Futurance: Zukunft & Versicherung

Innovation in der Vorsorge: Warum Gesundheit mehr ist als ein Benefit in Unternehmen

Maximilian Schroll / Florian Dismann Episode 77

In dieser spannenden Episode spricht Gastgeber Maximilian Schroll mit Florian Dismann. Florian zählt zu den Vorreitern, wenn es um innovative und nachhaltige Lösungen in der Versicherungs- und Finanzwirtschaft geht – mit besonderem Fokus auf betriebliche Vorsorge, Fachkräftemangel und moderne Gesundheitskonzepte für Unternehmen.

Im Gespräch erfahren wir, wie Florian sein klassisches Bankenwissen hinter sich ließ, warum Strukturvertrieb nicht sein Weg war und wie er gemeinsam mit seinem Partner Alexander eine frische Makler- und Beratungsgesellschaft aufbaute. Ein besonderes Highlight: Das Projekt Karriere Kick – ein kreatives Veranstaltungsformat, das junge Talente und Unternehmen ganz anders zusammenbringt als übliche Ausbildungsmessen.

Außerdem tauchen Max und Flo tief in Themen wie demografischer Wandel, Fachkräftemangel, Unternehmenskultur und die unterschätzte Bedeutung von Gesundheit und Vorsorge im Arbeitsalltag ab. Von notwendigen Paradigmenwechseln in der Personalführung bis zu konkreten Maßnahmen für betriebliche Gesundheit und betriebliche Krankenversicherung – diese Episode bietet zahlreiche Impulse für Führungskräfte und Brancheninsider gleichermaßen.

Freut euch auf echte Erfahrungsberichte, Best Practices und Florians Vision, wie Unternehmen Zukunft aktiv gestalten, Talente anziehen und mehr aus der Ressource „Mensch“ machen können. Viel Spaß beim Zuhören!

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Maximilian Schroll [00:00:00]:
Herzlich willkommen zum Futurants Podcast. Wir sprechen über die Zukunft 1 sehr traditionsreichen Branche. Wir sind nämlich der Überzeugung, dass es an der Zeit ist für echte Veränderungen in der Versicherungs- und Finanzwirtschaft. Und wer die Zukunft mitgestalten will, der muss hier zuhören. Hallo und herzlich willkommen zum Futurants Podcast. Mein Name ist Maximilian Schroll und ich freue mich sehr, dass ihr heute wieder eingeschaltet habt, denn ich habe heute einen Gast bei mir, auf den ich mich schon lange gefreut habe, den ich jetzt mittlerweile auch schon echt eine ganz schöne Zeit kenne. Es ist nämlich der wunderbare Florian Dismann. Flo, sehr, sehr schön, dass du hier bist.

Maximilian Schroll [00:00:36]:
Stell dich doch bitte unserer Community mal vor.

Florian Dismann [00:00:38]:
Danke für die Einladung, Max. Und ja, ich bin ja treuer Hörer von deinem Podcast drum, umso mehr freut es mich, dass ich heute da sein darf. Wie gesagt, mein Name ist Florian, Florian Dismann. Ich bin Geschäftsführer von der Deer Consulting GmbH und von der Finanzmarkter Bodensee Concept GmbH. Ich bin klassischer Markter, der sich zu dem Thema betriebsliche Vorsorge sehr, sehr stark einsetzt zum Thema Fachkräfte anziehen, Fachkräfte binden und Fachkräfte auch effizienter einzusetzen. Und ja, bin gespannt, was du heute für Fragen vorbereitet hast.

Maximilian Schroll [00:01:11]:
Flo, und da zu dem Thema will ich mit dir auf alle Fälle auch sprechen. Aber Erklär uns erstmal, wir haben es schon gehört, du bist Makler, Finanzmakler Bodensee Konzepte, Deer Consulting, hat schon mal zumindest der eine Name auch nahegelegt, dass du Makler bist, aber wie bist du denn überhaupt in die Branche gekommen?

Florian Dismann [00:01:27]:
Ja, ich glaube, da haben viele den gleichen Weg, den ich auch genommen habe über die Bank, 10 Jahre in der Bank gewesen, in der Kundenberatung, dort eigentlich das Fundament gesägt für die beratende Tätigkeit und die fachliche Kompetenz und dann wie viele eigentlich über den Strukturvertrieb gekommen Und habe dann aber relativ schnell gemerkt, dass Strukturvertrieb jetzt nicht so ganz mein Geschäftsmodell ist und habe dann mit meinem sehr, sehr geschätzten Partner Alexander die GmbH gegründet, weil wir uns einfach, ja wir sind jetzt nicht so die klassischen Strukturvertrieber, die da Strukturen aufbauen wollen, sondern wir wollten immer unser eigenes machen, unser eigenes Konzept aufbauen und da auch relativ frei agieren können. Und drum, ja, sind wir jetzt da, wo wir sind.

Maximilian Schroll [00:02:12]:
Sehr spannend, Flo. Aber jetzt würde mich noch interessieren, Wie war es denn in der Bank? Also was hat dich aus der Bank rausgetrieben, sage ich mal? Du hast dich ja dann bewusst auch für den Wechsel raus entschieden.

Florian Dismann [00:02:21]:
Ja, also das war relativ einfach. Also ich würde es fast unter dem Thema Wertekonflikt benennen, weil es einfach immer darum ging, es ging nicht, also ja, Es ging primär schon darum, die Leute gut zu beraten, aber es waren natürlich immer Produktvorgaben, dass man jetzt in gewissen Quartalen gewisse Produkte eher favorisieren sollte als Berater und das war nie so mein Stil. Ich bin immer davon ausgegangen, jeder Mensch hat ein individuelles Problem, was ich lösen kann auf finanzieller Ebene und wie ich das dann löse, das war dann eigentlich so meiner Kompetenz untergeworfen Und dann habe ich irgendwann gesagt, nee, das ist mir hier viel zu eng, viel zu viel auf gewisse Produkte. Und wie gesagt, ich wollte schon immer selbstständig sein, weil ich ein sehr freiheitsliebender Mensch bin. Und dann lag das einfach nahe auch rauszugehen, sich selber was aufzubauen.

Maximilian Schroll [00:03:18]:
Und dann über den Strukturvertrieb, da hast du schon gesagt, okay, ihr habt gemerkt, ihr kommt da sehr, also auch dort an die Grenzen der Gestaltungsmöglichkeiten. Seid nicht die klassischen Struckis, die dann Bock haben, sich da selber auch eine Struktur aufzubauen. Wie sah da der Prozess für dich und auch für euch, also dich und Alex aus? Wie habt ihr dann gemerkt, okay, jetzt ist der Punkt, an dem wir keinen Bock mehr drauf haben, sondern jetzt gehen wir den Schritt in Richtung Maklerschaft?

Florian Dismann [00:03:45]:
Ich glaube, das liegt ganz klar an der Unterstützung von der Führungskraft, dass wir irgendwann gesehen haben, das ist jetzt eher sogar eine Belastung für uns, weil es halt ja kein kein klassisches Leadership in dem Sinn war, sondern eher so, ja wie viele Einheiten schreibst du diese Woche? Und dafür eigentlich das halbe einkommen abzugeben ist ja das war für uns dann irgendwo war dann so ertrag und Ja risiko nicht mehr so in einem einklang und dann haben wir einfach gesagt jedes das also Macht macht für uns keinen sinn also da müssen wir einfach sagen okay es braucht vielleicht noch ein bisschen mehr Eigeninitiative da auch was aufzubauen weil als markter hast du halt keine strukturen mehr oder beziehungsweise musste hat alle strukturen erstmal aufbauen Und aber das war einfach der grund dass wir halt 0, 0 Mehrwert drin gesehen haben. Sonst war eher, was das angeht, eher ein teures Hobby dann zum Schluss.

Maximilian Schroll [00:04:38]:
Gibt uns mal eine Zeitachse dazu. Wann kam dann der Schritt, dass ihr gesagt habt, okay, jetzt gehen wir in die Maklerschaft? Was für ein Jahr war das?

Florian Dismann [00:04:47]:
Das war 2019, haben wir die GmbH gegründet, im Frühjahr.

Maximilian Schroll [00:04:50]:
Und habt ihr euch dann sofort auf betriebliche Vorsorge auch spezialisiert? Oder wie sah da der Schritt aus?

Florian Dismann [00:04:57]:
Wir kommen beide aus dem Kontext BAV und haben dort auch in der Bank beziehungsweise in der Versicherung schon einiges gemacht. Und klar haben wir gestartet als klassische Privat- oder Allfinanzmakler, nenne ich es jetzt einfach mal, und haben einfach versucht, die klassischen Probleme der Leute zu lösen und haben dadurch in einem in einem Prozess würde ich sagen immer mehr das Thema betriebliche Vorsorge auch in den Vordergrund gestellt. Drum haben wir auch 2 GmbHs, also eine wo wir einen relativ großen Privatkundenbestand drin haben und eine wo es eben wirklich darum geht betriebliche Vorsorge zu betreiben. Wir machen noch ein relativ großes Event jedes Jahr, dort ist es auch verortet und so haben wir das ein Stück weit thematisch auch abgegrenzt. Aber war auch ein Prozess, das haben wir uns nicht am Anfang so ausgedacht, sondern wie das Leben so spielt. Wege entstehen beim Gehen und dann hat sich das einfach so entwickelt, dass sich da einfach 2 Geschäftsfelder herauskristallisiert haben und sich dann auch in 2 GmbHs eigentlich auch niedergeschlagen haben.

Maximilian Schroll [00:06:00]:
Und jetzt hast du schon von dem Event gesprochen. Was macht ihr da?

