir hat das damals mehr Spaß gemacht, mit Leuten zusammenzuarbeiten, die ich regelmäßig gesehen habe, denen es besser ging. Wo man dann Sachen verhindert hat, schlimmere Erkrankungen verhindert hat, Hüft-Tabs rauszögern konnte. Und die einfach eine gute Lebensqualität hatten. Und nicht die Leute, die die ganze Zeit jammern vor mir gesessen sind, eine Spritze haben wollten, nie mit Sport angefangen haben, nie selber zu Physio gegangen sind und dann nach einem halben Jahr wiedergekommen sind mit demselben Problem und immer wieder. Man wüsste ja eigentlich, wie man helfen könnte, aber es wird halt nicht angenommen. Und das ist ja auch frustrierend dann für die Mediziner im Hintergrund. Das ist ja dann auch schöner, wenn man wirklich was bewirken kann an der Stelle.
Sarah Ledermann [00:27:11]:
Deswegen tun sich da der eine oder andere junge Arzt. In München gibt es zum Beispiel jetzt eine Praxis, die sich auf den Bereich mit spezialisiert hat. Ist natürlich da nicht in der Krankenversicherung mit enthalten, ist natürlich dann reine Selbstzahlerleistung. Auch bei privaten Krankenversicherungen ist das in der Regel nicht der Fall, dass das mit enthalten ist. Aber das ist doch genau das, was mein Kundenklientel, was der vielbeschäftigte Manager, was der Vorstand braucht, dass er eben arbeiten kann, dass er erst gar nicht krank wird, dass er da voll für sein Team da sein kann. Einmal körperlich, aber ja auch genauso geistig.
Maximilian Schroll [00:27:47]:
Und da sprichst du was an, worüber ich jetzt auch mit dir noch unbedingt sprechen will, nämlich das Thema Psyche in dem ganzen psychologische Komponenten. Und da vielleicht gleich die Frage, warum machen das denn die Leute, die vor dir saßen damals und die Spritze gebeten haben, obwohl sie eigentlich wüssten, ich muss mich halt einfach bewegen, ich muss halt meine Gesundheit, meine Ernährung umstellen, ich muss vielleicht meine Lebensgewohnheiten auch ein bisschen anpassen, andere Routinen entwickeln und so weiter und so fort. Warum passiert das nicht?
Sarah Ledermann [00:28:21]:
Was für eine spannende Frage. Das habe ich mich auch immer gefragt, weil es mich ja dann auch frustriert hat. Die Motivation ist natürlich zu Beginn immer sehr, sehr hoch. Zu Beginn will jeder was verändern, will jeder abnehmen. Deswegen ist das ja auch ganz klassisch so, wenn man sich die Fitnessstudios anschaut. Januar ist immer voll, Februar ist auch voll und danach nicht mehr so. Danach ebbt das meistens ab. Aus meiner persönlichen Erfahrung war das dann Leute, die wirklich was sehr Schweres mitgemacht haben, sind drangeblieben.
Sarah Ledermann [00:28:57]:
Die wussten, okay, wenn ich jetzt sehr aufhöre mit dem Training, geht's mir signifikant schlechter. Oder sehr disziplinierte Leute. Punkt. Und leider gibt es dann schon den einen oder anderen, der einfach die Disziplin nicht hatte, der ja dann auch nicht wiedergekommen ist oder halt dann erst wieder nach zwei, drei Monaten. Und das bringt dann nicht in dem Sinne etwas, wie er eigentlich bewirken könnte. Natürlich ist dann jedes Training besser als gar kein Training und alles, was man macht, ist wieder positiv anzusehen. Aber eigentlich wäre es ja das Ziel, dass man mindestens zweimal in der Woche Krafttraining machen kann.
Maximilian Schroll [00:29:39]:
Ja, und da wäre dann jetzt so die Brücke, wo ich mir die Frage stelle, wie kann das dann mit Eigenverantwortung überhaupt funktionieren? Also wenn wir gesehen haben, es funktioniert, oder wenn du jetzt gerade berichtest, es funktioniert offensichtlich nicht, obwohl die Leute schon durch eine Erkrankung so sensibilisiert sein müssten, dass man realisiert, okay, das ist total vulnerable. Ich bin vulnerable, ich muss mich stärken, ich muss dafür sorgen, dass ich lebensfähig bleibe und zwar möglichst eigenständig natürlich auch. Also ich muss auf mein Bewegungsapparat achten, ich muss auf mein Herz-Kreislauf-System achten und so weiter und so fort. Wie kriegen wir das dann? Also kann dann Eigenverantwortung überhaupt der Weg sein oder brauchen wir dann einen anderen Weg? Weil, dass wir den ganzen Leuten jetzt Disziplin beibringen, wird, glaube ich, schwierig, oder wie siehst du das?
Sarah Ledermann [00:30:26]:
Ich denke, dass man hier auch wieder sehr differenziert das alles betrachten muss. Also dass die Leute, mit denen man ja heutzutage mit gesundheitlichen Themen viel zu tun hat, ist ja eine Generation, die mit einem anderen Gesundheitsbewusstsein zum Beispiel aufgewachsen ist als ich. Und da war es ja so, dass so was wie Fitnessstudios, da sind die Leute hingegangen, die Arnold Schwarzenegger werden wollten. Proteinpulver ist komplett böse und macht man halt da nicht, hat nichts mit Gesundheit zu tun. Ich glaube, das ist jetzt in der jungen Generation komplett anders. Da sind solche Themen nicht mehr negativ verankert. Da sind solche Themen keine Randthemen mehr, sondern da ist insgesamt ein größeres Bewusstsein dafür da. Oh ja, ich muss das tun.
Sarah Ledermann [00:31:12]:
Das ist nicht nur was für Arnold Schwarzenegger, sondern es ist was für die allgemeine Gesundheit. Das tut jedem was Gutes. Und wenn man mit einem anderen Gesundheitsbewusstsein aufwächst und das schon vorgelebt bekommt, gelernt bekommt, haben wir wieder ganz andere Möglichkeiten und Anforderungen als es jetzt bei einer Generation war, die das nicht so... Wo das noch nicht so üblich war. Deswegen macht es da, denke ich, auch Sinn. Und für mich ist es da auch spannend, da dann eher mit den Leuten zusammenzuarbeiten, die eben diese Disziplin haben. Ich habe ja die Möglichkeit, ich kann mir bewusst die Leute aussuchen, mit denen ich zusammenarbeiten will, weil man dann viel, viel mehr bewirken kann. Und ohne so eine intrinsische Motivation sehe ich da auch nicht die Möglichkeit, dass ich in meinem Bereich als Maklerin was bewirken könnte.
