Futurance: Zukunft & Versicherung

Revolution statt Reform: Warum die Branche echten Wandel dringend braucht

Maximilian Schroll / Stephan Busch Episode 90

Host Maximilian Schroll holt diesmal den Branchenrebellen Stephan Busch ans Mikro: Versicherungsmakler, Coach, Autor – aber vor allem einer, der kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es um die Zukunft der Versicherungs- und Finanzwelt geht. 

Gemeinsam nehmen sie den Status Quo auseinander: Hat die Branche ihre besten Zeiten hinter sich? Warum werden so oft nur kurzfristige Entscheidungen getroffen – und stellen wir uns wirklich den Bedürfnissen der Kunden? 

Zwischen schonungsloser Selbstkritik, handfesten Beispielen und klaren Ansagen geht es um den drohenden Wandel, die Rolle von KI, fragwürdige Honorare und die Gefahr, den Anschluss zu verlieren. Jung, alt, Makler oder Vertrieb – hier wird niemand verschont. 

Wer diese Folge hört, wird nicht nur nachdenken, sondern auch spüren: So kann es nicht weitergehen. Bist du bereit, deine Komfortzone zu verlassen? Dann schnall dich an – jetzt wird die Branche wachgerüttelt!

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Maximilian Schroll [00:00:00]:
Herzlich willkommen zum Futurants Podcast. Wir sprechen über die Zukunft 1 sehr traditionsreichen Branche. Wir sind nämlich der Überzeugung, dass es an der Zeit ist für echte Veränderungen in der Versicherungs- und Finanzwirtschaft. Und wer die Zukunft mitgestalten will, der muss hier zuhören.

Maximilian Schroll [00:00:19]:
Hallo und herzlich willkommen zum Futurants Podcast. Mein Name ist Maximilian Schroll und ich freue mich sehr, dass ihr heute wieder eingeschaltet habt. Und heute bei mir ist kein Unbekannter, denn vor fast genau 2 Jahren war er das erste Mal im Futurist Podcast und wir waren damals gemeinsam im Podcast Van der Barmenia. Schöne Grüße an Lukas Herle an der Stelle gesessen und haben unsere erste gemeinsame Folge aufgenommen. Die ganz aufmerksamen und treuen Hörer des Futurist Podcast, die wissen jetzt natürlich schon wen es geht. Es geht natürlich Stefan Busch. Normalerweise lasse ich hier den Gast sich ja selber vorstellen. Ich übernehme das aber an der Stelle einfach mal ganz kurz.

Maximilian Schroll [00:00:54]:
Stefan darf natürlich dann trotzdem gleich noch 2, 3 Sätze dazu ergänzen, wenn ich was vergessen sollte. Aber Stefan ist mehr als der durchschnittliche Versicherungsmakler. Das kann man, glaube ich, hier schon mal festhalten. Er ist nämlich auch Coach, er ist auch Autor, er ist mittlerweile jetzt auch dann Eventveranstalter. Stefan ist jemand, den ich kennengelernt habe als einen absoluten Antreiber, als jemanden, der was verändern will in der Branche, der Bock hat, diese Veränderung aktiv mitzugestalten und der immer auf der Suche ist nach Gleichgesinnten. Und das jetzt als einleitende Worte von mir. Stefan, sehr sehr schön, dass du hier bist. Sehr sehr schön, dass wir mal wieder einen Talk, den wir so häufig führen, auch auf dieser Futuristbühne jetzt hier stattfinden lassen können.

Maximilian Schroll [00:01:35]:
Servus, hi, wie geht's dir?

Stephan Busch [00:01:37]:
Vielen Dank da sein zu dürfen. Mir geht's gut, mir geht's gut. Ich kann mich nicht beklagen, es ist viel los, es ist aufregend, aber wie ich immer so schön sage, genau das brauche ich, dieses viel los. Ich liebe es, Dinge zu bewegen. Manchmal fährt was gegen die Wand, aber wirklich was gestalten zu können, das treibt mich an. Von daher, mir geht es sehr gut.

Maximilian Schroll [00:01:58]:
Das ist schön zu hören. Stefan, habe ich bei meiner Einleitung, bei meiner kurzen Vorstellung von dir, was vergessen, was du noch ergänzen möchtest?

Stephan Busch [00:02:05]:
Eigentlich nichts. Ich bin jung, 39 Jahre alt, das vielleicht, nein Spaß, nein.

Maximilian Schroll [00:02:13]:
Optimal, weil wir haben uns ja heute auch ein Thema oder es gibt ja einen Anlass, sagen wir es mal so, es gibt einen Anlass, dass wir auch miteinander sprechen, weil wir in den letzten Wochen und Monaten, in dem wir auch sehr, sehr viel uns ausgetauscht haben zu verschiedenen Themen und auch beide teilweise mit denselben, teilweise mit unterschiedlichen Marktakteuren, vor allem jungen Maklerinnen und Maklern dazu gesprochen haben, wie sie denn auf den aktuellen Status Quo der Branche und vor allem auf ihre Zukunftsperspektive blicken. Und da ist uns glaube ich beiden aufgefallen, es ist gerade ein Veränderungsprozess schon in Gange, der passiert gerade schon und immer mehr vor allem auch junge Makler verstehen, sie müssen da jetzt mal sehr, sehr, sehr genau drauf schauen und sich genau überlegen, was diese Veränderungsprozesse für sie und ihr Geschäftsmodell denn bedeuten. Deswegen mal ganz offen gefragt, jetzt hier mal dieser kryptischen Einleitung zum Thema von mir, über was für eine Veränderung spreche ich denn überhaupt, Stefan?

Stephan Busch [00:03:07]:
Veränderung ist immer so ein großes Wort, das ist ähnlich wie Wertewandel. Die Veränderung ist ja nicht jetzt gerade da. Veränderung gibt es ja seitdem es uns Menschen gibt, so wie es den Wertewandel gibt, seitdem es uns gibt. Ich glaube, es spitzt sich gerade vieles zu in unserer Branche, auch global gesehen spitzt sich vieles zu und ich habe das Gefühl, dass die Branche noch von dem hart erarbeiteten Speck lebt und auch zu oft noch denkt, okay, wir müssen ja erstmal nichts verändern, das funktioniert, aber der Speck wird dünner, die Schmerzen werden größer, die Probleme tauchen auf, wir sehen, was bei Versicherern los ist, wir sehen, was bei Banken los ist, wir sehen die Zahlen von Maklerinnen, von Vertrieben. Der Speck ist bald aufgebraucht und der Druck wird größer, dass wir uns hinterfragen, dass wir uns damit beschäftigen müssen, was ist unsere eigentliche Rolle, wer wollen wir sein und wer sind wir in 10 Jahren noch.

Maximilian Schroll [00:04:05]:
Ja, sehr richtig. Die Debatten ja zurzeit werden auch, sag mal, intensiver. Egal ob es jetzt das Thema KI ist, soll ich das jetzt über den Pool machen, soll ich das jetzt in Eigenverantwortung machen? Wie kann ich das überhaupt in Eigenverantwortung machen? Genauso aber wie diese Themen, die du jetzt gerade schon angeschnitten hattest, nämlich ja wo geht es eigentlich mit meinem Geschäftsmodell und auch mit den Produktpartnern hin? Wenn wir jetzt wissen, die Demografie in Deutschland sieht so aus, wie sie aussieht. Wir haben 7 Millionen Arbeitnehmer weniger in 2035 als wir jetzt haben, also auch weniger als Nachkommen in derselben Zeit in den Arbeitsmarkt. Das sind natürlich auch gleichbedeutend Probleme für die Versicherer vor denen die stehen, die jetzt vielleicht aktuell ein bisschen wenig diskutiert werden, aber die auf alle Fälle auch mal aufs Tableau gebracht werden müssen und vor allem die auch jeder, der in dieser Branche seine persönliche Zukunft sieht, sich auf jeden Fall vergegenwärtigen muss, wie zum Beispiel, klar Ablaufleistungen, die werden natürlich bei den älteren fällig. Je mehr ältere fällig werden, je mehr ältere Menschen wir haben, die dann auch in das Alter kommen und Rentenversicherungen zum Beispiel haben, desto mehr Ablaufleistungen werden eben auch fällig. Was würdest du denn sagen, jetzt Wir haben jetzt verschiedene player im markt wir haben die markt wir haben die versicherer Wir haben die vertrieb werden die pools wir haben die konsolidierer aggregatoren die rein wollen Wir haben assi kuratöre wir haben mg us weiter und so fort Was ist gerade genau im gange jetzt auch vor allem aus der Maklerperspektive gesprochen, wo man besonders aufmerksam sein muss, wo man ein besonderes Augenmerk drauf haben sollte als Makler, beziehungsweise was sagst du, sind so die Fragen, die man sich gerade stellen muss?

