Futurance: Zukunft & Versicherung

Der PremiumCircle Systemcheck: Wie viel Ehrlichkeit verträgt die Branche? (Folge 2/3)

Maximilian Schroll / Marc Pirmin Gorr Episode 82

Herzlich willkommen zu einer neuen Folge! In dieser spannenden Episode begrüßt Host Maximilian Schroll gleich zwei Gäste: Claus-Dieter Gorr und Marc Pirmin Gorr. Gemeinsam tauchen sie ein in die aktuellen Herausforderungen und Chancen der Versicherungs- und Finanzwirtschaft.

In einer Branche, die traditionell für ihre Beständigkeit bekannt ist, stehen heute echte Veränderungen an – und genau darüber wird offen, ehrlich und kritisch diskutiert. Ausgangspunkt dieser Folge sind aktuelle Entwicklungen, wie eine vielbeachtete Studie und ein aufsehenerregender ZDF-Beitrag, in denen Claus-Dieter Gorr und sein Team zentrale Themen wie die medizinische Notwendigkeit in der privaten Krankenversicherung (PKV) und den Vergleich mit der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) beleuchten. Die Reaktionen aus der Branche reichen von Unruhe bis hin zu konstruktiven Gesprächen – und genau diese Spannbreite an Emotionen und Perspektiven wird in dieser Episode ausführlich thematisiert.

Freue dich auf einen tiefen Einblick in komplexe Zusammenhänge, Erfahrungsberichte aus erster Hand und die Vision, wie mehr Transparenz, Qualität und Verbraucherorientierung die Versicherungsbranche fit für die Zukunft machen können. Dabei kommen nicht nur Kritiker zu Wort, sondern auch die Macher, die mit ihren Impulsen echte Veränderung anstoßen wollen.

Also: Kopfhörer auf, reinhören und gemeinsam die Zukunft der Versicherungs- und Finanzwirtschaft gestalten!

Marc Pirmin Gorr: https://www.linkedin.com/in/marc-pirmin-gorr-662244212/

Claus-Dieter Gorr: https://www.linkedin.com/in/claus-dieter-gorr-05450174/

Website PremiumCircle: https://www.premiumcircle.de/

Website PremiumAkademie: https://premiumakademie.com/ 

LinkedIn PremiumCircle: https://www.linkedin.com/company/premiumcircle-deutschland-gmbh/

Send us a text

Unser Pianist: https://www.tom-pianist.de

Folge uns auf unserer LinkedIn Unternehmensseite für weitere spannende Updates.

Unsere Website: https://futurance.de

Du möchtest Gast beim Futurance Podcast sein? Schreibe uns unter kontakt@yumata.de und wir melden uns umgehend bei Dir.

Dieser Podcast wird von dean productions produziert.

Vielen Dank, dass Du unseren Podcast hörst!

Maximilian Schroll [00:00:00]:
Herzlich willkommen zum Futurants Podcast. Wir sprechen über die Zukunft 1 sehr traditionsreichen Branche. Wir sind nämlich der Überzeugung, dass es an der Zeit ist für echte Veränderungen in der Versicherungs- und Finanzwirtschaft. Und wer die Zukunft mitgestalten will, der muss hier zuhören. Hallo und herzlich willkommen zum Futurants Podcast. Mein Name ist Maximilian Schroll und ich freue mich sehr, dass ihr heute wieder eingeschaltet habt, denn ich bin schon wieder im wunderschönen Friedberg in Hessen Und dieses Mal nicht mit Klaus Dieter Gohr alleine hier, sondern jetzt sind wir zu dritt in dieser Runde. Marc, sehr schön, dass du auch hier bist. Jetzt ist es für mich ganz ungewohnt, wie moderiere ich jetzt hier vernünftig an? Ich glaube, ich stelle einfach mal an dich die Frage, Marc, wie hast du denn Die letzte Folge, die dein Vater und ich gemeinsam aufgenommen haben, wie kam die denn bei dir als Zuhörer an?

Marc Pirmin Gorr [00:00:50]:
Ich muss sagen, ich war ja die ganze Zeit mit im Raum. Hab die Situation spannend verfolgt. Uns war es besonders wichtig, dass wir sozusagen auch noch mal unsere Historie ganz klar darlegen. Wo kommen wir eigentlich her? Was ist unsere Vision? Und ich bin der Meinung, auch mit allen Höhen und Tiefen, die dazu gehören, das ist uns, das ist meinem Vater hervorragend gelungen.

Maximilian Schroll [00:01:12]:
Finde ich auch. Das finde ich auch. Und jetzt haben wir uns heute ja für das Gespräch noch mal ein besonders spannendes Thema mit vorgenommen, denn ihr beide wisst ja, was die letzten Wochen bei euch passiert ist, nämlich ganz schön viel. Es gab eine Studie, die veröffentlicht wurde, es gab einen ZDF-Beitrag. Ich glaube, wir fangen am besten einfach mal, die gehört ja auch so ein bisschen zusammen, lasst uns gerne mal einfach beim ZDF-Beitrag anfangen. Jetzt mit so ein bisschen Abstand. Erklärt vielleicht den Leuten mal, worum ging es in diesem Beitrag und was ist dann für euch in der Konsequenz alles so losgetreten worden?

Claus-Dieter Gorr [00:01:48]:
Also der Beitrag, der Kern des Beitrags war ja die Fragestellung der medizinischen Notwendigkeit in der PKV aufzuarbeiten und wir haben im Vorfeld dieses Beitrags sowohl dem Spiegel als auch dem ZDF eine Auswahl an Fällen zur Verfügung gestellt. Es waren insgesamt 20, die haben wir innerhalb weniger Tage auch gehabt, die uns von Anwälten, von Versicherten etc. Zugespielt worden sind und Beide Medien haben sich selbst ausgesucht, wobei in einem dann auch sogar ein Fall, den wir nicht zur Verfügung gestellt hatten, letztendlich gekommen ist. Für uns war ja wichtig, nachdem wir über Jahre hinweg mit den Versicherern immer wieder darüber gesprochen haben, dass die Frage der medizinischen Notwendigkeit in der PKV geklärt werden muss, beide auf Augenhöhe zu bekommen und ein faires Bedingungswerk vor allen Dingen und ein transparentes auch zu liefern. Nachdem das nicht passiert ist und das immer wieder zur Seite geschoben worden ist, nach dem Motto, ist nicht notwendig, wir wollen das Heft des Handelns in der Hand behalten und selbst entscheiden, ob wir regulieren oder nicht. Da haben wir dann gesagt, gut, ganz nach dem Motto von Premium Circle brauchen wir hier scheinbar wieder mal etwas mehr Öffentlichkeit. Und das, was der Fall, der gezeigt worden ist, in dem Fall 1 HUC-Versicherten, wo für 3 Jahre Leistung zurückgefordert wurde, weil man nach 3 Jahren auf den Gedanken kam, die Behandlung ist nun doch nicht medizinisch notwendig. Das ist gut aufbereitet gewesen.

Claus-Dieter Gorr [00:03:24]:
In dem Zusammenhang wurden die Ergebnisse unserer Studie, wo wir die GKV wieder mit der PKV gespiegelt haben, nur so ein bisschen rudimentär erklärt. Und was sicherlich etwas unschön ist und was uns im Nachhinein auch tatsächlich, Was dem Beitrag nicht gerecht wurde, ist natürlich der Schlusssatz, wo die Frage war, nachdem wir eine Stunde über das GKV-System gesprochen haben, wie kann denn die Zukunft aussehen des Systems? Und ich dann sagte, naja, unterm Strich, wenn man es wirklich machen will, ich habe das im Übrigen schon in der Studie in einem Image-Prospekt 2012 so geschrieben und in der Kolumne für Helzker Magazin im letzten Jahr zweimal sogar geschrieben, man darf die Akteure nicht fragen, in dem Fall in der GKV, wenn man am System was ändern will. Und deswegen ist auch nie was passiert, weil die Akteure im GKV-System durch Lobbygruppen so stark vertreten sind, dass keiner irgendwo Fründe abgibt. Und in dem Kontext habe ich gesagt, man darf die Frösche nicht fragen, wenn man den Sumpf trockenlegen will. Das ist sicherlich, das verstehe ich, in der PKV-Branche so ein bisschen auf den falschen Hals gekommen, zumal in der Folge dann auch die Frage der PKV beantwortet wurde, naja, wenn das so käme und es gäbe eine Krankenversicherung Bund, dann hätte das natürlich zur Folge das Ende des dualen Systems. Das müsste die PKV verhindern, indem sie jetzt schließlich im Kreis der Sendung die Fragen der medizinischen Notwendigkeit löst. Und das Wording, wie es etwas aus dem Zusammenhang gerissen nachher dargestellt worden ist, ist sicherlich unglücklich. Von daher kann ich den Ärger der PKV durchaus verstehen.