Sarah Ledermann [00:32:00]:
Also setze ich auch voran an den Kunden, sonst ist es für mich nicht nachhaltig gedacht. Deswegen, da anzusetzen, würde ich gar nicht so sehr in die Vergangenheit zurückzublicken und dann was versuchen bei Generationen zu ändern, die das anders insgesamt vorgelebt bekommen haben, da merken das ja die Leute. Entweder es tut ihnen gut oder es tut ihnen nicht gut. Sie wollen was dagegen tun oder sie wollen nichts dagegen tun. Das haben sie ja dann frei in der Hand, wie sie damit umgehen wollen. Ich denke aber, wenn man den jungen Generationen das anders beibringt, beziehungsweise auch von Anfang an ihnen einfach die Informationen zur Verfügung stellt, man könnte jetzt natürlich wieder, wie so häufig, sagen, in der Schule müsste es eigentlich ein Fach geben, was genau da ansetzt. Ja, oder vielleicht auch anders gedacht, in der Schule müsste das so vorgelebt werden, dass man eben nicht nur starr sitzt, sondern dass man vielleicht dann auch bewusst Bewegungspausen oder so was wie Walk and Talk, find ich mega, dass man dann von Anfang an sagt, okay, wir leben das hier aktiv vor. Auch beim Arbeitsleben.
Sarah Ledermann [00:33:04]:
Ich zum Beispiel in der Schule selber hatte ich persönlich nicht das Problem mit Bewegung. Ich hab mich einfach in der Freizeit danach bewegt. Bei mir hat's dann eher angefangen mit der Arbeit. Warum tun wir da nicht häufiger uns bewegen? Warum stehen wir nicht immer wieder mal auf? Warum tun wir die Calls nicht eben draußen beim Spazierengehen machen? Warum gibt es kein Walkpad oder, oder, oder? Das liegt dann an den Unternehmen. Da tut sich, denke ich, auch gerade unheimlich viel im BGM-Bereich. Ist ja unheimlich nachgefragt, auch das Thema betriebliche Krankenversicherung. Da passiert sehr, sehr viel. Und wenn das weiter gedacht wird, ist das, denke ich, die beste Möglichkeit, die wir gerade haben.
Maximilian Schroll [00:33:45]:
Da würde ich auf jeden Fall zustimmen. Ich glaube vor allem der BGM-Bereich ist ein wahnsinniger Hebel, weil man eben als Arbeitgeber diese Angebote zum einen anders machen kann, man hat einen anderen finanziellen Spielraum, man kann sie ausweiten auf die ganze Belegschaft. Aber da merke ich selber auch in den, mit den Vermittlern, mit denen ich zusammenarbeite, Kommunikation ist dabei der Erfolgs, also da kommt raus, wird es ein Erfolg, wird diese Maß, oder wird diese Einführung von der BKV oder einer BBU oder einer Gruppenunfall oder einer Pflege und so weiter und so fort, vor allem BKV. Aber wird die ein Erfolg oder nicht? Weil wenn die Leute wissen, und wir wissen ja auch wie BKV-Tarife kalkuliert sind, die sind im Budgettarif nicht darauf ausgelegt, dass das jeder komplett ausreizt, dann wird das nicht mehr funktionieren. Aber sie sind für den Makler vor allem extrem viel Serviceaufwand, weil er ja das Interesse hat, dass der Kunde sehr sehr zufrieden ist mit den Ergebnissen. Und je mehr es in Anspruch genommen wird, desto besser werden der Folge vermutlich auch die Kennzahlen sein, die er vorher definiert hat. Zum Beispiel mal zu gucken, was wirkt sich das denn jetzt auf die Krankheitstage aus oder auf Fluktuation etc. Pp.
Maximilian Schroll [00:34:54]:
Wie blickst du auf dieses Thema BKV und wo siehst du da noch Handlungsbedarf?
Sarah Ledermann [00:35:00]:
Sehr, sehr zukunftsfähig das Thema. Also sehr spannend das Thema, weil es eben, wie gerade eben beschrieben, in die Nische reingeht, wo wir momentan einen sehr großen Hebel haben. Leider wird da nicht an Selbstständige gedacht, Einzelunternehmer sind da leider außen vor oder auch Gruppen, die nicht arbeitsfähig sind oder gerade nicht arbeiten können. Das ist so das, wo ich ein bisschen wehmütig mit drauf schaue. Auch bei Beamten wird das häufig anders gehandhabt. Aber gut, konzentrieren wir uns auf den Bereich, wo eben die Möglichkeiten da sind, wo wir die Möglichkeiten haben. Und löst für mich das Problem sehr, sehr gut. Und die betriebliche Krankenversicherung darf dann nicht einfach nur übergestückt werden, weil wenn man gesagt bekommt, du musst jetzt das und das machen.
Sarah Ledermann [00:35:54]:
Warum sollte man das so machen? Ich glaube, hier ist es wichtig, dass man Lösungen anbietet in der betrieblichen Krankenversicherung, wo sich jeder individuell aussuchen kann, was will ich denn, was passt für mich gerade in die Situation hinein, was macht mir auch Spaß, dass man also einen Blumenstrauß für die Unternehmen zur Verfügung stellt, wo das dann individuell auf die Mitarbeiter angepasst werden kann. Auf die verschiedenen Altersgruppen, auf die verschiedenen Gesundheitszustände, vielleicht auch auf die Geschlechter, was natürlich nicht möglich ist, dass man da geschlechterspezifische Pakete anbietet, aber dass man vielleicht einen Anbieter anbietet insgesamt, der dann auch sich diesen Blumenstrauß möglich macht für die Mitarbeiter und so mehr mit einer intrinsischen Motivation an die Mitarbeiter rangegangen wird. Und da gibt es, finde ich, auch Makler. Einer sitzt in Ulm, der das mega macht.
Maximilian Schroll [00:36:49]:
Das stimmt.