Stephan Busch [00:05:47]:
Also das Schöne in unserer Branche ist ja, gut, man kennt mich als sehr ungeduldigen Menschen. Man muss ja auch dazu sagen, ich bin jetzt keiner, der große Entscheidungen in großen Konzernen trifft. Das heißt, ich bin Makler, ich bin von der Straße. Ich berate jeden Tag wunderbare Endkundinnen. Ich darf andere Makler beraten, was eine große Ehre für mich ist. Ich darf das ein oder andere Buch schreiben, aber ich bin keiner, der über einen großen Konzern als Vorstand entscheidet. Ne, das Gute an unserer Branche ist, das ist ja alles sehr langsam. Also die, wir haben, wir haben die ersten Schmerzen kommen, der erste Druck kommt, aber so wirklichen Stress und Druck haben wir noch nicht.

Stephan Busch [00:06:26]:
Das ist alles noch entspannt. Vieles ist auch entspannt. Das ist ja immer das Schöne, wenn ich so die Kommunikation unserer Branche beobachte, da wird viel über KI wird gesprochen, es wird teilweise immer weniger, redet bitte wieder mehr über Nachhaltigkeit, es wird über Megatrends gesprochen, wir haben ein Nachwuchsproblem, die jungen Vermittlerinnen, es gibt keine mehr und die alten sterben aus. Also da wird ja viel gesprochen, aber wenn ich dann so sehe, wie Vertriebeversicherer und andere Akteure so reagieren, beobachte ich immer wieder, dass es immer noch dieses kurzfristige Erreichen von KPIs ist, dass wir immer noch die Ziele für das Kalenderjahr haben und alles dafür tun, dass wir unsere Ziele für das Kalenderjahr erfüllen. Es wird alles auf kurzfristig und mittelfristige Ziele ausgerichtet, aber so wirklich zu investieren, uns wirklich damit zu beschäftigen, langfristig uns 1 Transformation zu unterziehen, uns langfristig auch weiterzuentwickeln, auch zu hinterfragen, mal wirklich auch losgelöst von den alten Sachen. Das findet nicht wirklich statt. Also am Ende wird das Jahr 2026 wie das Jahr 2024. Da hat jeder so seine Ziele.

Stephan Busch [00:07:40]:
Jeder hat so das, was er in dem Kalender ja erreichen will oder muss. Aber kaum 1 investiert wirklich mal in die nächsten 10 Jahre und das ist relativ spannend und ich glaube das ist das was ich für uns mit diesem Speck meinte. Der Speck muss dünner werden, das muss mehr drücken und dann fangen wir ad hoc an zu reagieren. Ist unternehmerisch, strategisch jetzt nicht immer so klug, aus der Not heraus zu reagieren. Aber von daher für uns Maklerinnen, ich bin selber Versicherungsmakler, wird es erstmal grundsätzlich so weitergehen. Was wir aber merken, und das muss man sagen, und das ist auch das, was die Branche sehr gut kann, die Gesellschaft, die Endkunden unterschätzen. Also das ist echt der Wahnsinn, wenn ich dann auch so Diskussionen über KI und Co. Halte.

Stephan Busch [00:08:30]:
Ich glaube, wir kennen unsere Kundinnen zu wenig. Jeder hat seine Zielgruppe. Ich hoffe, dass jeder eine Zielgruppe hat. Es wird nicht mehr in den Dialog mit unserer Endkunden gegangen. Wir glauben zu wissen, wie sie arbeiten. Wir glauben zu wissen, der KI wird nicht ankommen. Wir haben eine Aberatung, will keiner. Nachhaltigkeit interessiert keinen, weil es zu teuer und macht keine Rendite.

Stephan Busch [00:08:49]:
Aber kaum 1 von uns Akteuren in dem Markt geht mit der jeweiligen Zielgruppe mal wirklich in den Dialog. Und wenn man wirklich mal in den offenen Austausch geht und das ist das, was ich gerne mit meinem Kollegen Tom auch tue mit Progress, dann ist man schon überrascht. Und ein Beispiel, wir haben fast 600 Vollmandate und 80 Prozent all unserer Kunden sagen, Nachhaltigkeit ist für sie unverzichtbar. Alle 600 Mandantinnen bezahlen ein Honorar pro Stunde. Da kann mir doch keiner sagen, das sind Themen, die spielen keine Rolle am Markt. Okay, vielleicht haben wir eine sehr homogene Zielgruppe, aber ich glaube schon, dass Wir als branche vieles unterschätzen und vieles auch zur seite kehren weil es unbequem wäre uns mit diesen themen zu beschäftigen

Maximilian Schroll [00:09:37]:
Ja 100 prozent Genau das ist letztes jahr Mal zu reddit einen podcast gemacht eine kurze folge und hab da auch mehr mich mit 1 community beschäftigt die sich ausschließlich das Thema Verfehlungen der Branche dreht, sage ich mal. Und da auch zu sehen, wie entwickelt sich das auch, was macht das mit anderen Subreddits, mit anderen Communities auf dieser Plattform, Wie verändert sich da die Diskussion über Sachen? Was für ein Wachstum legt es auch hin? Ich glaube, das ist ein sehr gut, bei jeder der da Lust hat, kann sich einfach das selber mal anschauen. Ist relativ einfach, diese Subreddits alle zu finden. Da sieht man, wie viel und wie auch nicht nur die Stimmung ist, sondern was das auch für einen Impact hat. Das verändert aktiv das Denken und Handeln der Leute. Das heißt, jemand, der das sieht, der da die Transparenz bekommt von seiner Peergroup, der stellt auf einmal auch den Vermittler in Frage, mit dem er seit 10 Jahren eigentlich happy ist und zwar so fundamental und so radikal, dass er die Entscheidung im Zweifel irgendwie über Nacht trifft. Also so viel zum Thema auch Nutzerverhalten. Ich bin da total bei dem, was du sagst, aber was mich noch interessieren würde, Stefan, woran liegt das denn, Weil in den Versicherungsvorstandsetagen, da sitzen ja sehr viele, sehr schlaue Leute.

Maximilian Schroll [00:10:50]:
Also das können wir glaube ich nochmal so festhalten. Aber woran liegt es, also die können alle in die Zukunft denken, aber woran liegt es, dass die nicht entsprechend in die Zukunft handeln? Also genau das, was du gesagt hast, deckt sich total mit meinem persönlichen Eindruck. Ich glaube, wir haben beide einen guten bis sehr guten Markteinblick und Überblick und ich sehe das genauso und würde mich aber total interessieren, was deine Analyse ist, warum diese Entscheidungen immer so temporär getroffen werden.

Stephan Busch [00:11:15]:
Also erstmal kann ich das bestätigen, ich kenne ja nur auch einige Vorstände persönlich. Ich kenne jetzt andere Branchen nicht so im Detail, aber ich glaube wir als Finanzbranche haben schon in einem riesen Know-how, gerade auch in den Entscheiderinnen-Etagen. Wo kommt das her? Es sind, glaube ich, hausgemachte Probleme. Es sind hausgemachte Probleme, dass gewisse Strukturen, gewisse Hamsterrade, können wir schon fast sagen, geschaffen wurden, wo halt ein Vorstand, eine Vorständin für 5 bis 10 Jahre gewählt ist oder einen Vertrag bekommt, besser gesagt, und einfach nur das Ziel hat, in den nächsten 5 Jahren gewisse Ziele zu erreichen. Und das ist der Job. Es ist gar nicht der Job 1 Vorstands oder 1 Vorständin darüber hinaus, die nächsten 10, 20 Jahre sich mal fundamental auf 1 sehr normativen Ebene, auf Werte basiert, auch diesem Unternehmen zu widmen und bestehende Strukturen aufzubrechen, was ja immer extrem schmerzhaft ist. Das ist gar nicht der Job. Der Job ist es, wie ich es schon sagte, kurze und mittelfristige KPIs zu erreichen.