Florian Dismann [00:06:03]:
Also wir machen den sogenannten Karriere Kick. Karriere Kick ist ein deutschlandweites Format, wenn es Ausbildungsmessen geht. Kannst du dir so vorstellen, es wird eine große Halle gemietet und dort stellt man 25 Tischkicker rein und außenrum kommen dann die Messestände und das Ziel dahinter ist nicht, dass die Unternehmen und die Kids dann einen ganzen Tag lang Tischkicker zocken, sondern das Ziel ist eine Kommunikation unter Menschen wieder herzustellen. Bei der klassischen Ausbildungsmesse ist es natürlich so, da kommt ein junger Mensch, der in der Regel sehr alten Menschen trifft, schon mal aufgrund der Demografie haben die Probleme ins Gespräch zu kommen, die trauen sich nicht so wirklich Und bei uns haben wir einfach über diesen zugelosten Spielplan direkt das Eis gebrochen. Das heißt, innerhalb von wenigen Minuten sind die auch alle per Du. Das heißt, die können ja auf Augenhöhe kommunizieren und dann können sie sich Gedanken machen, okay, was bietet denn das Unternehmen für Jobmöglichkeiten an. Aber wir schaffen sozusagen die Basis für eine gute Kommunikation und das ist einfach der Eisbrecher.

Maximilian Schroll [00:07:08]:
Wie lange macht ihr das schon?

Florian Dismann [00:07:11]:
Wir haben das Projekt angefangen tatsächlich in Corona-Hochzeit 2020, Ende 2020 glaube ich, haben wir den den Vertrag unterschrieben und das erste Event hat dann stattgefunden, was natürlich ein sehr sehr großer administrativer Aufwand auch ist, 2023. Das heißt wir gehen jetzt in das dritte Jahr. Im Oktober ist es das dritte Mal. Und jedes Jahr natürlich mehr Unternehmen, mehr Schüler. Und das war auch unser Go-to-Market sozusagen. Also wir sind der Meinung, wir müssen den Unternehmen, was bieten erstmal in Vorleistung gehen und uns dadurch attraktiv machen. Und das war eben unsere Vorleistung, dass wir gesagt haben, wir unterstützen die Unternehmen bei einem Thema, was extrem wichtig ist, und zwar das Thema Nachwuchs und werden dadurch einfach relevant für die Unternehmen.

Maximilian Schroll [00:08:01]:
Wenn du jetzt da an die Anfangszeiten vom Karrierekick denkst und an die ersten Gespräche mit den Unternehmen, die ihr dann auch als Aussteller gewinnen konntet, wie haben die da so darauf reagiert? Also ich stelle mir das jetzt gerade so vor, man sitzt da mit einem etwas zugeknöpften Geschäftsführer aus einem mittelständischen Unternehmen am Bodensee, der ja doch vielleicht jetzt nicht der Alleroffenste ist für solche neuen Ideen und man pitcht dem dann diesen Vorschlag. Wie waren da so die Reaktionen? Haben die das sofort verstanden?

Florian Dismann [00:08:33]:
Also da muss ich auch sagen, da sind wir total blauäugig reingegangen im Nachhinein betrachtet. Wir haben das Konzept gesehen und waren total schockversiebt und haben gesagt, das müssen uns die Unternehmen doch aus den Händen reißen. Also wir müssen ja schauen, dass wir nicht innerhalb von einem Tag ausverkauft sind. So wie so ein Robbie Williams Konzert oder sowas. Aber tatsächlich war die Euphorie gar nicht so wahnsinnig groß. Also wie du schon gesagt hast, da waren erstmal so die Zweifel und die Bedenken, ob das überhaupt Sinn macht, ob das halt funktioniert und das war, da muss man echt gegen Windmühlen kämpfen am Anfang und was natürlich auch immer so ein Thema war, wir sind erstmal mit einem Vertrauens nicht Vorsprung, sondern oder Vorschuss, sondern eher so einen negativen Vertrauensvorschuss haben wir bekommen, weil halt das Thema Finanz in unserer Firma drin steckt. Und dann haben wir natürlich am Anfang uns erstmal erklären müssen, dass wir jetzt nicht irgendwelche trojanischen Pferde aufbauen, dann Kunden zu gewinnen. Und das war tatsächlich echt auch schwierig und uns ist dann auch von vielen Seiten nahegelegt worden, eben die Messe einfach auszusagen in eine separate GmbH.

Florian Dismann [00:09:43]:
Und dann ist auch der Schritt dahingehend vollzogen worden, dass wir das auch in die beratende GmbH reingepackt haben. Und ja, aber es war tatsächlich kein leichter Beginn. Was uns extrem geholfen hat, waren zum Schluss tatsächlich, dass die Wirtschaftsförderung hier im Landkreis extrem an uns geglaubt hat, weil sie das Konzept auch spannend fand und wir dann einfach in einem Kooperationsmodell einfach gearbeitet haben. Und ja, das war dann tatsächlich echt auch ein großer Meilenstein für uns.

Maximilian Schroll [00:10:16]:
Und haben die Unternehmen, die ihr da gewonnen habt, sofort verstanden, was das Problem oder verstehen die das Problem rund das Schlagwort Fachkräftemangel? Also ich meine, vielleicht hier auch noch dazu gesagt, ihr habt ja auch ein Buch dazu geschrieben, da möchte ich nämlich auch gleich noch mit dir dazu sprechen, aber verstehen die Unternehmen, die ihr für den Karrierekick gewinnen konntet, wissen die, was der demografische Wandel bedeutet? Wissen die, dass bis 2060 ungefähr 12 Prozent des Erwerbspersonenpotenzials einfach zurückgehen? Ist es denen klar oder ist es für die eher so, wir haben halt jetzt gerade das Problem und jetzt gerade müssen wir das lösen, aber gar keinen Blick eigentlich für den systemischen Zusammenhang, den es da gibt?

Florian Dismann [00:10:54]:
Ich glaube, da braucht man jetzt relativ lang für die Antwort.

Maximilian Schroll [00:10:58]:
Wir haben Zeit.

Florian Dismann [00:11:00]:
Es kommt wie immer im Leben echt drauf an, muss ich sagen. Bestes Beispiel, ich war gestern auf 1 klassischen Karrieremesse und war total geschockt, als ich die Aussteller gesehen habe. Die findet hier in der größten Messehalle eigentlich statt, hier in der Region. Und im letzten Jahr, also letztes Jahr, waren sogar die Oberränge, waren voll mit Ausstellern, also wirklich nicht nur die normale Etage, sondern auch oben der ganze Balkon sozusagen voll genagelt mit Ausstellern und dieses Jahr waren oben gar keine Aussteller und unten waren gefühlt nur die Hälfte Aussteller. Das heißt, der Indikator ist sozusagen Krise und Krise bedeutet einsparen, einsparen bedeutet okay, keine Budgets mehr vermessen, aber wenn ich halt tatsächlich bei Ausbildungs- oder Azubi-Gewinnung spare, weil ich halt aktuell in 1 Krise bin, ja, einerseits verständlich, aber andererseits säge ich mir halt noch mehr meinen eigenen Arzt ab.

Maximilian Schroll [00:12:03]:
Und ich finde, das sagt ja auch ein bisschen was darüber aus, wie man über seine Mitarbeiter, also über den Produktionsfaktor Arbeitskraft, über die Menschen, die in den Unternehmen arbeiten, denkt. Also, dass man es natürlich sehr als einen Kostenfaktor versteht, aber weniger als ein Investitionsgut, was natürlich bei Auszubildenden eigentlich noch viel klarer ist, weil da weiß ich, ja hey, da zahle ich erstmal die Auszubildenden und muss mich darum kümmern, dass die danach auch bleiben und ich nicht einfach nur in die Ausbildung investiert habe und dann in die Röhre schaue, sondern dass ich davon dann auch tatsächlich profitiere. Was glaubst du denn, warum haben die Unternehmen diesen Blick auf ihre Mitarbeiter, wie sie ihn denn haben? Habt ihr da Erfahrungswerte aus den Gesprächen mit Ausstellern hinter dir, die Leute, die es nur auf der Tonspur hören? Interflow ist eine Wand vom Karrierekick mit ganz verschiedenen Sponsoren. Da würde mich auch interessieren, Was ist von denen so das Feedback? Wie sehen die da auf diese Situation? Wie blicken die selber auf den Faktor Mensch, auf die Arbeitskraft und auf das Thema investieren in die eigene Arbeitskraft?

Florian Dismann [00:13:15]:
Also die Logos, die da hinten hängen, die sind ja in der Regel recht groß. Das heißt beim Karrierekick haben wir tatsächlich vom kleinen Handwerksbetrieb bis zum Milliardenkonzern wirklich alles dabei, auch von Behörden, Verwaltung, Kommunale, Arbeitgeber, also wirklich komplett querbeet und da stellt sich schon tatsächlich raus die Leute die sagen okay ich gehe auf einen Karriere Kick, die haben auch eine gewisse Offenheit für das Thema, die wissen auch okay ich muss heute Menschen anders ansprechen als ich es vor 30 Jahren gemacht habe. Das ist glaube ich auch bei uns in der Finanz- und Versicherungsbranche so, dass ich einfach nicht mehr mit den klassischen Werkzeugen von vor 30 Jahren unterwegs sein kann. Und da geht es einfach schon mal los mit dieser Einstellung, wie spreche ich Leute an, wie behandle ich Leute und wie ist auch mein Verständnis von Mitarbeitern es gibt auch Unternehmen die sagen ja die Mitarbeiter die wollen immer nur und jetzt wollen die noch mehr Geld Und die kriegen doch schon so viel und Mitarbeiter ist einfach immer so der Buhmann der einfach nur Geld kostet Aber Unternehmen die wirklich gesehen haben dass Mitarbeitende eigentlich ihr ja ihr Fundament ihres Erfolgs sind Die profitieren halt egal in welcher Krise Da sind wir wieder bei den abgedroschenen Floskeln. Die Krise ist nur für den eine Krise, der sie so sehen will. Und ja, es steht und fällt tatsächlich im Kern mit der Einstellung. Und wenn ich halt meine Mitarbeiter wirklich nur als Kostenblock sehe, dann werde ich natürlich auch nix in die investieren und werde auch natürlich keinen so einen positiven Ertrag haben, weil dann habe ich halt diese 19, 1 Fehltage im Schnitt, wie die Techniker Krankenkasse jetzt gerade wieder ihren Report veröffentlicht hat. Es musste ja mal reinziehen 19 Tage krank.