Sarah Ledermann [00:36:51]:
Genau, der das mega macht, der sich dann auch Gedanken macht, hey, wie können wir das implementieren? Wie können wir das den Mitarbeitern schmackhaft machen? Nicht, dass sie dann ja einen Vertrag haben, den sie nicht nutzen, sondern wie kriegen wir das dann auch nutzbar gemacht für die Mitarbeiter? Wie kriegen die Mitarbeiter selber Bock auf das Thema? Können wir das mit Vorträgen machen? Können wir das mit coolen Vor-Ort-Terminen machen? Soll das online stattfinden? Ja, was brauchen die Mitarbeiter da eigentlich? Und das wird wieder von Firma zu Firma unterschiedlich sein. Handwerksbetrieb braucht dann vielleicht eher Physiotherapie. Der braucht dann eher Möglichkeiten, hey, wie kann ich denn meine Mitarbeiter über Krafttraining, vielleicht auch über Subventionen da, bezuschussen. Der braucht dann, ja, tendenziell sind das dann auch meistens eher ältere Mitarbeiter. Der braucht dann hierfür ein höheres Budget. Junge Leute, in Unternehmen, vielleicht im Social-Media-Bereich, der tendenziell eher junge Leute hat, da sind dann eher Themen wie Zahnreinigung spannend. Dass man die auch hier erlebbar macht. Und auch hier wieder was hat, was sofort nutzbar ist für die Leute, was sie gerne haben, was sie auch unterstützt, vielleicht auch finanziell unterstützt.
Sarah Ledermann [00:38:06]:
Aber ich finde es ganz schlimm, wenn das einfach nur von oben übergestülpt wird und gesagt wird, hey, das muss jetzt so sein. Extrinsische Motivation funktioniert nur sehr, sehr kurzfristig. Das hat keinen langen, langen Atem.
Maximilian Schroll [00:38:21]:
Ist super gut, Sarah, wirklich. Und an der Stelle auch schöne Grüße nach Ulm an Fabi Albrecht, den werden wir mit Sicherheit hier auch bald noch im Podcast hören, hat mir jemand geflüstert. Und auch da, du hast es so gut geschrieben. Ich habe mit ihm da auch schon drüber gesprochen, über die gesamte Thematik, mit der Kommunikation und so weiter und so fort, wie dieses Service funktioniert. Und lustigerweise hatte ich in der, ich glaube zwei oder drei Wochen davor von meinem besten Freund, der ist Arbeits- und Organisationspsychologe, auch an der Stelle Jonas, schöne Grüße an dich, falls du das hörst, der hat eine Masterarbeit geschrieben zu genau dieser Fragestellung, warum versinken so viele, also ist hier völlig vulgär von mir wiedergegeben, aber warum funktionieren so wenig BGM-Maßnahmen in der Einführung? Also wo ist für das BGF, Betriebs- und Gesundheitsförderung, eigentlich der Hebel, an dem man ran muss, da wirklich Erfolge zu erzielen? Und es gibt auch keine Forschung in diesem Feld. Es gibt natürlich schon drumherum Forschung, aber es gibt wenig praktische Forschung, die sich wirklich mit dieser Einführungskomponente bisher beschäftigt hat. Er hat es getan, super spannend, Interviews geführt mit Arbeitgebern, mit Arbeitnehmern, beide Seiten da irgendwo zusammengeführt, das ist in einen extrem umfassenden theoretischen Rahmen eingefügt und hat dann am Ende aber auch ist auf diesen Schluss gekommen, es braucht diese individuelle Mitnahme von Anfang an, also kein wir schaffen jetzt hier eine kleine elitäre Gruppe, die entscheidet das und dann steigen wir vom Elfenbeinturm herab und sagen guckt mal was wir für euch getan haben, super Sache, sondern zieht die Leute mit ein von Anfang an, dann habt ihr eine viel höhere Akzeptanz, dann habt ihr Leute, die in der Belegschaft Fans sind, die das immer supporten werden, die im Zweifelsfall, weil sie ja da selber auch mitgewirkt haben, auch eine Konfrontation mal eingehen, wenn irgendwo in dem Pausenraum vielleicht mal irgendein blöder Spruch dazu gebracht wird oder und so weiter und so fort. Also ist glaube ich für den Erfolg von solchen Maßnahmen wirklich elementar, die Leute, die ganze Belegschaft, da ist nicht die ganze, aber Repräsentanten der Belegschaft von Anfang an mitzunehmen und da gemeinsam nach den Lösungen zu suchen, die passen.
Maximilian Schroll [00:40:21]:
Und die sehen, glaube ich, auch so aus, wie du es gesagt hast. Die brauchen Flexibilität. Die brauchen wirklich eine Passung auf das, was sich die Leute wünschen. Die brauchen vor allem viel Kommunikation. Und die brauchen auch Maklerinnen und Makler, die dann dahinter sind und das immer wieder mit schlauen Prozessen oder so wie es Fabi und das KV-Haus machen mit einer Gamification da drin, immer wieder ins Bewusstsein rufen Und dann bin ich auch überzeugt davon, ist das nicht nur ein wichtiger Zukunftsmarkt für uns als Branche, sondern dann wird das auch für unser Gesundheitssystem ein richtig wichtiger Pfeiler werden. Und ich persönlich, das ist nur meine Meinung aber, ich halte es auch für sehr sinnvoll, dass diese Partnerschaft zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer dann noch weiter gestärkt wird, auch in der Zukunft, auch über die Krankenversicherung hinaus. Ich glaube, da sitzen wir im selben Boot, was die Verantwortung angeht und eigentlich auch die Interessenslage. Wie siehst du das?
Sarah Ledermann [00:41:13]:
Voll, ich möchte noch ergänzen. Ich glaube, das Wichtige ist hier auch, dass es einfach übersetzt wird für die Arbeitnehmer. Was bedeutet jetzt eigentlich die Versicherung? Weil es macht den Unterschied, wenn man sagt, hey, du hast jetzt hier ein Servicetelefon mit dabei in deiner betrieblichen Krankenversicherung. Oder wenn man sagt, na ja, hier hast du die Möglichkeit, dass du oder wenn es deinem Kind mal schlecht geht oder deiner Frau mal schlecht geht, dass ihr hier auch schnell einen Arzttermin findet, dass ihr jemanden habt, der euch supportet, dass ihr möglichst zügig zum Spezialisten kommt. Das ist ein Thema, häufigste Anfrage, die ich persönlich bekomme als Maklerin, warum die Leute wechseln wollen oder überlegen, in die private Krankenversicherung zu gehen, in die Zusatzversicherung zu gehen, schneller Termine zu bekommen. Und wenn das der Arbeitnehmer weiß, wie krass das eigentlich ist, welche Möglichkeiten er damit dahinter hat, ist dann auch die Wertschätzung dahinter eine andere und die Leute nutzen das dann auch. Sonst lädt man sich vielleicht dann auch die App dafür einfach nicht runter.