Stephan Busch [00:12:19]:
Fertig. Ein Thema. Ich glaube, das nächste Thema, und damit dürfen wir uns alle mal an die Nase fassen, jetzt ist ja auch bald die DKM und da wird man es in jeder Sekunde wieder spüren und sehen. Wir als Branche können 1 sehr gut, uns selber loben. Also diese Selbstzufriedenheit, wie toll wir doch sind, wie schön wir miteinander statt gegeneinander arbeiten, wie sehr denn bei uns die Kundinnen im Mittelpunkt stehen und wie sehr wir doch auch Themen wie KI und Co. Ernst nehmen und so weiter. Also dieses man sind wir geil Gedenke. Ich habe nicht das Gefühl, dass wir so geil sind wie wir tun.

Stephan Busch [00:13:03]:
Ich habe nicht das Gefühl, dass wir so geil sind, wie wir tun. Ich habe nicht das Gefühl, dass wir so sehr miteinander statt gegeneinander arbeiten. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass bei uns die Endkunden in wirklichem Mittelpunkt stehen. Aber diese Selbstzufriedenheit, das ist so ein Thema, das werden wir so lange aufrecht halten, bis der Schmerz der Bekannten zu groß wird. Und das wird dazu führen, dass wir halt nicht aus dieser Komfortzone herauskommen. Deswegen wünsche ich mir auf alle Fälle, bitte, bitte mehr Bescheidenheit.

Maximilian Schroll [00:13:34]:
Finde ich sehr gut. Ich glaube, da hat man eine These reingehauen. Also ich nehme es jetzt so auf, gerade wenn wir nicht erkennen und, also 2 Sachen. Zum ersten Mal kann man festhalten, wir haben in der Thematik auf die Frage, warum werden so viele kurzsichtige beziehungsweise sehr kurzfristige Entscheidungen strategisch auch getroffen, die eigentlich dann viel mehr taktieren sind oder kurzfristiges strategisches Handeln, aber kein prinzipienorientiertes, kein übergeordnetes Handlungsmotiv, das dahinter steht. Da kann man schon mal sagen, das ist eine Systemthematik. Also das liegt nicht daran, dass die Leute das nicht können, weil die sind schlau. Die könnten das auf alle Fälle, sondern die machen das aus einem systemischen Zwang heraus, dass eben die Vertragslaufzeiten so sind, wie sie sind. Und dass zum Beispiel auch natürlich eine gewisse Durchlässigkeit zum Beispiel von der Vorstandsetage in den Aufsichtsrat läuft.

Maximilian Schroll [00:14:30]:
Und natürlich gibt es dann da auch eine gewisse, ich sag mal, Eingegroovtheit in das Vorgehen und wenig Platz für Neues vielleicht auch in manchen Organisationen. Nicht bei allen natürlich, aber in manchen würde ich jetzt auf jeden Fall schon sagen. Das zum einen. Und zum anderen dann eben auch noch festgehalten, ja wir sprechen wahnsinnig viel über uns selber und ja wir sind auch sehr beschäftigt mit uns selber. Das ist auch was, was hier im Podcast immer wieder auch benannt wird, dass wir eben ganz viel Kommunikation für die Branche machen und uns eigentlich gar nicht so sehr damit beschäftigen, Wie denkt denn tatsächlich der Endverbraucher über uns und warum auch? Sondern da haben wir uns auch sehr gut eingenistet, glaube ich, in diesen, die bösen Medien, die, wir sind zu missverstanden und wir, deswegen grenzen wir uns jetzt einfach ab, ist eigentlich ein relativ kindliches Verhalten, ein kindliches Verhalten damit. Das heißt aber auch in der Konsequenz, diese beiden Sachen sind ja eigentlich Systemthematiken. Und jetzt sind wir an dem Punkt, wo wir uns vielleicht auch mal entscheiden müssen. Also wo sich jeder einzelne, jeder einzelne in dieser Branche auch entscheiden muss, was will ich eigentlich? Will ich eine Revolution? Weil wenn ich eine Revolution will, dann kann ich einfach so weitermachen wie jetzt.

Maximilian Schroll [00:15:40]:
Dann kann ich gucken, dass die Scheuklappen noch ein bisschen fester gezürt werden, dass wir gar nichts mehr mitkriegen, dass wir dann noch 5 Jahre die Party richtig feiern können. Vielleicht sogar 10, wer weiß. Ich glaube es nicht, sondern eher 5. Ich glaube es wird ziemlich schnell gehen, einiges jetzt gerade. Und dann sind wir aber an dem Punkt, dass das System so riggt ist, dass man sagen muss, okay, jetzt kommt der Regulator und hat gar keine andere Wahl mehr, als alles kurz und klein zu schlagen. Das ist die Option der Revolution in dem Sinne, die ich jetzt sehe oder man hat die Option zu sagen, hey, wir sind Reformisten, wir möchten uns eigentlich darum kümmern, dass das System von innen heraus besser wird. Was glaubst du, sind es diese 2 Lage auf die ich das gerade drunter breche, sehe ich das zu eindimensional? Sollte man den Blick da noch mal weiten?

Stephan Busch [00:16:23]:
Also es ist schon ziemlich zugespitzt, provozierend, aber grundsätzlich trifft es schon den Kern zum Thema Revolution. Wir haben halt auch eine Gesellschaft, die frei denkt, mitdenkt und sich ja für gewisse Angebote und Dienstleistungen auch am Ende des Tages unterscheidet oder entscheidet. Aber grundsätzlich hast du recht. Die bestehenden Geschäftsmodelle, die haben alle ihre Daseinsberechtigung. Und es gibt auch keinen Grund zu sagen, ja die Branche ist die schlechte und wir sind alle böse. Und die böse Provision und das ist alles sind alles nur Verkäufer. Und die ziehen die Leute über natürlich. Ja die schwarzen Schafe gibt es und die sind nicht wenig.

Stephan Busch [00:17:03]:
Da müssen wir immer noch, auch heute, wenn ich teilweise sehe, wie Altersvorsorge beraten wird, welche Beratungsqualität wir wirklich haben, da dürfen wir die Augen nicht schließen. Da ist immer noch ganz viel Mist da draußen unterwegs, was Endkunden am Ende leider dann kaufen oder welchen Empfehlungen sie dann folgen. Aber wir müssen wirklich und ich mag dieses Wort müssen nicht, aber ich glaube wir müssen hier wirklich unsere bestehenden Geschäftsmodelle hinterfragen. Es wird Technologie wie KI geben und ich erlebe es heute schon. Kleines Beispiel, meine Frau ist im Elternbeirat und kleines dürfliches Provinz, wo ich lebe. Und da setzen sich die Mütter und Väter wirklich hin und entwerfen nicht mehr Flyer selber und hier und dies oder gehen zu 1 Agentur. Was machen die? Die geben in die KI ein, kriegen alles aus der KI heraus, kriegen sämtliche Veranstaltungspläne, Flyer, alles KI. Das dürfen wir nicht unterschätzen.