Florian Dismann [00:15:04]:
Das heißt, wenn ich jetzt eine Firma mit 100 Mitarbeitern habe, das ist also wie gesagt, das geht das geht ja in die in die Jahre schon rein, was ich da was ich da verschwende nur durch Krankheit. Und komischerweise gibt es ja auch Firmen, die haben halt 4 oder 5 Krankheitstage. Und die haben jetzt auch keine wahnsinnig viel bessere Gesundheitsversorgung, sondern die haben einfach einen anderen Ansatz und eine andere Kultur im Unternehmen.

Maximilian Schroll [00:15:29]:
Ja, ich glaube, Das ist sowieso ein wahnsinnig unterschätztes Risiko. Dieses Thema Krankenstand, du hast es gerade angesprochen, ich glaube, wir sind gerade über die Branchen hinweg so bei ungefähr 5, 5 Prozent Krankenstand, wenn ich mich nicht täusche. Das, glaube ich, habe ich im DRK-Report gelesen. Und natürlich das Thema Psyche, das da immer mehr für längere Ausfallzeiten sorgt. Sind tatsächlich auch, ist die Hauptursache für Frühverrentung, sind die längsten Ausfallzeiten und natürlich auch mit einem sehr hohen Wiedereingliederungsaufwand dann auch verbunden. Die Leute sind dann meistens auch nicht mehr so belastbar, wie sie es vorher waren, wenn sie zurückkommen, wenn sie denn überhaupt zurückkommen. Und wenn man jetzt diese Sachen in Einklang bringt oder in Zusammenhang bringt mit dem Thema Fachkräftemangel und dieser demografischen Perspektive. Also dass wir Stand heute schon 35 Prozent der Belegschaften haben, die 50 Jahre und älter sind und das bis 2035 fast jeder zweite Beschäftigte über 50 sein wird.

Maximilian Schroll [00:16:35]:
Das heißt doch eigentlich, Flo, wenn ich das richtig verstehe, dass die Investition und dass dieses Umdenken Mitarbeiter nicht mehr als Kostenblock zu sehen, sondern sich ernsthaft die Frage zu stellen, ey, wenn jetzt morgen alle weg wären, was wird denn von meinem Unternehmen noch übrig bleiben? Und ich denke, bei den meisten Unternehmen ist die Antwort ziemlich klar, recht wenig. Mit diesem Wissen, was bedeutet es strategisch für Unternehmer, die jetzt gerade diesen Podcast hören und sich sagen, okay, Ich habe das Problem jetzt verstanden oder erkannt, dass es ein Problem gibt. Wie komme ich ins Handeln? Was kann ich denn überhaupt tun?

Florian Dismann [00:17:07]:
Ich glaube, man sieht das immer viel zu kompliziert und zu wenig pragmatisch. Also da macht man immer viel zu viel Wissenschaft, finde ich, draus aus dem Personalthema. Ich glaube, wenn man es wirklich mal ganz pragmatisch runter bricht, dann haben wir eine gewisse Anzahl an potenziellen Menschen, die in unserem Land arbeiten können. Und wir können das ja schon prognostizieren. Wir werden in 20 Jahren die älteste Volkswirtschaft der Welt sein. Das heißt, wir werden sogar noch älter als Japan sein und dann wissen wir doch schon zumindest was da sein wird. Also klar gibt es eine gewisse Migration, die würde ich jetzt aber mal ein Stück weit auch ausklammern. Mit der würde ich jetzt nicht rechnen.

Florian Dismann [00:17:45]:
Das ist gut, wenn wir Fachkräfte aus dem Ausland dazu bekommen, aber wenn wir einfach mal mit dem rechnen, was wir haben, dann wissen wir ja, wie viel potenzielle Mitarbeitende gibt es denn überhaupt. Das heißt, es werden nicht weniger, es werden nicht mehr, es werden weniger und wenn ich weiß, ich muss in Zukunft mit weniger Menschen rechnen, dann muss ich doch schauen, dass das was da ist, so effizient wie möglich eingesetzt ist. Das heißt, die Leute die da sind, wenn ich jetzt 100 Mitarbeiter habe und in Zukunft nur noch 50 habe, dann muss ich gucken, dass die 50, die da sind, dass es denen geht wie in Abrahams Schoß, dass die, dass die die bestmögliche Gesundheitsversorgung bekommen, dass die vor allem auch Vorsorge machen, dass die gar nicht erst in die Versuchung kommen, eine größere Krankheit zu bekommen, gerade auch was das Thema Psyche angeht und den restlichen Teil, den ich einfach über Mitarbeitende nicht mehr abdecken kann, weil ich sie nicht habe, muss ich einfach schauen, dass sie über Technologie die Rücke geschlossen bekommen. Aber wirklich, also die Kernmessage ist relativ einfach. Wir werden weniger Leute haben, die arbeiten können. Das heißt, wir müssen die umso mehr pflegen.

Maximilian Schroll [00:18:56]:
Ja, absolut. Also das Statistische Bundesamt weist da eine Veränderung im, genau das, was du beschreibst, nennt sich Erwerbspersonenpotenzial. Also Leute, die entweder arbeiten oder arbeiten könnten. Und da haben wir einen Rückgang im Zeitraum von 2023 auf 2060 5 Millionen. Also das sind diese knapp 12 Prozent und das bedeutet ja im Umkehrschluss dann auch, und das ist total logisch, was du sagst, okay, weniger Arbeitskraft bedeutet, die vorhandene Arbeitskraft wird mehr wert, hat einen höheren Wert, vor allem die Fachkraft, die vorhanden ist. Bedeutet aber auch aus 1 unternehmerischen betriebswirtschaftlichen Risikomanagement Perspektive, dieses Risiko wird für mich viel größer, für Abwanderungen, für aber auch genau das Thema, das du genannt hast, nämlich Krankheit, Gesundheit, längere Ausfallzeiten und so weiter und so fort. Was ist denn da dein Eindruck? Wie blicken denn die Unternehmen auf das Thema Gesundheitsversorgung aktuell? Haben die verstanden, dass die Investition in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter, eine Investition in die Produktivität des eigenen Unternehmens und auch in die Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens ist? Oder glaubst du, oder ist es dein Eindruck, dass es da eher noch mehr Kommunikation braucht, das verständlich und klar zu machen?

Florian Dismann [00:20:15]:
Also ich will jetzt nicht pauschal Aussagen treffen, weil es gibt sicherlich Unternehmen, die haben diesen Switch total gut für innerlich, dass die Gesundheit der Mitarbeitenden komplett korreliert mit ihrem Unternehmenserfolg. Aber ich sehe tatsächlich in der Praxis extrem viele Unternehmen, die zum einen die AU-Tage beziehungsweise die krankheit der mitarbeiter als als ja unverhandelbar oder gottgegeben irgendwie Ansehen dass sie einfach sagen okay ich ich bin ja arbeitgeber ich bin jetzt nicht den ihr arzt oder irgendwas sondern wenn die krank Sind dann sind die halt krank unter dem motto Und wenn man über das Thema Gesundheit spricht, dann heißt es immer, ja, keine Ahnung, man kann ja mal einen Yoga-Kurs oder irgendwas machen. Also diese klassischen Insel-Lösungen. Aber ich habe auch letztens wieder mit jemand gesprochen, der sehr, sehr hochrangig in der Wirtschaft verortet ist oder verankert ist hier in der Region und habe darüber gesprochen, dass es mittlerweile ja Möglichkeiten gibt, über Gamification Mitarbeiter so zu aktivieren, dass sie Sport machen und es gar nicht merken, weil sie so viel Spaß daran haben und auch noch einen kleinen Wettbewerb draus machen. Und selbst in so einem Gespräch war es schwierig zu transportieren, dass die Gesundheit eigentlich der erfolgsentscheidende Schlüssel in Zukunft sein wird. Da war einfach nur die Rückfrage, ja, aber was hat denn jetzt gesundheit mit wirtschaft zu tun und dann habe ich gesagt okay wir wir lassen jetzt einfach den satz mal im raum stehen und warten einfach mal 5 sekunden und sagen nix und dann in dem moment hat es hat es glaube ich auf der anderen Seite so ein Stück weit Krieg gemacht und dann kam erst mal so das Bewusstsein okay stimmt eigentlich wenn ich ja wenn ich ja mehr gesunde Mitarbeiter habe dann kann ich auch mehr produzieren und dann bin ich auf einmal wieder wettbewerbsfähig

Maximilian Schroll [00:22:02]:
sehr schön

Florian Dismann [00:22:02]:
das ist total spannend Also zum einen Mal würde ich glauben, dass ja, auch wieder das Thema Einstellung, dass das Thema Gesundheit die letzten Jahrzehnte einfach gefühlt nicht präsent war in Unternehmen und die jetzt einfach gefühlt überrannt worden sind mit den hohen Krankheitstagen auch und diesen ganzen psychischen Herausforderungen durch Corona und die ganzen anderen Stressfaktoren, die Unternehmen da ein Stück weit auch hilflos sind, weil halt jeder BGM, BGF, Benefits, was auch immer in die Unternehmen rein treiben will und versucht da, ja die eierlegende Wollmilchsau zu implementieren und ja trotzdem das Bewusstsein zu schaffen, dass die Mitarbeitenden einfach der wichtigste Faktor sind. Es geht dir ja auch so, wenn du jetzt Rennpferde im Stall stehen hast wenn du es für 1000000 Euro und Rennpferd hast da guckst du doch auch dass es dem gut geht Das da stellst du doch auch nicht in Obstkorb hin Oder sagst hier hast du einen Tischkicker oder darfst du am Abend mit mir auf dem Afterwork ein Bier trinken. Also diese ganzen Shine-Benefits. Und du guckst doch, hey Pferd, was muss ich machen, dass du noch fitter bist, dass du noch schneller rennen kannst, dass du noch besser erholt wirst. Und ja, da ist es in dem Kontext ist es logisch, aber in der Arbeitswelt ist das Thema Gesundheit gefühlt nicht präsent.