Maximilian Schroll [00:42:12]:
Mega. Sarah, lass uns noch zum einen letzten Themenblock, würde ich super gerne mit dir noch anschneiden oder darauf eingehen. Wir hatten schon ganz kurz vorher das Thema psychische Gesundheit. Ich glaube, das ist auch aus der Präventionsperspektive sehr spannend, da nochmal drüber zu sprechen. Auch mit der Retrospektive der Pandemie und allem, was da so passiert ist, was man selber erlebt hat, wie man sich verändert hat, wie man gereizter war und so weiter und so fort. So ganz viele Kleinigkeiten, die dann mit Sicherheit auch ihren Teil dazu beitragen, dass wir gerade in einer sehr aufgeheizten Stimmung leben. Aus deiner Perspektive, aus der Maklerinnen Perspektive und aus der Krankenversicherungs- und vor allem KV-Spezialistin bezogen auf Prävention und ganzheitliche Lösungen, aus deiner Perspektive, psychische Gesundheit, Prävention, wie kriegen wir das hin?
Sarah Ledermann [00:43:04]:
Die Frage ist ja, warum nehmen die psychischen Erkrankungen so sehr zu? Was hat sich da verändert? Was hat sich bei den Leuten verändert? Wird die Diagnose einfach nur häufiger gestellt, weil die Leute jetzt offener dafür sind. Und damit jetzt auch zum Arzt gehen, sich auch trauen, zum Arzt zu gehen, ist da vielleicht einfach das Bild insgesamt anders geworden. Und man spricht auch häufiger drüber. Hat man vielleicht auch deswegen mehr Kenntnis inzwischen drüber, weil die Leute da auch offen damit umgehen. Ich merke es auf jeden Fall, dass es in den Arztakten viel häufiger stattfindet und vorkommt inzwischen, gerade auch bei Kindern. Was dann das schwieriger macht, Wenn ich jetzt an die private Krankenversicherung denke, macht dann für mich das als Maklerin schwieriger, dass so jemand in die private Krankenversicherung kommt oder kommen kann. Bedeutet für mich, da zeigt sich ganz klar wieder, wie wichtig eigentlich Optionstarife sind, dass das massiv unterschätzt wird, dass eigentlich jeder auch an Optionstarife denken sollte für Zusatz, aber auch für die private Krankenversicherung, sich da alle Möglichkeiten offen zu halten. Ich mit meiner Perspektive kann da keine Lösung geben zu den psychischen Erkrankungen.
Sarah Ledermann [00:44:20]:
Da bin ich nicht tief genug im Thema. Das ist nicht mein Themengebiet, nicht mein Fachbereich. Ich habe mich eher mit den orthopädischen oder sportwissenschaftlichen Themen beschäftigt. Also alles, was den Körper betrifft. Was ich mir aber denke, aus meiner persönlichen Erfahrung heraus, mir hat das immer geholfen. Damit will ich nicht psychische Erkrankungen kleinreden. Ich kann mich da nicht genug in psychische Erkrankungen reinfühlen, das anders zu bewerten. Aber mir selber hat das geholfen, immer an meine Bewegung zu denken und an meine insgesamte Gesundheit zu denken.
Sarah Ledermann [00:44:54]:
Weil dann natürlich auch wieder die psychische Gesundheit eine andere sein kann, sofern es keine ernsthafte Erkrankung ist. Also da Disclaimer an der Stelle. Wenn es eine ernsthafte Erkrankung ist, dann reicht das natürlich nicht aus. Dann muss man zu einem Psychologen gehen und zum Arzt gehen. Aber für meine psychische Gesundheit hilft das, wenn man eben regelmäßig Sport macht, wenn man eben auf seine Ernährung achtet, wenn ich auf meine Schritte komme, wenn ich meine Calls auch draußen mache, wenn ich regelmäßig unterwegs bin. Also so die ganzen einfachen Basic einzuhalten hilft mir, damit es mir besser geht und ist ja auch wissenschaftlich bewiesen. Also je mehr Muskulatur ich habe, je häufiger ich die Muskulatur anspreche, desto mehr Myokine, desto mehr Botenstoffe, tut dann auch wieder der Muskel aussenden und dann geht das mir dadurch auch wieder besser. Je mehr Fettgewebe ich habe im Körper, desto mehr passiert dann genau das Gegenteil.
Sarah Ledermann [00:45:42]:
Da werden andere Botenstoffe ausgesondert Und ich fühle mich automatisch träger. Also da gibt es Zusammenhänge auch dahinter. Da kann man sich anschauen, wie höher das Fettgewebe ist. Je mehr Anzahl an Fettgewebe im Körper ist, desto mehr schlägt das dann auch auf die Psyche.
Maximilian Schroll [00:46:00]:
Das ergibt total Sinn beim Zuhören. Ich glaube, da ist auch ein Thema, also ohne eine Lösung irgendwo Wir werden keine Lösung finden, wir sind beide keine Experten. Ich glaube, es ist gut, diese Thematiken in dem Kontext mit anzusprechen. Es ist tatsächlich so, zumindest in meiner Wahrnehmung, ich habe schon ein paar starke Erkrankungen miterlebt. Und ich glaube, da der Schritt von einer Verstimmung oder einer Episode in eine richtige Depression zum Beispiel, der ist für die Leute selber gar nicht klar, die betroffen sind. Also so habe ich es jetzt von außen zumindest wahrgenommen, als hätte ich schon eine gewisse Reizbarkeit oder eine Antriebslosigkeit und eine vielleicht Mattigkeit auch im Gemüt, als hätte ich die wahrgenommen. Aber ich habe den Schritt nicht für mich selber als Freund, der außen stand, nicht mitbekommen, wann das jetzt umgeschlagen ist. Und auch wenn man versucht hat, irgendwo da zu sein, Hilfe anzubieten, da ist irgendwas, das das dann blockiert.