Stephan Busch [00:18:05]:
Die vergleichen heute schon private Krankenversicherungen. Die schließen Rentenversicherungen online ab. Also da sind die Kunden unserer Gesellschaft schon sehr selbstbewusst und sehr straight. Und man muss sich schon die Frage stellen, wo wird auch das ganze Thema Vermittlerinnen, Beraterinnen hingehen? Werden wir sehr sein. Ich glaube ja, es wird irgendwann, aber das habe ich ja schon mehrfachs gesagt, dieses Premium-Segment geben, wo es wirklich Menschen gibt, die sagen, ich will meinen Beziehungsmanager, meine Beraterin, Berater haben, da bezahle ich ein Honorar und die hält mir den Rücken frei und es wird am Ende unten diesen Massenmarkt geben, wo wir schnell einfach zu unseren Lösungen kommen Und da muss ich mir als Makler stellen, wo will ich hin? Ja, auch das Thema Honorarberatung. Ich bin keiner, der sagt, Honorarberatung ist die goldene Lösung. Das ist echt, wenn die Welt doch so einfach wäre, wäre das schön. Aber Honorarberatung, Servicevereinbarung, was da teilweise passiert, welche Honorare da gewürfelt werden oder wenn dann xy Prozent an der Beitragssumme für das Hormarar, wo ich dann frage, hey cool, 2, 5 Prozent der Beitragssumme, zack zack zack, du verlangst dir ein Hormarar von 8000 Euro, hast Im Prozess der Altersvorsorgeberatung, Dokumentation, Abschluss, hast du 6 Stunden Aufwand und verdienst 8.000 Euro.

Stephan Busch [00:19:24]:
Also, ich kenne keinen Spitzenanwalt, keine Medizinerinnen, die diese Kohle verdienen pro Stunde. Woher nimmst du dir das Recht? Wenn ich Provisionen, würde ich noch mehr verdienen. Guck mal, jetzt lasse ich schon... Das ist kein Denken. Das hat nichts mit Ethik, mit Moral, mit Fairness, mit ich bepreise eine Dienstleistung zu tun. Ja, wir brauchen großes Know-how, wir müssen unsere Weiterbildungsstunden erfüllen, wir haben gewisse Haftungsthematiken. Das ist alles nicht so ohne, aber das rechtfertigt kein Stundensatz von 1000 Euro. Und auch da muss man reingehen.

Stephan Busch [00:19:56]:
Aber ich glaube, das Thema Honorarberatung ist eine Chance für uns, Wenn wir doch bitte die Honorarberatung nicht instrumentalisieren, uns damit zu bereichern oder Akquise und Vertrieb einfacher zu machen, weil ich jetzt sage, Honorarberaterinnen sind die guten. Auch das ist ein Thema, damit müssen wir uns beschäftigen. Wenn wir es nicht selber hinkriegen, dann wird es jemand anders über uns entscheiden. Das ist Fakt. Die Lobbyarbeit funktioniert noch gut. Das Thema Honorarberatung war in den letzten 5 Jahren immer mal ein Thema. Provisionsverbote, Provisionsabgabe, Verbot, alles solche schönen spannenden Themen. Aber auch das wird nicht die nächsten 10 Jahre so bleiben, wie es heute ist.

Stephan Busch [00:20:34]:
Glaube ich nicht dran.

Maximilian Schroll [00:20:38]:
Ja, diese Prognose, die teile ich auf jeden Fall. Und es würde mich aber interessieren, Stefan, wenn ich jetzt ein junger Makler, eine junge Maklerin bin Und ich höre jetzt gerade diesen Podcast und ich bin jetzt vielleicht auch so ein bisschen alarmiert und denke mir gerade so, ey, ist mein Geschäftsmodell eigentlich zukunftsfähig? Was würdest du denen denn raten? Worauf sollen die sich jetzt konzentrieren? Was sind die Gedanken, die sie sich machen müssen? Was sind die tatsächlich auch, Wie können Sie sich auch abgrenzen vom Markt, dass auch diese Unterschiede, die Sie haben, weil die sagen zum Beispiel so, hey, nee, wenn ich Honorarberatung mache, ich habe mir Gedanken gemacht, wie komme ich denn auf dieses Honorar, was für ein Aufwand steht dahinter, wie ist es bepreist, warum ist es so bepreist? Also ich kann das durch argumentieren im Zweifelsfall. Die dann aber natürlich sehen, okay, jetzt werde ich hier irgendwie im schlimmsten Fall in den selben Topf geschmissen mit den anderen. Wie können die sich jetzt gerade auf die Zukunft vorbereiten?

Stephan Busch [00:21:27]:
Kleiner Tipp, also ich würde mich erstmal verabschieden von dem Klassischen, was in unserer Branche kommuniziert wird, was gelebt wird, was angeboten wird. Also wirklich einfach mal auf die grüne Wiese mental begeben und wirklich ich mit meinem Spiegelbild beschäftigen und das eigene Warum nochmal kennenlernen. Also was ist mein Antrieb, Warum bin ich in die Branche gekommen? Was will ich eigentlich bewegen? Was möchte ich hinterlassen? Was zeichnet mich aus? Was kann ich? Was kann ich nicht? Was will ich? Was will ich nicht? Also wirklich sehr mit sich selber zu beschäftigen. Jetzt könnte man ganz kurz sagen, finde deine normative Ebene, finde dein Warum, was ist deine Vision, Mission und so weiter. Das muss jetzt nicht ganz so groß gedacht werden, aber sich wirklich mit sich selber zu beschäftigen, das machen viele nicht. Ich glaube, in dem ersten Schritt wird schon viel klar, da werden auch schon viele Weichen gestellt, da weiß man auch schon, in welche Richtung es geht. Bin ich eher derjenige, der einen großen Vertrieb aufbauen will und andere Beraterinnen einstellen will und befähigen will, dass die wiederum Menschen beraten oder will ich eine Boutiquelösung als Versicherungsmakler sein, will ich auf Quotage arbeiten oder will ich auf Honorar arbeiten. Also deswegen, ich sage es mal ganz salopp, finde dein Warum.

Stephan Busch [00:22:38]:
Wenn man das gefunden hat, bin ich ein sehr großer Freund in der Geschäftsentwicklung mit finde dein Fokus. Finde dein Fokus basiert direkt darauf auf, auf diesem warum. Finde deinen Fokus, wer ist deine Zielgruppe. Also wer ist denn dein Lieblingskunde, deine Lieblingskunde? Nicht nur an Hard Facts, Einkommen, Alter und was auch immer, sondern wirklich auch die Soft Facts. Also wie denkt die, wie fühlt die auch das Thema, was ist der wichtig, ist sie nachhaltig affin, das Thema Zeit statt Zeug, spielt das eine Rolle oder nicht. Also da wirklich seine Lieblingskundinnen kennenzulernen, auch das Thema, welche Art der Kommunikation habe ich mit meinen Lieblingskunden. Also ich mag es eher auf 1 sehr freundschaftlichen Augenhöhe, Ebene, immer alles per Du, sehr unzensiert, sehr ehrlich. Das ist so das, was ich brauchen will.

Stephan Busch [00:23:30]:
Dann natürlich auch finde deinen Warum. Was bietest du an? Also welche Sparten, welche Produkte, arbeitest du in Modulen, machst du eine ganzheitliche Beratung, machst du eine DIN 77230 Analyse, bist du jemand der sich auch fokussiert auf nachhaltige Finanz- und Versicherungslösung? Also da neben der Zielgruppe auch, wo liegt der Fokus in deiner Dienstleistung. Wir brauchen diesen Fokus gerade auch am Markt, gerade in der Akquise, im Marketing macht das vieles einfacher. Auch das Thema Art der Vergütung. Cortage, Servicevereinbarung, Pauschalen, Stundensatz. Willst du Versicherungsberaterin wirklich werden oder bleibst du Versicherungsmaklerin? Also das gehört alles zu deinem Finde, deinem Fokus. Diese Fragen sollte man sich wirklich mal raus aus diesem operativen Hamsterrad mal 3 Wochen auf die grüne Wiese setzen und sich wirklich diese 2 Fragen beantworten und ich glaube der Rest ergibt sich. Natürlich müssen wir dann hinten raus ein Geschäftsmodell machen, da muss es ein Business Model Canvas, da darf es auch ein Value Proposition Canvas geben, zu prüfen, kann ich die Schmerzen, die Bedürfnisse meiner Zielgruppe wirklich mit meinen Produkten lösen bzw.