Maximilian Schroll [00:23:26]:
Wir sind ja beide im Thema auch ziemlich drin Flo und Ich habe hier auch Zahlen, die genau das, was du sagst, perfekt unterstreichen. Zum einen 36 Prozent der Menschen in Unternehmen, also der Mitarbeitenden in Unternehmen, haben nur Zugang zu betrieblichen Gesundheitsförderungsangeboten. Und das, obwohl ein betriebliches Gesundheitsmanagement mit wirklich Maßnahmen, die auf tatsächlich auch einen Impact ausgerichtet sind. Also ich meine jetzt nicht, ohne despektierlich zu sein, irgendwie die Sehhilfen und die Massagen und so weiter und so fort, Die haben auch natürlich einen Impact, aber das sind jetzt nicht Maßnahmen, die direkt darauf abzuzielen, rauszufinden, bin ich schon krank, sorgt mein Lebensstil in der Zukunft wahrscheinlich dafür, dass ich eine bestimmte Krankheit bekomme, was kann ich dagegen tun, Wie komme ich schnell zu einem Facharzt? Wie bekomme ich schnell einen Psychologentermin? Und so weiter und so fort. Also all die Sachen, die wirklich einen direkten Impact auf Ausfallzeiten auch haben. Und diese Zahl finde ich krass, weil diese Art, also diese zweite Art von betrieblichem Gesundheitsmanagement und betrieblicher Gesundheitsförderung, die ich gerade beschrieben habe, die senkt AU-Tage bis 30 Prozent. Und das sind Zahlen, die für Unternehmen eigentlich sofort bedeuten sollten, wenn wir das noch nicht machen, dann ist da der Hebel, gleichzeitig Kosten zu sparen und Produktivitätssteigerungen zu realisieren. Und ich habe leider die Zahl jetzt nicht parat und auch nicht im Kopf, was denn eigentlich das Thema Lohnfortzahlung für einen Schaden bei Unternehmen anrichtet.

Maximilian Schroll [00:25:01]:
Weiß nicht, hast du die vielleicht zufällig gerade im Kopf oder vor dir liegen? Das fände ich nämlich auch nochmal spannend in dem Kontext.

Florian Dismann [00:25:07]:
Ja, ich glaube es waren die, ich glaube die knapp 80 Milliarden Euro. Aber der allgemeine volkswirtschaftliche Schaden, der geht in die hunderte millionen euro also verlust der wertschöpfung die 200 milliarden meine ich also Exorbitante zahlen aber ich glaube es geht immer los mit dem thema ich biete dir was an zum Thema Gesundheit der Mitarbeitenden, was dir langfristig was bringt, aber du musst im ersten Step was investieren, du musst Geld in die Hand nehmen, du musst dich verändern, du musst deine Denke ändern und ich glaube, das fällt den leuten immer noch extrem schwer weil sie vielleicht selber Nicht den bezug zur zur gesundheit haben und sagen ja ich bin selber 30 kilo übergewichtig Und ich habe selber ich rauch eine schachtel kippen am tag Ich bin total gestresst und das geht gefühlt jedem so und dass die dann gar nicht den das Bewusstsein haben, wie es denn sein könnte, wenn es nicht so wäre. Also wenn man auf einem Schlag auf einmal 30, 40, 50 Prozent leistungsfähiger ist, sich besser fühlt und bessere Arbeit abliefert. Und dieses Thema Geld in die Hand zu nehmen, gerade in schwierigen Zeiten nach Corona mit Krieg, Energie, Zinsen, Fachkräftemangel, da wirklich Geld in die Hand zu nehmen für eine Maßnahme, die sich erst in ein paar Jahren wahrscheinlich auszahlt. Beziehungsweise erst nach einem Jahr würde ich behaupten, kann man schon große Ergebnisse sehen. Aber diesen Switch, ich glaube, da sind die Leute aktuell noch eher geneigt zu sagen, okay, dann kriegen die Leute halt eine Kreditkarte als Benefit und dann freuen die sich auch ein bisschen und von der Kreditkarte können sie sich ja auch eine Packung Aspirin kaufen.

Maximilian Schroll [00:26:57]:
Und jetzt sind wir schon auch genau beim nicht nur Thema betriebliche Gesundheitsförderung, sondern auch der betrieblichen Krankenversicherung in dem Kontext. Jetzt muss man auch dazu sagen Flo und das wissen wir beide, dass die Zahlen, die wir jetzt zum Beispiel genannt haben, natürlich auch von vielen Vertrieblern genutzt werden, BKV zu platzieren. Ich meine die Marktdurchdringung hat sich in den letzten Jahren verdreifacht, ist nach wie vor der Wachstumsmarkt in der Branche und ich glaube das sieht man auch, wenn der Branchenprimus Allianz jetzt mit so einem Produkt auch an den Start geht, wo man wirklich sagen muss, wow, das ist schon ziemlich, ziemlich stark und damit lässt sich wirklich ziemlich viel machen. Aber warum ist denn der Effekt und den haben wir auch schon darüber gesprochen, vielleicht ist das als Kontext für die Zuhörer, dass wir beide die Erfahrung gemacht haben, wenn wir mit Unternehmen sprechen, die sich mit dem Thema schon befasst haben oder dies vielleicht sogar schon eingeführt haben, aber halt total enttäuscht sind, dass nichts in Kraft getreten ist von dem, was ihnen versprochen wurde. Weil man eben sieht, der Bundestrend, branchenübergreifend, Der setzt sich weiter fort. Wir hatten in 2023 den Peak, was Krankenstand anging. Jetzt einen minimalen Rückgang, aber es ist nicht zu erwarten, dass es sich so fortsetzt, sondern wenn man mal alle Unsicherheitsfaktoren, die einen gerade umgeben, plus natürlich Umwelteinflüsse, plus natürlich solche Sachen auch wie Hitze. Ich finde es Wahnsinn, was es für einen Einfluss schon heute hat.

Maximilian Schroll [00:28:21]:
Ich meine 22, 9 Prozent der Leute fühlen sich stark belastet und mehr als 50 Prozent sagen, wenn es so heiß ist, dann kann ich nicht so gut arbeiten wie gewohnt. Also die Sachen, die werden ja auch noch mehr. Das ist ja nicht so, dass das sich wieder entspannt. Und dann sind meiner Erfahrung nach viele eben, die eine BKV implementiert haben und dann gedacht haben, cool, jetzt habe ich das und jetzt machen das meine Mitarbeiter. Die können da ihr Budget ausschöpfen, so wie sie möchten und dann wird sich das positiv auf meine Zahlen auswirken und so wie es mir eben der Vermittler auch gesagt hat. Warum scheitert denn deiner Meinung nach oder woran scheitert denn genau diese Art von BKV Umsetzung?

Florian Dismann [00:29:03]:
Also ich glaube BKV ist so das innovativste und vor allem wertstiftendste Produkt oder Konzept, was die letzten Jahrzehnte in der Versicherungswirtschaft aus der Wiege gehoben wurde. Also ich bin ein mega Fan von dem Thema BKV und ich durfte auch als als Redner beim Biomaxcon Kongress von Christian Schwalb sein vor einigen Tagen, wo wirklich auch die die führenden Markter im Bereich betriebliche Vorsorge eben vor Ort waren Und dort haben wir auch immer über das Thema diskutiert, dass ein Produkt oder ein Konzept, was so durchschlagsfähig ist, warum das trotzdem nicht von jedem Unternehmen mit Kusshand den Vermittlern aus der Hand gerissen wird. Und ich glaube, es liegt daran, dass viele Vermittler, die sich jetzt nicht darauf spezialisiert haben, sich denken, ja das ist ja ein einfaches Produkt, das kann ich einfach vermitteln und tun das dann auch vielleicht und dann denken die sich, ja es ist ja schön, jetzt hat die Firma das und ich bin ja raus als Vermittler. Aber dass die, dass das eigentlich eher eine tickende Zeitbombe ist, was solche Leute machen, wird gar nicht gesehen, weil die BKV besteht ja nicht darin, einen Vertrag zu platzieren, sondern die BKV lebt ja von der Erlebbarkeit. Und das heißt, der Versicherer wird da natürlich aus eigenem Interesse nie sagen, ich aktiviere jetzt die Mitarbeiter, dass die ihre Budgets ausschöpfen, dass die zum Arzt gehen, dass die sich Sachen holen, die sie fitter machen, sondern dieses Delta, diese Lücke, das ist absolut Sache vom Vermittler, die Unternehmen dahingehend zu unterstützen, dass die Mitarbeitenden die Budgets ausschöpfen, dass die Mitarbeitenden auch Maßnahmen machen und In der Praxis sind die Unternehmen tatsächlich so überlastet aktuell, gerade auch die Personalabteilung, die haben gar keine Kapazitäten, zu sagen, ja jetzt haben wir was eingeführt, jetzt müssen wir uns auch noch darum kümmern, dass die jeden Monat daran erinnert werden. Und das ist gerade unser Ansatz, wo wir sagen, wenn wir das nicht erlebbar machen dann ist die dann ist die bkv nix wert Wenn wir ehrlich sind was was passiert denn wir führen die bkv einsagen ja Du sparst dadurch 2 krankheitstage im schnitt Nach einem Jahr sprichst du mit der Firma und die sagt ja aber die Krankheitstage sind jetzt 1 mehr als vorher das heißt ich habe eigentlich ein negatives Versprechen von 3 Krankheitstagen Und dann kannst du dir vorstellen was die Unternehmung mit dieser BKV macht das heißt sie haben ein total negatives Bild im Kopf zum Vermittler. Sie haben sich total aufgeregt, weil sie ganz viel Geld ausgegeben haben, von der Maßnahme, die gar nichts bringt. Und die Belegschaft findet es auch nicht toll.

Florian Dismann [00:31:42]:
Das heißt, der wirkliche Wert von der BKV liegt darin, die Mitarbeitenden so zu ins Boot zu holen und ihnen so zu kommunizieren, dass sie auch erkennen, was ist es überhaupt, wie kann ich es nutzen und wie verbessert es mein Leben dadurch. Und nur wenn uns das gelingt, ist die BKV auch was wert.