Maximilian Schroll [00:47:00]:
Also ich glaube, die Leute, vielleicht ist es auch noch mal was, was man in den Kontext bringen kann mit den Leuten, die eigentlich wüssten, dass es gut für sie wäre, weil das was du gesagt hast, 100 Prozent Zustimmung. Ich glaube das weiß auch dann fast jeder eigentlich, weil es ist klar, ich bewege mich, jeder der die Erfahrung schon mal gemacht hat, Ich mache Sport nach einer längeren Pause. Ich muss mich überwinden, die ersten 15 Minuten, da ist der Schweinehund noch besonders stark. Aber ab dem Zeitpunkt, wo ich gegen ihn gewonnen habe, macht es richtig Spaß. Und wenn ich es abgeschlossen habe, fühle ich mich richtig, richtig gut. Also dieser Hormonrausch, den man da auch hat, Der ist ja einer, der total befriedigend ist und der für uns auch ganz viel Gutes uns gibt.
Sarah Ledermann [00:47:37]:
Voll, voll. Und es gibt halt auch einfach nichts, was so wirkungsvoll ist, kein Medikament, was so wirkungsvoll ist, wie einfach Bewegung. Ich denke, dass das zu sehr unterschätzt wird, wie viel Impact das hat und dass sich dann zu sehr auf so kleine Themen wie Supplemente oder oder oder fokussiert wird. Auch hier nicht, ich bin kein Gegner von Supplementen. Aber man muss sich denke ich auch immer das ins Verhältnis rücken, wie viel Impact hat was an der Stelle. Und da wird Bewegung als präventiver Faktor so extrem unterschätzt. Gibt es ja auch Studien vom American Health Association, ist das glaube ich, wie das dann mit den Herzinfarktrisiko zusammenhängt. Das ist krass.
Sarah Ledermann [00:48:25]:
Das ist richtig, richtig krass. Alleine bei 4000 Schritten, das ist jetzt ja nicht so viel, 4000 Schritte schafft man schon, kann man seine Wahrscheinlichkeit an Herzerkrankungen zu leiden, so massiv, ich glaube 40 Prozent sind das sogar, reduzieren, das ist krass, das schafft kein anderes Medikament. Und Deswegen müssen wir gucken, wie kann ich das in meinen Alltag reinschaffen? Wie schaffe ich das, solche Sachen, die richtig wirkungsvoll sind, auch zu highlighten? Dass ich das umsetze, dass ich das nachhaltig umsetze, dass ich das auch immer wieder mache, weil so einfach ist es. Wir müssen es nicht komplexer machen. Wir müssen nicht gucken, wie tief können wir da noch reingehen, welche Medikamente gibt es da dann noch. Erstmal muss die Basis stimmen, muss das Fundament stimmen, das muss tragbar sein. Und da haben wir ein sehr, sehr gutes Fundament für.
Maximilian Schroll [00:49:20]:
Sarah, eine letzte Frage habe ich noch. Ja, stimmt nicht ganz, aber ich habe die Frage, die ich auch unbedingt im Kontext von dir gerne noch deine Gedanken, nicht abschließend beantwortet, aber deine Gedanken dazu hören möchte. Welche Rolle spielt Social Media, spielen digitale Medien in diesem Gesamtkonstrukt Gesundheit aus deiner Perspektive? Gibt es da irgendwelche Studien oder Beobachtungen, die du vielleicht schon angestellt hast? Oder einfach nur ein paar lose Gedanken, die du dir dazu gemacht hast, die du mit uns teilen könntest?
Sarah Ledermann [00:49:48]:
Ich bin ja ein Fan von Social Media. Ich denke, das ist auch zu meiner Generation geschuldet. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass es Gibt's Leute, die kein Fan von Social Media sind? Weiß ich nicht. Irgendwie, ja? Okay. Nein, ich finde, rein aus Business-Sicht hat das für mich einen extremen Impact gehabt. Warum? Weil man einfach seine Gedanken teilen kann. Jeder, der Bock drauf hat, sie zuzuhören, kann sie lesen, hat die Möglichkeit, da mehr zu erfahren. Und bei mir sind so ganz, ganz viele Gespräche entstanden.
Sarah Ledermann [00:50:23]:
Und ich erinnere mich, ich glaube, wir sind auch über Social Media zu Beginn in Kontakt gekommen. So schlecht kann es ja gar nicht sein. Nein, und für mich war das eben als junge Maklerin, vielleicht auch als Frau, keine Ahnung, ob das eine Rolle spielt oder nicht, einfach eine Möglichkeit, meine Ideen, aber auch mein Thema mehr nach vorne zu bringen, mehr nach außen zu bringen, mich mit den fassenden Leuten zu connecten. Dann auch mal, wenn man die Leute gefunden hat, zu fachsimpel mit der neuen Gebührenordnung. Was kommt denn dann? Finde ich unheimlich spannend, was zum Beispiel Nikolaj Kempe immer wieder teilt, was er sich für Gedanken gemacht hat, was es da für Neuerungen gibt. Und das würde ich ja sonst gar nicht erfahren, würde ich ja sonst gar nicht selber den Input bekommen. Weil natürlich spricht man auch miteinander, natürlich hat man auch den persönlichen Kontakt. Aber man erzählt ja nicht jedem immer alles und Social Media ist da ein Medium, seine eigene Sichtbarkeit zu erhöhen bei Leuten, für die das relevant ist.
Sarah Ledermann [00:51:26]:
Und ich glaube, ich hätte sonst nicht auch so viele politische Kontakte, so viele Kontakte nach oben mir aufbauen können, wäre das nicht so gewesen. Was ich, vielleicht ist das auch der Punkt, warum du sagst, Social Media ist jetzt nicht, ist kein Befürworter oder ist nicht dein Thema.