Stephan Busch [00:24:41]:
Nehmen. Aber ich glaube, das sind die 2 wichtigen Fragen und Das ist das, was zu wenig gemacht wird und das ist das, was ich gerne allen jungen Maklerinnen mitgeben möchte und vor allen Dingen aber auch den älteren. Weil die sollten sich auch mal die Frage stellen und die Antwort, die ich vielleicht vor 20 Jahren hatte auf diese Fragen, muss nicht mehr die heutige Antwort sein. Und auch da haben wir ja wieder diese Selbstzufriedenheit. Wenn ich mir vormache, ich bin so cool und das funktioniert und das läuft, dann guck mal wie viel Kunden ich habe, guck mal wie viel Umsatz ich mache und guck mal wie viel Bestandsquotasch ich habe und guck mal wie gering meine Stornung wurde, dann rede ich mir was ein und muss mich ja gar nicht mehr hinterfragen. Also deswegen da auch Bescheidenheit und vor allen Dingen eben auch, Wer will ich sein als Unternehmer, als Unternehmerin?

Maximilian Schroll [00:25:34]:
Da kommt mir jetzt gerade sofort eine Erinnerung vom ZFF-Slam dieses Jahr in den Kopf. Da hat nämlich der Rainer Schamberger, der Handwerksmakler, auf der Bühne einfach mal die Frage in die Runde gestellt, wer der Anwesenden, vor allem auch sehr viele Maklerinnen und Makler, hat denn schon seine Altersvorsorge für sich so final geklärt und das ging in sehr wenig Hände hoch. Ich glaube, es waren nur 3, wenn ich es richtig im Kopf habe. Es waren sehr, sehr wenige. Also ich glaube, das war gerade ein sehr guter Hinweis von dir, dass auch diejenigen, die jetzt gerade vielleicht noch in dieser Denke sind, ach das betrifft mich nicht mehr, sich einfach ganz transparent, selbstkritisch, ernsthaft mal fragen müssen, ja betrifft mich wirklich nicht mehr? Höre ich mit 65, 66, 67 echt auf zu arbeiten? Bin ich durch? Bin ich schon so weit? Wird beim Gro auf jeden Fall vermutlich nicht der Fall sein, auch wenn ich es jedem gönnen würde. Aber jetzt sind wir hier auch schon in der spannenden Thematik und das ist jetzt eigentlich auch schon der Brückenschlag, einfach jetzt kurz mal einen kleinen Check zu machen. Wir haben jetzt schon über die Versicherungsnehmer kurz gesprochen als Stakeholder, wir haben über die Versicherer als Stakeholder und über die Versicherungsmakler als Stakeholder schon gesprochen. Jetzt gibt es natürlich noch Vertriebe und es gibt noch Pools, über die ich gerne mit dir sprechen möchte.

Maximilian Schroll [00:26:45]:
Bevor wir aber dazu kommen, nochmal der Brückenschlag zurück zum Thema Versicherungsnehmer, weil da habt ihr ja selber auch eine sehr spannende Zielgruppe, die ihr bedient und ich habe es vorher einleitend schon gesagt, du bist ja nicht nur nicht nur selber Versicherungsmakler und Honorarberater, sondern eben auch Autor, der mit den Büchern auch ein Massenpublikum, breitem Publikum adressiert und natürlich jetzt auch ab dem 6.11. Dann auch Eventveranstalter mit dem ersten Poetry Slam rund ums Thema Finanzen. Da würde mich total interessieren, weil das ja 2 Sachen sind, die jetzt nicht der Norm entsprechen, sage ich mal aus der Branche, dass man eigentlich neben seinem Kerngeschäft noch solche Aktivitäten hat und sich da selber auch noch so dann voll reinwirft. Erzähl doch mal aus deiner Perspektive und gerne auch mit deinem ganz persönlichen Bias. Ich glaube, der ist okay, wenn er da drin ist, aber auch, was sich die letzten paar Jahre bei den Versicherungsnehmern so verändert hat. In ihren Fragen, die sie stellen, bei den Themen, die ihnen wichtig sind, bei der Art und Weise, wie sie vielleicht auch Entscheidungen treffen?

Stephan Busch [00:27:48]:
Also das ist grundsätzlich natürlich auch wiederum sehr zielgruppenabhängig. Ich gehe jetzt wirklich mal von unserer Zielgruppe aus und unsere Zielgruppe sehr geil zu beschreiben. Wir haben mit jedem Neumandat machen wir ein Interview und das sind ja immer die 30 Fragen, sehr persönliche Fragen von was hast du von deinen Eltern im Umgang mit Geldversicherung und Co. Gesehen, erlebt oder gelernt, wurde über Geld überhaupt gesprochen und wir stellen eine Frage, für was gibst du denn gerne ohne schlechtes Gewissen Geld aus? Und ohne Mist, wir haben über 600 Vollmandate. Wir stellen diese Frage seit 2012. 100 Prozent aller Leute haben bei dieser Frage gesagt Essen. Und da können wir nicht denken, okay, was hast du für eine Zielgruppe? Aber Essen hat am Ende mit so viel zu tun. Das hat was mit Nachhaltigkeit zu tun, mit Selbstwertgefühl, mit Gesundheit, mit gemeinsames Kochen mit Freunden.

Stephan Busch [00:28:41]:
Also das Thema Zeit, mit Genuss hat es zu tun. Und Das beschreibt unsere Zielgruppe eigentlich sehr gut, dass die alle sehr gerne viel Geld für Essen ausgeben. Und in unserer Zielgruppe ist es schon so, wir kriegen ja teilweise auch Überleitungen von bekannten Finfluencerinnen, Die lassen sich da informieren, gucken sich YouTube-Videos an oder machen den ein oder anderen Online-Workshop mit und kommen dann zu uns und wollen sich von uns beraten lassen. Und was bei unserer Zielgruppe auffällt, ist wirklich so dieses ich habe verstanden, dass das ein wichtiges Thema ist. Ich finde das Thema total uncool, unsexy. Ich habe gar keine Zeit, gar keine Lust. Ich will eher mein Leben genießen und will gerne auch was bewegen in dieser Welt. Aber ich weiß, dass ich dieser Verantwortung gerecht werden muss und dass ich mal mein Kram auf die Kette kriegen muss.

Stephan Busch [00:29:30]:
Dann kommen immer die Fragen, ja, ich weiß irgendwie, vielleicht brauche ich eine BU, brauche ich doch keine BU, aber was sind denn für Versicherungen, sind denn wichtig, worauf muss ich achten, wann muss ich überhaupt mit Altersvorsorge beginnen, was ist denn eigentlich Altersvorsorge, ist das Depot auch die Altersvorsorge oder ist es wirklich nur die Rennversicherung, Ab wann muss ich eine Rennversicherung abschließen? Kannst du mal bitte meine bestehende Situation bewerten? Wie sieht es denn eigentlich mit meinen Ausgaben aus? Bin ich da zu knausrig oder gebe ich zu viel Geld aus? Was muss ich denn eigentlich an Notgrößen haben? Und was man feststellt, ist auf der einen Seite eine extreme Abneigung des Themas, also die haben alle keine Lust auf das Thema. Sie haben aber verstanden, dass es ein wichtiges Thema ist. Und sie wollen jetzt auf eine sehr angenehme, kumpelhafte Art und Weise das Thema verstehen. Sie wollen nicht Entscheidungen übergeholfen bekommen, wie du magst, du musst jetzt unbedingt eine BU abschließen, das ist ein bisschen doof, sondern sie wollen das Thema verstehen auf eine angenehme Art und Weise, dann für sich selber bewusst Entscheidungen treffen zu können. Und dieses Thema Aufklärung und Befähigung, ja ich bin Versicherungsmarkter, ich habe eine Vermittlungsabsicht, aber das Thema Aufklärung und Befähigung, das ist ein Thema und das wird immer mehr kommen. Und vor allen Dingen, wie kriege ich auch komplexe Themen einfach kommuniziert, worauf muss ich achten und Das ist übrigens 1, was die KI auch sehr gut kann. Da muss man aufpassen. Wo hebt man sich noch ab? Sie wollen am Ende einen Partner, eine Partnerin haben, der Sie ein Leben lang begleitet.