Maximilian Schroll [00:32:00]:
Absolut, stimme ich dir zu 100 Prozent zu und du hast vorher auch schon das wichtige Wort, den wichtigen Begriff Gamification mit ins Spiel gebracht. Das ist ja, also Kommunikation entlang der BKV fängt ja nicht an ab, okay jetzt ist es eingeführt, sondern das fängt ja schon vorher an. Und wir haben unterschiedliche Unternehmensgrößen, wo verschiedene Entscheidungsfindungswege da sind, wo verschiedene Stakeholder integriert werden müssen. Habe ich einen Betriebsrat dabei? Wen aus der Belegschaft nehme ich denn auf was für eine Art und Weise mit. Jetzt hast du da ja auch ein Kommunikationsformat in petto, was sehr sehr hilfreich ist für alle, die das Thema Gesundheit und Unternehmen, also diesen Zusammenhang noch nicht erkennen, noch nicht verstehen. Erzähl uns doch mal, wie kann Lego Series Play, erstmal was ist es, und wie kann Lego Series Play dabei helfen, diese gedanklichen Brücken zu bauen, den Menschen in dem Unternehmen klarzumachen, egal ob du jetzt Inhaber bist oder ob du Arbeiter bist. Am Ende habt ihr beide ein Interesse an der Gesundheit des Arbeiters, nämlich aus der Sicht des Inhabers, weil deinen Produktionsfaktor, den brauchst du, überhaupt produktiv sein zu können. Und ganz banal auf Seite des Arbeiters, weil es deine Gesundheit ist, weil du nicht krank werden willst, weil du nicht über Jahre leiden möchtest und so weiter und so fort.

Maximilian Schroll [00:33:22]:
Was für eine Brücke kann LEGO Serious Play darbieten?

Florian Dismann [00:33:26]:
Ja, ich glaube, ich erkläre es erstmal ganz kurz in 2 Sätzen für Leute, die es noch nie gehört haben. Also Lego Serious Play, wie der Name schon sagt, so ernsthaftes Spielen, ist eine Methodik, die von Lego selber entwickelt wurde in den 90er und 2000er Jahren. Da ging es darum, dass Lego in 1 sehr, sehr starken Krise war und sich die besten Berater der Welt geholt hat, ihren Turnaround, ihre Restrukturierung zu schaffen und haben irgendwann gemerkt, okay die Methoden, die wir da bekommen aus diesen Köffern von diesen hochbezahlten Managern, die bringen uns gar nicht so viel und haben dann tatsächlich ihre eigene Methode entwickelt und sie sagen heutzutage zu Lego Series Play, denken mit den Händen. Das heißt, du kannst es dir so vorstellen, jeder bekommt ein vorgefertigtes Set an Steinen und dann kannst du in einem Workshop Format einfach Probleme lösen, Innovation herbeiführen, Teambuilding schaffen. Also du kannst es für diverse Möglichkeiten nehmen, also immer wenn es große Herausforderungen geht in einem Kontext von der Organisation, kannst du diese Methodik verwenden. Das heißt, du hast eine Problemstellung zum Beispiel, wie wollen wir zukunftsfähig sein in 2030 zum Beispiel. Und dann versucht jeder diese Idee mit den Händen in einem Modell zu bauen und präsentiert diese Modelle dann seinem Kollegen. Und dass es funktioniert, ist denke ich bewiesen, weil jeder Konzern auf der Welt hat diese Methode in den letzten 20 Jahren sicherlich schon ein oder 2 mal verwendet und ich habe es selber dann, weil es mich so fasziniert hat, weil ich selber eine sehr, sehr große Verbundenheit zu Sego habe, habe mich selber eben ausbilden lassen und habe das jetzt schon mit mehreren Organisationen eben ja auch getestet beziehungsweise durchgeführt und das größte Projekt war eigentlich letztes Jahr mit einem Versicherer zusammen mit der Versicherungskammer Bayern.

Florian Dismann [00:35:20]:
Die haben auch gesagt BKV ist ein wahnsinnig tolles Thema, aber wir brauchen ein Tool, das in die Vermittlerschaft rein zu bringen. Und dann haben wir gemeinsam eine Roadshow gemacht über 7, 8 Standorte in Deutschland und haben jeweils 20 ausgesuchte Markterinnen und Markter zu dem Thema eingeladen und wir haben dann wirklich so 7, 8 mal jeweils mit diesen 20 Menschen das Format eben durchgeführt und haben natürlich die die krassesten Aha-Momente dadurch produziert, weil wir auf einmal nicht nur unseren Kopf zum Denken haben, sondern wir haben auch unsere Hände zum Denken und wir haben unsere Augen zum Denken und wir schaffen das auch in dem Kontext, den Mitmenschen zu kommunizieren. Und das ist echt ein wahnsinnig spannendes Tool, wo man einfach mal aus seinen festgefahrenen Strukturen im Kopf ausbrechen kann, weil man auf einmal was in der Hand hat und auch was zeigen kann von seinen Gedanken. Und plötzlicherweise ist mir gerade noch aufgefallen, ich habe ja vorhin vom Biomaxcon-Kongress von Christian Schweiber erzählt, dort habe ich das auch ausprobiert mit 3 mutigen Freiwilligen im Podium Und das war auch absolut faszinierend, was die da für Modelle gebaut haben, mit denen ich niemals gerechnet hätte, dass da so kreative Lösungen rauskommen.

Maximilian Schroll [00:36:44]:
Mega. Also ist, glaube ich, jetzt jedem klar, was da auch mit Gamification-Ansatz gemeint ist. Und das ist natürlich vor der Einführung von der BKV. Jetzt gibt's aber noch die Möglichkeit, das Ganze auch im Nachgang zu gamifizieren, spielerisch zu gestalten und eben auch kommunikativ so aufzubauen, dass die Mitarbeiter immer wieder präsent bekommen, was kann ich denn eigentlich nutzen, wo kann ich das nutzen, wie kann ich das nutzen, was muss ich tun und eben immer wieder aktiviert werden. Was ist denn da in eurem Portfolio, wie macht ihr das? Ja, wie macht ihr das?

Florian Dismann [00:37:20]:
Ja, also vor allem sehr enge Abstimmung mit den Unternehmen, weil unser Job ist ja, die Unternehmen zu unterstützen. Wir wollen jetzt nicht überfrachten mit zu viel Input oder zu viel Infos, sondern wir wollen ihnen die Arbeit erleichtern und da denke ich mir immer selber wie würde ich mir denn wünschen informiert zu werden über ein Thema was ich überhaupt nicht kenne. Wir dürfen nicht außer 8 lassen wir sind jeden Tag rund die Uhr gefühlt mit dem Thema BKV vertraut. Wir wissen, was das für Produkte sind, was in den Tarifbedingungen steht, wie man die Leistung abrechnet. Aber wenn ich doch jetzt in ein Unternehmen reinkomme und Mitarbeiter sieht, ich kriege eine Krankenversicherung, dann hat der erstmal mehr Fragezeichen als Ausrufezeichen im Kopf. Und es ist auch nicht verwunderlich, dass die Mitarbeitenden in so Unternehmen, wenn sie nicht darüber informiert werden oder nicht richtig informiert werden, da auch erstmal eine Abwehrhaltung haben. Da geht es schon los mit, ja ich habe ja eine AOK, ich brauche doch keine Krankenversicherung, was soll denn das und ich gehe ja nie zum Arzt und die sollen mir lieber das Geld in bar auszahlen. Also da siehst du schon wie viel Nichtkommunikation oder falsche Kommunikation kaputt machen kann.

Florian Dismann [00:38:34]:
Und unser Job ist es einfach, das Konzept so plastisch und so greifbar und so attraktiv wie möglich zu gestalten, dass wir sagen, okay, wir holen erst mal die die Entscheider ab, die uns das Konzept auch, die uns beauftragen mit dem Konzept und dann schauen wir, dass wir gemeinschaftlich so das in die in die Belegschaft reinbringen, dass die Mitarbeitenden das auch ja als Wertschätzung empfangen, weil darum geht es ja, es muss ja eine Wertschätzung ausgedrückt werden. Und wie kann man es machen? Ich glaube, da ist es auch wieder wichtig, mehrere tools beziehungsweise mehrere wege zu nutzen zum einen natürlich mal am anfang so eine art kickoff veranstaltung wo jetzt alle mitarbeitenden mal grob drüber informiert werden dass man dann noch sagt okay im turnus von ein 2 Monaten gibt es immer mal wieder eine kleine, einen kleinen Update als Newsletter, wo es auch vor allem praktische Tipps gibt, wie kann ich eine BKV nutzen oder was kann man machen, seine Gesundheit zu verbessern und noch mal darauf hinweisen und du musst es ja in der Regel als Kassenpatient auch selber zahlen die Maßnahme oder eine Zuzahlung leisten. Hier hast du von deinem Arbeitgeber als Wertschätzung noch mal eine Möglichkeit Geld zu verwenden und hast dann eine gratis Methode das zu nutzen. Bis hin zu, wenn es dann in größere Organisationen geht, ganze Gesundheitsmagazine, wo es wirklich noch umfangreicher auch zu dem Thema, ja, wie ernähre ich mich gesund, wie kann ich in kürzester Zeit Sport nutzen, ja meine Leistung zu fast schon verdoppeln, wenn ich jetzt sonst nie Sport mache und alles solche praktischen Sachen.

Maximilian Schroll [00:40:10]:
An der Stelle auf alle Fälle auch absolute Höherempfehlung an die Folge mit Fabian Albrecht, unserem gemeinsamen Freund und Geschäftspartner. Da lohnt es sich auch sehr reinzuhören, weil das KV-Haus ja auch diesen Service-Aspekt perfektioniert hat. Und ich glaube, das ergänzt sich sehr, sehr gut mit dem, was du jetzt gerade auch noch hier geteilt hast und zum Besten getragen hast. Und Flo, jetzt haben wir vorher schon ganz, ganz, ganz, ganz kurz mal das Thema Produktwelt angeschnitten. All die Sachen, die jetzt da von dir so beschrieben werden, also egal, ob es jetzt der Kommunikationsansatz ist oder ob es die Leistungen sind, die man eben gezielt vermarktet in der Belegschaft und dann eben auch in so eine Versorgungsordnung zum Beispiel mit reinnimmt. Reichen die Produkte aus? Also haben wir, habt ihr als Makler, habt ihr das Handwerkszeug von den Versichern oder, und jetzt ist es hier schon ein bisschen Framing, das ich reinbekommen, siehst du auch in der Ausgestaltung der Produkte ein gewisses Hindernis, dass sie eigentlich ihre volle Wirksamkeit entfalten können?