Maximilian Schroll [00:51:44]:
Ich bin, Ich muss ganz kurz noch klarzustellen, sorry, also ich sehe den Nutzen total und ich bin auch ein Fan davon, was man im beruflichen Kontext alles damit machen kann. Auf der anderen Seite sehe ich diese private Nutzung. Voll. Die bleibt sehr kritisch. Also ich glaube, da gibt es einen, also ich denke auch hier gerade an ein paar Leute aus meinem Umfeld, bei denen, die das sich selber auch schon eingestehen, dass es ihnen nicht gut tut, die aber trotzdem irgendwie drei, vier Stunden Screentime am Tag auf Instagram und TikTok haben und sich selber dann immer, Das ist auch wie so eine Spirale, wie so eine Suchtspirale, habe ich das Gefühl, dass man eben das immer mehr macht, obwohl man eigentlich was in sich hat, das dem Ganzen widerstrebt. Man kommt dann immer wieder am nächsten Tag oder wenn man das Handy dann mal weglegt drauf, so, hey, wie dumm war das eigentlich? Aber man macht es trotzdem immer wieder. Und das ist, glaube ich, auch so eine Aneinanderreihung von Enttäuschungen, die man sich da selber verschafft, sowohl durch den Dopaminrausch und die immer wieder Erkenntnis, ich bin nicht so wie die Leute, die ich da alle sehe, oder wie das, was sie mir präsentieren, oder dieser Irrglaube vielleicht auch viel mehr. Das ist so meine Perspektive auf Social Media.
Maximilian Schroll [00:52:50]:
Ich sehe den Nutzen und grundlegend halte ich es trotzdem auch für super geil, weil wenn ich mich daran erinnere, Leute, die man vor zehn Jahren kennengelernt hat, mit denen wäre ich null verbunden und ich würde gar nichts mitbekommen, wenn wir nicht nur irgendwo miteinander vernetzt wären. Deswegen der Nutzen und die grundlegende Sinnhaftigkeit super. Das, was daraus geworden ist, finde ich nicht gut.
Sarah Ledermann [00:53:09]:
Da gebe ich dir aber auch absolut recht. Also aus beruflicher Sicht finde ich es mega. Aus privater Sicht oder auch wenn man sich dann vielleicht die jüngere Leute auch anschaut, tue ich natürlich dann auch in dem Bereich kritisch mit drauf schauen, den Bogen zu spannen. Stichwort psychische Gesundheit könnte man ja hier auch wieder, weiß ich nicht, ob es da Studien gibt, habe ich gerade keine im Kopf, kann ich mir aber extrem vorstellen, dass das was mit der psychischen Gesundheit macht und zu tun hat und ist ja auch kein Geheimnis, dass da ein Hakenmodell dahinter steckt, dass eben bewusst bei den jeweiligen Plattformen geschaut wird, Wie können wir es optimieren, dass die Leute länger in der App bleiben? Ähm, ja, alles. Alles Positive hat auch irgendwie so seine kritische, negative Seite. Ähm, deswegen müssen wir vielleicht hier auch wieder irgendwie an die Selbstverantwortung appellieren, oder? Selbstverantwortung, Eigenverantwortung. Hat ja jeder selber auch wieder in der Hand, wie viel Zeit verbringe ich auf Social Media. Ist ja schade zu sehen oder zu hören, wenn andere Leute da vier Stunden täglich auf Social Media verbringen.
Sarah Ledermann [00:54:14]:
Weil man sich dann auch denkt, Die Zeit ist ja dann, wenn man durch Reels swipet, eher verloren. Ähm Aber ändern kann man ja dann auch erst mal nichts.
Maximilian Schroll [00:54:25]:
Ja, absolut. Ich hab nebenbei gerade Perplexity angeschmissen, die Frage auf Instagram bezogen zu beantworten. Es gibt hier eine relativ gute Erkenntnislage schon zum Einfluss sozialer Medien auf die Psyche. Und das wird hier bei den negativen Auswirkungen mit dem Suchtverhalten zum einen benannt, dann die potenziellen Depressionen und Angstzustände, die daraus resultieren können, ein verzerrtes Körper- und Selbstbild und auch eine soziale Isolation, die daraus resultiert. Also wenn man diese Themen wieder in einen Kontext bringt, ist man eigentlich dabei, sich eine große Depression dadurch anzueignen. Im schlimmsten Fall irgendwo die nicht mehr loszuwerden. Und ich glaube, das Suchtverhalten Ich würde niemals Ich finde, jemand, der suchtkrank ist, dem will ich nicht die Schuld dafür geben, dass er daran erkrankt ist. Und ich glaube, deswegen ist Eigenverantwortung in vielerlei Hinsicht der richtige Weg, auch wenn es die eigene Gesundheit geht, weil mein Körper, mein Einfluss, ich muss es machen.
Maximilian Schroll [00:55:23]:
Ich glaube, bei solchen Themen, wo wir merken, das macht was mit uns allen. Also das hat einen Einfluss darauf, wie wir miteinander umgehen. Das hat einen Einfluss auf die Art, wie wir miteinander kommunizieren, wie wir uns gegenseitig sehen und wie wir vielleicht auch noch schneller als es vor 15 Jahren war in so ein Bewertungsmuster verfallen. Also ich sehe jemanden, spreche drei Worte mit dem und denke mir sofort der so und so und so und so und so und so. Schaue mir vielleicht noch seinen Instagram Auftritt an und habe dann schon ein abgeschlossenes Bild von der Person, was total kontraproduktiv für alle ist. Also bringt gar nichts. Man macht sich selber Türen zu und man verfestigt vielleicht auch Denkmuster bei sich selbst, die absolut nichts Gutes bringen. Deswegen glaube ich wirklich, wir brauchen in so einem Fall, wo wir sehen ganz negativer Einfluss perspektivisch auf viele viele Leute, je jünger desto schlimmer, da braucht es glaube ich schon kluge Regulatorik.
Maximilian Schroll [00:56:14]:
Das heißt nicht, dass wir einen Staat brauchen, der uns sagt, wie viel Zeit wir auf Social Media verbringen dürfen, aber es braucht auf jeden Fall einen Staat, der oder eine Staatengemeinschaft vielmehr. Ich glaube nicht, dass es eine nationalstaatliche Sache ist, sondern eigentlich idealerweise auf einer EU-Ebene, jetzt aus deutscher Perspektive gesprochen, die uns schon den Rahmen dafür gibt, dass diese Aufmerksamkeitslogik, nach der das Ganze funktioniert. Plattformen bündeln Aufmerksamkeit, können je mehr Zeit wir auf dieser Plattform verbringen, teurere Werbeflächen verkaufen. Je mehr Daten sie über uns haben, über unser Konsumverhalten, über unser Nutzungs- und Entscheidungsverhalten vor allem auch. Die wissen ja irgendwann, Sarah schaut sich jetzt hier 20 TikToks an und beim 20. Reagiert sie drauf und es passiert immer wieder. Ich erkenne einen Pattern. Also kann ich das Advertising noch viel genauer Maßschneidern.