Claus-Dieter Gorr [00:05:02]:
Es ist so nicht beabsichtigt gewesen, ganz klar.

Maximilian Schroll [00:05:06]:
Marc, wie war es für dich?

Marc Pirmin Gorr [00:05:09]:
Wir haben uns ja auch intensiv darüber unterhalten gehabt. Und was ich besonders schade fand, auch gerade die Reaktion aus dem Markt, aber auch verständlicherweise, du hast es ja gerade beschrieben gehabt, und wir wieder in diese Ecke gestellt wurden, Premium Circle Systemfeinde. Und da muss ich den Spiegel zitieren, der ganz klar gesagt hat, 1 der größten PKV-Kritiker, mein Vater, Klaus-Dieter Gohr, hat es ja auch in dem Podcast, in eurem Podcast davor, auch gut erwähnt gehabt. Und uns ist besonders wichtig, und das kam ja auch, das hast du in dem ersten Podcast gesagt, so Premium Circle ist eigentlich eine Initiative zur Verbesserung des Marktes für unser Image, für die Verbraucher, für die Versicherer, aber natürlich auch für die Vermittler da draußen. Ich muss ehrlicherweise gestehen, hier mal so ein bisschen aus dem Nähkästchen zu plaudern, ich war in der Woche im Urlaub und ich muss natürlich auch sagen, auch gerade die Versicherungsbranche hat es wahrscheinlich in dieser Woche knüppeldick bekommen. Erst kam der Spiegelbericht, dann kam der ZDF-Beitrag und meinen Urlaub konnte ich eher so semi genießen, weil dann plötzlich 3, 4 Vorstände von verschiedenen Versicherern bei mir angerufen haben. Ja, Marc, was soll das denn? Ihr setzt euch 1 unternehmerischen Gefahr aus. Das mit der GKV-Studie, und da würde ich gerne auch gleich noch mal detailliert darüber sprechen, weil man das so ein bisschen voneinander abgrenzen sollte.

Marc Pirmin Gorr [00:06:25]:
Die das alles nicht so witzig fanden, und als wir denen das natürlich erklärt haben mit der Problematik und auch immer, Wir müssen etwas gemeinschaftlich tun im Sinne unseres Branchen-Images. Wir fühlen uns natürlich auch manchmal, wenn uns nicht zugehört wird, dazu notgedrungen, andere Hebel sozusagen Bewegung zu setzen, weil wir diesen Verbraucherschutz und dieses Verbrauchergen in uns haben. Was ich auch besonders schade fand, waren dann einige Berichterstattungen innerhalb der Branche, auch über unsere Studie, da mal kurz Hauptaugenmerk zu legen. Ja, Premium Circle behauptet, die GKV ist besser als die PKV. Das haben wir prinzipiell nicht getan. Wir waren jetzt in der dritten Wiederholung. Ich glaube, die erste, bitte korrigiere mich, müsste 2013, 14 stattgefunden haben? Ja, 2012. Und wenn man überlegt, dass da jetzt auch schon allein 12 Jahre dazwischen sind Und es gibt immer noch keinen PKV-Versicherer, der den Basisschutz, wichtig, den Basisschutz der GKV erfüllt.

Marc Pirmin Gorr [00:07:23]:
Selbstverständlich erfüllt die PKV mit ihren deutlich mehr Leistung gegenüber der GKV, hat ein ganz anderes Versicherungsschutzniveau, aber das war nicht die Ausgangsbasis der Studie. Und ich kann immer noch nicht verstehen, dass es in diesen 12 Jahren auch kein Versicherer so richtig geschafft hat, und darüber haben wir uns schon unterhalten, Maximilian, auch gerade als Marketing-Move, sich wirklich auf den GKV-Basis-Schutzniveau anzupassen, zu sagen, hey, ich bin der erste Versicherer von 32, der den Basisschutz der GKV hat und darüber hinaus noch deutliche Mehrleistungen. Auf meinen Punkt zurückzukommen, dass es einige Akteure gegeben hat, wo ich genau weiß, die haben die Studie nicht bestellt, vielleicht über Umwege dann gelesen, aber dann immer noch der Meinung waren, ja, hier Premium Circle, Systemfeinde, die behaupten, die GKV ist besser als die PKV. Wo ich auch mir wirklich wünsche, Und das ist ja eigentlich auch unser Big Point, zurück zu den fachlichen Diskussionen, ohne Polemik, ohne vielleicht von der Kommunikationsart und Weise sich darauf zu beziehen, sondern zurück zu den fachlichen Inhalten.

Maximilian Schroll [00:08:28]:
Das ist doch eine Wunderbare Devise und lasst uns genau da jetzt schon mit gutem Beispiel vorangehen und mal inhaltlich klarmachen, wo kommt denn eigentlich diese Studie her? Also diejenigen, die natürlich ganz aufmerksam die erste Folge schon gehört haben, die werden jetzt vielleicht schon sagen, ah, ich weiß es, sehr, sehr gut. Aber für alle, die es nicht gemacht haben oder die vielleicht nicht ganz so aufmerksam waren, hier jetzt noch mal die Erklärung. Herr Gor, vielleicht könnten Sie noch mal historisch auch einordnen, wie kam es denn eigentlich dazu, dass es immer wieder diesen Vergleich gibt und seit wann gibt es das denn vor allem schon?

Claus-Dieter Gorr [00:09:00]:
Ich hatte ja in dem Podcast gesagt, wie ich Jens Spahn 2008 kennengelernt habe. Wir sind seitdem regelmäßig im Austausch. 2010 etwa haben wir darüber gesprochen, diese Bürgerversicherungsdiskussion, die ja eher immer von den linken Parteien in Deutschland ins Feld geführt wird, die müsste man entzaubern und er wollte wissen, wie steht denn die PKV wirklich da? Ist denn die PKV besser als die GKV oder nicht? Und wir haben damals gesagt, gut, Wir machen eine Studie, wo wir die SGB V Leistungen, also das, was im SGB V beschrieben ist, als GKV-Leistung analysieren und spiegeln das mit unserer Methodik mit den PKV-Leistungen. Das heißt, das, was glasklar in den Bedingungen formuliert ist, darauf würde der Anspruch bestehen seitens des Versicherten, immer unter dem Vorbehalt der medizinischen Notwendigkeit. Da kann man darüber diskutieren, ob überhaupt besteht der Anspruch. Aber das ist wieder ein anderes Thema. Und Auf der Basis kamen wir damals eben zu dem Ergebnis, dass die PKVs sehr weit davon weg sind. Damals waren es Hilfsmittelleistungen, geschlossene Hilfsmittelkataloge, Einschränkungen in der Psychotherapie, in der Physiotherapie, bei den Heilmitteln, aber eben auch in anderen Leistungsbereichen.

Claus-Dieter Gorr [00:10:18]:
In der Folge hat Spahn dafür gesorgt, damals, dass die PKVs sich bewegt haben. Wir haben mit fast allen namenhaften, großen PKVs damals gemeinsam die AVBs verbessert, haben auch die Ideen, die Premium Circle an der Stelle hat, eingebracht und dafür gesorgt, auch mit der nötigen Vehemenz und dem Nachdruck, manchmal auch Öffentlichkeit, dass sich sehr viel bewegt hat. Nun ist es so, bei einzelnen Unternehmen war das der Fall, aber eben nicht bei allen, Weil für alle war der Verband zuständig und die Musterbedingungen liegen beim Verband in der Verantwortung, beim PKV-Verband und letztendlich gab es einige Versicherer, 1 davon war damals die Conti, die sich in bestimmten Bereichen eben gewährt haben, wollen wir nicht Und deswegen sind viele Sachen nicht in die Musterbedingungen eingeflossen und in der Folge haben eben die Gesellschaften, die ihre besonderen Tarifbedingungen, also den Teil 2 beziehungsweise 3 der Tarifbedingungen, nicht korrigiert haben, sozusagen für ein schlechtes Marktergebnis gesorgt, weil eben die GKV-Leistungen dort nicht vorhanden sind seit damals. Und eine Chance hätte ja bestanden. Wir haben dann nach 2012 bereits 2018 die Studie wiederholt, im Auftrag der Bundestagsfraktion der Grünen damals. Das Ergebnis war ein bisschen besser, aber eben nicht viel. Und jetzt haben wir gesagt, gut, im Kontext auch der medizinischen Notwendigkeit dürfte man eigentlich, wenn man es genau nimmt, der PKV noch nicht mal einen Punkt geben. Genau genommen, weil mit dem Wissen, dass die Bewertung der medizinischen Notwendigkeit eben vom Versicherer erfolgt und nicht vom Arzt, könnte man die Leistung sowieso generell in Frage stellen.