Florian Dismann [00:41:14]:
Danke, dass ich jetzt darüber dazu übergehen kann, die Versicherer zu beschimpfen. Natürlich sind die Produkte gut und die Produkte sind nicht gut, die sind sogar sehr gut in der Regel. Klar gibt es in jeder Sparte ein Primus und jemand, der hat sich auf eine Sparte vielleicht nicht fokussiert hat und deshalb jetzt nicht das Überfliegerprodukt hat. Aber wenn wir jetzt mal hingehen zu diese klassischen Verdächtigen in der BKV, die da die Top unter den Top 3 rangieren, das sind gute Produkte. Die sind vor allem in der Abwicklung gut, weil darum geht es ja, dass der Mitarbeiter, wenn der Geld beantragt oder Leistung beantragt, dass er auch Geld bekommt, ohne sich jetzt großartig rechtfertigen zu müssen und ohne jetzt ein Jahr auf sein Geld zu warten. Ich glaube dahingehend sind die Produkte gut, was natürlich immer das Thema ist, wo auch wirklich die Experten und die Versicherer ganz klar darauf hinweisen, dass man jetzt nicht zu überschwängliche Erwartungen weckt, dass man sagt, die Mitarbeiter bekommen es innerhalb von 2 Stunden Facharzttermin zum Beispiel, sondern dass das natürlich auch systembedingt mal länger gehen kann, es aber immer noch deutlich schneller ist, wie jetzt beim klassischen Kassenpatienten. Was aber natürlich immer wieder gesehen werden muss, dass ein Versicherer natürlich kein Geld verdient, wenn er jetzt Leistungen auszahlt oder wenn er jetzt sagt, ok nutze dieses Service, nutze dieses Portal, nutze, also ich glaube da sind wir wieder in dem Thema, dass wir einfach unsere unsere Rollen ein bisschen abgrenzen. Das wir jetzt nicht erwarten, dass der Versicherer die Welt rettet, sondern der Versicherer ist unser Partner für die Risikofinanzierung.

Florian Dismann [00:42:54]:
Das heißt, wir haben einen Leistungskatalog, wir haben Maßnahmen und jemand in dieser Kette finanziert diese Maßnahmen. Aber wir als Markser zusammen mit der Firma sind die, die die Maßnahmen ins Leben rufen müssen. Wir müssen dafür sorgen, dass da Gesundheitstage stattfinden, dass die Mitarbeitenden freiwillig zur Prävention oder zur Vorsorge gehen. Also dass wir wirklich das Angebot aufs Tablett legen und dass wir dem Versicherer einfach dann die Finanzierungsseite überlassen, aber jetzt nicht erwarten, dass der Versicherer das Telefon in die Hand nimmt und sagt so, du brauchst jetzt einen Facharzttermin, Ich kümmere mich jetzt drum und telefoniere den ganzen Tag in ganz Deutschland nach einem Facharzt. Also da wirklich eine klare Rollenverteilung zu schaffen.

Maximilian Schroll [00:43:40]:
Es ist eine supergute Differenzierung, die, glaube ich, auch klar macht, hier geht es nicht darum, irgendjemandem einen Schwarzen Peter oder so bei irgendwas zuzuschieben, sondern Lösungen zu finden, die eben verschiedene Interessenkonflikte, die halt vorhanden sind. Also das ist halt einfach in einem System wie unserem der Fall, dass da Interessen immer wieder mal miteinander in Konflikt kommen. Und das aber zu lösen, indem man nicht die Verantwortung auf irgendwen abwählt, egal ob es jetzt Produktgeber ist oder ob es Arbeitgeber ist oder der Arbeitnehmer, sondern sich als Makler so als genau das Bindeglied versteht. Und jetzt kommen wir zu einem Thema noch Flo, ich liebe es ja und es ist ja auch unser gemeinsames Thema, sage ich mal, nämlich das Ökosystem betriebliche Gesundheit. Ökosysteme sind ja ein mittlerweile etwas gebranntmarktes Wort auch in der Branche. Die Versicherer waren so 2017, 2018 alle total aufgeregt und wollten da Gas geben und jeder hat gedacht, sie bauen jetzt das nächste Ökosystem. Jetzt mit einigen Jahren später ist da die Ernüchterung doch ziemlich groß. Betriebliche Gesundheit ist jetzt wieder ein Markt oder ein Feld, der noch viel Wachstumspotenzial mitbringt, also auch ein Feld, in dem es sich lohnt, diese Überlegung wieder anzustellen.

Maximilian Schroll [00:44:52]:
Wie könnte denn oder wie kann denn so ein Ökosystem betriebliche Gesundheit aussehen? Was für Partner braucht es Und wer kann auch derjenige sein, der es orchestriert?

Florian Dismann [00:45:05]:
Ich glaube, wir hatten 2019 schon, ohne zu wissen, was ein Ökosystem ist, das intuitiv umgesetzt mit unserem Buch. Und Unser Buch heißt ja auch nicht, kaufe bitte meine BAV und BKV, sondern unser Buch heißt Fachkräfte magnetisch anziehen. Das heißt, in dem Buch geht es nicht nur betriebsliche Vorsorge oder Benefits, sondern in dem Buch geht es wirklich den Kern des Problems von unserem potenziellen Kunden und zwar, dass er keine Mitarbeiter findet, beziehungsweise seine Mitarbeiter zu schnell wieder verliert und drum hat das Buch auch den Titel Fachkräfte magnetisch anziehen und so sehe ich das Thema auch in unserer Dienstleistung, weil nur die BKV an sich isoliert, ist ein tolles Tool, aber sie ist nicht das Allheilmittel, weil die Unternehmung hat einfach noch ganz viele andere Baustellen. Und wenn ich da mal, also ich denke da sehr, sehr stark in Kooperation und Partnerschaft, auch weit außerhalb unserer Branche und wir haben zum Beispiel einen sehr sehr starken Partner, der einfach mal Mitarbeiterströme, gerade in größeren Einheiten messen kann. Das heißt, ich sehe erstmal transparent, was machen denn meine Führungskräfte oder meine Leistungsträger und durch diesen Partner erkenne ich halt über die Technologie, wohin wandern denn meine besten Leute und meine besten Köpfe in welchem Moment wandern die ab und da kann man einen ganz klaren Zusammenhang sehen zwischen wenn meine Führungskräfte oder meine meine Zukunftsführungskräfte nicht in einem gewissen adäquaten Zeitraum befördert werden oder weiter qualifiziert werden, dann gehen die halt und ich sehe sogar wohin gehen die das heißt das ist ja schon mal auch ein thema wo ich sag wenn ich unternehmen mit so einem wissen aufrüsten kann dann bin ich doch als diensteister viel attraktiver auch mit meinem kernprodukt wie wenn ich einfach sag ja hallo ich habe hier was das senkt 30 prozent personal kosten und au kosten und sowieso und das ist sowieso das beste Sondern wie gesagt ich sehe das ich sehe das viel viel ganzheitlicher oder wie unser unser kooperationspartner fit im kreis beziehungsweise be my personal trainer ist zum beispiel auch ein wahnsinnig innovatives format wie ganze unternehmen beziehungsweise ganze landkreise durch gamification fitter gemacht werden das heißt wir haben einfach eine personal trainer für die Hosentasche wo Mitarbeitende in ihrem Unternehmen und gegen andere Unternehmen mit challenges Bewegung Ernährung einfach eher punkte sammeln können Prämien gewinnen können und dadurch ja gar nicht merken, dass sie sich bewegen und einen gesünderen Lebensstil haben. Und ja, das sind alles so Punkte, die wir in unserem Netzwerk halt einfach zusammenführen können, die ja schon da sind. Und wir machen uns ja keine Konkurrenz, im Gegenteil. Wir nutzen ja unsere Synergieeffekte, weil jeder hat ja auch wiederum sein Netzwerk beziehungsweise seine Dienstleistung und das potenziert sich ja absolut.

Maximilian Schroll [00:48:12]:
Ja, 100% und ich glaube da löst man auch, weil ich es vorher schon genannt habe, einen Interessenkonflikt, der natürlich, wenn ich jetzt Vermittler bin und weiß, der Anreiz, die BKV einzuführen, der ist ganz groß, aber die zu servicieren, der ist eben nicht mehr so ganz groß. Nicht mehr so ganz groß. Und das, was ihr macht, ist ja schon viel mehr Unternehmensberatung, die jetzt nicht nur, das ist, wie du vorhin schon auch gesagt hast, das BKV ein Mittel zum Zweck, also das ist ein Instrument, das eben in diesen Instrumentenkoffer gehört, weil man ganz viele Vorzüge hat, wie zum Beispiel den steuerfreien Sachbezug, wie zum Beispiel natürlich die Lösungen, die im Produkt angeboten werden und so weiter und so fort. Also das als ein Instrument zu sehen und diesen Koffer zu erweitern, komplementäre Dienstleistungen und Angebote, Wie stellt man da jetzt aber sicher, dass man die Unternehmen nicht damit überfrachtet? Wenn ich mir jetzt vorstelle, ich bin Geschäftsführer von 100-Mann-Bude, klassischer Mittelstand, bin vielleicht so Ende 40 und ihr kommt jetzt zu mir. Ich finde das cool, ich verstehe, was ihr macht, aber dann gibt es das, das, das, dies, das und jenes. Wie sorgt man jetzt dafür, dass man den Nutzer oder den Arbeitgeber und dann aber auch den Nutzer, weil 1000 verschiedene Apps und so weiter will auch keiner, dass man den nicht überfrachtet und überfordert.

Florian Dismann [00:49:35]:
Da würde ich gerade eine Gegenfrage an dich stellen, Max. Weißt du, wie man ein Elefanten aufisst? Ne. Häppchen für Häppchen.

Maximilian Schroll [00:49:46]:
Achso, ja.