Maximilian Schroll [00:57:02]:
Mir geht es aus Online-Marketing-Sicht geht mir das Herz auf und es ist der absolute Traum so viel Informationen über den Kunden zu haben, aber aus der Bürgersicht muss ich sagen, oh, das ist schon ziemlich, ziemlich, ziemlich gefährlich, weil dann kommt so eine Plattform irgendwann zu nur noch, und vielleicht sind wir da sogar schon, nur noch Konsum. Und zwar Konsum von Inhalten, von Content, von Medien, ohne sich damit auseinanderzusetzen. Also wirklich fließbandmäßig läuft das durch. Mal gucken, wer es als erstes schafft, zum Ende der For You-Page zu kommen. Und auf der anderen Seite eben diese klaren ökonomischen Interessen dahinter, die das Ganze befeuern und da dann auch wieder für eine Abwärtsspirale oder für einen Teufelskreis sorgen. Weil wieso sollte eine Plattform was ändern, intrinsisch, von sich aus, wenn Sie merken, Sie verdienen immer mehr Geld damit und wenn auch immer mehr freiwillig auf Sie zukommen und sagen, komm, nimm noch mehr Geld, weil es lohnt sich ja für uns wiederum auch als Unternehmen.
Sarah Ledermann [00:57:57]:
Weiß ich nicht, weiß ich nicht. Hat nicht China die Watchtime eingeschränkt? Ich dachte mal gelesen zu haben, dass China zumindest bei TikTok, gerade für Kinder, da nur bestimmte Videos frei gibt und ansonsten auch die Watchtime einschränkt insgesamt. Wäre ich jetzt kein Fan davon, weil nee, also ich sehe den negativen Trend genauso wie du. Auf der einen Seite finde ich es natürlich dann auch wieder, gerade was die Gesundheitsdaten betrifft, denke ich, sind wir viel zu vorsichtig eher, was das Thema angeht und tun da viel zu sehr auf die Bremse treten. Das hätte ja so viel Potenzial. Ich habe da mit Michael Werkle drüber gesprochen. Ultraspannend, was wir da auch mit AI für Möglichkeiten hätten in Zukunft, die dann wieder schneller Krankungen erkennen würden, die mit den Daten, die dahinterstehen, uns allen was bringen würden. Ähm Ich bin aber bei dir, dass Social Media für die psychische Gesundheit definitiv einen Impact hat.
Sarah Ledermann [00:59:00]:
Aus meiner Sicht kann ich mir sehr, sehr gut vorstellen. Und dass man da dann, ja, mit jedem Problem bietet ja die Möglichkeit, damit wieder umzugehen, dass daraus was Neues entstehen kann. Aber solange das ja attraktiv ist, dass dann extrinsisch, Ich bin einfach kein Fan von extrinsischer Motivation. Das muss irgendwie intrinsisch möglich sein, dass es was anderes gibt, was cooler ist oder was mehr bringt, dass man das dann sinnvoll durchbricht. Wenn man aber gerade Lust hat, da länger zu gucken, dann ist das halt so. Vielleicht müsste man mehr auf die Qualität vom Content achten. Weil was ich sehe, ist eher dann das Extremistische. Dass dann natürlich mehr Videos geguckt werden, die auch sehr extrem sind in jeglicher Hinsicht.
Sarah Ledermann [00:59:44]:
Sei das Krankheiten, Personen, die sich vielleicht auch bewusst mit Krankheiten vor die Kamera stellen und da dann auch wieder zeigen, wie schlimm es ihnen geht. Da müsste, denke ich, die Plattform, und da ist ja auch einiges passiert in Vergangenheit, dass solche extremen Videos, auch politische Videos, wurden ja bei Instagram jetzt eingeschränkt, dass das dann nicht mehr, wenn ein Unternehmen politisch aktiv ist, nicht mehr einfach frei schaubar ist. Das finde ich dann ganz gut.
Maximilian Schroll [01:00:16]:
Die erste ist eine Riesenfrage, wir werden sie mit Sicherheit hier leider nicht klären können. Ich glaube da tatsächlich auch, das ist der letzte Take, den ich da noch mit reinschmeißen will. Die Antwort da sehr, sehr gerne noch mit drauf. Wenn ich jemandem sage, okay, du trinkst jetzt zu viel Alkohol, ich will dich wegbekommen von zu viel Alkohol, ich gebe dir jetzt Heroin oder was auch immer, dann befördere ich den ja trotzdem in seiner Sucht. Also quasi zu sagen, wir ändern nur das Mittel, mit dem die Sucht gestärkt wird, heißt ja nicht, dass wir nicht diesen irreparablen Schaden, der da im Gehirn passiert, bei einer Suchterkrankung, dass wir den damit verhindern. Also wir sorgen quasi dafür, Leute haben trotzdem eine Suchterkrankung, wir verändern bloß die Droge und das, ich will auch keine Watchtime einschränken. Ich möchte, ich weiß auch gar nicht was ich möchte, ehrlich gesagt, ich möchte erstmal das Problem eigentlich nur beschreiben, weil die Lösungen habe ich sowieso nicht. Da kenne ich mich viel zu wenig in den Themen aus.
Maximilian Schroll [01:01:08]:
Ich kann nur Problem, Analyse und Kritik beitragen. Ja, das nochmal kurz ergänzend dazu.
Sarah Ledermann [01:01:16]:
Aber ich sehe dein Problem auch. Ich sehe das Problem auch. Und das Problem wird sich, denke ich, auch automatisch in 10 Jahren, 20 Jahren wieder regulieren. Ich habe auch mal gelesen, dass Bücher zu Beginn auch wahnsinnig kritisch aufgefasst wurden. Heutzutage würde ja keiner mehr auf die Idee kommen und sagen, oh Gott, du liest hier ein Buch, wie kannst du nur? Hatten ja auch Leute Angst, dass das dann mit dem Gehirn, mit Gedankenreisen passieren könnte und auch zu psychischen Erkrankheiten führen könnte. Ja, Social Media wird ein Thema sein. Das wird bleiben, definitiv. Dafür hat es zu viel Impact, dafür bewirkt es auch zu viel, zu viel Positives.