Claus-Dieter Gorr [00:11:59]:
Haben aber nicht gemacht, sondern im Gegenteil, Wir sind sogar hergegangen und haben die bereits 2018 durchgeführte Erweiterung dieser Kriterien, es kamen 3 hinzu, die die GKV auch nicht hat, die Studie neu gemacht, die im Endeffekt zugunsten der PKV ein bisschen besser war, aber im Ergebnis eben diese Basisleistung nicht. Wichtig dabei ist, dass gerade im Vertrieb über Social Media sehr oft suggeriert wird, dass die PKV besser ist als die GKV. Es wird noch nicht erklärt, wie. Diese irreführende Werbung, die ist natürlich für die PKV echt fatal und auch für die Versicherten, weil sie signoriert etwas, was nicht vorhanden ist. Was wir immer wieder anbieten können, ist, wir reichen der PKV natürlich die Hand, seit Jahren machen wir das ja, An der Stelle schlichtweg nachzubessern oder für die nötige Transparenz zu sorgen, dass klar ist, jedem klar ist, was ist nicht gedeckt. Weil, vielleicht abschließend dazu, man kann von einem, ein Vorstand hat gesagt, ja der Kunde kann es ja nachlesen, der kriegt ja die Bedingungen, das weiß ja dann jeder selbst. Die Bedingungen in der PKV, das vielleicht als ganz kurzen, aber wichtigen Exkurs, sind am schwierigsten einzuordnen im ganzen Markt. Wir haben ein dreigliedriges Bedingungswerk, Es gibt den Teil 1, das sind die Musterbedingungen des Verbandes.

Claus-Dieter Gorr [00:13:19]:
Dann gibt es den Teil 2, da kann der Versicherer die Musterbedingungen des Verbandes verbessern, für alle Tarife verbessern. Dann gibt es den Teil 3, das ist dann die eigentliche Tarifbeschreibung, Einstiegstarif, Mittelklasse, Top oder wie auch immer. Und in diesem Teil 3 kann der Versicherer das, was er in 2 verbessert hat, wieder verschlechtern für bestimmte Tarife. Und wenn Sie das wirklich qualifiziert lesen wollen und wir beschäftigen bei Prämiumssäulen von Anfang an Akademiker mit Uni aus Abschluss, dann brauchen Sie für 2 Leute qualitätsgesichert, einen Tarif wirklich sachgerecht zu lesen, eine Woche. Und dann kommt die Qualitätssicherung durch die Geschäftsführung noch hinzu, die letztendlich die Freigabe dann erteilt. Und Das ist für den Kunden, auch wenn die Vorstände glauben, der kriegt die Verdrahtsbedingungen, schlichtweg nicht durchdringbar. Und hat auch bei uns Jahre gedauert, überhaupt die Logik und die Systematik aufzubauen, das Verständnis qualitätsgesichert so zu bekommen, dass man wirklich sagen kann, das ist mit 1 Federquote im 0, 0 irgendwas Bereich wirklich auch exakt und stimmt. Also von daher gibt es eben nicht für den Versicherten die Möglichkeit das zu prüfen und das ist das, was wir mit Bremen-Solke leisten und leisten wollen, in der Hoffnung, dass die PKV das versteht, dass die Unternehmen das verstehen und einen Qualitätssprung einfach unternehmen.

Marc Pirmin Gorr [00:14:39]:
Genau, hier auch noch wichtig zu ergänzen, es ist natürlich auch wichtig für die Beraterhaftung, weil gerade bei einem Systemwechsel von der GKV und die PKV, So fassen wir das auf und so besprechen wir das auch mit Anwälten und Richtern und auch auf diesem jährigen Rechtssymposium kommt. Es muss mitberaten werden. Der Kunde muss eigentlich wissen, wo bin ich denn jetzt schlechter versichert als vorher. Deswegen haben wir jetzt auch in unserer Premium Software das neue Protokoll etabliert, also das SGB 5 Mindestleistungskriterien-Protokoll, damit jeder Berater, der damit arbeitet, in Zukunft seinen Kunden schön protokollieren kann, mit welchem Tarif ist er denn jetzt schlechter als in der GKV? Aber natürlich auch in welchen hat er jetzt deutliche Mehrleistung?

Maximilian Schroll [00:15:22]:
Wie ist denn der Wettbewerb in der privaten Krankenversicherungswirtschaft überhaupt strukturiert? Also wie stehen die, in was für einem Wettbewerbsverhältnis stehen die zueinander? Sind das krasse Leistungsunterschiede? Sind es Unterschiede in der Leistungspraxis? Sind es Unterschiede im Preis? Vielleicht da spannend auch einfach für unsere Zuhörerschaft, da man besseres Verständnis davon zu bekommen, über was für einen Markt sprechen wir hier überhaupt?

Claus-Dieter Gorr [00:15:45]:
Es wird ja heute von vielen Vermittlern Social Media behauptet, man könne abschätzen, ob ein Versichererbeitrag stabil ist. Da kommen wir zu einem ganz wesentlichen Punkt. Das ist die Annahmepolitik und die Risikopolitik. Das heißt, wir haben das in der Vergangenheit ganz oft erlebt, dass vermeintlich günstige Gesellschaften exponentielle Steigerungen hatten, weil irgendein Vorstand entschieden hat, ich will jetzt Marktanteile haben. Marktanteile generiere ich durch eine lasche Annahmepolitik und vielleicht auch durch ein niedriges Einstiegspreisangebot. Jetzt kommt auch dorthin zu, durch das Tarifwechselrecht, was der Kunde hat, kann er ja aus dem Tarif, wenn er preislich sich nach oben entwickelt, in einen anderen wechseln, dann zieht er den im Endeffekt nach in der Preisentwicklung und so weiter. Also wenn Sie einmal bei einem falschen sind, ist es schwierig. Ein Unterschied ist die Annahmepolitik.

Claus-Dieter Gorr [00:16:32]:
Daraus resultiert im Prinzip das Tarifgefüge im Preis. Wir haben eine Irrspreizung in den AVB. Es gibt 1.900 Merkmale, die wir bei Premium Circle aktuell auf 308 aggregieren. Der beste kommt additiv betrachtet im Moment auf 245 ungefähr. Die schwachen Tarife liegen irgendwo im 70er Bereich. Wir haben ein riesiges Gefälle in den AVB, was aber kein Preisgefälle ist. Das ist das eine. Das andere ist, es gibt große Gesellschaften wie die DBK, die die Hälfte der Privatversicherten bei sich vereinen haben, also etwa 4, 2 Millionen ungefähr.

Claus-Dieter Gorr [00:17:10]:
Und es gibt eben Unternehmen, die das Schlusslicht abbilden, die Bestände haben, die unter 2.000 Versicherten liegen. Und diese Unternehmen, die können gar nicht die Infrastruktur haben und die Kompetenz, wie soll das gehen, wie will ich die vorhalten mit so einem geringen Bestand, wirklich sachgerecht regulieren zu können und auch das System, ich sag mal ganz brutal, zu verstehen. Es ist so. Und dann gibt es die, die irgendwo dazwischen sind. Jetzt kommt noch die nächste Unterscheidung. Ist es eine Aktiengesellschaft, wo der Hauptaktionär manchmal auch ein Aussage sagt, wir wollen Erträge, oder ist es ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit? Auch wieder ein Grundsatzproblem dabei. Und das zu durchdringen, kombiniert die Risikopolitik, also die Kalkulation quasi, die Leistungspolitik. Darin unterscheidet sich es auch.