Florian Dismann [00:49:48]:
Das ist ein sehr, sehr großes, komplexes Thema, einfach so in kleine Stückchen und Pakete zu verpacken, dass man das als Weg betrachtet. Also der Weg ist ja in der Regel das das Wichtige und nicht so ich habe hier fertige Lösungen und jetzt friss oder stirb sondern wir sagen okay was sind denn überhaupt eure größten Probleme und da sind wir wieder genau beim Thema Unternehmensberatung weil ich kann nicht zur Firma gehen und so scheinheilig fragen was sind denn eure größten Probleme und egal was der sagt in dieser Gleichung sage ich, oh da passt ja wie angegossen die BKV drauf, also es ist halt nun mal nicht so. Ich muss halt gucken wo wirklich dem Unternehmen der Kittel brennt und dann muss ich gucken, welche Maßnahme hat nach Pareto den größten Impact auf das Problem vom Unternehmer. Das heißt, wenn ich jetzt sehe, okay, es ist tatsächlich ein Thema der Krankheitstage, weil die Mitarbeitenden einfach nicht zum Arzt gehen, keine Prävention machen und einfach nicht auf sich achten, dann kann die Möglichkeit sein, denen in Form von 1 Gehaltserhöhung auch eine BKV zu geben Und zu sagen, okay, du hast ja gewisse Zuzahlungen beim Arzt. Nutze das doch bitte über das Gesundheitsbudget und kann dadurch schon mal einen kleinen, ja, einen ersten Anreiz geben. Und wenn ich jetzt sage, okay, ich habe Unternehmen, da ist schon relativ viel gemacht, aber ich hätte noch gerne ein Tool, wo ich die auch physisch bewegen kann, also körperlich aktivieren kann, dann ist vielleicht ein Kooperationspartner wie Be My Personal Trainer eine tolle Möglichkeit, also wirklich bedarfsgerecht zu schauen, was kann ich denn überhaupt machen, Was hat denn den größten Impact aufs Unternehmen? Und dann Stück für Stück für Stück die Maßnahmen einzuführen. Weil die Firma, die muss ja auch, die kann ja auch nicht stillstehen. Die muss ja immer mal wieder den Mitarbeitenden auch was bieten.

Florian Dismann [00:51:45]:
Ich kann ja nicht sagen, okay, du kriegst jetzt 500 Euro Gehaltserhöhung und die nächsten 20 Jahre habe ich Ruhe. Also ich muss ja irgendwas tun.

Maximilian Schroll [00:51:54]:
Absolut. Ich fasse es mal nochmal in meinen Worten zusammen. Das heißt, eigentlich spitz reingehen und dann immer am Problem des jeweiligen Unternehmens orientiert eine schrittweise Erweiterung der Maßnahmen. Also es kann bedeuten für ein Unternehmen, ihr kommt da rein und man stellt fest, hey, wir hatten irgendwie in den letzten 5 Jahren mehrere schwere Krebserkrankungen. Irgendwie ist es total komisch. Die Leute sind aber sensibilisiert dafür. Dann wäre zum Beispiel da total naheliegend zu sagen, ey Prävention, Vorsorge, regelmäßig zu gucken, in meinen Körper quasi reinzuschauen, ist hier irgendwas los, ist dann hier auf alle Fälle der Weg, den es zu gehen gilt. Und dasselbe Unternehmen könnte dann im nächsten Schritt zum Beispiel sagen, ja gut, jetzt haben wir das gemerkt, das funktioniert, super, die Leute gehen regelmäßig zu ihren Vorsorgeuntersuchungen, Wir haben vielleicht sogar schon mal im Frühstadium irgendeine Krankheit erkannt.

Maximilian Schroll [00:52:49]:
Also einen in dem Fall echten Erfolg gefeiert, der dann auch nicht nur dafür sorgt, dass Leute nicht so lange ausfallen, sondern halt auch einfach Menschenleben rettet. Und das Unternehmen ist dann begeistert, geht die nächsten Schritte, sagt okay, jetzt ist es auffällig, dass unsere Mitarbeiter ewig lange auf irgendwelche Arzttermine warten müssen. Das heißt, man fokussiert dann da zum Beispiel das Thema Facharztvermittlung oder wir merken, wir haben eine höhere psychische Belastung. Oder man hat eben Unternehmen, das sagt, wir haben eine ganz hohe Fluktuation und wir verstehen einfach nicht, wohin wechseln die und warum wechseln die denn das Unternehmen. Und da, wenn ich das richtig verstanden habe, ist euer Datenpartner ja dafür da, dass ihr genau diese Wechselwanderungsbewegungen analysieren und verstehen könnt und sogar dann auch Unterschiede zwischen den Arbeitgebern herausarbeiten könnt. Das heißt, wir nehmen als Softwarebranche oder Versicherungsbranche, fiktives Beispiel, von der Pfefferminzia zur Bux de Huda wechseln ganz, ganz viele Mitarbeiter immer wieder und zwar immer wieder in 1 bestimmten Rolle, zum Beispiel Vertriebsleiter, die wechseln immer wieder zu dieser anderen Gesellschaft. Das heißt ihr könntet jetzt herausfinden, was macht denn die Buxtehude anders als die Pfefferminzia, quasi dann mit Hypothesen arbeiten zu können, die aber eben eine Datengrundlage haben und den Unternehmen dadurch dann eigentlich zu helfen, nicht immer nur ins Blaue zu schießen, sondern tatsächlich ein Fundament zu haben, auf dem man diese Hypothesen auch stützen kann. Ja,

Florian Dismann [00:54:20]:
ja, definitiv. Also wir können vor allem gucken, was macht denn das Unternehmen, was die Mitarbeitenden verliert, vielleicht nicht so gut. Also ich würde jetzt weniger, weniger stark den Fokus auf den, den anderen setzen, sondern eher selber gucken. Okay und man kann sehr sehr starke Korrelationen feststellen zwischen Leistungsträgern, die einfach nicht gefördert werden und die dann einfach abwandern. Das ist nun mal so Und dann kannst du dir auch anschauen wie leistungsträger in deiner konkurrenz zum beispiel gefördert werden und und siehst natürlich wenn die jungen leute alle 2 jahre eine bessere position bekommen und bei dir sind es halt im schnitt nur alle 5 Jahre und du siehst dann okay ich für sie aber komischerweise in diesem Spektrum Immer mehr leute und komischerweise immer zu der Firma wo die alle 2 Jahre befördert werden Dann kannst du schon sagen vielleicht liegt es wirklich dran dass ich meine meine besten leute einfach nicht fördere sondern ja einfach hoffe dass sie noch mal einen tag länger da sind noch mal einen tag länger da sind und hoffe einfach dass sie nicht nicht abhauen und fairerweise da sind wir ganz ganz weit weg von der bkv da sind wir im thema kultur das sind wir im thema organisations entwicklung und da sind wir im thema ja führungskräfteentwicklung und dann kann ich sagen okay ich kann euch meinen partner anbieten der euch dieses dieses thema transparent macht und Kann nur darauf referenzieren dass es auch themen gibt wo ich dann meine kern dienstleistung reinbringen kann Aber ich glaube trotzdem bevor ich dem unternehmen jetzt gar keine lösung bieten kann Dann biete ich ihm lieber eine wo ich im zweifel auch nichts dran verdient sondern einfach nur für mein karma was gutes macht dann mich wie wieder als strategisch wertvollen Partner zu positionieren. Das ist halt einfach so mein Gedanke von Wirtschaften beziehungsweise von Unternehmertum, dass man nicht immer mit jedem Geschäft machen kann, weil es einfach die Situation oft nicht hergibt und man zur falschen Zeit am falschen Punkt steht. Aber wenn ich doch wirklich sage, okay, ich bin ein Partner auf Augenhöhe, mein Gegenüber weiß, ich muss nicht immer was verkaufen, sondern ich kann einfach mit meinem Netzwerk dienen, mit meiner Kompetenz dienen und der weiß, okay, wenn der anruft, dann muss ich keine Angst haben, dass ich jetzt die nächste Versicherung aufs Auge gedrückt bekomme, sondern ich weiß, okay, das ist ein Partner auf Augenhöhe und über kurz oder lang, das ist wie beim Marathon, Das wird halt nicht am Start gewonnen, sondern halt am Ziel. Und das ist so meine Einstellung zu dem Thema.

Maximilian Schroll [00:56:53]:
Ja, ich glaube, jetzt ist auch sehr verständlich geworden, warum es zum einen die 2 GmbHs dafür auch hat und warum das eine eigentlich eine Unternehmensberatung ist, die eben auch einen Versicherungsmaklerstatus hat. Finde ich, ist sehr, sehr deutlich geworden und finde, ist es auch klar, dass dieses, also ich hoffe, es ist allen, die zugehört haben, auch klar geworden, dass dieses Thema eben schon komplex ist, aber dass wir es angehen müssen. Also, dass wir gar keine andere Wahl haben als Unternehmen, uns da auch dafür zu entscheiden, weil da ist es jetzt leider wirklich so, mit der demografischen Perspektive, Die zeit läuft halt total gegen uns das heißt ich kann nicht mehr sagen Ja gut dann fange ich halt in 5 jahren mal an oder in 10 jahren mal an weil dann ist es halt faktisch zu spät Und da gibt es auch kein zurück mehr das heißt Die unternehmen wie schafft man das denn dann eigentlich auch mit 1 mit der notwendigen Vehemenz im Thema aufzutreten, ohne jetzt irgendwo den Leuten auf den Sack zu gehen, auf gut Deutsch gesagt?

Florian Dismann [00:57:55]:
Ich glaube, das gibt es in jedem Thema, also nicht nur im Thema Gesundheit, sondern wir haben es ja gesehen, Digitalisierung, Social Media, da gibt es so viele Unternehmen in Deutschland, die haben bis heute keine richtige Homepage und da reden sich Dienstleister seit 20 Jahren den Mund fußig und ich glaube es gibt in Deutschland halt immer wieder das Thema, der Leidensdruck ist noch nicht groß genug. Das heißt, es gibt ganz ganz viele Unternehmen, die wissen, sie müssen was machen, aber ja kommen jetzt schieben wir das noch mal ein Jahr oder noch mal ein halbes Jahr und wird schon gut gehen, so unter dem Motto Vogelstrauß Methode. Und man sieht es aber ja tatsächlich in den Zahlen, dass der Leidensdruck tatsächlich gerade gefühlt auf dem Peak ist und das veranlasst halt auch Unternehmen sich viel mehr mit dem Thema zu beschäftigen aktuell. Aber ja tatsächlich geht es uns oft noch zu gut glaube ich.