Sarah Ledermann [01:01:57]:
Und wir werden lernen, mit den Themen besser umzugehen. Weil du gerade gesagt hast, na ja, Süchte bekämpfen mit anderen Süchten. Es ist ja dann auch wieder die Frage, inwieweit kann man da eingreifen? Inwieweit ist es nicht auch das eigene Recht, dass man eine Sucht ausleben darf? Wenn ich eine Sucht ausleben will, Ich bin kein Fan von Süchten für mich selber. Ich bin kein Raucher, ich würde da auch keine Drogen nehmen. Also ich bin selber für mich kein Fan von Süchten, aber wenn das Leute unbedingt für sich machen wollen und das für sich so entschieden haben, dass das ihr Leben sein soll. Warum sollte ich das einschränken wollen? Wer bin ich, dass ich das einschränken kann?
Maximilian Schroll [01:02:39]:
Sehr gute Frage, Sarah. Die lassen wir jetzt einfach noch im Raum stehen. Da kann sich jeder, der es gehört hat, seine Gedanken dazu machen. Wenn ihr Antworten findet, die sehr gerne mit uns teilen, wenn ihr hier mitgedacht habt und auch einige spannende Inputs zu geben habt, kommt sehr, sehr gerne auf mich zu. Kommt vor allem natürlich auch gerne auf Sarah zu. Ihr findet alle Kontaktdaten unten in der Infobox, in den Shownotes. Vielen, vielen Dank, Sarah, an dich, dass du heute hier warst. Und im Futurist Podcast gibt es ja noch eine Frage, bevor wir zum Abschluss kommen, nämlich die Versicherungsbranche in 15 Jahren.
Maximilian Schroll [01:03:16]:
Lass deiner Fantasie freien Lauf. Wie sieht sie idealerweise aus?
Sarah Ledermann [01:03:21]:
Ich glaube, das ist eine verdammt coole Branche. Ich bewege mich ja gerne in Bubbles und der Teil der Branche, den ich beschreibe, ist natürlich nicht komplett auf die komplette Branche übertragbar, aber ich habe die Hoffnung, dass so eine Bubble größer wird, mehr wächst und vielleicht irgendwann vielleicht doch die komplette Branche sein könnte. Man muss ja auch positiv nach vorne schauen. Und wenn ich die jungen Leute aus meiner Bubble mir angucke, ich war beim Jungmakler-Award mit dabei, hab da nochmal die Möglichkeit gehabt, viele neue Leute kennenzulernen, das sind richtig krasse Leute. Das sind alles coole Unternehmer, die sind hoch spezialisiert, die haben viele auch wie ich sich einen Themenbereich ausgesucht und gehen da in die Tiefe rein und suchen dann Möglichkeiten, mit anderen zu kooperieren, suchen dann bewusst auch Synergien, die man nutzen kann. Deswegen sehe ich die Branche in Zukunft wahnsinnig positiv mit sehr vielen kompetenten Leuten, mit sehr vielen kompetenten jungen Leuten, die Bock haben, was zu bewegen, die Bock haben, was zu verändern. Es ist, denke ich, in der Branche, die Zukunft hat, weil Versicherungen wird das immer geben. In irgendeiner Form wird dieser Markt weiter beständig sein.
Sarah Ledermann [01:04:36]:
Das brauchen wir, das brauchen auch gerade wir Deutschen, weil wir einfach ein überdurchschnittlich hohes Sicherheitsbewusstsein haben in uns und dafür brauchen wir Versicherungen. Eigentlich ja verdammt cool und ein verdammt cooles Produkt. Es ist halt irgendwie nur nicht mehr in der Außenwelt so cool, wie es eigentlich sein könnte. Und wenn ich da so junge Leute mich habe, motiviert mich das selber und ich habe da die Hoffnung, dass das irgendwann auch überschwappt auf immer mehr Leute. Und da werden wir, denke ich, gemeinsam viel bewegen können.
Maximilian Schroll [01:05:06]:
Sarah, was für ein wunderbares Zukunftsbild. Ich bin super froh, dass wir das Gespräch heute miteinander führen konnten. Vielen, vielen Dank für diese spannenden Einblicke. Ich glaube, da war auch echt, Ich liebe es immer, wenn in solchen Gesprächen so ein Dialog so richtig schön aufkommt. Da habe ich, glaube ich, das Gefühl, da ist für die Zuhörerschaft auch der meiste Mehrwert drin. Deswegen wirklich vielen, vielen Dank. Gerne wiederholen hier im Futurist Podcast. Und es ist ja hier auch so, die letzten Worte gebühren dem Gast.
Maximilian Schroll [01:05:33]:
Deswegen von mir nochmal vielen Dank und the stage is yours.
Sarah Ledermann [01:05:37]:
Danke dir. Also ich fand es ja unheimlich schön, heute hier mit dabei zu sein. Einfach, weil du das auch so unheimlich lieb machst, den ganzen Prozess, den du mitgemacht hast, einen Einführers in das Thema ran. Deswegen danke dir, danke, dass du das ganze Projekt hier auf die Beine gestellt hast. Ich finde dein Thema unheimlich spannend, wie du in die Zukunft auch blickst, wie du was veränderst in der Branche. Du hast mich ja gerade gefragt, wie die Branche in Zukunft ausschaut. Ich glaube, du bist einer der Akteure, der das auch bewusst mit positiv beeinflusst. Und mach so weiter.
Maximilian Schroll [01:06:15]:
Was für eine spannende Folge. Vielen Dank euch fürs Zuhören. Schaltet auch nächsten Donnerstag wieder ein, ladet euch den Podcast in euren Podcatcher runter, hört ihn auf dem Weg zur Arbeit und schaut bitte auch noch in den Show Notes vorbei. Da sind nämlich alle Infos zu unserem Gast, alle Verlinkungen. Vernetzt euch, tretet in Kontakt und lasst uns gemeinsam die Zukunft der Versicherungs- und Finanzwirtschaft gestalten.