Claus-Dieter Gorr [00:18:02]:
Die Bedingungen an der Stelle sind gleich. Die Frage der medizinischen Notwendigkeit haben alle, aber ob der eine, ich sage mal jetzt 95 % aller Fälle, dunkelverarbeitet durchlaufen lässt und der andere nur 60, weiß keiner. Deswegen kann man das von außen auch nicht objektiv beurteilen. Das ist das Risiko, was die PKV hat. Die PKV muss an der Stelle, wenn sie überleben will, und da werden wir dranbleiben, transparenter werden von den Grundlagen her, dem Verbraucher auch eine Nachhaltigkeit, das wird ja oft beschworen in der Versorgungswirtschaft, wir brauchen Image und wir brauchen Nachhaltigkeit, die auch zu garantieren, die ist nicht vorhanden. Und das sind die Themen, die im Markt kaum durchdrungen und verstanden werden. Von den Vermittler. Mark sagt ja immer, Vater, du bist auf einem ganz anderen Stern unterwegs als all die anderen, deswegen verstehen die gar nicht, was du sagst.

Claus-Dieter Gorr [00:18:51]:
Ich habe bei so vielen Punkten in der Vergangenheit, in der Einschätzung, wo entwickelt sich das hin, immer recht behalten und ich glaube, Das Risiko wird auf der einen Seite unterschätzt, auf der anderen Seite gibt es eben auch Mitglieder im PKV-Verband, die die substitutive Krankenversicherung, also die Vollkostenversicherung gar nicht mehr wollen, weil sie einfach keine Erträge bringt. Also eine schwierige Gesamtgemengelage sozusagen.

Maximilian Schroll [00:19:18]:
Das klingt danach. Und ich weiß nicht, ob es Ihnen gerade selber aufgefallen ist, Herr Gohr, aber das fand ich sehr, sehr schön. Deswegen möchte ich es jetzt auch nochmal so klar herausstellen. Nämlich in der Branche wird es ja wahrgenommen, als Sie kämpfen gegen die PKV. Und Sie haben gerade eigentlich sehr schön gesagt, dass Sie nicht aufhören werden dafür zu kämpfen, dass die PKV überlebensfähig ist. Finde ich, es ist eine sehr sehr schöne andere Perspektive, die glaube ich wichtig ist, dass man das auch einfach noch mal ins Bewusstsein gerufen bekommt, weil mich jetzt total interessiert aus eurer beiden Perspektive, was glaubt ihr denn, was macht so eine Studie, was macht so ein ZDF-Beitrag, was passiert dann in dem Haus von dem Versicherer? Also wir spielen es einfach mal so gedankenspielmäßig durch. Dieser Beitrag geht live, der Erste sieht ihn, Spiegelartikel ist online. Was passiert in den Häusern?

Marc Pirmin Gorr [00:20:08]:
Unruhe. Weil in dem Moment, und das wurde mir auch sehr oft mitgeteilt, wir gefährden das Geschäftsmodell. Das ist natürlich sehr schwarz-weiß gedacht, weil auf der anderen Seite sorgen wir natürlich auch für Qualität, Qualifikation und vor allem auch für Transparenz in dem Versicherungsmarkt. Gerade in den Gesprächen, die ich geführt habe, habe ich auch gesagt, ja, erstens Premium Circle ist kein Geschäftsmodell. Wir haben keine klare Linie, keine klare Strategie. Wir haben eigentlich so 3 Hauptsatzpunkte, also 3 Ansatzpunkte, die wir bedienen im Sinne der Qualität und Transparenz. Punkt Nummer 1 ist die systematischen Probleme im Bereich der PKV und der BU. Punkt Nummer 2 ist unsere Qualifikationsebene, weil wir deutlich etwas machen müssen.

Marc Pirmin Gorr [00:20:53]:
Und Schritt Nummer 3 ist natürlich auch dieses Thema Marketing und vor allem auch Image. Und wir glauben auch, dass es alle 3 Ebenen benötigt, etwas am Image sozusagen zu tun.

Claus-Dieter Gorr [00:21:07]:
Aber den einen Punkt mit der Wahrnehmung mal aufzugreifen. Ja, das stimmt. Die Ursache ist das Kompetenzproblem der Branche oder andersrum ausgedrückt, die weitverbreitete Inkompetenz, die weitverbreitete fachliche Inkompetenz, weil würden sich die, die uns als Gegner betrachten mit den Inhalten beschäftigen, müssten die alle sagen endlich mal 1 der aufsteht und das sagt. Das Verständnis ist nicht da, weil die Branche sehr stark konditioniert ist auf den Vertrieb und auf den Verkauf, aber nicht auf die qualitative, nachhaltige Beratung der Versicherten, die verantwortungsvoll durchgeführt wird. Das ist das Kernproblem. Deswegen, das hat Marc mehr berührt als mich. Ich kenne das seit vielen Jahren und ich sage es Ihnen ganz ehrlich, wie es ist, Herr Scholl, links rein, rechts raus, es ist mich nicht egal. Ja, aber ich sage, inhaltlich habe ich recht, inhaltlich kann ich es belegen Und das ist ein Branchenproblem, aber nicht meins.

Claus-Dieter Gorr [00:22:03]:
Und das ist ja auch so ein bisschen ausintern unsere Diskussion, die wir an der Stelle haben.

Maximilian Schroll [00:22:08]:
Sie haben ja genau aus diesem Vertrieb ja trotzdem Rückhalt erfahren. Also ich kann es ja hier jetzt auch mal sagen, ich habe auch mit Versicherern und auch mit Maklern über diese gesamte Thematik gesprochen und auch da möchte ich eine Lanze für die Versicherer brechen, die natürlich da schon, das war zum Teil sehr frisch, nachdem das veröffentlicht wurde. Das heißt, die waren da schon aufgestachelt, weil man einfach gemerkt hat, okay, es ist genau in diesen Häusern jetzt gerade was los. Aber die haben damals, also es ist jetzt 4, 5, 6 Wochen her, haben die schon gesehen, okay, das ist super wichtig für uns, weil jetzt ist es endlich wieder auf dem Tableau, jetzt ist es endlich wieder in 1 Öffentlichkeit. Ist vielleicht unangenehm, aber das kennt die Versicherungsbranche fairerweise eigentlich auch schon. Das möchte ich zum einen dazu sagen. Zum anderen finde ich es sehr, sehr schön, und das sieht man jetzt ja zum Beispiel heute immer noch, Pascal Schultes, wir hatten es vorher, Mark, Genau die Makler, die eben verstanden haben, die Arbeit, die der Premium Circle macht, das ist die Arbeit, die ich selber gar nicht machen kann als einzelner Makler, sondern das ist das, was wir als Gemeinschaft brauchen, als diejenigen, die verstanden haben, ich bin zuhörnischer Sachwalter meiner Kunden, ich bin komplett verantwortlich gegenüber meinem Kunden, ich bin haftbar gegenüber den Empfehlungen, die ich meinem Kunden ausspreche und ich bin, was mein eigenes Werte- und Moralverständnis angeht, so intakt, dass ich weiß, ich mache diesen Beruf eben nicht nur, Geld zu verdienen, sondern weil es wahnsinnig wichtig ist, dass Menschen ihre Risiken irgendwo finanzieren können. Deswegen glaube ich, ist meine Perspektive als Unbeteiligter noch mal ein bisschen eine andere.

Maximilian Schroll [00:23:44]:
Ich finde es wahnsinnig spannend, was es für eine Dynamik ausgelöst hat. Und ich finde es super cool, dass wir heute hier in diesem Format darüber sprechen können. Und das ist jetzt, glaube ich, auch sinnvoll, dass man mal die Möglichkeit hat, dass ihr mal die Möglichkeit habt, noch ein bisschen mehr Kontext zu geben. Zum einen. Zum anderen, glaube ich, Auch ist es für die Branche wahnsinnig spannend, einfach die Motive und den Antrieb noch besser zu verstehen.

Claus-Dieter Gorr [00:24:06]:
Also ich würde gerne, weil Sie eben ja auch, Marc hat das zum Teil ja beantwortet, die Frage gestellt und das geht in den Häusern ab. Gerne. Was wir wissen ist, seitens 1 Unternehmens, eigentlich inzwischen haben es 2 bestätigt, Es gibt eine Aktion innerhalb des PKV-Verbandes gegen Premium Circle. Es wurde die Frage den Unternehmen gestellt, auf welcher Ebene arbeitet ihr mit Premium Circle, in der Produktentwicklung, bei Veranstaltungen oder sonst weh. Und es wurde seitens des PKV-Verbandes wohl mehr oder weniger deutlich die Frage gestellt, Hinweis gegeben, das unterlasst mal schön. Also das ist für mich kommt das so ein bisschen an wie ein Boykottaufruf. Die Folge haben wir tatsächlich in der angeschlossenen Maklerfirma der GVM Versicherungsmakler gespürt, da hat die Kontinentale Lebensversicherung die Maklervereinbarung für Leben gekündigt, weil ich Mitgesellschafter in dem Unternehmen bin. Das muss man sich mal vorstellen.