Stephan Busch [00:30:59]:
Es geht nicht mehr kurzfristig, ich lass uns die Hausrat hafflischen, ich will mit dir heute die ersten Schritte machen, aber ich weiß genau, in 2 Jahren müssen wir unseren Notfallplan und Patientenverfügung vorsorgevoll machen. Wenn wir dann Kinder bekommen, brauche ich dich unbedingt. Und das Thema Immobilie spielt auch eine Rolle. Also ohne dass ich das quasi mitbringe, planen unsere Mandantinnen schon die nächsten 30 Jahre mit mir. Also auch diese langfristige, ganzheitliche Aufklärung. Und ich glaube, das wird immer mehr kommen. Es wird immer komplexer auf unserer Welt, immer mehr Themen werden reingeschwappt, immer mehr Probleme werden auch bekannt, immer mehr Unsicherheiten und es wird immer mehr. Ich brauche einen Partner, eine Partnerin, die mich bei diesen Themen ein Leben lang unterstützt.

Maximilian Schroll [00:31:47]:
Superspannend. Also ich habe ja über unterschiedlichste Zugänge auch echt einen guten Einblick in den Versicherungsnehmermarkt. Ich sage auch gleich dazu, da ist auch ein gewisser Bias natürlich mit drin, weil man sich immer in gewissen blasen bewegt und weil man nicht in jedes segment irgendwo den gleich guten einblick natürlich hat und nicht überall die gleiche datengrundlage aber auch in meiner wahrnehmung ist dieser tell dieser trend allgemein zu erkennen und ich glaube das ist auch was was wie du richtig gesagt hast durch tcpt und Konsorten natürlich noch mal sehr beschleunigt werden wird, weil auf einmal ist diese Aufklärung und diese Befähigung zumindest vermeintlich zugänglich. Aber da muss man ja fairer Weise auch dazu sagen, Bei ganz vielen Vermittlern ist es auch nur eine vermeintliche Aufklärung und eine vermeintliche Befähigung und das ist jetzt auch der Brückenschlag zum Thema Vertriebe und da will ich auch nicht alle über einen Kamm scheren, sondern da gibt es ein paar, die sind echt richtig richtig gut Dann gibt es aber auch ein paar, bei denen ich sage, würde ich gerne mehr name dropping machen und die viel viel viel aggressive outcalling weil ich glaube dass es eigentlich absolut notwendig ist aber ich habe keinen bock auf die abmahnungen deswegen War ich mir das mal an der stelle Genau aber thema vertriebe wie blickst du denn darauf ist es ein zukunftsmodell kann das überhaupt noch funktionieren Kriegen wir so noch junge Leute in die Branche, die nicht nach 2 Jahren dann oder nach einem Jahr schon checken, ey ich muss Makler werden, wenn ich hier Zukunft haben will und raus aus dieser Struktur. Wie denkst du darüber?

Stephan Busch [00:33:17]:
Also grundsätzlich, es gibt auch sehr gute Ausschließlichkeitsberaterinnen, es gibt auch gute Struggi-Vertrieblerinnen, das definitiv. Es gibt auch sehr schlechte Versicherungsmaklerinnen. Ich glaube das muss immer gar nicht so an dem Status. Ich glaube bei Vertrieben tickt die Uhr gerade am schnellsten. Versicherer werden immer ihr Versicherungsgeschäft machen. Risikotransfer, da wird auch kein großer Player wie Amazon oder was auch immer, Meta, jetzt anfangen das Versicherungsgeschäft zu machen. Da sind die Margen für mich auch glaube noch zu gering. Wenn die da schon Bock drauf gehabt hätten, hätten sie es schon längst gemacht.

Stephan Busch [00:33:49]:
Also Versicherer wird es noch eine Weile geben. Ist glaube mein Gefühl. Die müssen aufpassen. Kosten viel zu hoch, aber das wird es noch eine Weile geben. Ich glaube das Thema so Berater, Maklerinnen so im Kleinen wird es auch noch geben, aber ich glaube die großen Vertriebe, egal ob das jetzt ausschließlich kein Struggie Vertrieb oder was auch immer ist, da tickt schon die Uhr, weil a haben wir natürlich viele Probleme in den Vertrieben, Wir haben einen sehr hohen Altersbestand der Beraterinnen. Nachfolge ist 0 geklärt. Bestände sind tot. Wirklich, die werden nicht gepflegt.

Stephan Busch [00:34:25]:
Wenn man sieht, wie Bestand bearbeitet wird, wie mit dem Bestand umgegangen wird, das ist tot. Vertriebe haben natürlich auch so dieses ja die haben das mal vor 30 Jahren gelernt und das war vor 30 Jahren auch alles gut und richtig, aber der Stand und da will ich keinem auch zu nahe treten, Aber da hat sich in den letzten Jahren nicht so viel getan. Und das kann man von einem Menschen auch nicht erwarten, der über 10, 20 Jahre das so macht, dass er jetzt auf Knopfdruck jetzt auf einmal anfängt, ich muss jetzt mehr beraten, ich muss jetzt mehr aufklären. Das geht nicht. Also wir brauchen auch neue Vertrieblerinnen unbedingt, den Ansprüchen auch gerecht zu werden. Das kann ich von einem 60-Jährigen oder 1 60-Jährigen nicht erwarten. Das ist durch, die werde ich nicht mehr geändert bekommen. Die verstehen auch gar nicht einen 20-Jährigen, da ist der Generationssprung viel zu groß.

Stephan Busch [00:35:19]:
Vertriebe haben extrem hohe Kosten teilweise. Also es ist einfach ein riesen strukturelles Thema und da müssen Strukturen aufgebrochen werden. Ich werde in den alten bestehenden Vertrieb, der seine Daseinsberechtigung hat, der in den letzten Jahren vieles gut auch gemacht hat, werde ich auch keinen jungen Vertriebler langfristig halten können. Warum? Das muss man, wenn ich das teilweise sehe, da treffen sich dann so die Durchschnittsvertrieblerinnen des jeweiligen Vertriebs und reden über die Grundlagen 1 KI. So, und dann hast du einen 25-Jährigen, der in dem Vertrieb ist, der sich denkt, was will ich hier? Das ist nicht mein Thema. Auf der anderen Seite hast du ja, wird ja auch immer geworben, wir haben Expertinnen in unserem Vertrieb und wenn du mal ein Spezialistenthema hast, wie, keine Ahnung, betrieblicher Altersvorsorge, private Krankenwurzel, dann gibst du das an unsere Spezialistinnen ab. Ja, jetzt kommt der 25-jährige junge Vermittler, der meistens dann auch 25-jährige Kundinnen hat und sagt BRV gebe ich jetzt an den Spezialisten ab, betriebliche Altersvorsorge. So jetzt ist der Spezialist 60.

Stephan Busch [00:36:28]:
Auch da hast du schon wieder einen Bruch. Das funktioniert nicht. Das heißt die Vertriebe brauchen auch junge Spezialistinnen, sonst hast du da auch den Bruch. Also ich sehe, das gibt so viele Probleme und ich werde in einem bestehenden Vertrieb keine jungen Menschen lange halten können. Es muss eine neue moderne Art von Vertrieben geben. Es muss auch eine neue moderne Art der Unternehmensführung geben. Diese alte Unternehmensführung funktioniert auch nicht mehr. Es muss auch die Möglichkeit geben, dass man auch das Thema, welcher Vertrieb kann denn auch über die Möglichkeit von Honoraren informieren, welcher Vertrieb kann denn wirklich auch die Möglichkeit zum Thema, du willst Honorarberatung machen, guck mal, das und das können wir hier anbieten, das und das können wir, also die Hilfestellung, Also die Bedürfnisse, die Wünsche, die die jungen Vertrieblerinnen haben, kann ein älterer Vertrieb kaum noch erfüllen.

Stephan Busch [00:37:23]:
Und das wird immer schwieriger. Von daher braucht es in meinen Augen eine neue Generation von Vertrieben. Und auch Maklerpools. Sie haben ihre Daseinsberechtigung. Vieles Gutes. Die grundsätzliche Idee 1 Maklerpools. Ich liebe es. Ich mag eher die kleineren Pools.