Maximilian Schroll [00:58:49]:
Ja ich hoffe, dass es eigentlich auch so bleibt. Das wäre natürlich sehr sehr schön. Ich fürchte auch, dass die Erkenntnis erst dann kommt, wenn man mal irgendwann den Schmerz auch tatsächlich gespürt hat. Zumindest in der großen, breiten Masse. Ich meine, es ist ja nicht so, den Eindruck will ich auch auf gar keinen Fall vermitteln, dass das gar niemand verstehen würde. Gott sei Dank verstehen das ja viele Leute und auch viele Unternehmen. Verstehen ja, okay, ich muss in die Gesundheit investieren und viele verstehen auch, ich muss meinen Mitarbeitern eben mehr bieten als nur das Gehalt, ihnen ein Arbeitsumfeld zu bieten, das für sie so attraktiv ist, dass sie sagen, ja hier gehe ich gerne hin, hier bin ich gerne produktiv und hier möchte ich auch bleiben und hier empfehle ich vielleicht sogar den Arbeitgeber an Freunde und so weiter und so fort. Sondern klar, die gibt es.

Maximilian Schroll [00:59:38]:
Das zeigt uns natürlich auch dieses starke Wachstum in der BKV, dass da die Bereitschaft da ist. Und wenn man jetzt nochmal die Zukunftsperspektive aufmacht und 15 Jahre in die Zukunft denkt oder 10 Jahre in die Zukunft denkt, wie hat sich der Markt BKV entwickelt, was ist da deine Prognose und wie wird sich auch das Thema Gesundheit im Best Case oder gerne auch im Worst Case, aber dann gerne auch kennzeichnen, entwickelt haben?

Florian Dismann [01:00:06]:
Wenn es für dich okay ist, Max, würde ich die Frage gar nicht beantworten, sondern ich würde auf einen Punkt eingehen, den du während des Formulierens deiner Frage verwendet hast. Und zwar finde ich das extrem wichtig und ich glaube das ist auch viel zu kurz gekommen aktuell in dem Gespräch. Du hast es so formuliert, dass man seinen Mitarbeitern Gesundheit als ja als Art Benefit zur Verfügung stellt. Und ich glaube da hat unsere eigene Branche sehr viel kaputt gemacht, auch in der Vergangenheit. Weil wenn man es mal wieder aus der Meta-Ebene sieht und mal zurückzoomt oder rauszoomt, wieso sollte denn Gesundheit ein Benefit sein? Also ich glaube jeder der schon mal eine Grippe hatte oder mal 2 Wochen lang im Bett gelegen ist, der weiß, dass Gesundheit kein Benefit ist, sondern dass Gesundheit die absolute Grundlage 1 Lebens ist. Das heißt, wieso soll ich denn Gesundheit mit einem Jobrat, mit 1 Essensmarke oder mit einem Diensthandy vergleichen? Du merkst es, ich rede mich gerade schon wieder in Rage, aber Gesundheit ist halt einfach kein Benefit, was nice to have ist, sondern die Unternehmen, wenn sie den Zusammenhang verstanden haben zwischen Gesundheit und Produktivität schrägstrich Umsatz, weil Produktivität ist ja nichts anderes wie das, was sich dann in meinem Geldbeutel niederschlägt Und wenn ich verstanden habe, dass gesunde Leute einfach viel mehr Outcome produzieren und sich dadurch noch besser fühlen. Das heißt, ich kann ja als Unternehmen 2 Fliegen mit 1 Klappe schlagen. Ich kann dafür sorgen, dass es den Menschen in meinem Umfeld besser geht und kann da dran noch extrem viel mehr verdienen als ich es vorher getan habe mit kranken Menschen das heißt Hört doch mal bitte auf das Thema Gesundheit als Benefit zu sehen sondern Gesundheit ist einfach die Basis und normalerweise müsste ich mich als Arbeitgeber den ganzen Tag nur mit dem mit der Gesundheit und Fitterhaltung meiner Menschen und Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigen, weil ich genau weiß, je fitter meine Rennpferde sind, umso mehr kommt dann hinten raus auch raus.

Florian Dismann [01:02:16]:
Das heißt, das einfach nur mal klarzustellen, dass das Thema Benefit ist nett, ist ein teil vom gehalt oder macht das gehalt noch mal ein bisschen erlebbarer und attraktiver aber einfach nur zu sagen meine mitarbeiter bekommen jetzt ein yoga kurs und ich habe viel für die Gesundheit meiner Mitarbeiter getan. Das ist absolut nicht in meiner Welt. Und du hast ja auch gesagt, wie sieht es in 5 bis 10 Jahren aus? Doch nochmal auf deine Frage zu kommen. Wir sind ja mittlerweile an einem Punkt angelangt, wo unser Gesundheitssystem, unser klassisches Gesundheitssystem, ich weiß nicht, ob man sagen kann, es ist am Ende, aber es ist auf einem sehr, sehr starken Scheideweg unterwegs. Und der Scheideweg wird meiner Meinung nach, und da sehe ich auch sehr viele Krankenversicherer, die die Meinung teilen, der Scheideweg wird dahin gehen, dass die Unternehmen einfach viel stärker involviert werden müssen, als sie bisher waren. Thema BAV ist ja auch ein Thema. Also die gesetzliche Rente ist ja auch nicht besser geworden, mal zumindest nicht in meinem Berufsleben und die wird auch nicht besser werden. Aber da hat man auch gesagt, okay, wir haben ein Problem, was wir volkswirtschaftlich nicht gelöst werden und verlagern das so ein Stück weit auf die Arbeitgeber.

Florian Dismann [01:03:31]:
Das heißt, Unternehmen sind maßgeblich daran beteiligt, dass Menschen nicht in Altersarmut rutschen und Unternehmen werden in Zukunft maßgeblich davon beteiligt sein, dass Menschen eine adäquate Gesundheitsversorgung bekommen. Und meiner Meinung nach, wenn wir wirklich in 10 Jahre schauen, wird es wie im Rentensystem ein mehreres Schichtenmodell geben, wo einfach die BKV eine tragende Säule ist, was unser Gesundheitssystem noch am Leben hält. Weil anders können wir es gar nicht finanzieren. Wir haben uns jetzt verschuldet bis unter die Decke für Maßnahmen, die wirklich zweifelhaft sind. Da ist sehr, sehr viel wenig wird da in Gesundheit investiert und wenn da nicht die Privatwirtschaft oder die Unternehmen allgemein den Karren aus dem Dreck ziehen, dann wird es uns ja in Zukunft nicht besser gehen.

Maximilian Schroll [01:04:21]:
Sehr, sehr, sehr spannender Ausblick, Floor. Vielen, vielen Dank dafür. Ich hätte noch Bock, stundenlang mit dir weiterzureden, aber ich habe mir sagen lassen, bitte die Folgen nicht noch weiter ausrufen lassen. Deswegen finden wir jetzt hier zu einem Ende mein Lieber. Vielen, vielen Dank für diese sehr spannenden Einblick. Ich glaube, es ist jedem klar geworden, auch mit dieser wunderschönen Klammer von Anfang zu Ende, warum ist Gesundheit denn eigentlich so essentiell für wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen? Was für einen Blick aus der Unternehmerperspektive, aus der Arbeitgeberperspektive braucht es denn eigentlich auf die Gesundheit der Mitarbeiter, wirklich ins Handeln kommen zu können? Und was bedeutet das konkret? Wie kann ich etwas tun? Floris, das hast du heute wunderbar dargestellt. Ich glaube, es ist jedem klar geworden. Wenn ich ein Unternehmen wäre und diesen Podcast höre, würde ich mich sofort bei dir melden und würde sagen, hey, lass mal sprechen.

Maximilian Schroll [01:05:12]:
Das noch als kleine Motivation für alle, die sich gerade angesprochen fühlen. Ansonsten bleibt mir nur zu sagen, vielen, vielen Dank. Die letzten Worte gebührend dem Gast, the stage is yours.

Florian Dismann [01:05:19]:
Ja, vielen, vielen Dank, Max. Ich fand es heute ein mega spannendes Gespräch, weil es auch mal wieder gezeigt hat, wie wichtig das Thema ist. Also dass wir es immer viel zu oberflächlich betrachtet haben in der Vergangenheit, dass wir gesagt haben, ja die Leute können sich halt eine Brille holen oder eine Zahnreinigung. Aber im Kern sind wir über die letzten Krisen der letzten Jahre in so eine verheerende Situation geschlittert, was unsere Gesundheit angeht. Und wir stehen jetzt tatsächlich an einem punkt wo wir die zukunft sehr sehr stark beeinflussen können indem wir einen weg einschlagen der jetzt vielleicht nicht mainstream ist aber ich glaube bei jeder großen bewegung hat man leute gebraucht die am anfang erst mal belächelt worden sind und es gibt mehrere Markts in Deutschland, die wirklich das Thema Gesundheit erkannt haben für ihre Mandanten und da würde ich uns auch dazu zählen und ich glaube, wenn diese Leute einfach vorangehen und das Thema BKV beziehungsweise Gesundheit noch stärker vorantreiben, dann glaube ich können wir hier echt eine epische Bewegung lostreten.

Maximilian Schroll [01:06:22]:
Was für eine spannende Folge. Vielen Dank euch fürs Zuhören. Schaltet auch nächsten Donnerstag wieder ein, ladet euch den Podcast in euren Podcatcher runter, hört ihn auf dem Weg zur Arbeit und schaut bitte auch noch in den Show Notes vorbei. Da sind nämlich alle Infos zu unserem Gast, alle Verlinkungen. Vernetzt euch, tretet in Kontakt und lasst uns gemeinsam die Zukunft der Versicherungs- und Finanzwirtschaft gestalten. Wirtschaft gestalten.

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