Claus-Dieter Gorr [00:25:07]:
Und das sind Auswüchse, die zeigen einfach die Qualität der Branche. Ich habe es ja schon mal gesagt, da ist der intellektuelle Rand des Wirtschaftslebens versammelt Und das ist für mich so ein Beispiel. Nicht, dass man die Kondi bräuchte in dem Bereich überhaupt nicht. Es gibt Alternativen dazu. Aber das zeigt, wie Versicherer ticken. Man versucht, reaktiv Themen einfach mundstot zu machen. Und ich wundere mich immer wieder, wir haben, als wir 2005 diese Veröffentlichung mit Focus Money hatten und die Hook so massiv gegen mich gegangen ist, und damals auch die Zentral, die LKH und ein weiterer, da hat mir der damalige Inhaber und Geschäftsführer der Firma Softfair, Herr Hans, gesagt, ich wundere mich, es sind ja nur die wenigen gewesen, aber ich wundere mich, die scheinen nicht zu sehen, mit wem die sich anlegen. Das ist ein Thema, dadurch, dass mir das wirklich egal ist, weil es mir die Sache geht.

Claus-Dieter Gorr [00:26:06]:
Mir geht es den Endkunden, mir geht es die Vermittler, mir geht es die Qualität der Produkte und Augenhöhe da drin. Die Versicherer wollen das nicht, ganz offensichtlich, sonst würden sie anders reagieren. Sonst würden Sie nach dieser Veröffentlichung ja auch sagen, stimmt, wir haben hier eine Baustelle, also in der Breite, sag ich mal, sagen wir haben hier eine Baustelle, dem nehmen wir uns an, wir gehen den Diskurs. Aber über den Weg 1 gelb-roten Karte punktuell, das ist ja nicht bei allen, aber es sind ja ein paar, zu gehen und zu glauben, das Thema ist damit erledigt. Ja, wie irre ist das denn?

Maximilian Schroll [00:26:38]:
Jetzt haben Sie gerade aber selber noch mal eine wichtige Präzisierung vorgenommen, nämlich zuerst haben Sie gesagt, die Versicherer.

Claus-Dieter Gorr [00:26:45]:
Ja, das sind nicht alle.

Maximilian Schroll [00:26:46]:
Genau. Das

Claus-Dieter Gorr [00:26:46]:
ist ganz wichtig. Sehr, Sehr

Maximilian Schroll [00:26:47]:
wichtig und natürlich auch, egal wer sich in so einem Verband bemüßigt fühlt, diese Politik zu machen. Zum einen, glaube ich, sehr entlarvend für die Akteure. Zum anderen ist es natürlich dann auch wieder die Möglichkeit, dass sich andere Versicherer eben aktiv dagegen stellen. Und wie war das denn? Habt ihr das auch wahrgenommen, dass Versicherer das eigentlich eher positiv aufgefasst haben und gesagt haben, okay, da steckt für uns in der Zusammenarbeit nach wie vor ein Riesenpotenzial, weil Sie eben verstehen, dass es im Kern vielleicht nicht immer angenehm, vielleicht auch nicht immer in dem Ton, den man sich gerne wünschen würde, vielleicht auch nicht immer auf die Art und Weise, aber in der Sache für Sie trotzdem eine kostenlose Innovationsabteilung ist.

Marc Pirmin Gorr [00:27:32]:
Das ist eine sehr, sehr gute Frage. Wir beantworten die natürlich auch offen und ehrlich. Ich gehe mal ein paar Schritte zurück. Ich glaube, wir waren schon immer für den Versicherer natürlich ein bisschen unangenehm, weil die schon immer gemerkt haben, okay, die gefährden unser Geschäftsmodell, unsere Marketingpraxis sozusagen. Aber es gab immer engagierte Versicherer, die gesagt haben, wir verstehen das, wir sind Produktgeber, wir möchten mehr Innovation und mehr Leistungsstärke unserer Produkte mit reinbringen. Und das haben wir auch immer gemeinschaftlich geschafft Und auch geschaffen. Und das war auch das Feedback. Da mal jemanden zu zitieren, hat er auch gesagt, ihr habt das hochmodernste, bestgefüllteste Waffenarsenal.

Marc Pirmin Gorr [00:28:08]:
Schwieriges Vergleich zur aktuellen Zeit. Aber euer Problem ist, ihr werft kommunikativ immer die Atombombe. Ihr solltet mal anfangen, die anzuschießen. Oder ihr habt die höchste Fachkompetenz, was die Bedingungen angeht auf dem Markt. Nur das Problem ist, es ist total unangenehm, mit euch zusammenzuarbeiten. Es ist wie eine Art Hassliebe eigentlich. Bis auf Eine Gruppe sind uns eigentlich alle Versicherer treu geblieben, aber man ist natürlich schon ein bisschen von uns abgerückt, was den gemeinschaftlichen Auftritt gerade angeht. Was natürlich uns auch schon so ein bisschen, Sie haben uns ins Mark getroffen, wir haben Sie ordentlich ins Mark getroffen, aber jetzt auf deine Frage zurückzukommen, Es kam noch von keinem so richtig.

Marc Pirmin Gorr [00:28:50]:
Wir müssen da was machen, weil wir jetzt, glaube ich, ein ganzes System angreifen. Jetzt geht es nicht mehr nur die Produktqualität, die Leistungsstärke, sondern jetzt geht es hier ein Generalthema, was man sich eventuell nicht nehmen lassen möchte. Aber was definitiv passieren muss, das mal ganz kurz bildlich zu skizzieren, wir haben eigentlich ein Dreierverhältnis. Wir haben den Versicherungsnehmer, wir haben den Versicherer und wir haben den Arzt. Auf der einen Seite haben wir die AVB, was leistungstechnisch beschrieben ist, und auf der anderen Seite die medizinische Notwendigkeit in Übermaßbehandlung, die eigentlich sozusagen alles in Frage stellen kann. Gehe ich jetzt als PKV-Versicherte zu meinem Arzt, der behandelt und untersucht mich und schlägt mir verschiedene Methoden vor oder im Endeffekt schickt mir eine Rechnung, was er für medizinisch notwendig gehalten hat. Ich gebe diese weiter an meinen Versicherer und dieser kürzt dann. Und das Kernproblem ist, und das führt auch zu einem schlechteren Image aus unserer Perspektive, es wird auf den Schultern des Kunden ausgetragen und auf dessen Schultern, der am wenigsten medizinische Fachkompetenz hat.

Marc Pirmin Gorr [00:29:58]:
Der Versicherer müsste eigentlich zu dem Arzt gehen, weil wir auf der anderen Seite auch hören, der Trend geht zum Tritt-MRT. Gerade, was die Privatpraxen sich mittlerweile auch leisten an Abrechnungen, dagegen müssen wir uns wehren, dafür brauchen wir die medizinische Notwendigkeit. Was nicht sein kann und was eine Lösung sein muss, Wir müssen den Versicherungsnehmer eigentlich da aus dem Schussfeld nehmen, weil der ist im Endeffekt derjenige, der über unser Image urteilt und dieses auch entscheidet. Und das haben wir auch an der einen oder anderen Stelle diskutiert und haben da auch so ein bisschen eine Abwehrhaltung erfahren. Wir können die Ärzte nicht angehen, nach dem Motto, die weißen Ritter und so was.