Stephan Busch [00:37:43]:
Ich möchte heute keine Namen nennen. Als die größeren. Aber auch da höre ich in den jungen Generationen, dass es immer mehr Stimmen gibt. Ich will raus aus dem Maklerpool. Ich binde mich niemals an den Maklerpool. Also auch das Thema wird die nächsten Jahre hinterfragt werden. Also von daher, große Frage, die du stellst. Vertrieb an sich, selbst die beste Beratung, Aufklärung muss vertrieben werden.

Stephan Busch [00:38:14]:
Sie muss kommuniziert werden. Also Vertrieb an sich. Ich kann ja selbst auch eine geile Lösung verkaufen, es muss verkauft werden. Also Vertriebe an sich sind richtig, aber so wie die Branche Vertriebe in den letzten Jahren gelebt hat, wird sie es nicht die nächsten 10 Jahre weiter tun können.

Maximilian Schroll [00:38:30]:
Spannend. Ich glaube die Pools und Vertriebe haben die Schnittstellen zu den Vermittlern offensichtlich sehr gut besetzt auf einem großen Scale. Das ist was, was die Versicherer jetzt ja auch schon seit ein paar Jahren auf jeden Fall auch merken und auch versuchen, die Schnittstellen irgendwo zurückzuerobern. Es gelingt bei manchen besser, es gelingt bei manchen weniger gut. Ich würde nicht zustimmen tatsächlich, dass die Versicherer, dass die sich erstmal noch sicher sein können ihres Geschäftsmodells und auch die großen Datenplayer, nenne ich sie jetzt mal, die werden denke ich schon in diesen Markt noch aber in anderer Form reinkommen wollen und können, weil es geht am Ende die tatsächliche Datenexzellenz und Grundlage, die man da dann auch nutzen kann und dann geht es darum Assicuradors Produkte zu schneiden Und dann geht es immer nur darum, den Risikoträger zu finden. Und dann ist Versicherer in der kompletten Austauschbarkeit. Und dann muss man auch dazu sagen, in Abhängigkeit des Risikos und auch des Markts, der angepeilt wird etc. Pp.

Maximilian Schroll [00:39:29]:
Ist es nicht zwangsläufig ein Versicherer, der ein Risikoträger sein muss, sondern dafür ist dann erstmal die Voraussetzung, es braucht viel Geld, das machen zu können.

Stephan Busch [00:39:37]:
Da hast du recht. Ich sehe Versicherer in der Rolle als Risikoträger, aber ja, auch das. Aber wie gesagt, da ist die Regulatorik. Also ich glaube, Da wird es nicht so schnell Bewegung geben wie es aber bei den Vertrieben die können nicht von heute auf morgen ersetzen

Maximilian Schroll [00:39:53]:
Ja, ja safe also das ist glaube ich auch und ganz ehrlich wir sind ja und da sind wir jetzt eigentlich auch schon bei einem der Kernprobleme Und ich Nenne keine auch keine namen heute aber es gibt ja wie gesagt auch ein paar player an denen ich mich persönlich sehr direkt störe Und die hängen immer ganz eng zusammen mit lobbying der uns das uns halt jetzt jahrzehnte mittlerweile zurückgeworfen hat also wenn Gewisse vertriebe eigene vorstandsressorts haben die nichts anderes machen als dieses Lobbying zu betreiben und es geht immer nur darum die Besitzstände zu verteidigen und im besten Fall noch auszuweiten und Innovation wirklich nur auf 1 Mikroebene im eigenen Unternehmen auf 1 technologischen Ebene zu sehen, aber das System an sich überhaupt nicht weiterentwickeln zu wollen in der progressive Richtung, sondern eigentlich immer rückschrittlich zu denken und dafür zu sorgen, wie kann ich noch mehr akkumulieren. Das ist halt einfach ein Auslaufmodell und ich glaube, da sind wir dann auch wieder in dem Szenario, was will ich? Will ich irgendwann mal diesen kompletten Clash, dass die Leute einfach sagen, ey und wir verlieren ja jetzt gerade eine Generation fairerweise an Kunden auch. Also es ist ja nicht so, dass man jetzt sagt, die sind noch so sozialisiert, auch finanzsozialisiert, wie es ihre Eltern waren, sondern die wachsen auf mit der Transparenz, Vergleichbarkeit, mit den Meinungen ihrer Peergroup zu dem Thema, die wachsen auf mit Finfluencern, die wachsen auf mit Leuten, denen die ganz anders vertrauen. Es geht da im Endeffekt den Trust, weil das Wissen, die Kompetenz, das Know-how, ganz ehrlich, die kann man jetzt schon mit Technologie sehr sehr sehr gut zugänglich machen. Das wissen wir beide ja auch und da glaube ich schon verpassen auch viele gerade diese Frage oder stellen sich zu wenig die Frage, was passiert mit den Schnittstellen und zwar in beide Richtungen, Also was passiert mit den Schnittstellen zu den Vermittlern? Aber was passiert vor allem auch mit den Schnittstellen zu den Kunden? Weil die nächste Generation Kunden, da werden die Schnittstellen jetzt schon von anderen besetzt. Und die Technologie wird es auch diesen anderen ermöglichen, Finanzprodukte nicht nur zu vermitteln, sondern im Zweifelsfall auch sowas wie beraten oder sich Apparate dahinter aufzubauen, die das dann eben tun. Yes, deswegen.

Stephan Busch [00:41:56]:
Also das ist ja genau das, was ich meine. Vertriebe, Pools, Versicherer, was auch immer, Banken, kriegen schon noch gut hin, die Schnittstelle zu den Vermittlerinnen, zu den Vertriebsstrukturen, Organisationen, wie auch immer. Das funktioniert schon noch. Und die sind auch in dem Austauschen, da ist auch eine gewisse Bemühung da und so weiter. Aber was ich seit, und das wirklich seit Jahren, wo ist denn bitte die Schnittstelle noch zum Kunden? Wer, na das hat man ja, wer kennt seine Kunden? Da wird über Köpfe geurteilt, das ist völlig am Bedarf vorbei. Wenn ich ein Produkt, eine Dienstleistung entwickle, da geht es immer darum, welche Probleme hat meine Zielgruppe und wie kann ich die probleme nehmen oder beseitigen weil erst dann ist meine zielgruppe ja bereit auch geld zu bezahlen und damit beschäftigt sich halt wirklich keiner und deswegen Da

Maximilian Schroll [00:42:49]:
noch mal ganz kurz reingefragt hast du das gefühl damit beschäftigt sich wirklich keiner oder passt die datenbasis nicht weil Mein eindruck den auch gleich mal reinzuschmeißen ganz viele in anführungszeichen berater coaches selbsternannte agentur was auch immer Die haben auch verstanden es gibt ein gewisses Toolkit aus Methoden, die kann man immer anwenden. Die klingen cool, die sind mittlerweile so etabliert, dass jeder, der die hört, sich sagt, ja, der hat was drauf. Effektiv bringt es halt gar nichts, wenn man irgendwie auf Bauchi-Bauchi-Basis das Ganze entscheidungsmäßig dann trifft, sondern natürlich braucht es dann auch eine datenbasis und die kann man über unterschiedlichste wege zugänglich machen du hast den Effektivsten schon genannt nämlich einfach über den bestand wenn ich schon kunden habe mit denen ich super erfolgreich bin gerne zusammenarbeit die wirtschaftlich für mich Profitabel sind muss mir wirklich Freude macht und für die ich echt einen Mehrwert stiften kann. Ja klar, frage ich die. So natürlich ist es der erste Schritt. Deswegen da einfach nochmal auch kurz noch die Challenge rein. Ist es wirklich die Auseinandersetzung, die fehlt oder ist es eigentlich der falsche falsche datengrundlage die wir ansetzen