Claus-Dieter Gorr [00:30:40]:
Und wir,

Marc Pirmin Gorr [00:30:41]:
die für den Verbraucherschutz stehen, aber auch, ganz wichtig, für ein besseres Image und vor allem das Fortleben unserer Branche, haben gesagt, wir müssen hier was tun. Und wir haben vor allem auch Lösungsvorschläge, die man mal gemeinschaftlich diskutieren müsste. Also was müsste jetzt passieren? Eigentlich wirklich alle an einen Tisch holen und zu sagen Gut, wir lösen wir das Thema und vor allem auch wie im ersten Podcast erwähnt, vor allem auch mit den Ärzten. Und das ist ja auch etwas, was wir auch gerade auf dem Gesundheits- und Versicherungsgipfel dieses Jahr platzieren möchten, wo wir alle Branchenbeteiligten mit ins Boot holen und sagen, wir brauchen hier eine Lösung. Und das ist natürlich immer ein Geben und ein Nehmen. Es braucht einen Konsens,

Claus-Dieter Gorr [00:31:20]:
weil

Marc Pirmin Gorr [00:31:20]:
so wie es jetzt ist, kann es nicht weitergehen. Man sieht es ja auch an den Zahlen des Ombudsmann. Auch die Versicherungsvorstände erklären uns, ja, 7 von 10 Vorstandsbeschwerden gehen das Thema medizinische Notwendigkeiten über Maßbehandlung. Und Was ich besonders persönlich auch schade finde, und deswegen verstehe ich meinen Vater, dass er vor 3 Jahren gesagt habe, mach lieber was Vernünftiges, Anführungszeichen, wobei ich jetzt festsage, wir machen was Vernünftiges und ich sage auch, es ist eine gute Branche, wir haben sehr viele gute, engagierte Personen auf der Vermittlerseite, auf der Versichererseite. Aber was besonders schade ist, dass man sehr oft diese Aussage nach vorne hebt, es ist nun mal so, leider wie es ist, die Branche ist ziemlich festgefahren, was meine ich damit? Wir haben viele, die uns offen sagen, persönlich habt ihr recht, persönlich habe ich die gleichen Probleme mit meiner privaten Krankenversicherung. Ich sehe das auch. Aber wir können hier eigentlich nichts machen, denn, und jetzt komme ich wieder zurück, wir haben einen Punkt getroffen, an dem die Branche kollektiv zusammenschreckt und auch zurückschreckt.

Claus-Dieter Gorr [00:32:21]:
Zumal es ja sehr komplex ist. Es fängt an bei der Ausbildung der Vermittler, bei den Zulassungsvoraussetzungen, das ist lächerlich. Heute kann jeder gerade private Krankenversicherung vermitteln. Konzentrieren wir uns mal nur auf diese Sparte, wer diese komische IHK-Prüfung dahinter sich gebracht hat. Unglaublich eigentlich. Wir haben das Thema mit den Ratings, die alles verallgemeinern und schönreden. Wir haben aus meiner Sicht, ich formuliere es mal bewusst jetzt so, gewisse korrupte Strukturen in der Branche, die untereinander sich die Bälle zuspielen. Gerade zwischen ganz vielen auf der Siegelebene, auf der Rater-Ebene ist es alles schön, was gar nicht schön ist, weil das gar nicht berücksichtigt wird.

Claus-Dieter Gorr [00:33:05]:
Und wir haben das Thema, dass wir keine Transparenz in den Produkten haben. Grundlager Nummer 1, Problem VVG. Der Versicherer muss ambulante und stationäre Leistungen zur Verfügung stellen. Punkt aus. Die Ausgestaltung hinten dran können die ja irgendwie machen. Und wenn es nur ein bisschen was ist, was ambulant und stationär zur Verfügung gestellt wird, ist es halt so. Dazu kommt der ganze Katalog der Werbemaßnahmen, wie die Gesellschaften auftreten, intransparent, aus unserer Sicht auch angreifbar. Gucken wir mal, was dort demnächst passieren wird, ob das überhaupt zulässig ist, die Werbung der Versicherer, ob die ehreführend ist an der Stelle.

Claus-Dieter Gorr [00:33:45]:
Also man tut eigentlich alles, dieses miserable Image, was draußen in der Bevölkerung vorherrscht, im Prinzip fortzuführen, anstatt endlich mal für Qualität und Transparenz einzustehen und sich dafür zu bemühen. Und Das ist wirklich schade.

Marc Pirmin Gorr [00:34:02]:
Ergänzend dazu, gestern wieder bei einem Versicherer gewesen, und deswegen ist auch das, wo ich gerade gesagt habe, das, was wir machen, ist einfach super. Es kommt hervorragend an, egal ob es bei Vermittlerschulung ist oder auch beim Versicherer. Diesen Blick, den wir einbringen, ist mit unter anderem einmalig. Und das kriegen wir auch immer bestätigt. Boah, solche Informationen in dieser Detailtiefe noch nie gesehen. Auch so einen Marktblick, der für mich total schlüssig ist, noch nie so gesehen. Aber wenn es dann so ein bisschen in dieses, was bedeutet das jetzt eigentlich für uns als Gesellschaft unternehmerisch in den Markt, wo wir uns befinden, da trennt sich dann so ein bisschen die Spreu vom Weizen sozusagen. Ziehe ich es dann immer noch durch, weil ich sage, ja, ich halte es für richtig persönlich und in meiner Funktion möchte ich gerne persönlich entscheiden.

Marc Pirmin Gorr [00:34:49]:
Das bedeutet, ich gehe auch mit meinem Versicherungsunternehmen diesen Schritt. Oder schräge ich dann doch eher zurück und sage, bei der Umsetzung, schwierig.

Claus-Dieter Gorr [00:35:00]:
IT und wir haben andere Themen, Regulierung und wir müssen erst dieses und das und steht auch dieses Jahr gar nicht zur Debatte, nächstes Jahr vielleicht. Und dann gucken wir mal und die Ressourcen sind gar nicht da, obwohl die können wir ja zur Verfügung stellen. Also das sind die Versicherer, auch wenn es die Verteidigung ihrer Freunde geht, kein Argument verlegen.

Maximilian Schroll [00:35:22]:
Ich merke es und vielleicht bin ich da auch einfach zu blöd dafür, ehrlicherweise. Aber wenn ich jetzt so über die Situation nachdenke, dann ist das, was ihr macht ja eigentlich ein Risikomanagement für den Versicherer, ihm immer wieder klarzumachen, okay, es ist nicht selbstverständlich, dass es dich gibt in dieser Form, lieber privater Krankenversicherer. Das ist nicht nur, weil es jetzt gerade so ist, auf unbestimmte Zeit einfach deterministisch so, es wird immer so sein, sondern wir haben 2008 angefangen, dieses Thema zu bearbeiten. Dann 2018 das nächste Mal dieses Thema in der Studie bearbeitet und dann eben 2025 wieder. Und ich, also ja, wie gesagt, vielleicht bin ich zu blöd dafür, das zu verstehen, wie man das als einen Angriff auf ein System in der Form dann so auffassen kann, weil eigentlich ist ja die Chronologie klar. Also es ist keine Studie, die jetzt irgendwie von heute auf morgen aufgrund von irgendwelchen persönlichen Befindlichkeiten oder was auch immer aus dem Ärmel geschüttelt worden ist, sondern es ist eigentlich ein sehr lange, sehr transparent protokollierter Prozess, der jetzt dann eben dafür gesorgt hat, dass es halt nach 2018 mal wieder ein Update des Ganzen gab und das Ergebnis halt leider nicht so ist, wie man es sich wünschen würde. Ich meine, das würdet ihr beide euch natürlich auch anders wünschen. Ihr würdet diese Studie am liebsten ja auch nicht mehr machen, sondern eigentlich sagen können, perfekt, jetzt sind alle hier mindestens auf diesem Niveau plus weiter darüber hinaus.

Maximilian Schroll [00:36:44]:
Deswegen finde ich da teilweise schon das sehr, sehr, sehr unverständlich, auch sehr einfach, wie es sich dann vielleicht auch der ein oder andere, der einfach nur als Konsument in Anführungszeichen in der Branche unterwegs ist und das so als Spektakel vielleicht ein bisschen auffasst. Finde ich, macht man sich es sehr leicht und ist auch wirklich komplett destruktiv. Deswegen ist es so wichtig, dass es eben diese konstruktiven, produktiven Vorschläge gibt, dass es klar wird, es ist hier ein Teamsport. Wir haben alle an Gesundheit, an Interesse. Also das ist die Basis von allen. Ein Unternehmen kann ohne Arbeitskraft nicht funktionieren, Arbeitskraft kann ohne Gesundheit nicht funktionieren. Das ist eine ganz einfache Gleichung. Eine Volkswirtschaft kann nicht ohne Unternehmen und ohne Privathaushalte funktionieren, die wiederum nicht ohne Gesundheit funktionieren.

Maximilian Schroll [00:37:30]:
Das heißt, dieses Thema ist ja so riesig und so komplex. Und ich glaube, da kommen wir jetzt auch schon zu dem Thema Gesundheitsgipfel. Deswegen ist es auch so sinnvoll, dass es genau so ein Format jetzt endlich mal gibt, diese verschiedenen Disziplinen, die alle aber einen relevanten Einfluss darauf haben, zusammenzubekommen und endlich mal an Lösungen gemeinschaftlich zu arbeiten. Und das finde ich auch besonders gut, dass es in 1 Öffentlichkeit stattfindet, weil so entsteht auch ein Druck, der sehr positiv für diese Sache ist. Bevor ich jetzt hier meine Meinung hier dem Ganzen so vorwegnehme, würde ich euch beide bitten, erklärt doch eigentlich nochmal Gesundheitsgipfel, was, wer, wann, wo.

Claus-Dieter Gorr [00:38:06]:
Ja, genau. Am 3.7. In Frankfurt. Wir veranstalten das gemeinsam mit der Inklusius-Stiftung der Maleki-Gruppe. Das ist der erste, das soll eine Dauerveranstaltung werden, jedes Jahr, wo wir wirklich mit relevanten Menschen, Akteuren neben der Branche, nicht nur aus der Branche, sondern auch neben der Branche, aber mit 1 extrem hohen Fachkompetenz das System auf allen Ebenen diskutieren. Also bei der medizinischen Entwicklung, bei der juristischen Entwicklung, was bedeutet das bei KI, was bedeutet das in der Draufsicht, was sagen die Betroffenen? Wir haben Versicherte aus beiden Systemen auf der Bühne. Wir haben eine Vorständin 1 Betriebskrankenkasse, die PKV kneift ja bis jetzt zumindest noch. Die muss das dann hinnehmen, was dort besprochen wird und auch gesetzt wird.

Claus-Dieter Gorr [00:38:56]:
Und wir haben die Bundesverbraucherhilfe, den Präsidenten der Bundesverbraucherhilfe mit dabei, bis jetzt. Die erstbeschriebenen sind 5, 6 Professoren. Der Kopf des WIFOR-Instituts, der die Bundesregierung berät, Frau Ikema von der IOPA, die oberste europäische Kontrollbehörde. Also wir haben da wirklich richtig relevante Menschen und wollen völlig ergebnisoffen diskutieren, wo stehen wir, wo gehen wir hin, was ist denn der Masterplan für 2030 im System, also gar nicht mehr so weit weg in 5 Jahren und wie geht es dann weiter, wie hängen Bildung, Gesundheit zusammen, was können wir uns leisten, Was ist das Anspruchsdenken der Bevölkerung? Wo wird die Eigenbeteiligung liegen müssen? Etc. Und natürlich für die Versicherungssysteme an der Stelle auch. Wie müssen sie sich weiterentwickeln? Und dass dann das PKV-Unternehmen, was zunächst sozusagen voller Begeisterung dabei waren, aufgrund der letzten Aussage in dem ZDF, es ging den letzten Satz, das muss man sich mal vorstellen, dann gesagt hat, das ist für uns nicht mehr tragbar, da sind wir dann gar nicht dabei. Und wir haben das persönlich ja erklärt und in mehreren Gesprächen und auch dargelegt, wie das dazu gekommen ist und auch eine schriftliche Stellungnahme inzwischen im Markt ja verbreitet. Das war alles egal.

Claus-Dieter Gorr [00:40:16]:
Also das zeigt immer mal wieder nur, wie die Branche leider, leider, leider tickt und sich selbst eigentlich komplett ins Aus schießt. Aber es wird ein toller Tag, es abzurufen.

Maximilian Schroll [00:40:31]:
Kann man da dabei sein als Otto Normalverbraucher? Ja,

Claus-Dieter Gorr [00:40:35]:
das ist über die Homepage, auch über unsere Homepage gibt es eine Verlinkung und da kann man das buchen. Ich glaube wir haben ein unterschiedliches Preissystem für die Bucher. Es ist 185 Euro und für Studenten etwas günstiger. Wir haben bei Bremumsorgel aber ein eigenes Kontingent auch für unsere Mitglieder. Wir gehen insgesamt, es wird eine mediale, komplexe mediale Bekleidung dafür geben, dass die Thesen und die Themen, die wir setzen, auch in die Öffentlichkeit gelangen. Ich glaube, wir können das bei Bremen im Circle ganz gut an der Stelle. Also es wird hoffentlich auch in der Branche als Handreichung aufgenommen. Ich würde gerne, weil mir das eben so einfällt, und Sie sagten, oder ich habe vorhin gesagt, man kann vieles absehen.

Claus-Dieter Gorr [00:41:31]:
Ich würde noch mal die Kurve kriegen wollen oder ziehen. Vertrieb, Einstellung der Versicherungswirtschaft, weil das wird sicherlich auch ein Thema sein, was wir diskutieren und die Historie mal bemühen. Ich war persönlich dabei, als Herr Göker seinen ersten Aufschlag bei der AXA hatte. Es war eine Jahresauftaktveranstaltung der AXA und ich werde nie vergessen, wie die Vorstände der AXA in Hohlweide vor der Tür ihre Autos weggefahren haben, damit Herr Goeckers ein goldenes Fahrzeug, ich meine, ich habe vorhin noch überlegt, ich weiß nicht mehr genau, ich meine, es war ein Maybach, dort parken konnte, der mit Chauffeur kam. Und der ganze Auftritt, und alle haben den hofiert, übrigens ja nicht nur die AXA, sondern die Halle war da auch ganz vorne dabei. Letztes, also damals, im Nachhinein war es ja dann keiner mehr gewesen. Und ich habe damals zu den Vorständen der AXA gesagt, da habe ich Gökert zum ersten Mal gesehen, das mag jetzt wieder arrogant klingen. Ich meine es aber gar nicht arrogant.

Claus-Dieter Gorr [00:42:29]:
Ich habe gesagt, Manchmal hilft, wenn man sich mit jemanden einlässt, auch die Gesichtskontrolle. Damit meine ich den ganzen Auftritt, den jemand an den Tag legt. Und es war absehbar, dass das nichts Gutes werden kann für die Branche. Aber aus Umsatzgier, aus der Gier Marktanteile zu bekommen, aus der Gier Abgrenzung zu den Gesellschaften zu erfahren, die eben nicht mit ihm arbeiten, hat man alles gemacht. Im Moment nimmt die PKV-Branche auch wieder alles hin und klopft sich selbst auf die Schultern für die Zahlen, die sozusagen aufgrund der Beitragssteigerung, die wir in der GKV und den Zusatzbeiträgen haben, im Moment entstehen, ohne das eigentliche Problem zu lösen, was die ja wieder einholen wird. Und diese Kurzsichtigkeit, das würde ich mir schon wünschen, dass es mehr Vorstände gibt, die sozusagen mit uns gemeinsam dafür sorgen, dass das nicht mehr passiert, sondern dass wir die Qualität kriegen, die die PKV und vor allen Dingen deren Versicherte auch verdient haben.

Maximilian Schroll [00:43:27]:
Finde ich sehr sehr gut und da ist jetzt auch in dem Kontext das Thema Verbraucherhilfe schon gefallen. Wir haben vorher schon mal ganz kurz darüber gesprochen. Ich will jetzt auch gar nicht den Rahmen für das Ganze hier sprengen, aber das finde ich in dem Kontext auch einfach noch mal wahnsinnig wichtig, weil das für mich persönlich auch noch mal eine Manifestierung dieser Rolle, dieses Auftrags, den ihr als Premium Circle euch sowieso gesetzt habt und jetzt seit so langer Zeit auch schon verfolgt. Bundesverbraucherhilfe, wer ist das? Versichertenhilfe, was ist das? Was ist da wichtig auch zu wissen, wenn es dieses Thema geht?

Claus-Dieter Gorr [00:44:02]:
Also die Bundesverbraucherhilfe gibt es seit 3, dreieinhalb, 4 Jahren jetzt. Herr Dietl ist der Präsident, ist da sehr engagiert und ist anders als die Verbraucherzentrale, die ja politisch gesteuert ist in Berlin, wirklich unabhängig. Und Wir sind jetzt im Gespräch seit dem letzten Rechtssymposium. Da hat er einen kurzen Vortrag gehalten. Ich glaube, Sie haben den auch gehört. Wir haben eine Teilnehmerin, die damals am Rechtssymposium war und selbst Betroffene war in der Leistungsablehnung, auch ein Stück helfen können, glaube ich. Wir haben immer wieder darüber diskutiert, wie kriegen wir das Thema versicherungsseitig hin? Und seine Idee und sein Wunsch ist es, die Versichertenhilfe e.V. Zu gründen, neben weiteren Hilfevereinen, die dann für Mieter oder auch andere Bereiche des Lebens zuständig sind.