Stephan Busch [00:43:52]:
Beides Also schon mal alleine die ernsthaftigkeit diese wirkliche dieser wille ich will meine Zielgruppen wirklich verstehen. Ja, es gibt ganz kluge Coaches, Beraterinnen und so weiter, Kolleginnen, kann man schon was sagen, die können ganz coole Methoden auf LinkedIn und Co beschreiben und können total coole Workshops machen. Aber wer nutzt denn eine Methode wirklich extrem intensiv und hört erst dann auf wenn man wirklich das Budelskern hat also da ist er wirklich sehr oberflächlich also ich kann den value proposition kennen wir so anwenden und ich kann es so anwenden aber ich muss wirklich in den Kern rein und da muss ich drauf rumkauen da muss ich nachbohren und da muss es ist Okay und ja es ist spannend welche Daten erhoben werden. Okay wir haben die DSGVO und so weiter und aber es hat ja irgendwas mit Ein gewissen Wille, ein gewisses willst du wirklich was verändern, wenn du was verändern willst und du guckst in deine bestehende Datenbasis, und das ist teilweise spannend, was Versicherer da überhaupt an Information haben, und ich stelle fest, oh verdammt, wir brauchen andere Daten, wir brauchen eine andere Qualität der Daten, usw., ja, da muss ich halt das erheben von daten auch ändern also ja die daten die wir bis dato erhoben haben reichen meines erachtens nicht aus wir brauchen viel mehr soft skills auch wie ich es ja vorhin schon gesagt habe für was gibst du gerne geld aus aber das ist der wille aber der wille fehlt halt dieses das ist ja zu dieses selbst verwaltende selbst lobende sich Das ist in der Branche ganz groß. Wir sind alle toll, wir sind alle bildhübsch, wir sind alle extrem klug und wir haben ganz viel bewegt und wir retten ganz viel Kundinnen jeden Tag den Tempo, aber der eigene Wille sich wirklich selber zu hinterfragen, sich wirklich auch mal in diese aus dieser Komfortzone heraus zu geben und wirklich zu gucken, okay, wer bin ich morgen, wer kann ich morgen sein, wer will ich morgen sein Und sich wirklich zu hinterfragen, indem ich einfach auch das, was funktioniert, einfach mal auch auf dem Prüfstand stelle, also was vermeintlich funktioniert, Das macht keiner. Und da müssen wir raus aus dieser Komfortzone. Wir müssen auch die Kritik besser annehmen und wir müssen, wie du schon sagst, dieses irgendwie Aufrechthalten der Dinge, die irgendwie jetzt schon eine Beständigkeit von 30 Jahren haben, das können wir gerne so spielen, das Spiel, Das wird uns auf die Füße fallen.

Maximilian Schroll [00:46:18]:
Stefan, das ist wirklich wunderbar, weil ich glaube, ich hoffe zumindest, dass wir hier ein bisschen raus aus der Komfortzone für einige, die es jetzt bis hierhin gehört haben, anbieten konnten, dass wir jetzt hier vielleicht den einen oder anderen auch Gedankenanstoß mit reingeben konnten und dass wir auch gezeigt haben ja Selbstkritik die kann oder Branchen Selbstkritik ich spreche jetzt einfach mal von uns allen hier als Branche die kann manchmal unangenehm sein aber die ist wahnsinnig wichtig und die müssen wir auch zulassen Und an die Community gerne hier auch einfach mal noch die Frage, wenn ihr Bock habt, dass wir das in der Konstellation häufiger mal machen, dann schreibt uns das gerne. Schreibt das gerne entweder über LinkedIn, schreibt es in die Kommentare und so weiter und so fort. Freuen wir uns natürlich immer über Feedback. Ansonsten, mein Lieber, Vielen, vielen Dank für deine Zeit, bleibt mir jetzt noch zu sagen. Es hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht. Ich glaube, wir haben jetzt in 45 Minuten einiges an Themen auch durchgebracht. Deswegen, wie immer, für ein schönes Podcast gehören die letzten Worte dem Gast. Von meiner Seite aus nochmal vielen Dank.

Maximilian Schroll [00:47:15]:
Wir sprechen uns ganz bald wieder und das Stage ist Ihrs.

Stephan Busch [00:47:20]:
Vielen Dank, dass ich nochmal so meine Emotionen in die Welt tragen durfte. Wie gesagt, ich tue mich immer schwer mit diesen großen Themen, weil ich bin ein kleiner 36-jähriger Versicherungsmakler und auch nicht allwissend. Ich würde mich freuen, wenn wir mehr diskutieren, wenn wir wirklich auch mal in das Pudels Kern gehen und nicht nur in der Oberfläche kratzen, wenn wir wirklich unserer Verantwortung auch mal versuchen bewusst gerecht zu werden und wirklich auch eine aktive Fehlerkultur in unsere Branche bringen, weil da passieren viele Fehler, es wird immer noch viel falsch gemacht, die werden vertuscht, die werden zur Seite geschoben. Also von daher, Kritik immer gerne her damit. Ich freue mich auf alle Diskussionen in Zukunft. Und wir als Branche haben eine große Verantwortung. Wir haben einen riesen Auftrag. Wir sind wichtig für die Gesellschaft.

Stephan Busch [00:48:15]:
Und ich würde mich freuen, wenn wir das ernster nehmen. Viele Grüße.

Maximilian Schroll [00:48:19]:
Und liebe Community, für euch haben wir natürlich auch noch was. Schaut mal in die Show Notes, wenn ihr Bock habt, richtig geile Sachen entweder zu lesen oder mitzuerleben. Denn ich habe es ja vorher schon mal ganz kurz so angeschnitten. Wir haben jetzt nicht so viel darüber gesprochen, aber ich kann euch schon mal sagen, es lohnt sich absolut bei beidem mit dabei zu sein. Ihr werdet in den Show Notes den Link zum Buch Green Finance von Stefan und seinem Partner, also Geschäftspartner Tom finden. Das ist jetzt das fünfte Buch der beiden. Absolute Empfehlung, erscheint im FAZ Buchverlag. Ein wirklich sehr illustrer Kreis von Gastautoren.

Maximilian Schroll [00:48:51]:
Ich durfte schon den Einblick nehmen ins Buch und kann nur sagen, kauft euch das Buch unbedingt und lest auf alle Fälle. Da ist einiges sehr, sehr, sehr Praktisches mit dabei, wie man selber nachhaltiger mit seinen Finanzen umgehen kann und dadurch auch ein wirksames, selbstwirksames Leben führen kann. Und der zweite Link, ganz wichtig für alle, die Bock haben auf innovative und kreative Formate. Der allererste Finanzpoetry Slam steht am 6.11. In Dresden an, in den Räumlichkeiten von Chromatix. 20% von jedem Ticket. Ihr könnt nämlich nicht nur vor Ort mit dabei sein, sondern auch im Livestream und das empfehle ich jedem, egal wo ihr sitzt, weil da müsst ihr euch nicht Hotel kümmern, müsst ihr keine lange Reise auf euch nehmen und könnt trotzdem dabei sein, werdet da 6 wunderbare Slammer, die wirklich auch alle sehr, sehr, sehr bühnenerfahren sind und mit scharfen Zungen bewaffnet sind, werdet ihr auf der Bühne erleben, die uns da diese Themen, Finanzen und auch Nachhaltigkeit, Verantwortungsbewusstsein mal die Ohren hauen werden. Deswegen 20 Prozent jedes Tickets gehen an die Live Teach Us GmbH.

Maximilian Schroll [00:49:53]:
Ihr tut also auch noch was für die gute Sache damit. Schaut in die Show Notes. Wir freuen uns auf euch.

Maximilian Schroll [00:49:59]:
Was für eine spannende Folge. Vielen Dank euch fürs Zuhören. Schaltet auch nächsten Donnerstag wieder ein, ladet euch den Podcast in euren Podcatcher runter, hört ihn auf dem Weg zur Arbeit und schaut bitte auch noch in den Show Notes vorbei. Da sind nämlich alle Infos zu unserem Gast, alle Verlinkungen. Vernetzt euch, tretet in Kontakt und lasst uns gemeinsam die Zukunft der Versicherungs- und Finanzwirtschaft gestalten.