Claus-Dieter Gorr [00:44:52]:
Er hat lange darum gebeten, dass ich da mitwirke. Ich habe mich jetzt entschieden, den Beirat zunächst zu verstärken und auf dem Weg mitzuarbeiten, bis wir auch für uns eine Neuordnung haben. Hier im Generationenübergang, wir sind jetzt in der Gründungsphase der Versichertenhilfe e.V. Und werden gemeinsam in Berlin auch in der Politik auf Seite des Verbraucherschutzes dann offiziell aufschlagen. Ich glaube, dass mein Wissen aus der Branche und aus der Branche kommend für die Versichertenhilfe mit Sicherheit ein ganz, ganz starkes Fund ist, das umzusetzen, was mir politisch als Premium Circle auch eher ein bisschen schwieriger gefallen ist, weil auch immer die Frage war, sind Sie Lobbyist? Da habe ich gesagt, ja, für die Verbraucher. Ach so, aber Premium-Circle ist von der GmbH. Ja, aber wir versuchen von innen aus der Branche heraus, die Verbesserungen hinzukriegen. Und der Hut ist da an der Stelle dann künftig ein anderer.

Claus-Dieter Gorr [00:45:50]:
Das ist so der eine Bereich und der andere Bereich, der für mich jetzt auf der Agenda steht, ist eine neue Gesellschaft, die sich mit alternativer Anlageberatung beschäftigt, also sozusagen der Gegenpart zur deutschen Lebensversicherung. Da werden die Versicherer wieder ihren Spaß mit mir haben. Da bin ich im Moment schon ziemlich weit, noch nicht so weit, dass das Konzept vollumfänglich steht, aber doch schon ziemlich weit. Das wird eine Gesellschaft sein, die sich auch möglicherweise nicht in Deutschland, sondern vielleicht in der Schweiz befindet. Wir haben das Konsortium der Partner im Moment so in der Auswahl, die alles an Produkten anbieten wird, nur keine Lebensversicherungen.

Maximilian Schroll [00:46:35]:
Da glaube ich, dass die Versicherer schon wieder ihren Spaß haben werden. Aber was bedeutet das dann für den Premium Circle in der Konsequenz?

Claus-Dieter Gorr [00:46:41]:
Ja, in der Konsequenz sind wir ja im Generationenübergang auf Marc und Marc hat ja so sein eigenes Konzept, wie er Premium Circle an der Stelle ausrichten will. Ich werde ihn da, wo er den Rat braucht, wenn ich endgültig sozusagen die Salten gewechselt habe, natürlich da unterstützen, aber Er wird dann die Verantwortung dafür tragen, klar. Und Premium Circle wird sich weiterentwickeln. Ich glaube, die Grundskills werden bleiben.

Marc Pirmin Gorr [00:47:07]:
Ja, definitiv. Das war auch das, was mich überzeugt hat. Das habe ich ja in unserem ersten Podcast auch erwähnt. Diesen Verbraucherschutz gehen. Ich habe gesagt, das, was wir hier tun, darf nicht in Rente gehen. Aber ich glaube, ich bringe doch mal so ein bisschen mehr diesen unternehmerischen Fokus, weil ich auch gesagt habe, was ich hier für einen Wissensschatz vorgefunden habe, und das kriege ich auch immer wieder gespiegelt. Also ich fange jetzt ungefähr seit roundabout, Seit einem Jahr stehe ich auch auf den Bühnen. Die sagen mir auch, wie lange sind Sie mit dabei, Herr Goer? 2 Jahre.

Marc Pirmin Gorr [00:47:35]:
Ich bin 20 Jahre schon dabei, aber das, was Sie wissen, gestern auch wieder bei einem Vorschau oder auch von vielen anderen, und das ist das, wo ich sage, das ist das Pfund von Premium Circle. Das sind unsere Daten, das ist unser Wissen. Und das möchte ich nicht mehr wie Fort Knox sozusagen verteidigen, sondern das möchte ich gerne auf den Markt bringen, damit deutlich mehr zu erreichen und natürlich auch deutlich mehr zu helfen. Das ist sozusagen auch mein Weg zur Branchenverbesserung. Ganz klar auch mit der Initiative der Premium Akademie, die eigentlich auch die Initiative von Premium Circle ist, mehr Qualität, mehr Qualifikation und auch mehr Transparenz in zugänglichen Geschäftsmodellen sozusagen, wirklich zum Schulungsdienstleister, damit wir alle da draußen aufklären, was brauchst du eigentlich in 1 qualitativ hochwertigen Beratung? Wie arbeite ich den Gesundheitszustand des Kunden nachhaltig auf, für stornofreies Geschäft sozusagen zu sorgen? Aber natürlich auch, was muss ich meinem Kunden alles erzählen? Es ist nicht alles Gold, was glänzt in der Produktebene. Welche Anbieter, die es natürlich benötigt, brauche ich denn eigentlich in meinem Produktportfolio? Wo unterscheiden die sich? Und das, was mein Vater auch gesagt hat, gerade im ersten Podcast, was hat GVM damals erfolgreich gemacht? Das ist einfach wirklich die offene und ehrliche Kommunikation an den Kunden, dass er versteht, huch, das ist ja kein Verkäufer, das ist ein echter Dienstleister, ein richtiger Überzeugungstäter, der mich in die Lage versetzt, eine transparente und nachhaltige Entscheidung für mich zu treffen. Und das ist das auch, was fürs Image braucht, damit es am Ende nicht heißt, typisch Versicherer hat mal wieder nicht geleistet, war mir schon klar, typisch Versicherungsvermittler, Hauptsache er hat was verkauft. Nein, wir müssen den Kunden darauf vorbereiten.

Marc Pirmin Gorr [00:49:16]:
Und das ist auch ein Kampf, wie gesagt, den ich gerne weiterführen möchte, seitens Premium Circle mit der Premium Akademie, aber natürlich bedeutet das unter anderem auch erstens die Aufklärung über die aktuelle Situation, aber die lässt sich auch nur gemeinschaftlich lösen, gemeinschaftlich verbessern und Da haben wir auch heute einige Ansatzpunkte genannt, wo wir ran müssen. Und ich kann spoilern, an der BU haben wir auch so 2, 3 Punkte, wo wir auch sagen, da müssen wir ran.

Maximilian Schroll [00:49:44]:
Marco, ich kann es auch spoilern. Lass uns dazu unbedingt noch mal eine eigene Folge aufnehmen, weil ich glaube, das ist für diejenigen, du hast es jetzt am Ende so schön nochmal aufgezeigt, all diese Begriffe, diese Transparenz, dieses wirklich dem Verbraucher orientierte, Das sind ja Bilder, die wird man niemals mit Versicherungen assoziieren. Also das ist wirklich was, wenn man das schafft, da eine Glaubwürdigkeit herzustellen und da tatsächlich diese Glaubwürdigkeit dann auch der Realität standhalten zu lassen, dann verändere ich tatsächlich was in der Wahrnehmung, weil es eben so ein starker Bruch mit der Erwartungshaltung ist und weil es alles ist, aber nicht das, was man mit Versicherungen so assoziiert. Und da würde ich aber sagen, lass uns da unbedingt nochmal die Zeit nehmen und da nochmal im Detail darüber sprechen, weil ich glaube, Das wäre ansonsten der Sache nicht gerecht, wenn wir das jetzt hier noch reinquetschen würden. Deswegen sind wir jetzt hier eigentlich auch schon wieder am Ende dieser Folge angekommen und ich kann euch beiden nochmal von Herzen Danke sagen für dieses sehr offene und sehr, sehr transparente, wie ich es gewohnt bin, von euch Gespräch. Ich glaube, es ist für die Zuhörer, hoffe ich, genauso spannend gewesen wie für mich. Und zwar jetzt in ein bisschen anderen Konstellationen, das dürft ihr beide dann auskarteln, aber the stage is yours.

Marc Pirmin Gorr [00:50:57]:
Ich glaube, im Endeffekt lassen sich Veränderungen nur gemeinschaftlich erreichen und wir müssen uns alle an einen Tisch setzen, alle Beteiligten wirklich im Sinne für unsere Zukunft in dieser Branche.

Maximilian Schroll [00:51:09]:
Was für eine spannende Folge. Vielen Dank euch fürs Zuhören. Schaltet auch nächsten Donnerstag wieder ein, Ladet euch den Podcast in euren Podcatcher runter, hört ihn auf dem Weg zur Arbeit und schaut bitte auch noch in den Show Notes vorbei. Da sind nämlich alle Infos zu unserem Gast, alle Verlinkungen. Vernetzt euch, tretet in Kontakt und lasst uns gemeinsam die Zukunft der Versicherungs- und Finanzwirtschaft gestalten.

People on this episode